Autor Thema: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen  (Gelesen 12801 mal)

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Online Maarzan

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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #75 am: 12.11.2017 | 10:48 »
Du übersiehst hier etwas. Die RPG-Gemeinde ist ganz anders. Die sieht zuerst keinen Säbelzahntiger sondern einen Lolli.

Ne, eher: Da bietet einer einen neuen Lolli an. Wenn ich aber meinen aktuellen Lolli immer noch besser mag habe ich ein Problem: wenn jetzt meine Mitlecker den neuen Lolli besser finden als unser aktuelles Modell wechseln sie vielleicht und dann kommen ich ggf nicht mehr an meinen alten Lollli. Also muss ich verhindern, das die Mitlecker Gefallen an dem neuen Lolli finden.
Genauso umgekehrt: ich biete einen neuen Lolli an. Das funktioniert aber bei dem beschränkten Lollilutscherpool nur, wenn ich anderen Lollimarken Kunden abwerbe bzw. noch suchenden Lollilutschern madig mache.

In Summe sehe ich das so:
Die Rollenspielgemeinde zeichent sich durch starke gemschmacksbedingte Zersplitterung aus.
Was positiv wäre bei der Suche nach einem geschmacklich passenden Spielsystem wird bei der Suche nach geschmacklcih passenden Spielern ein Problem, vor allem für eben Nichtmainstream oder neue Spiele oder deren Editionen.
Entsprechend haben wir hier  weit verbreitet einen Konkurrenzkampf um Mitspieler oder auch "Verlagsaufmerksamkeit", der teils mit harten bis irregulären Bandagen gekämpft wird. (und auch der Verlag/Autor hat natürlich Interesse das Leute sein Spiel spielen)

Ein neues Spiel ist damit der Säbelzahntiger für eine bestehende oder erwünschte Runde eines älteren Modells, für jeden, der dem neuen Spiel weniger abgewinnen kann als dem alten.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

trendyhanky

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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #76 am: 12.11.2017 | 11:09 »
Zitat
In Summe sehe ich das so:
Die Rollenspielgemeinde zeichent sich durch starke gemschmacksbedingte Zersplitterung aus.
Was positiv wäre bei der Suche nach einem geschmacklich passenden Spielsystem wird bei der Suche nach geschmacklcih passenden Spielern ein Problem, vor allem für eben Nichtmainstream oder neue Spiele oder deren Editionen.
Entsprechend haben wir hier  weit verbreitet einen Konkurrenzkampf um Mitspieler oder auch "Verlagsaufmerksamkeit", der teils mit harten bis irregulären Bandagen gekämpft wird. (und auch der Verlag/Autor hat natürlich Interesse das Leute sein Spiel spielen)

Finde ich nicht so. Rollenspieler sammeln gerne Lollis, auch wenn sie nie gemeinschaftlich geleckt werden. Oft lecken Rollenspieler einzelne Lollis aus ihrer Sammlung kurz an, stellen sie wieder danach in die Vitrine. Oft schauen sie sich ihre Lollis auch nur an, träumen von verschiedenen Geschmacksrichtungen und Äußerlichkeiten spezifischer Lollis

Dann sind auch viele RPG-ler Lolli-Dealer und reisen herum, um Lollis anzubieten. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Rollenspieler nur einen einzigen Lolli besitzt, die ist ziemlich gering. Meistens haben Rollenspieler ein ganzes Sortiment an Lollis. Einige abgelutscht, andere noch verpackt. Sogar je nach Event haben sie verschiedene Lollis parat und verwenden nur jeweils einzelne, die zum Event besser passen

Okey, du schreibst jetzt von einem kommerziell interessierten Lolli-Fabrikant. Klar, der hat andere Herausforderungen und muss ersteinmal eine Marktanalyse zum Lolligeschmack machen, schauen was für Lollis derzeit im Umlauf sind.

