Weitermachen? - Ja, ohne Frage.
Schlagzahl erhöhen? - Ja, aber nicht mehr wie es ganz früher mal war, als Nyre noch dabei war. Jedenfalls nicht mehr mit so inhaltsreichen Posts wie damals. Das schaffe ich gegenwärtig zeitlich nicht mehr.
Weitere potentielle Spieler ansprechen? - Kannst Du machen, auch wenn ich wenig Hoffnung habe, dass das funktioniert. Moment mal, so bin ich selbst ja in Deine Gruppe gekommen ... Aber Eigeninitiative - wie bei Puklat - hätte mehr Chancen auf konstante Motivation. Vielleicht kommen die anderen aber auch noch wieder, denn Adventszeit, Weihnachten, vielleicht ein Urlaub, Jahresabschlussarbeiten, all sowas könnte hier im Weg gestanden haben.
Im Übrigen bleibe ich unverändert bei meiner bekannten Ansicht, dass das Konzept des Player-Empowerment insbesondere bei Forenspielen geeignet ist, bei vielen Spielern Langeweile aufkommen zu lassen. Die Auswahl der in Betracht kommenden Spieler, die das aktiv so mittragen, dass es bei schriftlicher Umsetzung langfristig erfolgreich ist, schätze ich persönlich eher gering ein. Player-Empowerment kann zu sehr schönen Szenen führen, keine Frage. Aber gerade im Forenspiel schätze ich das Risiko sehr hoch ein, dass niemand sich veranlasst sieht, einen Post beizutragen und der Fortgang zum erliegen kommt oder man sich in Belanglosigkeiten ohne Abenteuerbezug ergeht. Szenen strecken sich dadurch gefühlt sehr lange hin. Ich habe früher sehr intensiv versucht mich dem Player-Empowerment zu fügen, aber wen außer mir selbst interessierten schon die Vergangenheit von Clive, seine Gefühle und umfangreichen Überlegungen und Schlussfolgerungen ... oder der denkbare Schütze auf der anderen Straßenseite, den Cainnech von Matildes Zimmer aus durch das Fenster beobachtet hat ... oder die Männer, die sich durch den Flur dem Zimmer näherten ... oder die Dorfbewohner aus Irland, die ich als NSCs mit Potential zur Weiternutzung eingebracht habe (Geistlicher, Jäger und seine Frau, Cainnechs Freund, Cainnechs Schwestern, ...) ... Das hat alles nicht wirklich weitergeführt und war weitgehend sinnfreie Fleißarbeit von mir (auch wenn es mir damals auch Spaß gemacht hat).
Ich sah mich in manchen Situationen gehalten, Posts zu schreiben, um einen Anstoß zu geben, damit es irgendwie weitergeht, nicht weil ich meinte, etwas beitragen zu müssen. Wenn man als Spieler erst überlegt, was man denn mal schreiben könnte, anstatt auf eine konkrete Situation zu reagieren, von der der Spieler glaubt, dass sie SEINE Reaktion verlangt, werden die Spieler leicht träge. Vergleiche nur mal die Taktfrequenz und die Beteiligungsdichte im Santorium auf Herm (Durchsuchung der Ärztezimmer etc.) oder während des Hotelbrandes in London mit den Zeiten, in denen es ruhiger lief ... ich meine, da kann man ein System erkennen. Der alte Grundsatz hat unverändert Gültigkeit: Mit Speck fängt man Mäuse ...
Ich möchte ausdrücklich betonen: Das ist keine Kritik an Dir, sondern an der Tauglichkeit des Spielkonzeptes "Player-Empowerment" für Forenspiele. Ich habe bei Dir beide Konzepte in verschiedenen Phasen erlebt und weiß allgemein um Deine Stärken. Ich habe auch ruhige Phasen sehr genossen (z.B. den Thread mit Cainnechs Wache über Matildes Schlaf), wie Du weißt. Bei einer objektiven Analyse ergibt sich jedoch m.E. eine deutliches Bild. Und gerade für Neuankömmlinge in einer Forenrunde halte ich eine Erwartungshaltung in Richtung "Player-Empowerment" für sehr kontraproduktiv. Wenn es von selbst kommt, gut. Wenn nicht, sollte nicht darauf gewartet werden, auch wenn es Dir noch so sehr gefällt. Wenn die Spieler es nicht auf eigene Initiative "leben", dann kommt es auch auf Ermunterungen im OFF hin kaum dauerhaft.
Willst Du also neue Leute ins Boot holen, ist das für mich okay. Nur warte dann bitte nicht darauf, dass die etwas eigeninitiativ im Sinne von "Player-Empowerment" zur Geschichte beisteuern, sondern fordere sie als SL nicht (nur) im OFF, sondern stetig IT zum Schreiben heraus.
Aber das ist nur meine subjektive Wahrnehmung, mit der ich vielleicht auch falsch liege. Im Forenspiel kann man ja leider sehr schwer einschätzen, was die Mitspieler mögen und was sie stört.
Darum als ernst gemeinte Bitte an Mondsänger und Tondetreublatt:
Falls Mondsänger und Tondetreublatt aussteigen / ausgestiegen sein sollten, würde ich mich freuen, wenn sie das auch hier ausdrücklich mitteilen und kurz begründen würden. Nicht, weil man sie umstimmen oder über ihre Gründe streiten wollte, sondern damit man (damit meine ich SL wie auch die Mitspieler, die ebenfalls dazu beigetragen haben mögen) es künftig besser machen und aus etwaigen Fehlern lernen kann. Sonst bleibt es ein Rätselraten über Gründe. Das fände ich sehr schade, denn es interessiert mich wirklich, woran es liegt. Es gibt keine falschen oder peinlichen Gründe, sondern nur Gründe, ganz gleich ob sich das Interesse aktuell verschoben hat (spiele lieber wieder anderes Genre, z.B. Fantasy / SF), einfach die Zeit RL fehlt, man nur vorübergehend aus ganz anderen Gründen RL unmotiviert ist, ... Wenn einer sagt: Es war mir bei Euch zu langweilig oder Jorans Posts sind mir einfach zu lang, kann ich auch damit leben. Das ist alles okay. Nicht schön finde ich es, die Mitspieler / den SL im Ungewissen zu lassen, die sich dann naturgemäß (mehr oder minder intensiv) fragen werden, ob sie selbst Ursache eines Ausstiegs waren.