Autor Thema: Handy am Spieltisch  (Gelesen 23604 mal)

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Offline KhornedBeef

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #100 am: 8.11.2017 | 08:52 »
Ich würde nicht so weit gehen, Handys am Spiel zu verbieten (nur ein Sith denkt in Extremen  :gasmaskerly:).
Das behaupten die Jedi...
Zitat

Aber wenn der Konsum Überhand nimmt, würde ich fragen ob es nicht möglich ist das Ding wegzulegen und sich wieder auf das Spielgeschehen zu konzentrieren (Gleiches gilt, wenn Kritzeleien oder ähnliches zu viel wird).

Wenn dann lediglich zurück kommt "Dich geht es nichts an was ich mache / mit was ich mich beschäftige" bzw. ein schlichtes "Nö" ist das schon etwas wenig. Ebenso wenn das Ding eine Minute später wieder in der Hand ist.
"etwas wenig" ? Im Gegenteil, da nimmt sich schon jemand eine ganze Menge heraus, so herumzuraunzen. Deine Mudda geht es nichts an was du machst, du Eumel.
Zitat
Natürlich kann ich die Aufmerksamkeit nicht einfordern und ich kann den Anderen nicht dahingehend ändern, dass er das Thema genauso sieht wie ich.
Aber wenn gar kein Entgegenkommen erkennbar ist, wäre es mit der Einsicht verbunden, dass man (zu) unterschiedliche Prioritäten beim Rollenspiel (und wohl allgemein bei gesellschaftlichen Anlässen) hat. Dann sollte man in letzter Konsequenz wohl eine eigene Rollenspielgruppen suchen.

Btw.: Denn treffendsten Satz zum Thema hat meines Erachtens Issi gebracht:
"Ich kann nicht Toleranz von anderen erwarten und gleichzeitig intolerant gegen deren Grenzen sein."
Da hast du recht, dann kann man nur sagen "Keinen Bock mehr". Ist halt schade drum wenn einer alleine das herausfordert.
Issis Satz ist gut, aber hängt irgendwo davon ab, wo jemand seine Grenzen zieht. Wenn das Ansprüche werden, meine ich.
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Offline Tante Petunia

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #101 am: 8.11.2017 | 12:53 »
Persönlicher! Zwischenstand:
Im Prinzip kann ich für mich aus der ganzen stark polarisierenden Diskussion hier für mich nur eines mitnehmen:

Man sollte das Thema in der Runde ansprechen und wenn möglich einen gemeinsamen Konsens für genau diese Gruppe finden. Falls sich jemand mit dieser Gruppenlösung nicht abfinden mag so bleibt nur das Verlassen der Gruppe und die Suche nach einer Runde, die zu den individuellen Präferenzen dieser Person paßt.

Mit anderen Worten: Ich persönlich bin nach den interessanten, spannenden Seiten der Diskussion, die ich hier verfolgen durfte, genau so weit, wie vorher.
Auch ein Ergebnis.
Slüschwampf

Online bobibob bobsen

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #102 am: 8.11.2017 | 13:23 »
beaobachtung aus meiner gestrigen Runde. Wir hatten einen neuen Mitspieler der sein Händy ständig an hatte und auch mal einen Blick drauf geworfen hat. Automatisch haben die anderen Mitspieler einen Teil seiner Spotlightzeit abgeknabbert. Für mich als SL hat es aber keinen Unterschied gemacht. Ich war auch nicht generft oder irritiert.

Offline Erg

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #103 am: 8.11.2017 | 14:36 »
Ich bin der Meinung, es ist schlicht ein Gebot der Höflichkeit, meinen Mitspielern auch in einer für mich langweiligen Szene meine Aufmerksamkeit zu schenken (oder, sofern mir das wirklich unmöglich ist und meine Gedanken beständig unwillkürlich abschfeifen, zumindest den Anschein zu erwecken, ich wäre Aufmerksam). Von einem erwachsenen Menschen kann man durchaus erwarten, eine überschaubare Zeitspanne der Langeweile zu ertragen (und wir sprechen hier ja von Minuten, nicht von Stunden).
Dabei spielt die Frage, welches Medium ich zum Ausleben meiner Unhöflichkeit verwende, eine eher untergeordnete Rolle. Eine Regel nachzuschlagen, die in Kürze zur Anwendung kommen soll, ist durchaus akzeptabel (da es allen Beteiligten nutzt), mehr oder weniger demonstrativ meine Langeweile zur Schau zu stellen, ist es nicht.
Warum ist das Mobiltelefon besonders problematisch ? Weil alle Aktivitäten, die man damit durchführen kann, ein hohes Maß an Aufmerksamkeit erfordern (verglichen mit z.B. auf einem Zettel vor sich hin kritzeln). Die Erfahrung, daß es schwierig und anstrengend ist, mehreren Gesprächen gleichzeitig zu folgen oder während eines Gesprächs zu lesen, dürfte so individuell nicht sein. Die Erfahrung, daß es wenig problematisch ist, alle "O" in einem Text auszumalen und trotzdem der Unterhaltung zu folgen, mag da schon individueller sein, läßt sich aber leicht (die Verfügbarkeit von Unterhaltung und Text vorausgesetzt) leicht selbst machen.
Kurz: wenn die Leute sich nebenher mit Dingen beschäftigen, die man eben nebenher tun kann, habe ich kein Problem damit. Ich sehe nur nicht, was man mit dem Mobiltelefon wirklich nebenher tun kann. Was ich mit dem Mobiltelefon tue, ist in dem Moment immer die Hauptsache (was meine Aufmerksamkeitsverteilung angeht). (Kurze Anmerkung: was kann man beim Autofahren nebenher tun, ohne daß die Fahrleistung (Qualität) abnimmt? Atmen, das wars auch schon)