Aber ich denke schon, dass DER Rollenspieler eher jmd ist, der an Lollis leckt oder sie sich zumindest anschaut, bevor er Kritik übt und sich tiefergehende Gedanken zum Lolli macht. Die Rollenspieler mit erworbener Lolli-Phobie (bestimmte Loli-Farben) oder Allergien bzgl. bestimmter Geschmacksrichtungen (Lolli-Ingredienzen) ist jetzt nicht der Standard


Luxferre

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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #77 am: 12.11.2017 | 11:42 »
Einige Leute haben ganz offensichtlich sehr schlechte Erfahrungen mit Heartbreaker Settings erlebt. Scheinbar sind viele SL mit ihren Settingvorgaben sehr sakrosankt und kaum bis gar nicht kreativ-offen.
Schade!
Ich erlebe das bei einigen sL mit ihren Heimgebräuen anders.
Da können sich die Spieler mit ihren ideen einbringen und es wird gemeinsam erschaffen.
Auch das fiele für mich unter Heartbreaker.

Supersöldner

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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #78 am: 12.11.2017 | 11:46 »
wenn der Schöpfer dann auch erlaubt das seine Welt Normal bespielt wird also nicht gegen Veränderungen Immun ist sollte das doch kein Problem werden .

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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #79 am: 12.11.2017 | 11:55 »
Einige Leute haben ganz offensichtlich sehr schlechte Erfahrungen mit Heartbreaker Settings erlebt. Scheinbar sind viele SL mit ihren Settingvorgaben sehr sakrosankt und kaum bis gar nicht kreativ-offen.

Ich habe Fälle erlebt, in denen die SL ihre Welt um das von ihr anvisierte große Fantasy-Epos herum gebastelt hat, durch das die Spieler dann durchgerailroadet werden sollten. Da DSA oder DnD mit Dragonlance das damals ein Stück weit genauso gemacht hat, kann man diesen SLen nicht mal was vorwerfen. Ich glaube aber, dass bei Settings mit nur einem Autor, der da entsprechend viel Herzblut rein steckt, immer eine gewisse Gefahr besteht, wenn die Spieler Teile des Settings "kaputtmachen". Der Begriff Heartbreaker kommt dann auf andere Art und Weise zum Tragen, als ursprünglich gedacht. Der SL bricht das Herz, wenn Pet NSCs gekillt oder der SL wichtige und detailliert ausgearbeitete Settingelemente zerstört werden.
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J.W. von Goethe

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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #80 am: 12.11.2017 | 11:58 »
Und leiten diese SL fremde Welten genauso engstirnig oder sind sie da lockerer drauf?
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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #81 am: 12.11.2017 | 11:59 »
Und leiten diese SL fremde Welten genauso engstirnig oder sind sie da lockerer drauf?

Die leiten keine fremden Welten.
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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #82 am: 12.11.2017 | 11:59 »
Einige Leute haben ganz offensichtlich sehr schlechte Erfahrungen mit Heartbreaker Settings erlebt. Scheinbar sind viele SL mit ihren Settingvorgaben sehr sakrosankt und kaum bis gar nicht kreativ-offen.
Schade!
Ich erlebe das bei einigen sL mit ihren Heimgebräuen anders.
Da können sich die Spieler mit ihren ideen einbringen und es wird gemeinsam erschaffen.
Auch das fiele für mich unter Heartbreaker.

Da sehe ich keinen Unterschied zu einem offiziellen Setting. Auch das ist in Stein gemeißelt oder aber nach genau den Überlegungen des SL verändert worden und ab da dann fest.
Da ist eher bei einem offiziellen Settingdas Risko größer dass auch ein Mitspieler noch Bedenken bezgl. Canon anmeldet, wenn der SL änderungsbereit ist.
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Offline Der Nârr

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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #83 am: 12.11.2017 | 12:04 »
Die leiten keine fremden Welten.
Spannend, so ein SL ist mir noch nicht begegnet. Die, die ich kenne, machen ihr eigenes Setting zusätzlich zu fremden Welten.

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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #84 am: 12.11.2017 | 12:20 »
Spannend, so ein SL ist mir noch nicht begegnet. Die, die ich kenne, machen ihr eigenes Setting zusätzlich zu fremden Welten.

Hatte ich bis dato zwei Mal, wobei ich da direkt abwinke. Diese Fixierung auf die eigene Vision inklusive der Degradierung der Mitspieler zu Erfüllungsgehilfen ist aber letzten Endes das, was diese SLen so problematisch macht. In beiden Fällen würde ich übrigens stark vermuten, dass sich Persönlichkeitsstörungen diagnostizieren ließen.
« Letzte Änderung: 12.11.2017 | 12:43 von Crimson King »
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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #85 am: 12.11.2017 | 12:29 »
Hatte ich bis dato zwei Mal, wobei ich da direkt abwinke. Diese Fixierung auf die eigene Vision inklusive der Degradierung der Mitspieler zu Erfüllungsgehilfen ist aber letzten Endes das, was diese SLen so problematisch macht. In beiden Fällen würde ich übrigens stark vermuten, wenn sich keine Persönlichkeitsstörungen diagnostizieren ließen.

