Umfrage

Wie oft wird es bei euch richtig spannend?

Immer. So bald das Spiel losgeht hab ich dieses Gefühl.
Ein paar Mal pro Sitzung.
Im Durchschnitt grob einmal pro Sitzung.
Alle paar Sitzungen.
Noch seltener.
So spannend war es mal, das ist aber lange her.
So spannend war es bei mir nie.

Autor Thema: Wie spannend ist Rollenspiel?  (Gelesen 5817 mal)

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Offline Issi

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #25 am: 5.09.2017 | 08:49 »
Spannung ist nicht das einzige Qualitätsmerkmal einer Runde und zu viel des Guten tötet sich auch selbst.
Klar, es kann nicht am Stück permanent nur spannend sein.
Spannung muss sich aufbauen. Und das aufgebaute Adrenalin nimmt auch irgendwann wieder ab.
Spannung ist für mich eine Kombi aus wirklich die Situation durch die Augen der Figur erleben und Unsicherheit ob mein Vorgehen bzw. mein Plan zum Erfolg führt. Das kann im Kampf sein aber ebenso in einem Gespräch mit einem NSC in dem es um viel geht.

Edit. Spannung entsteht generell, finde ich, durch Unsicherheit, bzw. Ungewissheit (plus Immersion).
Ist die Figur alleine, geht das mMn. besonders leicht. z.B. durch Feinde die man nicht sieht oder ausmachen kann, Ein Risiko dass man nicht ausmachen kann, Ganz alleine mit einem Unbekannten sein, Verfolgt werden,  Für das Gelingen von etwas Wichtigem verantwortlich sein, Nachts alleine durch eine dunkle Gasse laufen, Wenn die Figur etwas vor großem Publikum tun muß, eine wichtige Person trifft. Vor eine wichtige Entscheidung gestellt wird, in einen Gewissenskonflikt gerät, etwas heimlich tun.....usw.

Gemeinsam fühlt man sich immer stärker,
Wenn die Gruppe immer gemeinsam agiert, ohne Einzelaktion, entsteht Spannung mMn. eigentlich nur dann, wenn die Gruppe das Gefühl hat, sie ist tatsächlich in Gefahr bzw. es gibt die Chance zu scheitern mit entsprechenden Konsequenzen. Entweder ist ihr der Gegner haushoch überlegen bzw. nicht einschätzbar, unsichtbar, in der Überzahl, das Leben von jemanden ist unmittelbar in Gefahr, Es gibt viel zu verlieren....usw....Wenn sich alle sicher und als Herr der Situation empfinden, dann hat Spannung (wie von Pyro beschrieben mMn. eher schlechte Chancen)
« Letzte Änderung: 6.09.2017 | 10:06 von Issi »

Offline KhornedBeef

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #26 am: 5.09.2017 | 08:55 »
Wenn das jeder für sich selbst definiert, wo die Spannung beginnt, dann verzerrt das völlig die Bewertungsskala.
Wir haben ja nichtmal eine Skala :) und wie gesagt, wer will das definieren? Sitzen demnächst alle Tanelorni mit Pulsmesser am Tisch und müssen ihre Kurven veröffentlicht (normalisiert nach Ruhepuls und biozyklischer Blutdruckschwankung) bevor sie etwas "spannend" finden?
Wir bekommen hier ein gefühlsmäßiges Bild vom Stand der Dinge und können uns doch auch erstmal damit befassen. Das sagt ja schon eine Menge aus, auch wenn mal jemand etwas "zu Unrecht" spannend findet.
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Pyromancer

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #27 am: 5.09.2017 | 15:54 »
Wir haben ja nichtmal eine Skala :) und wie gesagt, wer will das definieren?
Für diesen Thread hier hab ich die Skala definiert: Wenn der Puls nicht hochgeht, dann ist es für diese Umfrage hier nicht spannend genug.

Zitat
Sitzen demnächst alle Tanelorni mit Pulsmesser am Tisch und müssen ihre Kurven veröffentlicht (normalisiert nach Ruhepuls und biozyklischer Blutdruckschwankung) bevor sie etwas "spannend" finden?
Du merkst es, wenn der Spannung wegen dein Puls hochgeht, dass musst du nicht messen. Merkst du es NICHT, dann zählt es auch nicht. ;)

Und deshalb bitte ich dich und alle anderen, für diese Umfrage hier dich nach dieser Vorgabe zu richten.

