Thema: Infiltration über ein Abwasserrohr

[Chiarina]

Möglicherweise werden meine Spieler in Kürze eine gut bewachte Fabrikanlage über ein Abwasserrohr infiltrieren. Die Möglichkeit ist im Abenteuer vorgesehen. Ich kann mir nur nicht ganz vorstellen, was das genau bedeutet.

Da mündet ein Abwasserrohr in ein nahegelegenes Flüsschen. Es ist nicht genauer beschrieben, wie groß das Rohr ist. Egal. Die Charaktere krabbeln da also hinein. Vielleicht kann man auch hinein gehen... in gebückter Haltung, oder so.
Erste Frage: Unglaublicher Gestank, oder?
Weiter: Das Abflussrohr führt in die Fabrik hinein. Wahrscheinlich münden diverse Abflussschläuche aus der Fabrik in das Abwasserrohr. Die haben doch aber in der Regel so ca. 10 oder 20 cm Durchmesser und da kann man doch nicht mehr hineinkrabbeln.
Zweite Frage: Wie genau kommt man vom Abflussrohr aus in das Gebäude? Geht das überhaupt?
Dritte Frage: Angenommen es geht, wo könnte sich ein Charakter befinden, wenn er aus dem Abflussrohr hinausgekommen ist?

[Turning Wheel]

Da ist ein altes gerades Abwasserrohr aus Beton, das einen Durchmesser von 80 cm hat und ca 15 cm hoch mit Brühe und glattem Schlick gefüllt ist.
Die Stahlgitter-Armierung davor kann nur mit schwerem Werkzeug entfernt bzw. herausgebrochen werden.
Dieses Hauptrohr führt einfach kerzengerade unter der gesamten Fabrikanlage hindurch.

Hin und wieder kommen kleinere Schwalle von Abwasser. Kaum höher, aber es spritzt dann ein bisschen.
Vor allem, wenn man unter den Hallen an einer der 10 bis 20 cm durchmessenden Einmündungen sitzt, wenn ein Schwall rauskommt.

Die gemischten Abwässer sind etwas reizend und nur mit Atemschutz länger erträglich - sie führen nach wenigen Stunden zu leichtem Hustenreiz, der einige Tage andauern kann.

Wenn es regnet, ist der Wasserspiegel im Rohr höher, dafür ist das Abwasser nicht reizend.

Am Ende der Hauptröhre ist eine kleine Kammer 1,5 x 1,5 m. Die Rückwand hat einbetonierte Stahlsprossen die etwa 2,5 m oben drüber in ein Mannloch münden, das mit einem Gullideckel verschlossen ist.
Das Mannloch führt zwischen zwei Hallen und einigen Palettenstapeln mit blauen Plastikfässern ins Freie.

Als die Einbrecher das Loch hinausgeklettert sind, nähert sich ein automatischer Gabelstapler (2,5 t) und fährt mit dem Vorderrad in die offenen Luke.
Die Ladung rutscht von den Gabeln und es scheppert gewaltig.

[Chiarina]

Ah, sehr schön. Vielen Dank, so wird´s gemacht!

[wild dice]

Als die Einbrecher das Loch hinausgeklettert sind, nähert sich ein automatischer Gabelstapler (2,5 t) und fährt mit dem Vorderrad in die offenen Luke.
Die Ladung rutscht von den Gabeln und es scheppert gewaltig.

Das ist mir zu Benny Hill. Außerdem konterkariert das eine eventuelle gute Vorbereitung (Lauschen, durch den Deckel schielen usw.).

Der Rest ist super!

[Chiarina]

Automatische Gabelstapler werde ich sowieso eher nicht einsetzen. Das ist zuviel Hightech. Wir befinden uns in der Gegenwart und die Szene spielt in einer alten, aufgegebenen Sowjet-Waffenfabrik aus dem kalten Krieg, die von einer Mafia-Organisation zweckentfremdet wird. Irgendwelche automatisierten Maschinen sind eher unwahrscheinlich.

Vorbereitung und Wahrnehmung sind natürlich von Vorteil. Logisch.

[Luxferre]

Wenn der Gully zugemacht würde, könnte auch ein automatischer Stapler ohne Aufsehens weiterfahren. Bei einer Infiltration sollte der SL von den Spielern schon verlangen dürfen, etwas ausgiebiger mitzuteilen, was sie tun und lassen. Zur Not anfangs der Sitzung kurz anmerken und fertich.

[Harlekin78]

Ist ein PbtA-System und es war nur eine 7!