Eulenspiegel

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #104 am: 8.11.2017 | 16:52 »
Bei Handies gibt es dagegen einige konkrete Gründe, die gegen ihre Nutzung am Spieltisch sprechen (und wenn die Studie zur kognitiven Kapazität stimmt, sogar gegen ihre Anwesenheit).
Nein. In der Studie ging es darum, dass Handys ablenken.
Genau so lenken Stift&Zettel oder Würfel oder Haustiere ab.

Das ist aber kein Grund, dass man es vom Spieltisch verbannt.
Wenn du keine Handys am Spieltisch haben willst, ist das eine Sache. Aber schicke bitte keine Studie vor, in der es um etwas ganz anderes (nämlich Ablenkung) ging.

Warum wird ein solches "Verbot" in der Schule akzeptiert aber in einer Rollenspielrunde nicht?
Weil das eine eine Pflichtveranstaltung mit extrinsischer Motivation ist, während das andere eine freiwillige Veranstaltung mit intrinsischer Motivation ist.

In der Schule ist auch häufig verboten, während des Unterrichtes die Klasse zu verlassen, um auf Toilette zu gehen.
Beim Rollenspiel ist das erlaubt.

In der Schule ist häufig das Rauchen auch in der Pause verboten.
Beim Rollenspiel ist das Rauchen in der Pause erlaubt.

Wenn du in der Schule mal krank bist, musst du einen ärztlichen Attest vorlegen.
Wenn du beim Rollenspiel krank bist, brauchst du keinen Attest vorlegen.

Warum werden diese Einschränkungen in der Schule akzeptiert, in der Rollenspielgruppe würden sie jedoch nicht akzeptiert werden?
Die ANtwort auf diese und auf deine Frage ist die gleiche:
Weil die Schule nichts Freiwilliges ist. Weil ich nicht in die Schule gehe um Spaß zu haben (intrinsische Motivation), sondern um etwas zu lernen (extrinsische Motivation).

Btw.: Denn treffendsten Satz zum Thema hat meines Erachtens Issi gebracht:
"Ich kann nicht Toleranz von anderen erwarten und gleichzeitig intolerant gegen deren Grenzen sein."
Dem Satz stimme ich sogar zu.
Bisher waren auch alle Handy-Nutzer extrem tolerant gegenüber Handy-Nichtnutzer. - Es wurde sich zwar schonmal geärgert, dass jemand kein Handy hatte und deswegen so schwer zu erreichen war. Und man hatte den Vorschlag gemacht, ihm zum Geburtstag ein Handy zu schenken. Aber letztendlich hat man toleriert, dass er kein Handy benutzen wollte. - Er hatte zwar ein Handy für den Notfall, aber das war immer ausgeschaltet.

In die entgegengesetzte Richtung gibt es jedoch viel häufiger Intoleranz. Einige Handy-Nichtnutzer sagen: "Ich kann zwar nicht verstehen, wie du die ganze Zeit am Handy sitzen kannst. Aber ich toleriere deine Vorliebe." Aber andere Handy-Nichtnutzer versuchen tatsächlich, den Handy-Nutzern die Handy-Nutzung zu verbieten.

Ich bin der Meinung, es ist schlicht ein Gebot der Höflichkeit, meinen Mitspielern auch in einer für mich langweiligen Szene meine Aufmerksamkeit zu schenken (oder, sofern mir das wirklich unmöglich ist und meine Gedanken beständig unwillkürlich abschfeifen, zumindest den Anschein zu erwecken, ich wäre Aufmerksam).
Ich bin der Meinung, es ist schlicht ein Gebot der Höflichkeit, meinen Mitspielern gegenübern ehrlich zu sein und ihnen nichts vorzuheucheln.
Wenn ich etwas langweilig oder blöd finde, dann bin ich ehrlich und sage es ihnen auch. Und ja, ich erwarte auch, dass man mir gegenüber ehrlich ist und mir nichts vorheuchelt.