(Das mit der Stuhlkante dagegen darf gerne metaphorisch interpretiert werden. Wir spielen ja nicht mal immer auf Stühlen, deshalb ist das nicht immer anwendbar. Wir haben aber immer einen Puls...)

Zitat

Wir bekommen hier ein gefühlsmäßiges Bild vom Stand der Dinge und können uns doch auch erstmal damit befassen. Das sagt ja schon eine Menge aus, auch wenn mal jemand etwas "zu Unrecht" spannend findet.
Du darfst machen, was du willst, aber mach das bitte in einem anderen Thread.

Offline KhornedBeef

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #28 am: 5.09.2017 | 16:00 »
Da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Wie auch immer, ich würde Pyromancers Kriterien folgen und ansonsten die Spannungswahrnehmung nicht groß hinterfragen. Die Stuhlkante nehme ich metaphorisch, ich sorge mich zu sehr um die Statik fremder Stühle ;)
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Offline Grey

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #29 am: 5.09.2017 | 16:47 »
Wenn das mit der Stuhlkante zwingende Voraussetzung gewesen wäre, hätte ich ebenfalls mein Abstimmungsergebnis ändern müssen. Wir haben die Kampagne nämlich auf dem Fußboden gespielt. ;D
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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #30 am: 5.09.2017 | 16:51 »
Wir haben ja nichtmal eine Skala :) und wie gesagt, wer will das definieren? Sitzen demnächst alle Tanelorni mit Pulsmesser am Tisch und müssen ihre Kurven veröffentlicht (normalisiert nach Ruhepuls und biozyklischer Blutdruckschwankung) bevor sie etwas "spannend" finden?

Dann ist die Erwähnung von "Story" am Tisch mega spannend - da bekomme ich so Puls bei ...  >;D
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline felixs

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #31 am: 5.09.2017 | 16:55 »
Ich finde es selten spannend, aber ich mag Spannung auch gar nicht. Das kann also durchaus daran liegen, dass ich das gar nicht an mich ran lasse.

Bin ich der einzige, der Spannung überhaupt gar nicht will?
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Offline Settembrini

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #32 am: 5.09.2017 | 16:57 »
Handelsübliches Abenteuerrollenspiel bezieht, wie auch gut dargelegt in "Playing at the World" eine gewisse Langeweile während der Verwaltungs- und Logistikphasen mit ein. Ebenfalls dienen gewisse Zonen der Langeweile auch der Betonung der Explorativen Momente, die ganz unmittelbar spannend sind und das divergente Denken als auch das konvergente Denken in vieler Weise ansprechen. Planungs und Strategiephasen sind dann ganz konvergent und Diplomatische Teile meist divergent. Warten gibt es als Spieler während andere was machen und Warten gibt es als Spielleiter während der konvergenten Phase der Spieler.

Dieser Rhythmus aus dem Wechsel von konvergenten und divergenten Aktivitätet, echter Exploration und Ressourcenverwaltung macht ja gerade das Wesen von Abenteuerrollenspiel aus, und ist somit wünschenswert. Denn alle Möglichkeiten die Spannung die ganze Zeit hochzuhalten (wie bei ASL) werden ja in solchen Spielen erkauft durch das Fehlen des Kampagnenspiels, was aber der Exploration, der Entdeckung und Bekämpfung und Überwindung und Befreundung des Unbekannten erst ihre Wucht verleihen.

Die Spannung & Tiefe des Erlebnisses, die wir z.B. bei Mechkriegegefechten haben, wenn wir unsere Einheiten schon jahrelang spielen und jeden Piloten kennen und so viel mehr an allem hängt, strategisch, taktisch, menschlich, ressourcenbezogen usw. usf., , die läßt sich weder bei Computerspielen, noch Fernsehserien, noch ASL haben.

Die langweilige Wurst(igkeit) innerhalb des Rollenspiels ist, in richtiger Abmessung und nicht als Selbstzweck eingesetzt, eine unerreichte Delikatesse!