Und mir wirft man vor ich wäre ich wäre bis zur Irrationalität traumatisiert ...  wtf?  ::)

Wo soll da der Zusammenhang zwischen eigener Spielwelt und Degradierung zu Erfüllungsgehilfen liegen - zumindest wenn der eigentliche Knackpunkt nicht Metaplot/Storytelling heißt?
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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #86 am: 12.11.2017 | 12:45 »
Wo soll da der Zusammenhang zwischen eigener Spielwelt und Degradierung zu Erfüllungsgehilfen liegen - zumindest wenn der eigentliche Knackpunkt nicht Metaplot/Storytelling heißt?

Na, da hast du dir die Frage direkt selbst beantwortet. Hatte ich aber auch schon geschrieben: die SL will ihren eigenen Epos erzählen. Da ist für weit reichenden Spielerinput kein Platz.
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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #87 am: 12.11.2017 | 12:56 »
Und das ist für dich Grund genug, eine Persönlichkeitsstörung zu vermuten? Oh Mann. Das ist eine der drei Basis-Motivationen, überhaupt als SL tätig zu werden (LotFP Referee Book, p. 3).
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Eulenspiegel

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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #88 am: 12.11.2017 | 13:21 »
Einige Leute haben ganz offensichtlich sehr schlechte Erfahrungen mit Heartbreaker Settings erlebt.
Man muss unterscheiden zwischen echten Heartbreaker-Systemen und das, was der Threadersteller als Heartbreaker ansieht.

Viele Sachen, die nach Definition des Threaderstellers ein "Heartbreaker" sind, wurden anschließend ja recht erfolgreich. (Quasi die meisten Indies waren solche Heartbreaker.)

Offline Crimson King

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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #89 am: 12.11.2017 | 13:24 »
Und das ist für dich Grund genug, eine Persönlichkeitsstörung zu vermuten?

Nein, ist es nicht. Ich kenne die Menschen ja wesentlich besser und habe deutlich mehr Grundlagen, um zu einer solchen Ansicht zu gelangen.
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Offline Yney

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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #90 am: 12.11.2017 | 13:45 »
Ein paar hoffentlich nicht zu wild gestreute Gedanken zur spannenden Diskussion:
Vorgefertigte Setting können im Konsens abgeändert werden oder lassen in der Regel ausreichend weiße Flecken, die man füllen kann.
Ich denke, die weißen Flecken kann ein kommerzielles System ebenso enthalten, wie eine Herzensangelegenheit. Bei Letzterem kommt man meiner Ansicht nach gar nicht umhin, Lücken zu lassen. Aber ich spreche jetzt von Feenlicht, dass ich ja (außer mit Freunden) nicht als von mir geleitetes Spielerlebnis anbiete, sondern als Material, dass man nutzen kann, aber um Himmels Willen nicht muss. Die Freiheit da nach eigenem Gusto wie bei einem Kaufsystem abzuändern besteht doch immer.
Zitat
Sicher werden manche auch verschreckt, wenn sie hören, dass sie bitte erstmal ein professionelles Endprodukt das mit den Top-Spielen ihrer Klasse mithalten kann vorweisen sollten wtf?.
Ich würde hinzufügen, dass manchmal noch eine klare Abgrenzung mit detaillierter Liste von Vor- und Nachteilen gegenüber kommerziellen Produkten erwartet wird. Etwas, das man aus der eigenen subjektiven Sicht heraus (und mangels Zeit und Marktübersicht) nicht leisten kann. Allein schon als Selbstschutz ist es meiner Ansicht nach unumgänglich, dass man sich zumindest gegenüber der Welt da draußen die Deutungshoheit bewahrt, was das geschriebene Werk betrifft. Alles nicht so schlimm, so lange es nicht hierzu kommt:
Zitat
Diese Fixierung auf die eigene Vision inklusive der Degradierung der Mitspieler zu Erfüllungsgehilfen ist aber letzten Endes das, was diese SLen so problematisch macht.
Der Autor muss sich bei Entlassung des Werkes in die Öffentlichkeit darüber im Klaren sein, dass es eventuell ganz anders verwendet wird, als gedacht. Und der Nutzer muss akzeptieren, dass sein Wissen davon wie es noch besser geht eventuell auch nichts anderes ist als die neunmalkluge Abgrenzung des Autors gegenüber all den Systemen, die er mit seinem phänomenal kreativen Werk übertrumpft.