Zitat
Kurze Anmerkung: was kann man beim Autofahren nebenher tun, ohne daß die Fahrleistung (Qualität) abnimmt? Atmen, das wars auch schon
Was kann man beim RPG nebenher tun, ohne dass die Fahrleistung (Qualität) abnimmt? Atmen, das wars auch schon.

Offline KhornedBeef

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #105 am: 8.11.2017 | 17:07 »
Das fand ich jetzt nen blöden Post. Zu "tolerieren" dass jemand kein Handy besitzt ist damit zu erwidern, dass man sein Handy am Tisch benutzt? War das echt so gemeint?
Und dass du immer allen auf die Nase bindest was du von ihnen hälst ist zumindest Präferenzsache. Insofern sind sein Standpunkt und deiner gleich valid.
Edit: und nur weil das mit dem Atmen so polemisch ist, wird es bei dir nicht wahrer. Da könnt ihr euch gegenseitig kloppen ohne Wissensgewinn.
« Letzte Änderung: 8.11.2017 | 17:09 von KhornedBeef »
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Eulenspiegel

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #106 am: 8.11.2017 | 17:13 »
1. Person A toleriert, dass Person B nie sein Handy benutzen will.
Und Person B toleriert, dass Person A regelmäßig sein Handy nutzen will.

Das ist keine Erwiderung. Das ist einfach gegenseitige Toleranz.

2. Nein, ich will den Leuten nicht auf die Nase binden, was ich von ihnen halte. Nur weil ich das eine Extrem (Ich tue so, als ob ich es spannend finde) ablehne, heißt das noch lange nicht, dass ich das andere Extrem (Ich erzähle ihnen ungefragt meine Meinung) gutheiße. Tatsächlich lehne ich beide Extreme ab und bewege mich eher in der Mitte: Weder heuchle ich Interesse vor noch sage ich ungefragt meine Meinung.

zu deinem Edit:
Warum schreibst du das mit dem polemischen Atmen mir? Wieso hast du das mit der Atmen-Polemik nicht bereits an Erg geschrieben?
Könnte es vielleicht sein, dass Erg und ich das nicht polemisch meinen?
« Letzte Änderung: 8.11.2017 | 17:21 von Eulenspiegel »

Offline KhornedBeef

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #107 am: 8.11.2017 | 17:30 »
1. Person A toleriert, dass Person B nie sein Handy benutzen will.
Und Person B toleriert, dass Person A regelmäßig sein Handy nutzen will.

Das ist keine Erwiderung. Das ist einfach gegenseitige Toleranz.

2. Nein, ich will den Leuten nicht auf die Nase binden, was ich von ihnen halte. Nur weil ich das eine Extrem (Ich tue so, als ob ich es spannend finde) ablehne, heißt das noch lange nicht, dass ich das andere Extrem (Ich erzähle ihnen ungefragt meine Meinung) gutheiße. Tatsächlich lehne ich beide Extreme ab und bewege mich eher in der Mitte: Weder heuchle ich Interesse vor noch sage ich ungefragt meine Meinung.

zu deinem Edit:
Warum schreibst du das mit dem polemischen Atmen mir? Wieso hast du das mit der Atmen-Polemik nicht bereits an Erg geschrieben?
Könnte es vielleicht sein, dass Erg und ich das nicht polemisch meinen?
Zu 1: Es ging ja um eine Einschränkung in einer Situation,  nicht generell. Analog wäre also, wenn man explizit Handyapps nutzt, um schneller SRDs nachzuschlagen, und einer, der ein Handy hat, und die App, hat keine Lust. Die Situation dass jemand kein Handy besitzt will ich nicht diskutieren.
Zu 2: ja hast du halt gesagt, zumindest für langweilige und blöde Sachen. War dann wohl anders gemeint.
Zu 3: Ich kann nicht so schnell! Und es ist entweder polemisch oder falsch, weil von mir persönlich widerlegt. Wer jetzt was gemeint hat kann ich in der Tat nicht wissen, da hast du recht.
Edit: Will sagen, ich bin schonmal ordentlich Auto gefahren und habe dabei auf eine Frage geantwortet
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Eulenspiegel

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #108 am: 8.11.2017 | 17:35 »
zu 1. Es ging nicht um eine Person, die kein Handy hat. Es ging um eine Person, die kein Handy benutzen will.
Aber von mir aus können wir auch die konkrete Situation nehmen, dass jemand keine Lust hat, die Handyapp zum SRD nachschlagen zu nutzen, und der andere will die Handyapp benutzen. Hier bedeutet auch gegenseitige Toleranz: Derjenige, der die App benutzen will, darf sie benutzen. Und derjenige, der die App nicht benutzen will, darf auf sie verzichten.

Es ist exakt das gleiche Prinzip. Egal, ob du das nun auf eine einzelne App oder allgemein anwendest.