Weswegen gibt es denn Ligen und Turniere: für die Kontinuität, die im Rollenspiel gleich eingebaut ist, organisch und innerhalb der Regelwelt. Deswegen sind One-Shots im Rollenspiel auch nicht weiter ernstzunehmen, nur Kampagnenspiel erntet die wahren Früchte des Hobbys. Ebenfalls bei Peterson nachzulesne, aber von mir schon immer angemahnt: die KillerApp des Rollenspiels ist Kampagnenspiel und Steigerung INNERHALB der Spielwelt, wonach Tabletopper, FanFic-Leute, Dippy-Spieler und KoSimos seit Jahren gelechzt hatten.
Und viele Computerkiddies finden so auch zum Spiel.

tl; dr:
mehrfach pro Sitzung, und VOR jeder Sitzung.
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Offline Settembrini

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #33 am: 5.09.2017 | 17:00 »
bis hin zum Verlust des Zeitgefühls.

Huch, ich würde sagen, ich defniere spielen so, daß Verlust des Zeitgefühls sozusagen Grundvoraussetzung ist für ein Floewerlebnis. Das hätte ich gerne regelmäßig mehrfach pro Sitzung, sonst habe ich immer drüber gebloggt, wenn mich ein Spielleiter hängen ließ;-)
« Letzte Änderung: 5.09.2017 | 19:13 von Settembrini »
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Offline Justior

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #34 am: 5.09.2017 | 17:52 »
Müsste man, wenn man ein mehr oder minder repräsentatives Ergebnis haben will, nicht auch herausfinden, wie lange die Sitzungen der Abstimmenden sind? Denn wenn ich in einer Gruppe, die z.B. sechs Stunden am Stück spielt "ein paar Mal pro Sitzung"  (3 Mal) nen spannenden Moment habe und in ner andren, die 2 Stunden spielt "im Durchschnitt grob einmal pro Sitzung" einen, dann ist das ja von der Häufigkeit her gleich, aber in der Umfrage undeutlich...

Ist mein Problem verständlich? Ansonsten kann ich auch versuchen, es nochmal genauer auszuformulieren.  ;D

P.S. Wir spielen wöchentlich zwei Stunden und ich habe "ein Mal pro Sitzung" angekreuzt.
« Letzte Änderung: 5.09.2017 | 17:54 von Justior »

Pyromancer

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #35 am: 5.09.2017 | 18:06 »
Müsste man, wenn man ein mehr oder minder repräsentatives Ergebnis haben will, nicht auch herausfinden, wie lange die Sitzungen der Abstimmenden sind? Denn wenn ich in einer Gruppe, die z.B. sechs Stunden am Stück spielt "ein paar Mal pro Sitzung"  (3 Mal) nen spannenden Moment habe und in ner andren, die 2 Stunden spielt "im Durchschnitt grob einmal pro Sitzung" einen, dann ist das ja von der Häufigkeit her gleich, aber in der Umfrage undeutlich...

Ist mein Problem verständlich? Ansonsten kann ich auch versuchen, es nochmal genauer auszuformulieren.  ;D

Mich interessiert "spannende Momente pro Sitzung", nicht "spannende Momente pro Zeiteinheit".

Offline KhornedBeef

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #36 am: 5.09.2017 | 22:49 »
@Settembrini: Peterson? Verlink bitte nochmal, vielleicht versteht man deine Posts dann  ::)
Warum wird das Hochhalten der Spannung durch Verlust von Kampagnenspiel erkauft? Was heißt Kampagnenspiel bei dir? Nicht falsch verstehen, ich halte auch viel von gezieltem Wechsel von Spannung und Entspannung, aber ich weiß nicht was du meinst. Und das müsste ich um zu verstehen, warum das bei Computerspielen anders ist...
Und
Zitat
Deswegen sind One-Shots im Rollenspiel auch nicht weiter ernstzunehmen, nur Kampagnenspiel erntet die wahren Früchte des Hobbys
Oooohh, natürlich, Verzeihung, ich troll mich wieder zu meinem Schweinekoben und lasse die Genies unter sich  ~;D
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Offline Der Nârr

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #37 am: 5.09.2017 | 22:54 »
Spielt aktuell Deadlands reloaded
Spielleitet aktuell gar nix
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Offline Rorschachhamster

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #38 am: 5.09.2017 | 23:01 »
Aslo, im Idealfall mehrmals pro Sitzung, aber da ich in meiner Standardrunde in der Woche nur so 3 Stunden Zeit habe, kann das schon mal eher soziale Runden geben, bei dem das eigentliche Spiel eher hinter dem Gelächter abflaut. Was aber auch OK ist. Deswegen mindestens einmal pro Sitzung.  ;)
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DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Issi

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #39 am: 5.09.2017 | 23:23 »
Ich finde es selten spannend, aber ich mag Spannung auch gar nicht. Das kann also durchaus daran liegen, dass ich das gar nicht an mich ran lasse.

