Das funktioniert mMn in beide Richtungen nicht - zum Einen gibt es straftrechtlich relevante Sachen, die mir egal wären/sind und zum Anderen strafrechtlich irrelevante Sachen, die absolutes Ausschlusskriterium sind.
Für dich mags nicht funktionieren, für mich (wahrscheinlich), schon. Zudem, baseline. Kannst ja darauf weiter aufbauen.
Also Totschlagargumentation ohne sachliche Begründung. Chapeau!
Beim Handy besteht grundsätzlich ein Nachvollziehbarkeits-Problem. Wenn ersichtlich ist, dass du dein Handy nur dafür her nimmst (und nicht nebenzu woanders unterwegs bist), dann wäre das für mich vergleichbar mit dem "Ausrüstungsbuch". Das ist auch der Grund, warum ich Tablets für unproblematischer halte. Da sieht man aus den Augenwinkeln, was die Person macht. Ist natürlich nur nötig, wenn die Person nicht mitteilt, dass sie was nachschlagen will. (An Kontrolle und Nachvollzieharkeit sieht man ganz gut: Es geht um Regeln - also eigentlich um die Einhatung des Gruppenvertrags.)
Was natürlich auch sein kann: Dass der Rollenspielabend in der Runde als analoges Hobby (und als bewusste Auszeit von Internet & Co) verstanden wird. Dann ist Digitalkram natürlich per Gruppenvertrag vom Gebrauch ausgeschlossen. Das muss aber jede Runde für sich selbst klären.
Die sachliche Begründung ergibt sich aus der Kombination meines Links und meines Kommentars.
Noch mal eindeutiger: Eine einzelne Studie aus einem Bereich der ein extremes Problem mit der Verifizierbarkeit hat, ist für mich als Argument um irgendwas zu untermauern nicht sonderlich hilfreich.
Das gilt dann um so mehr wenn man a) in anderer Leute Privatsphäre eindringt und b) die Studie selbst unter der Annahme dass sie nicht vollkommener Murks ist, für das Argument nicht viel taugt weil zwischen ner konstruierten Situation und ner praktischen in der deutlich mehr Faktoren gegenseitig wirksam sind, doch ein kleiner Unterschied besteht.
Was das Nachvollziehabrkeitsproblem angeht:
Das ist genau der Punkt der mich ziemlich angrätzt.
Ich find es ziemlich unfein, sich rauszunehmen andere Leute zu kontrollieren, bezüglich dem was sie am Spieltisch machen (Cheatereien und so mal aussen vor).
Wenn sich der Störfaktor erst durch ein hinterherspionieren ergibt, sind wir wieder beim von mir oben angeführten Bias.
Das Problem ist dann offensichtlich nicht, dass ein bestimmtes Gerät am Spieltisch verwendet wird, sondern dass das Gerät auf eine Art benutzt wird, die dir persönlich nicht taugt. Und da muss ich sagen:
Ja, Pech. Geht dich nichts an.
Nope. Nur ne Ablehnung gegenüber "always online", "immer erreichbar" (auch in Meetings, bei RSP-Terminen, während nem Familienfest, ...) und [hab ich vergessen - wird reineditiert]. Das ist keine Absage an "die Technik" sondern an damit verbundenem unangemessen Verhalten.
Ich sehe da schon ne gewisse persönliche Ablehnung der technisierten Welt, die dann von anderen Leuten ebenfalls eingefordert wird.
Eigentlich ist das ein tolles Beispiel. Ich würde auch keinem Raucher verbieten zu rauchen. Handies lassen sich genauso handhaben: Klar kannst du dein Handy nehmen, aber bitte nicht im Raum. Zum telefonieren, WhatsApps checken, usw. kannst du ja genauso kurz aus dem Raum gehen wie zum Rauchen — und musst dafür nichtmal auf den Balkon, ein Nebenzimmer reicht schon.