Offline ArneBab

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #109 am: 8.11.2017 | 18:46 »
Nein. In der Studie ging es darum, dass Handys ablenken.
Genau so lenken Stift&Zettel oder Würfel oder Haustiere ab.
Das "genau so" bezweifle ich. Ja, Stifte oder Würfel auf dem Tisch liegen zu haben kann ablenken (zum Beispiel wenn man zeichnen will, es sich aber verbietet), tun das aber üblicherweise weitaus weniger.

Zitat
Das ist aber kein Grund, dass man es vom Spieltisch verbannt.
Wenn du keine Handys am Spieltisch haben willst, ist das eine Sache. Aber schicke bitte keine Studie vor, in der es um etwas ganz anderes (nämlich Ablenkung) ging.
In der Studie ging es darum, dass Leute schlechter denken können, wenn sie ihr Handy ohne es anzurühren auf dem Tisch liegen haben. Das ist, was gezeigt wurde.
Zitat
Bisher waren auch alle Handy-Nutzer extrem tolerant gegenüber Handy-Nichtnutzer.
Nachdem ich gestern Abend mit meinem Sohn und einem weiteren Vater mit Sohn auf dem Fußballplatz stand, weil die Extrem-Smartphone-Nutzer um 14:15 durchgegeben haben, dass sich alles ändert und das Training statt um 17:00 um 16:15 und in der Sporthalle stattfindet, halte ich das für Mumpitz. Viele WhatsApp-Nutzer nehmen genau Null Rücksicht auf Nicht-WhatsApp-Nutzer. Sie erwarten, dass alle anderen genau ihre Methode nutzen. Ihr Werkzeug wird notwendig, um an der Gesellschaft teilhaben zu können, bringt aber eigene Einschränkungen mit, die man als Anwender nicht vermeiden kann (was ich zutiefst problematisch finde).
Zitat
Es ging um eine Person, die kein Handy benutzen will.
Wenn es eine App gibt, die das Spiel deutlich erleichtert, und zwar mindestens so sehr wie das Handy das Spiel stört (bzw. die Ablenkung erhöht), und alle ein Smartphone und diese App haben und beherrschen (und es keine wichtigen Gründe gibt, die App nicht zu haben — also anders als bei WhatsApp, dessen Nutzung in großen Teilen schlicht illegal, weil ein Verstoß gegen Datenschutzrecht ist), dann ist das wirklich eine gleichberechtigte Situation.

Für diese spezielle Situation gibt es meiner Meinung nach keine klaren Antworten: Es ist eine Entscheidung zwischen zwei meiner Ansicht nach gleichwertigen Alternativen: Alle nutzen die App oder niemand hat ein Handy am Spieltisch.

Schwierig wird es, wenn nur einer die App nutzen will oder wenn nur einer die App nicht nutzen will. Im ersten Fall hat nur einer den Vorteil durch die App aber alle den Nachteil der Ablenkung durch das Handy. Im letzteren Fall hat nur einer den Vorteil, selbst weniger abgelenkt zu sein, aber alle haben den Nachteil, dass z.B. auf einen warten müssen, weil er bestimmte Informationen nicht sofort hat.

Bei Regelwerken ist das anders, weil das Regelwerk nicht zu haben üblicherweise kein Nachteil ist: Das kann einfach weitergegeben werden.

Bei einem Gruppentablet mit der App ist das meiner Ansicht nach auch anders, weil es nicht so sehr mit anderen Gewohnheiten assoziiert ist und dadurch nicht so stark ablenkt: Du erwartest nicht, dort eine Nachricht zu erhalten.
« Letzte Änderung: 8.11.2017 | 19:03 von ArneBab »
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
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Eulenspiegel

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #110 am: 8.11.2017 | 18:58 »
Das "genau so" bezweifle ich. Ja, Stifte oder Würfel auf dem Tisch liegen zu haben kann ablenken (zum Beispiel wenn man zeichnen will, es sich aber verbietet), tun das aber üblicherweise weitaus weniger.
Du darfst das privat gerne bezweifeln. Und du darfst auch gerne laut äußern, dass du das bezweifelst.

Aber es ist trotzdem falsch auf die Studie zu verweisen. Denn die Studie äußert sich zu diesem Thema nicht.

Zitat
In der Studie ging es darum, dass Leute schlechter denken können, wenn sie ihr Handy ohne es anzurühren auf dem Tisch liegen haben. Das ist, was gezeigt wurde.
Richtig. Es wurde nirgends in der Studie gezeigt, dass die Wirkung von Handys stärker ausfällt als bei Stiften oder Würfeln.

Zitat
Nachdem ich gestern Abend mit meinem Sohn und einem weiteren Vater mit Sohn auf dem Fußballplatz stand, weil die Extrem-Smartphone-Nutzer um 14:15 durchgegeben haben, dass sich alles ändert und das Training statt um 17:00 um 16:15 und in der Sporthalle stattfindet, halte ich das für Mumpitz. Viele WhatsApp-Nutzer nehmen genau Null Rücksicht auf Nicht-WhatsApp-Nutzer. Sie erwarten, dass alle anderen ihre Methode nutzen.
Bitte nicht Toleranz mit Rücksicht verwechseln.