Bin ich der einzige, der Spannung überhaupt gar nicht will?
Das weiß ich nicht.
Aber ich bemerke schon,  dass Spieler während des Spieles einiges versuchen um sie abzubauen. Je angespannter die Situation ,desto lauter wird es mEn. meist auch am Spieltisch. Man brüllt sich gegenseitig Anweisungen zu, statt sie normal auszusprechen. Manche Spieler stehen auch zwischen drin kurz auf, auch um sich Nahrung reinzuschieben, weil Essen hilft ihnen gegen Stress,  andere kriegen gar nix runter oder müssen kurz woanders hin.

Solange sich die Nachbarn nicht über die Rufe wie: "Nein, zünde die Leiche nicht an! Bist Du wahnsinnig! Du musst sie zuerst köpfen!" oder ähnliches wundern, dann gehts ja noch. Besser man weiht sie ein. ~;D

Edit. Warum mag man etwas, was einem körperlich mitnimmt? Sind manche Rollenspieler Masochisten? Oder Adrenalin Junkies?
Ich weiß nicht, vielleicht. Andererseits- es ist nur ein Spiel. Nur dass man das vorüber gehend bewusst vergisst. :)
« Letzte Änderung: 5.09.2017 | 23:31 von Issi »

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #40 am: 6.09.2017 | 00:17 »
"Noch seltener" weil wärend es bei uns oft spannend wird kommt erhöhter Puls oder sowas eigentlich nie vor. Wölte ich auch nicht, hab schon so genug Probleme mit der Pumpe  ;D

Wenn man das weg lässt, dann eigentlich midestens einmal pro Sitzung, mit Ausnahmen. 
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Offline rillenmanni

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #41 am: 6.09.2017 | 00:37 »
Och, alle paar Sitzungen vielleicht. Das liegt schon allein daran, dass meine Hauptrunde eher eine "schlechte" Runde ist, mit zu kurzer Brutto&Netto-Spielzeit pro Sitzung, zu hoher Diskontinuität durch unzuverlässige Spieler und zu vielen Unterbrechungen zwischendurch durch zu viele nörgelnde Klein-Kinder im Hintergrund (wir sind eine Online-Runde spielender Väter). Spannung kommt da nicht auf. Ist aber egal. Es handelt sich um ein soziales Event von Leuten, die teils seit 20 Jahren zusammenspielen und mittlerweile über ganz Deutschland (immerhin wieder nur Deutschland) verteilt sind. Da geht es um viel mehr als nur um den Rollo-Kick.

Was der Settembrini da über die Hoheit des Kampagnenspiels schreibt, muss man mE nicht teilen. Auch wenn sein Rolloansatz ausgerechnet derjenige ist, der - freilich - am meisten Spannung aufkommen lässt, zumindest sobald man als Spieler mal nachhaltig geschnallt hat, in was für Lügenklamotten man in manch einer Runde gefangen ist. Ich persönlich freue mich auf die viel zu seltenen Privat-Con-Runden, an denen ich in der Hoffnung teilnehme, tatsächlich gefordert zu werden. Oft genug werde ich nicht enttäuscht, und die Quote ist gestiegen. Auch leite ich dort gern und hoffe, dass ich bei den Spielern ebenfalls Spannung aufkommen lassen kann. Klappt aber nicht immer. Einmal habe ich den Blechpirat ganz schrecklich gelangweilt, was ich kacke von mir gelöst fand. (Aber hey, ich hatte zwei Stimmis in der Runde, das verträgt sich nicht mit Fate-Szenen-Hurdlern! :))
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Offline Vasant

