Ich frage mich zur Zeit aus welchem Grund von manchen Leuten eine nichtlineare Wahrscheinlichkeitsverteilung bevorzugt wird, z.B. d20 vs. 2d10 oder 3d6.
Das hat mMn vor allem mit persönlichen Vorlieben und vor allem Erwartungen zu tun. Wie meine Vor
rednerschreiber ja schon mitgeteilt haben, beeinflusst die Verteilung der Wahrscheinlichkeiten die Häufigkeit bestimmter Ergebnisse
über mehrere Proben/Versuche hinweg. Der Reiz liegt dann darin, dass der Spieler sich auf bestimmte Ereignisse eher einstellt und diese Erwartung seltener enttäuscht wird. Falls sie dann doch enttäuscht wird, dann zur Hälfte der Fälle im positiven Sinn. Evtl. kann man
Festingers Dissonanztheorie hierauf anwenden.
Hierauf bezogen könnte das zum Beispiel heißen, dass der Spieler bei einem Würfelwurf etwa das mittlere Drittel der möglichen Ergebnisse erhofft. Bei einer annähernd normalverteilten Probe besteht die Chance, dass eine mittlere Zahl erreicht wird, etwa 65%, bei Gleichverteilung 33%. Ist die Erwartung erfüllt, "macht der/machen die Würfel, was er/sie soll/en" (-> keine Dissonanz).
Folglich weichen etwa 35% der Würfelergebnisse von dem erwarteten Bereich ab, davon jedoch die Hälfte in positivem Sinne ("noch besser als erwartet"). Das bedeutet, nur etwa 17,5% der Würfelergebnisse sind schlechter als erwartet und erzeugen eine Dissonanz mit negativem Gefühl. Bei Gleichverteilungen hingegen sind etwa 33% der Würfelergebnisse schlechter als erwartet (dafür jedoch auch 33% besser als erwartet).
Das wäre meine Erklärung, warum Spieler eher zu
GleichverteilungenGlockenkurven (nachträglich korrigiert) hingezogen sein könnten. Diese frustrieren seltener.
Das hat jedoch wenig unmittelbar mit der realitätsnäheren Verteilung der Ergebnisse zu tun.
@ Verteilung der eigenen Leistungen (Bsp. Polizeistreife):
Für eine einzelne Handlung gibt kann es keine Wahrscheinlichkeitsverteilung geben. Ein einzelnes Ergebnis streut nicht. Intraindividuell oder innerhalb eines Teams streut die Leistung natürlich - über mehrere Leistungsabrufe. Man kann in der Regel aber davon ausgehen, dass eine Einzelleistung innerhalb eines gewissen Ranges liegt, der von der gefragten Kompetenz abhängt. Dass in der speziellen Situation eine Vielzahl (un-)endlicher Faktoren auf die Performanz einwirken und diese in unterschiedliche Richtungen verschieben, kann man aber sowohl gleich- als auch glockenverteilt abhandeln.
p^^