Man kann Sachen tolerieren, ohne darauf extra Rücksicht zu nehmen.

Beispiel Toleranz: Der Handy-Nutzer darf sein Handy benutzen, ohne dass du ihn deswegen anmeckerst.
Beispiel Rücksicht: Du gibst dem Handy-Nutzer jedesmal eine kurze Zusammenfassung des Spielgeschehens, wenn er wiedermal durch sein Handy abgelenkt war.

Man kann hierbei durchaus tolerant sein, ohne extra Rücksicht zu nehmen.

Zitat
Wenn es eine App gibt, die das Spiel deutlich erleichtert, und zwar mindestens so sehr wie das Handy das Spiel stört, und alle ein Smartphone und diese App haben und beherrschen (und es keine wichtigen Gründe gibt, die App nicht zu haben — also anders als bei WhatsApp, dessen Nutzung in großen Teilen schlicht illegal, weil ein Verstoß gegen Datenschutzrechte ist), dann ist das wirklich eine gleichberechtigte Situation.
Ich verstehe nicht, was du sagen willst. Wozu ist der beschriebene Sachverhalt eine gleichberechtigte Situation?

Offline ArneBab

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #111 am: 8.11.2017 | 19:15 »
Du darfst das privat gerne bezweifeln. Und du darfst auch gerne laut äußern, dass du das bezweifelst.

Aber es ist trotzdem falsch auf die Studie zu verweisen. Denn die Studie äußert sich zu diesem Thema nicht.
Zu diesem Thema habe ich nicht auf die Studie verwiesen. Ich habe darauf verwiesen, dass Handies ablenken. Du konstruierst jetzt eine Aussage, die ich nicht getroffen habe (dass die Studie einen Unterschied zwischen Stift/... und Handy zeigen würde).

Vielmehr hast du die Spekulation aufgestellt, dass Stifte ebenso ablenken, und ich habe erwidert, dass ich denke, dass du damit falsch liegst. Weder du noch ich haben eine Studie zu Stiften genannt. Du sagst jetzt das Äquivalent von "aber es könnte doch sein, dass … und das müsste erst noch untersucht werden, bevor du irgendwas über Handies sagen kannst". Das stimmt aber nicht.

Richtig ist: Die Studie zeigt, dass Smartphones auf dem Tisch, die nicht verwendet werden, die kognitive Kapazität signifikant verringern.
Zitat
Ich verstehe nicht, was du sagen willst. Wozu ist der beschriebene Sachverhalt eine gleichberechtigte Situation?
In der beschriebenen spezifischen Situation (es gibt eine App, die deutlich hilft, und es geht um die Entscheidung ob entweder alle sie nutzen sie oder ob niemand sie nutzt) gibt es keine Faktenlage, durch die die eine Entscheidung dem Spiel mehr nutzt als die andere.

Will heißen: Zu dieser spezifischen Situation habe ich keine aus hier genannten Fakten gestützte Meinung. Ich weiß, was ich vorziehen würde, aber wenn mich jemand für eine Runde fragen würde, in der ich nicht bin, könnte ich weder zum einen noch zum anderen raten.
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Offline felixs

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #112 am: 8.11.2017 | 19:30 »
Unfug. Solange es um die Spieltischsituation geht und solange nicht ein Spiel gespielt wird, bei dem ein internetfähiges Mobiltelefon hilfreich wäre, gibt es keinen Grund dafür, anzunehmen, dass jemand durch nicht-Handy-Nutzung stört.
Umgekehrt ist es sehr leicht einzusehen, warum Handy-Nutzung am Spieltisch stören kann.

Terminabsprache über für alle erreichbare Kanäle zu machen, ist doch sowieso selbstverständlich, geht ja auch gar nicht anders.
Daraus abzuleiten, dass man am Spieltisch Handys tolerieren sollte, ist ziemlich bizarr.
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Eulenspiegel

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #113 am: 8.11.2017 | 19:38 »
Zu diesem Thema habe ich nicht auf die Studie verwiesen. Ich habe darauf verwiesen, dass Handies ablenken. Du konstruierst jetzt eine Aussage, die ich nicht getroffen habe (dass die Studie einen Unterschied zwischen Stift/... und Handy zeigen würde).
Nein.

ArneBab: Bei Handies gibt es dagegen einige konkrete Gründe, die gegen ihre Nutzung am Spieltisch sprechen (und wenn die Studie zur kognitiven Kapazität stimmt, sogar gegen ihre Anwesenheit).
Eulenspiegel: Nein. In der Studie ging es darum, dass Handys ablenken.