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #42 am: 6.09.2017 | 01:05 »
Ich arbeite sehr gern mit einem rasanten Start und benutze auch Cliffhanger für's Ende – manchmal sogar beides. Das kombiniert mit einem System mit explodierenden Würfeln und keiner Runde ohne möglichen Charaktertod sorgt schon gelegentlich gut für Puls. Dabei möchte ich mich jetzt nicht nur selbst loben, das gleiche System inkl. Charaktertod spiele ich auch und find's da aus den Gründen ähnlich spannend.
Spannung ist aber auch ein Ziel, was ich als Spielleiter anstrebe. Das muss ja nicht immer auf Hauen und Stechen herauslaufen – auch eine Verhandlung, die schrecklich schiefläuft, ein total missratener Einbruch oder eine völlig aus dem Ruder gelaufene Affäre find ich da fein, wenn man die Folgen eben gar nicht vorhergesehen hat. Hauptsache man hat auch ruhige Momente, damit sich da irgendeine Dynamik ergibt, sonst wird's fad – "immer" fänd ich daher gar nicht so dolle.
Was mir da nebenbei einfällt: Fiasco, wo ja alles in einer Tour total schiefläuft, finde ich wiederum gar nicht spannend. Das ist eigentlich nur abgedreht-lustig. Da gibt's dann aber auch kein großes Investment in dem Sinne.

Offline Feuersänger

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #43 am: 6.09.2017 | 01:44 »
Nochmal zur Eingangsfrage: ich prüfe gerade mein Gewissen, ob ich mein Kreuzchen nicht doch ein gutes Stück weiter unten auf der Liste machen müsste. Denn ich muss ganz ehrlich sagen, ich weiß grad gar nicht, wann bei mir zuletzt die geforderten Symptome (Herzklopfen, metaphorische Stuhlkante) im Rollenspiel aufgetreten sind. Eventuell in unserer aktuellen Kampagne bisher so ein, zwei, maximal dreimal, und die läuft jetzt immerhin schon ungefähr seit dem Jahreswechsel.
So richtig massiv Nailbiter-spannend, das liegt für mich sogar schon mehrere Kampagnen zurück. Nicht in Pathfinder, nicht in 5E, nicht in 3.5, sondern in AD&D2 hatte ich zuletzt so richtige Adrenalinkicks. Was nur zum Teil an den sackharten Kämpfen lag, sondern vielmehr an deren Kombination mit starker Bindung an den eigenen SC, der Gruppendynamik, und Verflechtung mit der Kampagnenwelt sowie den hohen Stakes der Kampagne selbst.

Das soll jetzt nicht heißen, dass unsere aktuelle PF-Kampagne langweilig wäre. Macht uns auch allen großen Spaß und wir fiebern immer dem nächsten Game Day entgegen. Aber das hat dann eben andere Gründe als dass die Szenen / Encounter regelmäßig so wahnsinnig spannend wären.

Andererseits ist das sicher auch zum Teil eine Frage der persönlichen Besaitung.
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Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

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Offline Tigerbunny

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #44 am: 6.09.2017 | 07:15 »
Habe mal mit "grob einmal pro Sitzung" abgestimmt. Da kommen immer soviele Faktoren zusammen, finde ich.

1. Wie eingegroovt sind SL und Gruppe generell und in der spezifischen Sitzung?
Crimsons Kult-Abenteuer auf dem ST17 fand ich z. B. unfassbar spannend, obwohl ich die meiste Zeit gar nicht aktiv gespielt habe. Die Runde hat(für mich) einfach wirklich gut funktioniert.

2. Was ist es für ein Abenteuer?
Das ist nur bedingt wichtig, auch ein "Wir gehen auf den Basar" kann, richtig präsentiert, echt spannend werden. Das Krimi- oder Horror-Abenteuer hat aber natürlich größere Chancen.

3. Wie gut funktioniert der Flow in der Sitzung?
Der SL kann pures Gold abliefern, wenns nicht fließt, entsteht auch keine Spannung.

4. Wie frei ist mein eigener Kopf?
Manchmal trage ich soviel Schrott von der Arbeit mit mir herum, dass ich mich kaum auf die Immersion einlassen kann.

