Eine gute Frage. Gerade die Differenz "Schleichen" und "Verbergen" hat bei uns schon zu Diskussionen geführt
.
Ich bin inzwischen soweit, dass ich die Fertigkeitslisten hinnehme, wie sie kommen. Als Erfahrungswert oder sog.
best practice komme ich aber mit Listen von um die 15-20 Fertigkeiten (z.B. Firefly RPG, Savage Worlds, Cinematic Unisystem) am besten zurecht, gefolgt von sehr langen detaillierten Listen (Runequest). Letztere finde ich für realistische, breit gefächerte Settings schon in Ordnung und wo Spielercharaktere eben auch große Lücken in ihrem Fähigkeitsbestand haben sollen. In manchen Dingen gehen mir die Unterscheidungen aber echt auf die Nerven, gerade im Kampf, wenn etwa jede einzelne Waffe ihre eigene Fertigkeit bekommt. Wenn Conan sein Schwert verliert, soll der eine Axt aufheben und damit noch zuschlagen können...
Manche Spiele behelfen sich der Platzhalter, etwa "Handwerk (trage hier eines von 500 Handwerken ein)". Ja klar, ist eine Möglichkeit, den Charakterbogen aufzuräumen, ist aber letzten Endes ein Eingeständnis, dass das Spiel keine Richtung vorgibt, was man eigentlich tut. Es reduziert auch nicht die Fertigkeitsliste. Mir haben immer wieder Spieler gesagt, wie toll D&D 3 doch wäre, weil es da nicht so viele überflüssige Fertigkeiten wie in DSA4 gäbe. Aber sorry, mit den Platzhalter-Skills Perform, Profession und Craft ist D&D 3 leider genauso gut ausgestattet wie DSA mit seinem Ackerbau, Musizieren und Geschichtskunde
. Andere Spiele wieder reduzieren die Fertigkeitsliste, weil sie klipp und klar den Fokus des Spiels benennen. Dann gibt es vielleicht nur 10 Fertigkeiten, mit denen kann man aber
nicht alles machen. Das finde ich wichtig zu unterscheiden im Vergleich zum schlichten Zusammenlegen von Fertigkeiten.
Ein Beispiel:
a) "Heilen" könnte eine Zusammenlegung aller medizinischen Fähigkeiten sein. Wer das hat, könnte, evtl. je nach Wert, Sanitäter, Hausarzt oder Gefäßchirurg sein.
b) "Erste Hilfe" bei gleichzeitigem Fehlen von "Medizin" o.ä. bedeutet, dass die Charaktere zwar Erste Hilfe leisten können, aber keine Herzchirurgie durchführen. Dafür benötigt es dann Nichtspielercharaktere, die andere Dinge tun als Spielercharaktere.
Manche Skills finde ich auch zu breitgefächert. Wenn ich eine Fertigkeit "Notice" oder "Wahrnehmen" habe, um
1. bewusst etwas zu untersuchen ("ich suche nach Fallen")
2. einem Hinterhalt zu entgehen
3. menschliche Mimik zu deuten
4. zufällig etwas zu bemerken
usw.
-> da wird Notice bei uns schnell zu einem der mächtigsten Skills.