Ich war derjenige, der darauf verwiesen hat, dass Handys ablenken. (Genau so, wie es auch Stifte tun.) Du hattest jedoch behauptet, dass die Studie konkrete Punkte nennt, die gegen ihre Nutzung am Spieltisch sprechen.

Zitat
Du sagst jetzt das Äquivalent von "aber es könnte doch sein, dass … und das müsste erst noch untersucht werden, bevor du irgendwas über Handies sagen kannst". Das stimmt aber nicht.
Du kannst über Handys sagen, dass die Studie belegt, dass sie ablenken.
Du kannst daraus jedoch nicht folgern, dass die Ergebnisse der Studie gegen die Nutzung am Spieltisch sprechen.

Denn Ablenken tun auch Stifte. Falls die Studie belegen würde, dass Handys mehr ablenken als Stifte, dann würde die Studie gegen die Nutzung von Handys am Spieltisch sprechen.

Um es klarzumachen: Du hast nicht gesagt, dass in der Studie steht: "Handys lenken mehr ab als Stifte."
So eine Aussage ist aber notwendig, um sich wegen des Ablenkungsgrundes gegen das Handy am Spieltisch auszusprechen.

Oder anders ausgedrückt. Du kannst sagen:
1. Die Studie belegt, dass Handys ablenken.
2. Ich glaube, dass Handys mehr ablenken als Stifte&Würfel. Das ist ein konkreter Grund, Handys nicht am Spieltisch zu nutzen.

Beides sind legitime Aussagen. Falsch ist jedoch die folgende Aussage:
3. Wegen der Studie gibt es konkrete Gründe, dass Handys nicht am Spieltisch genutzt werden sollten.

@felixs
Worauf beziehst du dich? Niemand hier hat behauptet, dass nicht-Handy-Nutzung stört.

Und auch deinen zweiten Absatz verstehe ich nicht. Wer hat aus Terminabsprache abgeleitet, dass Handys zu tolerieren seien?
« Letzte Änderung: 8.11.2017 | 19:44 von Eulenspiegel »

Offline Issi

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #114 am: 8.11.2017 | 19:50 »
Wenn es verschiedene Meinungen zu etwas gibt, dann muss man halt überlegen, wieviel einen ein möglicher Kompromiss kostet.

Beispiel: Wie schlimm wäre es,wenn ich mein Handy mal ein paar Stunden links liegen lasse würde?
Oder es nur in den Pausen benutze?
So schlimm, dass mir die Runde keinen Spaß mehr macht?
Falls das so sein sollte,- dann auch gut- dann war mir das Handy eben wichtiger.

Faule Kompromisse bringen ja nichts.

Umgekehrt kann sich auch jemand von Handybenutzern so gestört fühlen, dass er seine Freizeit lieber anders verbringen möchte.
Das ist auch eine mögliche Entsteidung.

Wenn sich die Mehrheit einig ist, ist das immer gut.

Davon abgesehen, gibt es aber mMn. noch sowas wie ein "Hausrecht". Wenn mich der Besitzer des Wohnzimmers, in dem ich sitze, darum bittet, dass ich das Handy doch bitte ausschalten möge, weil er davon abgelenkt wird, dann mache ich das-aus Höflichkeit.
Wenn mich der Spielleiter darum bittet, dann mache ich das auch.
Wenn er sich beim Leiten dadurch gestört fühlt, möchte ich nicht die Person sein, die ihn stört.
Das mache ich sogar, wenn mich mein Sitznachbar bittet.
Und warum? Weil es mich nichts kostet, deshalb. ;)



« Letzte Änderung: 8.11.2017 | 19:53 von Issi »

Eulenspiegel

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #115 am: 8.11.2017 | 20:04 »
Richtig. Die Kostenfrage geht aber in beide Richtungen:
- Wenn dich jemand bittet, das Handy auszuschalten, überlegst du dir, wieviel es dich kostet: Je weniger es dich kostet, desto eher bist du bereit, das Handy auszuschalten.

- Wenn dich jemand bittet, dass er regelmäßig auf sein Handy schauen kann, überlegst du dir ebenfalls, wieviel es dich kostet: Je weniger es dich kostet, desto eher bist du bereit, seine Handy-Nutzung zu tolerieren.

Der Hausbesitzer kann übrigens jeder der beiden sein: Der Hausbesitzer kann derjenige sein, der dich bittet, das Handy auszuschalten. Der Hausbesitzer kann aber auch derjenige sein, der das Handy benutzen will.

Offline Issi

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #116 am: 8.11.2017 | 20:16 »
Zitat
- Wenn dich jemand bittet, dass er regelmäßig auf sein Handy schauen kann, überlegst du dir ebenfalls, wieviel es dich kostet: Je weniger es dich kostet, desto eher bist du bereit, seine Handy-Nutzung zu tolerieren.
Natürlich.
Es kommt 1. darauf an, wie sehr man sich dadurch gestört fühlt und 2. Wie viele sich sonst noch gestört fühlen.
Es sind doch meist mehr als nur zwei Spieler.