5. Wie stark herrscht Albernheit vor?
Lustigerweise kanalisiert Albernheit unter Umständen ja sogar Spannung.
Warum Kinder im Nebenzimmer beim Rollenspiel schwierig sind: "Der alte Magier blickt erwartungsvoll von einem zum anderen, ihr wisst bereits was er fragen will, als er ansetzt: Kann ich was Süsses?"

"Optimisten machen Sudoku mit Kugelschreiber."
"Ein Freund ist jemand, der die Melodie in Deinem Herzen kennt, und Dich daran erinnern kann, wenn Du sie vergessen hast." - Eckhardt von Hirschhausen

Offline Grey

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #45 am: 6.09.2017 | 07:40 »
5. Wie stark herrscht Albernheit vor?
Lustigerweise kanalisiert Albernheit unter Umständen ja sogar Spannung.
Guter Einwurf. :) Bei der Kampagne, auf die ich mich beziehe, haben wir zwischendurch viel gelacht und hatten auch unsere Outtime-Blasen. Das hat der Spannung aber keinen Abbruch getan, sondern sie im Gegenteil noch betont. Die "großen Fragen" des Spiels waren trotz allem ständig gegenwärtig und konnten jederzeit wieder über uns hereinbrechen.

Unter "Spannung" verstehe ich in diesem Zusammenhang auch nicht, dass im Spiel permanent das Adrenalin bis zum Anschlag aufgedreht sein muss. Es war einfach dieses Gefühl, ständig emotional involviert zu sein (und wenn es nur auf Standby war) und sich aus heiterem Himmel bei jeder Begegnung und jeder Enthüllung "betroffen zu fühlen". Selbst wenn das Spiel ins Plätschern verfiel, ließ es dich nie kalt. Es war eine Mischung aus gelegentlichen "Wow"-, "Uh-oh"- und "Oh Sch...!"-Momenten, unterbrochen von intensiven Diskussionen und befreitem (oder angespanntem) Gelächter. Und wenn es dann auf den Showdown zuging, dann hatten wir meist unsere 1-2 Stunden durchgehend erhöhten Puls. Das klappte wahrscheinlich gerade wegen der Entspannungsphasen während der Spielsitzung so gut.

Wie Loriot mal in einem Interview gesagt hat: "Wir haben nirgends so viel gelacht wie an der Ostfront."
« Letzte Änderung: 6.09.2017 | 08:06 von Grey »
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Offline KhornedBeef

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #46 am: 6.09.2017 | 08:36 »
Tolles Loriot-Zitat  :d
Nicht jeder muss Spannung toll finde, es guckt ja auch nicht jeder Horrorfilme mit Vergnügen. Ich persönlich habe kein Problem damit, meine Charaktere wie ein Autor durch die Hölle gehen zu sehen :) Gezieltes Torpedieren der Spannung kämem nur in Frage, wenn ein Mitspieler keinen Spaß mehr hat. Wobei bis jetzt in der SaWo-Runde auch in kniffligen Situation Scherze gemacht werden. Meistens aber so, dass es spannend bleibt.
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Offline Crimson King

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #47 am: 6.09.2017 | 09:05 »
Auch wenn sein Rolloansatz ausgerechnet derjenige ist, der - freilich - am meisten Spannung aufkommen lässt, zumindest sobald man als Spieler mal nachhaltig geschnallt hat, in was für Lügenklamotten man in manch einer Runde gefangen ist.

Auch die Meinung muss man nicht teilen.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Ucalegon

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #48 am: 6.09.2017 | 09:17 »
Auch wenn sein Rolloansatz ausgerechnet derjenige ist, der - freilich - am meisten Spannung aufkommen lässt, zumindest sobald man als Spieler mal nachhaltig geschnallt hat, in was für Lügenklamotten man in manch einer Runde gefangen ist.

Ich möchte ergänzen, dass er auch derjenige ist, der im Gegensatz zu anderen "originäre, kraftvolle und z. T. aufwühlende Erstrezeptionserlebnisse erzeugt." Vielleicht meint das aber auch dasselbe, das kann ich nicht so genau erkennen.

Offline Issi

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #49 am: 6.09.2017 | 10:01 »
Zitat
Wie Loriot mal in einem Interview gesagt hat: "Wir haben nirgends so viel gelacht wie an der Ostfront."
Das ist super! :D

Ich finde auch Outime und Spaß gehört im Rollenspiel dazu.