Hat geklappt aber mit einer Konsequenz!
 

Das ist mir zu Benny Hill. Außerdem konterkariert das eine eventuelle gute Vorbereitung (Lauschen, durch den Deckel schielen usw.).

Der Rest ist super!

[Lichtschwerttänzer]

Ein ordentliches Rohr einer Hauptleitung ist größer und hat in regelmäßigen Abständen nen Gullydeckel, geh mit der entsprechend offiziellen Ausrüstung da rein und raus und es fällt kaum einem auf.

Russische Mafia dürfte in dem Bereich nicht sonderlich organisiert sein, Spähoptiken(siehe The Rock) und Kanalarbeiter Kit sollte gehen.

[dunklerschatten]

Da ich vor kurzem das Glück/Pech hatte einen realen aktiven Kanal zu besuchen hier mal meine 2 cent

Die Hauptleitungs-Rohre sind begehbar, in diese Münden in der Regel die wesentlich kleineren Leitungen der einleitenden Haushalte/ Firmen (Firmen Zufläufe sind je nach Abwasser Menge größer)
Es gibt viele alte Kanäle die gemauert sind, neue Kanäle sind in der Regel Betonröhren. Wenn Kanäle repariert/renoviert werden, dann setzt man heute sehr oft "Kunststoff-Liner" ein.

Und einfach so reinklettern ist mit unter tödlich, da sich giftige Gase im Kanal  bilden/sammeln können. Daher wird ein Kanal auch immer erst freigemessen bevor eingestiegen wird.

Erste Frage: Unglaublicher Gestank, oder?

Kommt drauf an, was da eingeleitet wird.  Besonders eckelig sind so Sachen wie Fettabscheider 

S.o. kann auch giftig sein (Schwefelwasserstoff) und dann gibts noch eckliges Getier und so

Weiter: Das Abflussrohr führt in die Fabrik hinein. Wahrscheinlich münden diverse Abflussschläuche aus der Fabrik in das Abwasserrohr. Die haben doch aber in der Regel so ca. 10 oder 20 cm Durchmesser und da kann man doch nicht mehr hineinkrabbeln.

Jepp, aber bei einer Fabrik haben die evtl eine Vorklärung, zentrales Sammelbecken etc. und da indu. Abwässer regelmäßig kontrolliert werden, gibt es da sicher auch Rohre die begehbar sind.

Zweite Frage: Wie genau kommt man vom Abflussrohr aus in das Gebäude? Geht das überhaupt?

Wenn es eine Vorklärung, Sammelbecken etc gibt, dann befindet sich das meist unter / in einem Gebäude und in diese Gebäude kann man sicher dann rein, da von dort aus die Wartung etc gemacht wird oder z.b. Pumpen dort stehen etc.

Dritte Frage: Angenommen es geht, wo könnte sich ein Charakter befinden, wenn er aus dem Abflussrohr hinausgekommen ist?

-Sammelkanal der alle einzelnen Anschlüsse auffängt

-Vorkläranlage

-Sammelbecken

-Fettabscheider

etc.



Ein Punkt der interessant sein könnte, Kanaldeckel sind a.) höllisch schwer (je nach Modell ~50kg)  und b.) teilweise hängen unter den Kanaldeckel große Filterkästen

Sprich wenn man aus dem Kanal rausklettern will, hat man es wirklich nicht leicht. 
Ich würde es glaube ich nicht schaffen in einem dunklen, engen, stinkenden, feuchten, rutschigen Schacht, auf rostigen in die Wand eingelassen Trittstufen stehend, einen Kanaldeckel über Kopf zu heben und zur Seite zu schieben.

[Turning Wheel]

Ich war auch schon im Karlsruher Abwassersystem. Hat etwa 3 bis 4 m Durchmesser. Das ist aber ein städtisches Abwassersystem für 150.000 Leute + Industrie.
Hier sollte es sich ja nur um ein getrenntes Abwassersystem für eine Fabrik (neben einem Bach?) handeln. Dafür baut sicher niemand einen 3 m großen Schacht unter der Erde.
Da verlegt man eine Röhre aus etwas mehr als notwendig großen Fertigsegmenten, die zur Not auch mal von einem Arbeiter freigemacht werden können.
Aber mei, es ist ja meine Fabrik. Deine hat halt einen größeren Keller. Jeder baut halt, was er bezahlen kann.

[dunklerschatten]

Ich dachte dabei an das Abwassersystem von z.b. einem BASF Werk