Aber wie gesagt, wenn die Mehrheit der Gruppe entscheidet sie will das, oder sie will das nicht, dann ist das meist der Gruppenvertrag.
- Ist nicht so, dass ein einziger einem seinen Willen aufzwingen kann.
Es sei denn, es handelt sich um den Spielleiter alias Hausbesitzer.
Wenn der findet, unter meinem Dach und in meiner Sitzung, will ich das oder auch nicht, dann isso.
Gehen geht immer.

An öffentlichen Plätzen, kann man das vielleicht eher noch diskutieren, ohne unhöflich zu werden.
Aber im Endeffekt stellt der Anbieter (Spielleiter) auch hier die Teilnahmebedingungen.
Und die potientiellen Teilnehmer überlegen sich ob sie zu diesen Bedingungen mitmachen wollen.
Du kannst höchstens versuchen dann Überzeugungsarbeit zu leisten, um neue Bedingungen auszuhandeln.
Aber du hast mMn. keine Gewähr und auch keinen Anspruch darauf, dass sich dein persönlicher Wille am Ende durchsetzen wird.


« Letzte Änderung: 8.11.2017 | 20:43 von Issi »

Offline Silent

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #117 am: 9.11.2017 | 00:35 »
Bei uns hat jeder ein Handy und dieses auch selbstverständlich dabei. Es kann ja immer sein, dass man erreicht werden muss. Meine Familie kennt nicht unbedingt die Nummer vom Gastgeber, aber sie kennt immer meine Nummer. Von daher würde ich nie ganz auf mein Handy verzichten wollen.

Mein Handy ist für mich aber auch ein Uhrersatz geworden, dh. wenn ich aus irgendeiner Laune mal die Uhrzeit wissen will, dann schau ich auf mein Handy. Wenn ich dabei Nachrichten entdecke schaue ich natürlich auch nach von wem und bekomme durch die Vorschau auch eine kleine Ahnung worum es geht. Ist es unwichtig, kann es nach dem Spiel warten, wenn ich das Gefühl habe, es könnte wichtiger sein, dann lese ich kurz die Nachricht. Wenn ich jedoch eine längere Antwort oder gar Telefonat brauche, dann bitte ich um eine kleine Pause, weil wichtig.

Ich benutzte aber auch mein Tablet um meine Charaktere zu verwalten und um schnell und effektiv in Regelwerken nachschlagen zu können. Wenn man mir das ernsthaft verbieten möchte, weil sich ein Aluhut davon gestört fühlt dann glaube ich, dass ich nicht viel länger in der Runde mitspielen würde. Mir würde auch ehrlich kein Grund einfallen, der für mich nicht in die Kategorie Aluhut fällt, der mich veranlassen würde, dass ich mein Handy/Tablet gar nicht erst zum Spielort mitnehmen würde.
Das wäre für mich irgendwie, als wenn man mich zwingen wollen würde mich taufen zu lassen, damit ich mitspielen kann...

Was ich aber selbst schon einmal unterbunden habe, war der Gameboy am Spieltisch. Wer sein Handy nutzt um Spiele zu spielen, während der Sitzung und nicht in den Pausen, da habe ich auch was gegen. Jedoch nur gegen die genutzte App, nicht gegen das Gerät selbst. Das Argument des Spielers war, dass eine Mitspielerin am Stricken war, daher darf er auch Gameboy spielen. Nur das die Spielerin blind stricken konnte und sogar während des Strickens konzentrierter bei der Sache war, als wenn ihre Hände im Leerlauf waren...
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Offline Greifenklause

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #118 am: 9.11.2017 | 07:50 »
Ich sage ja:
Es kommt nur aufs Maß der Ablenkung an, weniger auf das Objekt der Begierde.
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Offline felixs

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #119 am: 9.11.2017 | 08:10 »
Ich sage ja:
Es kommt nur aufs Maß der Ablenkung an, weniger auf das Objekt der Begierde.

Genau.
Wäre doch wirklich erstaunlich, wenn das nicht konsensfähig sein sollte.
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Offline KhornedBeef

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #120 am: 9.11.2017 | 08:15 »
Ich sage ja:
Es kommt nur aufs Maß der Ablenkung an, weniger auf das Objekt der Begierde.
Ähm ja, das ist korrekt :) über das Maß wurde ja lange genug gestritten.

Und das Thema "Handy aus/zuhause lassen" können wir auch zu den Akten legen. Den Anspruch gibt es in manchen Situationen nicht. Es dabei haben und Störung vermeiden geht ja auch.
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Ich vergeige, also bin ich.

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Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline Greifenklause

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #121 am: 9.11.2017 | 08:37 »
Katsching, Konsens erreicht!

