Die Vehemenz, mit der hier Leute unbedingt Ihr Handyspielereien verteidigen wollen, ist ja anders nicht zu erklären.
Etwa mit der gleichen Vehemenz, mit der du früher deinen Spielstil verteidigen wolltest?
@RestDa schaut man mal einen Tag nicht auf sein Handy (oder sonstwie ins Internet) und schon haben sich mehrere Seiten angefüllt. Ich werde mal nicht auf jeden Post einzeln eingehen, sondern versuchen, das Ganze thematisch zu gruppieren.
bzgl. Alternative HandlungenHier wurde vorgeschlagen, anstatt der Handy-Nutzung den anderen zu sagen, dass mich die Szene langweilt. Das halte ich für eine schlechte Alternative, da dieser Hinweis wesentlichs törender ist als das Handy zu nutzen. Und der Hinweis, dass mir langweilig ist, ändert nichts daran, dass mir langweilig ist.
Ein andere Vorschlag war, so zu tun, als ob einem die Szene interessieren würde. Davon halte ich nichts, da ich ehrlich bin und meinen Freunden nichts vorheucheln möchte.
Letztendlich sind beide Vorschläge die Extreme: Entweder ungefragt seine Meinung sagen oder etwas vorheucheln.
Ich selber bevorzuge da die Mitte: Meine Meinung nicht ungefragt mitteilen, sie aber auch nicht verbergen. Und wenn ich das mit etwas kombinieren kann, was mir Spaß macht: Um so besser.
bzgl. Runde verlassenKlar, das ist die Notlösung, die man durchführen kann, wenn die beiden Gruppen sich partout nicht einigen können bzw. der Großteil der Runde langweilig ist. Wenn jedoch 1 Viertel bis 1 Drittel der Szenen langweilig ist und der Rest spannend, gibt es meiner Meinung nach keinen Grund, die Runde zu verlassen.
bzgl. Studien interpretierenIch habe ausführlich erklärt, wieso die Studie falsch interpretiert wurde. Man kann sich gerne darüber unterhalten, was die richtige Interpretation der Studie ist. Und man kann sich auch gerne darüber unterhalten, ob die Studie überhaupt gebraucht wird. Aber "Ich brauche die Studie nicht." ist kein Gegenargument zu "Du hast die Studie falsch interpretiert."
Wenn jemand eine Studie falsch interpretiert, wird die Interpretation nicht dadurch richtig, dass man die Studie nicht braucht.
Nochmal: Die Studie sagt nur aus, dass Handys ablenken.
Die Studie macht keine Aussage darüber, wie sehr die Handys ablenken. Das heißt, die Studie ist kein Argument dafür, ob man Handys am Spieltisch verbieten sollte oder nicht.
Jetzt kann man gerne sagen: "Ist doch klar, dass Handys extrem viel ablenken. Dafür brauche ich doch keine Studie."
Das mag ja sein. Ändert aber nichts daran, dass die Studie das nicht sagt und dass es falsch ist, für die eigene Ansicht auf die Studie zu verweisen.
bzgl. Papier und StiftPapier und Stift lenken ebenfalls ab. Und wie Handys kann man auch komplett auf Papier und Stift beim RPG verzichten. Man kann den Charakterzettel z.B. vollkommen digital auf dem Tablet haben und sich auch dort Notizen machen. (Ich kann Maptool und Fantasy Grounds sehr empfehlen.)
bzgl. Phobien und SuchtJa, es gibt sowohl Handy-Phobien als auch Handy-Sucht. Und in beiden Fällen sollte man auf die entsprechenden Leute Rücksicht nehmen. Meistens ist das auch problemlos möglich, solange ein Handy-Phobiker und ein Handy-Süchtiger nicht in der gleichen Runde sind.
Aber ich denke, die meisten Rollenspieler sind gegenüber Handys weder phobisch noch süchtig.
bzgl. weniger FreudeWir haben da einen Interessenkonflikt:
Person A hat weniger Freude, wenn am Handy getippt wird.
Person B hat weniger Freude, wenn nicht am Handy getippt wird.
Person C ist es vollkommen egal, ob am Handy getippt wird oder nicht.
Hier müsste man also sehen, wessen Freude stärker eingeschränkt wird: Die von Person A oder die von Person B. Hierzu ist es extrem hilfreich zu erfahren,
warum Person A bzw. B weniger Freude empfindet.