Der Raucher muss nur deshalb den Raum verlassen, weil sein Nikotinmuff halt stinkt (was sich auch in Möbeln und Klamotten absetzt) und von einer Unzahl an Studien nachgewiesen auch für die restlichen Anwesenden gesundheitsschädlich ist. Würde er sich stattdessen ein Nikotinpflaster aufkleben, nen Insulininjektor setzen oder sonst was machen das er ohne Gesundheitsgefährdung der anderen am Tisch machen kann, müsste er den Raum nicht verlassen.
Da bin ich nämlich ganz bei Eulenspiegel. Aufstehen und den Raum verlassen stört meinem Empfinden nach DEUTLICH mehr als andere Formen der Ablenkung.
Die Mitspielerin die grad ihrem Freund auf WA zurückschreibt, bemerke ich evtl. gar nicht. Jemanden der vom Tisch aufsteht, dabei mindestens einen Stuhl verrückt, evtl. zwei-drei Türen öffnet/schließt und beim wiederkommen fragt was passiert ist?
Deutlich ablenkender.
Das hängt nun vom Käse ab. Wenn ich vom Handy nichts merke, ist es wie ich später geschrieben habe auch egal. Je nach Käse passt das Beispiel also gut: Es geht darum, dass es Dinge in deiner Tasche gibt, die andere doch betreffen — und damit etwas angehen.
Du hast keinen Anspruch darauf. Aber wenn du merkst, dass du dich dadurch nicht konzentrieren kannst, kannst du mich bitten, das zu ändern. Wenn ich das dann nicht mache, einfach weil ich finde, dass dich das nicht angeht (will heißen: Ohne ersichtlichen Grund), brauche ich mich nicht zu wundern, wenn du nicht mehr mit mir spielen willst.
Deine Freiheitsrechte enden nicht dort wo meine Gefühle beginnen.
Nein, "ich kann mich nicht konzentrieren weil du zu kurze Röcke und Metal im Gesicht trägst", ist kein valider Grund um irgendwelche Ansprüche zu stellen.
Beispiel: Wenn wir mit überzeugten Christen spielen würden, für die ein "Gott ist tot"-T-Shirt problematisch ist, würde ich so ein T-Shirt nicht anziehen — auch wenn es mir persönlich lieb ist.
Bevor das hier wieder in Christenbashing ausartet: Ich spiele seit 10 Jahren mit überzeugten Christen P&P. Du machst dich mit so nem Hemd allenfalls selbst lächerlich, ne Reaktion wirst du damit kaum provozieren können.
.Du gehst also davon aus, dass du für dich Unbekannte besser einschätzen kannst, als Leute, die schon oft mit ihnen gespielt haben — sowohl mit als auch ohne Handy?
In diesem ganz konkreten Fall?
Ja schon.
Ist unterm Strich aber irrelevant und führt zu nichts.
In jedem vorherigen Jahr waren die Spieler in den Pausen weiterhin in der Gruppe. Erst nachdem sie die App hatten, waren sie in den Pausen nur noch in der App.
Und? Dann ist die App offensichtlich interessanter als die Gruppenkommunikation.
Ist unhöflich, ist evtl. ein Zeichen schlechter Erziehung, wenn man sich im kleinen Rahmen nur mit sich selbst beschäftigt, aber nur weil du ihnen /subjektiv schönere/ Möglichkeiten der Pausenfüllerei verbietest, ändert das nichts daran welchen absoluten Wert die Leute der Pausenkommunikation zusprechen.
Wenn dein Gegenüber lieber in der QuizApp rumdödelt anstatt mit dir zu reden, ist das nicht die Schuld der App, er hat dann wohl einfach keine (oder einfach nur weniger) Lust mit dir (oder den anderen) zu reden. Du kannst ihm dann natürlich so lange Alternativen wegnehmen bis "ich schwätz mit dir" die am wenigsten schlechte Option wird, aber das ist IMHO nur rumgeschustere an Symptomen.