Dann können wir hier ja schließen!  :Ironie:


Wichtig ist doch nur eines:
WENN DU dich einer der drei Gruppen zuordnest:
-- Handybenutzer
-- Regelbuchschmökerer
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Geh einfach mal in dich und schau, ob du andere störst oder diese ein entspannteres Spiel hätten, wenn du dich kürzer hältst.
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Offline Issi

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #122 am: 9.11.2017 | 08:37 »
@
Silent
Was sich ein anderer wünscht, muss nicht mit den eigenen Werten, Normen und Weltanschauungen übereinstimmen.
Selbst wenn wir das für uns selbst als nicht wichtig erachten, kann es für jmd anderen ja trotzdem von Bedeutung sein.
Man kann dann zwar versuchen, allen die meine Weltanschauungen nicht teilen, pauschale  Namen wie "Aluhut" zu geben, um ihre Werte, Normen und Weltanschauungen abzuschwaechen oder für falsch und unwichtig zu erklären.
Aber es sind trotzdem die Werte eines anderen Menschen, die man dann halt abwägen muss, sofern der mit am Tisch sitzt. Oder ihm der Tisch gar gehört.
Gehen geht wie gesagt immer. Und vorher muss ich mir halt überlegen wieviel mich ein Kompromiss kostet.

Offline Greifenklause

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #123 am: 9.11.2017 | 08:49 »
@
Silent
Was sich ein anderer wünscht, muss nicht mit den eigenen Werten, Normen und Weltanschauungen übereinstimmen.
...
Gehen geht wie gesagt immer. Und vorher muss ich mir halt überlegen wieviel mich ein Kompromiss kostet.

Die Pflicht zum Kompromiss gilt halt auch für das Gegenüber.
Wer unumstößlich auf seinem Standpunkt verharrt, braucht von mir nicht viel Kompromissbereitschaft erwarten und umgekehrt.
Ich vermute auch, dass Silent mit "Aluhut" nicht nur Esoteriker meinte und mithin die Conras nicht per se als Esoteriker verunglimpfen wollte, sondern sich auch auf ebensolche "Standpunktverharrer" sarkastisch bezog.

Ich sagte ja, erst mal sich selbst betrachten und mal schauen, was man selbst ändern kann/will/soll.
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Offline ArneBab

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Re: Handy am Spieltisch
« Antwort #124 am: 9.11.2017 | 08:50 »
Oder anders ausgedrückt. Du kannst sagen:
1. Die Studie belegt, dass Handys ablenken.
2. Ich glaube, dass Handys mehr ablenken als Stifte&Würfel. Das ist ein konkreter Grund, Handys nicht am Spieltisch zu nutzen.

Beides sind legitime Aussagen. Falsch ist jedoch die folgende Aussage:
3. Wegen der Studie gibt es konkrete Gründe, dass Handys nicht am Spieltisch genutzt werden sollten.
Da wir Stifte sowieso brauchen (es sei denn, alle nutzen das Handy), Handies aber nicht, bewirkt das Handy unabhängig vom Ablenkungspotenzial des Stiftes zusätzliche Ablenkung. Die Ablenkung durch Stifte ist daher für die Frage, ob ein Handy am Tisch sein sollte, völlig egal.

Das ist ein konkreter Grund, auf Handies zu verzichten, der direkt durch die Studie belegt wird.

Zitat
=http://www.journals.uchicago.edu/doi/full/10.1086/691462Our smartphones enable—and encourage—constant connection to information, entertainment, and each other. They put the world at our fingertips, and rarely leave our sides. Although these devices have immense potential to improve welfare, their persistent presence may come at a cognitive cost. In this research, we test the “brain drain” hypothesis that the mere presence of one’s own smartphone may occupy limited-capacity cognitive resources, thereby leaving fewer resources available for other tasks and undercutting cognitive performance. Results from two experiments indicate that even when people are successful at maintaining sustained attention—as when avoiding the temptation to check their phones—the mere presence of these devices reduces available cognitive capacity. Moreover, these cognitive costs are highest for those highest in smartphone dependence. We conclude by discussing the practical implications of this smartphone-induced brain drain for consumer decision-making and consumer welfare.

Dazu kommt:

Zitat
Prior research on the costs and benefits associated with smartphones has focused on how consumers’ interactions with their smartphones can both facilitate and interrupt off-screen performance (e.g., Isikman et al. 2016; Sciandra and Inman 2016). In the present research, we focus on a previously unexplored (but common) situation: when smartphones are not in use, but are merely present.

Kurzfassung Isikman et al. 2016: Wenn ein Smartphone piepst, reduziert das deine Freude an spannenden Szenen, erhöht aber deine Freude an langweiligen. (ich habe auch nur den Abstract hier)
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Kurzfassung Inman et al. 2016: Wenn du dein Smartphone für das Spiel nutzt, kann es dir helfen, wenn du es für etwas anderes nutzt, triffst du im Spiel schlechtere Entscheidungen
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