Gestern wurden die ersten drei Folgen der zweiten Staffel auf amazon gedroppt. Die Kritiken, die mich erreichten, waren tendenziell gut, auf jeden Fall besser als Staffel 1.
Ich habe E1 ganz und E2 halb gesehen, und ich kann mich dem Urteil "besser" nicht anschließen. Eine 3- würde ich geben.
Das ganze "Da wird der Kanon geschändet"-Geplänkel interessiert mich nicht. Mir geht es um die Geschichten, die erzählt werden.
Ich nehme alles nur zur Kenntnis und genieße die schönen Set-Pieces. Die Figuren aber gehen mir aktuell am Allerwertesten vorbei. Ich finde es interessant, was sie mit Sauron versuchen, und ich sehe, dass es einen Konflikt unter den Elben gibt (der von der Geschichte, die wir alle aus HdR kennen, entschieden ist), aber ich fühle mit keiner Figur mit.
Die erste Folge konzentriert sich ganz auf die großen Namen Elrond, Galadriel, Gil-Galad, Sauron und den noch namenlosen Istar. Aber es ist ein Grundproblem von Prequels: Wir wissen, wo diese Figuren landen. Grundsätzliche Sorge darum, was aus ihnen wird, haben wir nicht.
Ich meine, sie hätten besser daran getan, sich weiter auf die Figuren zu konzentrieren, die sie für "Rings of Power" erfunden haben. Ich fand da durchaus interessante Figuren und Subplots dabei, wie die Family-Story zwischen Bronwyn, Theo and Arondir, und auch einige Hobbits. Solche Figuren haben keine Futures-says-you-will-live-Rüstung - hier wäre viel Potential für mitreißende Geschichten drin.
Ich schrieb oben: Interessant, was sie mit Sauron machen, und ich will auch nicht engere Kanontreue einfordern, aber ob der General von Morgoth Sauron nach Morgoths Verbannung ein Mindset hat, wie die erste Folge es dargestellt, das verlangt mir schon wirklich alles an Imaginationsfähigkeit ab.
Ich bleibe aber dran und hoffe das Beste.