Mir ist allerdings nicht klar, wie du darauf kommst, dass Leute einen extremen Bias walten lassen
.
Die Summe an Dingen die die Leute so von sich geben.
Du wirkst auf mich, jetzt mal rein von den Dingen die du hier so geschrieben hast, wie jemand der Handys als notwendiges Übel erachtet und von dieser Haltung ausgehend anderen Verhaltensweisen vorschreiben möchte. Die Abneigung wäre ja auch nicht ungewöhnlich für den Faden. YY mag Smartphones laut eigener Aussage in nem anderen Faden auch nicht, Chiarina hat sich ebenso dazu geäußert.
Ich sehe deine persönlichen Befindlichkeiten aber nicht als ausreichend für einen Eingriff in meine private Lebensführung den ich als ziemlich massiv erachte.
Wenn sie negative Erfahrungen mit Handies gemacht haben und auch andere weglassen, mit denen sie negative Erfahrungen gemacht haben, dann ist das kein Bias.
"Ich habe schlechte Erfahrungen mit XY gemacht, darum sollen andere Leute das nicht verwenden" ist in meinen Augen schon ein Bias.
Was das präventive oder reaktive Verbieten angeht:
Da kommen wir nicht auf einen grünen Zweig. Ja, ich würde lieber ner Einzelperson reaktiv was verbieten als der ganzen Gruppe.
Eigentlich würde ich aber nicht mal das machen.
Wenn jemand während des Spielens permanent irgend was anderes macht oder stört, spricht man das eben an und wenn es sich nicht bessert, geht man getrennte Wege.
Um mich über sporadische(!) Ablenkungen jedweder Art ernsthaft zu ärgern ist mir die Zeit zu schade
Ja, es ist nicht toll.
Nein, ich mache deswegen kein Fass auf das über "kannst das bitte ein bissl zurückschrauben?" hinausgeht. So ne Diskussion ernsthaft im RL mit ner Gruppe oder einzelnen Personen führen zu müssen, würde mich mehr ärgern als 2 aktive Nervbolzen in der Gruppe zu haben. Ein finales "Okay, Tschüss!" ist da deutlich nerven- und zeitschonender.
Der Hauptbias, den ich sehe, ist dass sich bei Handies viele Leute massiv aufregen, wenn sie sie weglassen sollen. Das geht so weit, Unbekannten mangelnde Erziehung oder fehlendes Interesse an der Spielsitzung anzudichten
Dein Bias zeigt sich mal wieder
Es geht mir nicht grundsätzlich ums Handy.
Es geht mir auch nicht grundsätzlich ums Tablet (als sinnvolles Werkzeug am Spieltisch).
Es geht darum dass sich Leute eine Verbotsdeutungshoheit und ein Anrecht auf Erklärungen bezüglich Dingen herausnehmen, die sie nichts angehen.
Das weiter oben angeführte Medikamentenbeispiel geht mir da durch den Kopf.
Ne Mitspielerin (und, hier wichtig, langjährige Freundin, ergo engere Vertrauensbasis) leidet unter multipler Sklerose, die muss relativ regelmäßig ihre Pillen schlucken.
So ne Krankheit betrifft aber dann doch nen ziemlich privaten Bereich der eigenen Lebensführung. Glaubst du ernsthaft, das geht irgend einen Mitspieler aus ner Rollogruppe was an, den man vielleicht seit zwei Wochen kennt? Und sei es nur in der abgeschwächten "ich muss regelmäßig Pillen schlucken, darum brauch ich mein Handy"-Antwortvariante?
Dito was Kinder/Bereitschaft/Notdienst oder sonst welcher Kram der für erhöhtes Kommunikationsaufkommen sorgt, betrifft.
Das einfordern einer Begründung für die Anwesenheit von Geräten des alltäglichen Gebrauchs ist in meinen Augen einfach ein /deutliches/ Überschreiten der eigenen Rechte.