Wie ist Anton eigentlich zu dem Buch gekommen?
Agathe drückt ihm das Werk in die Hand. "Hier. Schau mal rein, Anton. Lesen bildet." ???
Verstehe ich jetzt nicht ganz.
Nein, Anton hat das Buch nicht gelesen. Agathe hat es ihm nicht gegeben. Anton hat nur im Rückspiegel beobachtet, wie Agathe auf der Autofahrt in dem Buch gelesen hat und beunruhigt war. Anton hat sich gefragt, was an dem Buch wohl so besonders sein mag. Er hat gehört, dass Agathe ihren Mann fragt, ob er so eine Schrift jemals gesehen habe. Und Agathe hat Anton wegen des Buchs gefragt, ob er Fremdsprachen beherrscht. Er hat das (zugegeben knappe) Gespräch der Lohensteins über das Buch im Auto mitgehört.
Also Anton weiß meines Erachtens nur, dass an diesem Buch aus dem Nachlass des Prof. von Eisenstein irgendetwas sehr merkwürdig / beunruhigend zu sein scheint, dass das Buch oder Teile davon in einer fremdartigen Schrift/Sprache verfasst sind, die die gebildeten Lohensteins weder verstehen noch überhaupt einordnen können. Mehr nicht.
Prinzipiell habe ich nichts dagegen.
Du solltest nur aufpassen, dass DEIN Intellekt nicht zu sehr in den Char einfliesst.
Da gebe ich Dir völlig recht.
Nur sehe ich das Problem, dass das Spiel darunter leiden könnte, wenn ich Anton jetzt "dümmer" spiele und auf die Rolle des Handlangers beschränke. Eigentlich war Anton weniger als Ermittler, sondern vor allem als (auch gewaltbereites) ausführendes Element geplant (Stichwort PULP). Von der ursprünglichen Konzeption (mehr Spieler: Boo ist weg, Mondsänger ist weg, ich habe keine Ahnung, ob Puklat noch zu uns stößt) sind wir inzwischen weit entfernt. Da erscheint es mir schwierig, die verbliebenen SCs auf solche Rollenschemen zu beschränken.
Inzwischen agieren unsere verbliebenen drei SCs ziemlich isoliert. Ich habe Bedenken, ob man das über eine ganze Runde so aufrechterhalten kann. Trondetreublatt hat z.B. im Moment nichts zu tun. Wenn er damit kein Problem hat, ist alles gut. Ich wollte die SCs irgendwie mehr zusammenführen. Das setzt aber Interaktionen voraus. Was soll Anton alternativ tun, um Interaktion zu schaffen? Agathe angraben? Über das Wetter reden? Das ist jetzt nicht ernst gemeint, soll nur das Problem verdeutlichen, das ich sehe.
Ich wollte Anton ursprünglich viel egoistischer, unsympathischer, proletarischer spielen. Mir selbst wird er eigentlich langsam zu nett.
In der Vorgeschichte von Anton habe ich ein wenig anklingen lassen, dass er seit Kindesbeinen einen gewissen Instinkt dafür entwickelt hat, wo sich Gefahren auftun. Das hat ihm im Krieg das Leben geretten ... so jedenfalls seine Überzeugung. Das habe ich jetzt ausgebaut. Mit den Zusammenfassungen (Bericht im Auto, Notizbuch im SC-Thread etc.) wollte ich verhindern, dass der Faden verloren geht.
Es ist ein grundsätzliches Problem, ob man dem überzeugenden Charakterspiel Vorrang einräumt oder dem Fortgang der Geschichte. Soll man sehenden Auges wichtige Informationen unerwähnt lassen und das Risiko in Kauf nehmen, dass nicht alle sie bemerkt / im Hinterkopf behalten haben? Das ist eine Wertungsfrage. Beide Wege sind in Ordnung.
Aber im Grunde ist richtig, was Du beanstandest.
Du entscheidest. Ich habe kein Problem damit, mich künftig zurückzuhalten. Andere Lösungen sind denkbar. Du könntest z.B. auch einen Pool der gesammelten Informationen in einem gesonderten Thread OT aufstellen o.ä.