Für mich persönlich geht es aber nicht um die Achse besser-schlechter, sondern einfach um die Freude am Schaffen, verbunden natürlich mit der Hoffnung, dass manches davon vielleicht jemand gefällt oder inspiriert. Und wenn das dann ab und an mal klappt, dann hat sich die Herzensangelegenheit gelohnt und hoffentlich nie jemandem das Herz gebrochen.

Offline tartex

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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #91 am: 12.11.2017 | 15:23 »
Selbstgeschriebene Systeme sehe ich eher kritisch – da habe ich einfach zu viele schlechte DSA-, DnD-, SR- und Cthulhu-Clone gesehen, in denen dann [Hobby des Autors] viieeel realistischer geregelt war.

Ich finde der Satz bringt meine Erfahrungen auch ziemlich gut auf den Punkt.

Zumindest online. Im wirklichen Leben ist mir das noch nie untergekommen. In meinem Umfeld bin ich der einzige Heartbreaker-Verfasser, der mir seit der Volkschulzeit untergekommen ist.

Ich habe aus folgenden Gründen Heartbreaker verfasst - und ja, heute nenne ich meine Heartbreaker stattdessen "Retroklone".  ;D

1. Ich wollte ein Sciencefiction-System leiten, aber für mich war nur DSA1 verfügbar. (1989 oder so.)
2. Ich wollte immer noch ein Scifi-System, aber alles am Markt war mir nicht abgefahren genug, und außerdem mochte ich die Space-Orcs aus StarQuest und Warhammer 40K wäre - selbst wenn es das als Rollenspiel gegeben hätte - nicht Perry Rhodan genug. (1992 oder so.)
3. Ich mochte Rolemaster - "unser" Defaultsystem - als System nicht wirklich, bis auf die tollen kritischen Treffertabellen. Und anstatt mir das trockene GURPS zu bestellen, habe ich mich Geld lieber in Rifts-Bücher gesteckt, weil da viel mehr  :headbang: drin war. Also habe ich meinen eigenen Rolemaster/GURPS-Hybriden geschrieben. Mit eigenen kritischen Treffertabellen (aber ohne Hitpoins, weil wir die bei Rolemaster auch nie wirklich nutzten) und mit einem kompletten Vor- und Nachteil-Kaufsystem. Naja, ich hatte auch noch kein Internet und deshalb recht viel Zeit. ;) (1996 oder so.)
4. Ich wollte eigentlich Lamentations of the Flame Princess leiten, aber irgendwie fand ich (von DSA1 kommend) den Split zwischen Intelligence und Wisdom schon immer doof und Rettungswürfe auch, also wurde das dann eingebaut. (2013 oder so.)
5. Ich wollte eigentlich DSA1 leiten, aber da fand ich dann meinen eigenen Retroklon irgendwie eleganter, also wurde DSA1 nochmals umgebaut. (2014 oder so.)
6. Ich wollte eigentlich Call of Cthulhu leiten, aber meinen (Casual) Spielern wollte ich die Charaktererschaffung nicht zumuten, wo es doch mit meinen Retroklonen immer so gut funktioniert hatte. Und außerdem fand ich die DCC-Idee von Funnels für CoC sehr interessant und passend. (2016 oder so.)

Am suspektesten ist wohl Nummer 3. "Ich schreibe mein eigenes GURPS, um Geld zu sparen."  ;D
Nummer 2 ist halt auch so eine Sache: "Ich möchte ein System mit mehr von allem!"

