Dann ist wohl jetzt auch Zeit für den Job-Report meiner Figur:
„Ob ich schon mal an einem Job gegen eine der Fat Cats beteiligt war?“ Jolinas Gedanken kreisten und fanden Halt an einer klaren Erinnerung von vor wenigen Monaten.
„Gibt es irgendeinen Grund, warum Sie sich diesmal mit mir persönlich treffen wollten? Sonst haben sie mir doch immer diese Päkchen geschickt.“
Ein leichtes Grinsen huschte über den linken Mundwinkel des weißhaarigen Mannes. „Durchaus!“
Sie spürte, dass er nicht mehr sagen würde. „Also gut, was soll ich tun?!“
„Aaaah, da strotzt jemand vor Tatendrang, so hab ich das gern!“
Jolinas Augen funkelten zornig.
„Du kennst doch Hacker und Koch, oder?“
„Wer kennt sie nicht?!“
„Gut, aber eigentlich wäre es auch egal, wenn du sie nicht kennen würdest. Dieses Wochenende fliegst du nach Cupertino! Ich werde dir ein Team zur Seite stellen. Sie sind Experten im Einbrechen. Hacker erster Güte. Listige Füchse, die mit ihren flinken Fingern schneller durch modernste mechanische Schlösser kommen, als so mancher Lump seine Schmuddelhose zum Pullern am nächsten Baum aufbekommt und natürlich auch Leute falls ihr doch nicht so ungesehen bleibt, wie ich mir das wünschen würde.“
„Wieso brauchen sie mich dazu, wenn sie doch schon so ein Spitzenteam haben?“
Der weißhaarige Mann grinste wieder. „Es geht nicht darum, etwas zu stehlen. Es geht darum, eine Botschaft zu hinterlassen. Botschaften sind dein Fachgebiet!“
„Und was für eine Botschaft soll das sein?!“
„Sie sollen bloß wissen, wen man nicht Verarschen darf. Die Details überlasse ich dir. Sei kreativ! Aber noch viel wichtiger – sei gut!“
„Ohhhkay…“
„Ach, und eins noch…würdest du diesen Kugelschreiber bitte dort hinterlassen?! Sie müssen ja auch wissen, von wem die Botschaft stammt.“
Jolina nahm den Kugelschreiber entgegen. Er war dunkelblau, fast schwarz. Und darauf stand in grellen bunten Neonlettern „Become the entertainment!“
„Aber wenn ich den hinterlasse, werden sie doch sicher zur Polizei gehen?!“
„Dummerchen! Wenn sie damit zur Polizei gingen, würden sie sich selbst mehr ins Fleisch schneiden, als uns. Nein! Sie werden das diskret behandeln wollen. Viel Glück!“
“…du mich auch!“
(--- ein paar Tage später in einem Büro bei Kabuki Intrasolar---
„Alle Achtung! Es stand nichts in der Zeitung, aber letzte Woche sind rein zufällig drei Journalisten gestorben. Und in meinen Kreisen weiß natürlich jeder Bescheid. Ich will gar nicht wissen, wie viel Zeit es sie kostete an die 100 Ratten auszustopfen! Sie ist auf gutem Wege eine meiner Lieblingsmarionetten zu werden!“ )
„Ja…doch…das habe ich…in der Tat! Und ich habe ihnen eine ihrer Hauptspeisen serviert.“ Ein schelmisches Lächeln huschte über Jolinas Gesicht.