(Im "verlorenen Jahrzehnt", den 00ern, hat Savage Worlds eigentlich alle meine Beddürfnisse erfüllt und ich habe nur an Settings gebastelt.)
« Letzte Änderung: 12.11.2017 | 15:35 von tartex »
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
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Offline Whisp

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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #92 am: 12.11.2017 | 17:40 »
Der schmilzt, wenn du dich mal im "Das habe ich neu..."-Thread umschaust

Wobei ich mich da sehr häufig frage, ob die Leute ein Artbook oder ein Rollenspiel kaufen ...
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Offline Whisp

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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #93 am: 12.11.2017 | 17:42 »
wenn der Schöpfer dann auch erlaubt das seine Welt Normal bespielt wird also nicht gegen Veränderungen Immun ist sollte das doch kein Problem werden .

Sehe ich auch so!
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Offline Boba Fett

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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #94 am: 12.11.2017 | 20:10 »
Hmmm ich hab ein bisschen den Eindruck, die Debatte geht an dem borbei, was Deep Impact eigentlich meinte.
Meiner Meinung nach ging es ihm um die Probleme und die Vorteile, die es mit sich bringt, wenn man bei einem Spielleiter spielt, der sein eigenes Rollenspiel leitet, dass er die letzten 25-30 Jahre selbst geschrieben und entwickelt hat und das dieser als seine Herzensangelegenheit („Heartbreaker“) betrachtet. Und das dieser Spielleiter die letzten 20 Jahre auch nicht viel anderes gespielt oder geleitet oder von der Rollenspielszene mitbekommen hat...

Es geht nicht darum, dass ein anderer Spielleiter den von jemand publizierten Heartbreaker leitet.
Und auch nicht darum, dass irgendwelche Weltenbastler, die ständig am Schrauben und entwickeln und sich ausprobieren sind, und die auch ständig am Puls der Zeit sind...

Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Yney

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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #95 am: 12.11.2017 | 22:02 »
Boba Fett, ich denke das siehst du richtig. Ich bitte um Entschuldigung für meinen Beitrag zum Abschweifen.

Für Frage 1 bin ich (da Erfinder) nicht qualifiziert.

Zu Frage 2:
Ich denke es ist leichter, den Personen und Umgebungen Leben einzuhauchen, wenn man sie selbst erdacht hat. Man hat sich tiefer hinein gefühlt. Dieser Vorteil bezieht sich aber sicherlich nur auf eine Spielweise mit (all)wissendem Spielleiter und Spielern, die sich in dieser Welt als Einzelperson erleben wollen (ist das dann old school?). Für ein gemeinsames Erzählspiel, bei dem die Spieler eher auf Metaebene gleichberechtigt an der Geschichte basteln ist eine solche einseitige Verteilung des "Wissens" vermutlich eher kontraproduktiv. Aus deinen Eingangsbeitrag, Deep Impact, scheint mir heraus zu schimmern, dass die erste Spielart weniger deine Vorliebe ist, was dann klar gegen eine zu sehr von einer Person gestrickte Welt spricht. Meine Theorie ist also, dass das neben der Menge an investiertem Herzblut wohl auch mit der bevorzugten Spielweise zu tun hat (was kein Vorwurf sein muss).
Die Problematik, dass Kritik schnell persönlich wirkt, sehe ich aber in ganz ähnlicher Weise, wenn ein Spielleiter in einer bestehenden Welt Hand anlegt. Als Schöpfer wird da auch oft viel Herzblut investiert. In beiden Fällen muss sich der Schöpfer zumindest ein Stück weit von einem Absolutheitsanspruch verabschieden. Noch viel wichtiger ist meiner Ansicht nach aber: Wenn der Wunsch nach Gestaltungsmacht Motivation hinter dem kreativen Tun ist, dann sollte man das vielleicht besser in Produkte stecken, die nur konsumiert werden, als sie miteinander zu spielen. Ich versuche eine Umgebung zu schaffen, die auf die Spieler authentisch reagiert, nicht sie in ein Korsett schnürt.

Ich hoffe das geht in die Richtung der Antworten, die du dir erhoffst.

Offline YY

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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #96 am: 12.11.2017 | 23:47 »
Ja, wenn man groß rumtönt, dass es so sei und man dann sofort erkennt, dass die Mechanik dies nicht liefern kann, verstehe ich das.

Aber in der Regel wird ja nicht so groß rumgetönt. Ich kenne das eher dass die Spieler sagen "ich habe hier mal ein eigenes Spiel gemacht, das macht dies und jenes, hat wer Bock das mal auszuprobieren".

Die zwei Bastler, mit denen ich in den letzten Jahren recht viel probiert und sinniert habe, benennen z.B. immer sehr konkret, welches Problem sie beheben wollen, welches Spielgefühl sie erreichen wollen oder was die Spielmechanik speziell in Bezug auf die Entscheidungsprozesse des Spielers ausmacht.
Das sind manchmal "nur" bugfixes, manchmal neue Regelsätze für bestehende Settings, manchmal komplette Eigenkreationen.
Die sind sich auch beide nicht zu schade, alles komplett umzuwerfen und von vorne anzufangen.

Öfter kommt einem da eine Testsitzung nicht vor wie "wir spielen mal drauf los", sondern eher "das Modell 82-7 muss noch mal in den Windkanal"  ;D

Ich empfinde das als ziemlichen Gegenentwurf zu den "üblichen" Heartbreakern und deren Autoren.

Ich finde der Satz bringt meine Erfahrungen auch ziemlich gut auf den Punkt.

Zumindest online. Im wirklichen Leben ist mir das noch nie untergekommen.

Ich kenne einen von meinem früheren Wohnort und einen weiteren im Ruhrpott.
Beide nur aus zweiter Hand, aber bei letzterem stand ich auf einer Con etwas länger vor den Rundenaushängen und bin deswegen von wildfremden Menschen vor diesem Heartbreaker gewarnt worden - und da klingelten beim Rundenaushang ohnehin schon alle Alarmglocken.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Timberwere

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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #97 am: 13.11.2017 | 11:44 »
Wir haben gerade erst gestern und vorgestern einen One-Shot in einem selbsterdachten Setting und mit dem selbsterdachten System eines Kumpels gespielt, und das war sehr lustig. Einen "Heartbreaker" würde ich das System allerdings nicht nennen, weil er in den letzten 20 Jahren einige Systeme ausgearbeitet hat, die mal mehr, mal weniger gut funktioniert haben, er in die einzelnen davon also nicht sonderlich viel Herzblut steckt.

Dieses spezielle System nennt sich "6D6" (weil man es mit bis zu 6D6 spielt, logischerweise :D) und life bis auf ein, zwei kleinere Hakler im Kampf flüssig und rund.

Das Setting war vor 20 Jahren, als er es sich ausdachte, vielleicht noch ein bisschen innovativer als heute, wo z.B. Numenera fast dieselbe Nische ausfüllt: Bronzezeit-Techlevel mit Dinosauriern und lange, lange vergessener Hochtechnologie, die inzwischen die Stellung von Magie einnimmt. Aber egal, ob 20 Jahre alt oder heute nicht mehr ganz so innovativ, es machte sehr viel Laune, darin zu spielen, und ich könnte mir durchaus vorstellen, diese Welt noch öfter zu besuchen.
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Online Maarzan

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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #98 am: 13.11.2017 | 12:53 »
...und bin deswegen von wildfremden Menschen vor diesem Heartbreaker gewarnt worden - und da klingelten beim Rundenaushang ohnehin schon alle Alarmglocken.

Auf welche Schlüsselworte wäre da zu achten? Bzw. was für ein Alarm war das dann überhaupt - sprich vor was wurde da gewarnt?
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Re: Heartbreaker - Eigen-Systeme/-Settings spielen
« Antwort #99 am: 14.11.2017 | 23:31 »
sprich vor was wurde da gewarnt?

Dass man da genau das bekommt, was hier im Thread angedeutet wurde:

Einen SL, der seit Jahren und Jahrzehnten im eigenen Saft schmort, deswegen eine recht eigenwillige Vorstellung von Regeln und Rollenspiel als Ganzem entwickelt hat (zusätzlich zu seiner absoluten Überzeugung, das beste Spiel aller Zeiten geschrieben zu haben) und obendrauf ein Paket aus System und Setting, bei dem man aufgrund der schieren Masse an Details und Crunch kein bisschen durchblickt - auch, weil man es ja zwangsläufig noch nie gesehen hat.


Beim Rundenaushang war es der Gesamteindruck, von zig Setting-Begriffen, über die man vor lauter Fremdartigkeit und exotischer Schreibweise schon beim Lesen stolperte und die einem so gar keinen Eindruck vermittelten, was sie überhaupt bedeuten bis zum Eindruck zwischen den Zeilen: "ich bringe euch Rollenspielheiden die Heilige Schrift".
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