Autor Thema: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht  (Gelesen 126715 mal)

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Offline Namo

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1800 am: 27.09.2024 | 09:44 »
Ich fand die Folge richtig befriedigend. Endlich führen alle Handlungen auch mal zu etwas. Witzigerweise hatte ich meiner Tochter die immer gerne mitschauen möchte gesagt: Das ist keine Serie für dich, da wird immer nur geredet und geredet. Tja und dann kam die Folge  ~;D Ich hab ja keine Ahnung welche Maßstäbe man an diese Serie setzt. Sie sind definitiv bei vielen aber auch absolut überhöht. Ich hatte ja schonmal meine Meinung zu den Pros und Cons weiter oben geschildert und daran hat sich wenig geändert - sie sind vielleicht nur noch weiter ins jeweilige Extrem gewandert. Ich bin gesegnet, dass ich mich nicht über so Kleinigkeiten wie Reisegeschwindigkeiten aufrege. GoT ist mir als eine absolut fantastische Serie in Erinnerung geblieben und eine Serie bei der ich darauf brenne sie wieder mal ganz anzusehen. Glücklicherweise nicht als Serie bei der mich die Zeitsprünge bzw. Teleportreisen der letzten Staffel stören. Danke für meinen einfachen Geist kann ich da nur sagen.

Mit Extremen kann ich auch gleich mal anfangen. Scheinbar hat der Regisseur/Kameramann die Hälfte der Zeit damit verbracht einfach Postkartenshots einfzufangen. Da war so viel Symbolik bzw. Szenen um die man eigentlich einen Rahmen machen kann. Für mich definitiv eine 1 was das betrifft. Leider wirkten sie dadurch dass sie so fantastisch waren im sonstigen manchmal bestehenden Durchschnitt der Serie irgendwie deplatziert. Sie sind zu gut für die Serie und könnten eher in den Filmen vorkommen.

Womit ich für mich noch gar nicht klar komme, ist was das nun mit den Orks soll. Will man mir das Volk als nicht so ganz schlimm und geknechtet rüber bringen oder bleiben sie doch die Prügelknaben. Den Handlungsstrang finde ich auf der einen Seite erfrischen - gerade wegen Arda - auf der anderen Seite aber auch nicht so ganz ins Tolkiensche Schwarz Weiß Schema passend. Wenn der Hintergrund der sein soll, dass man zeigen möchte, dass die Orks eben letzten Endes alle von gequälten Elben abstammen finde ich das fantastisch und dem ganzen eine neue Tiefe gebend. Absoluter Pluspunkt zu dem "erfundenen" Handlungsstrang der Serie. Ist ja nicht leicht sich von Tolkiens Werk zu entfernen und Sachen hinzu zu erfinden.

Ach was könnte ich jetzt alles schreiben, aber die Folge hatte schon diverse Highlights:

- Kumulierung der Sauron Celebrimbor Story war fantastisch und mit dem Ende das Highlight der Staffel. Sauron war gestern auch einfach awesome ohne Ende. Ein BBEG wie man ihn sich vorstellt. Seine Geistesmacht über die Elben selbst über Celebrimbor. Unfassbar. Habe ich gefeiert.
- Ich hasse Zwerge. Immer, in Büchern, im Rollenspiel - ich mag die kleinen Trolle einfach nicht. Die sind scheiß langweilig. Ich liebe Gimli in den Filmen und feiere den Durin Handlungsstrang. Bester Handlungsstrang in der Staffel. Ach stopp, habe ich ja schon zu Sauron Celebrimbor geschrieben. Ich weiß nicht wie sie es geschafft haben. Doch - durch zwei fantastische Schauspieler - mir die Zwerge nahe zu bringen. Aber das ist der Handlungsstrang mit dem ich richtig mitfiebere. Chapeau. Auch das offengelassene Dilemma von Durin ob er hilft oder nicht. Da macht die Serie etwas mit mir und ich nehme nicht nur wahr wie bei vielen Szenen sonst (Bogenschützin ich meine dich). Ein Handlungsstrang mit Zwergen. Jetzt habe ich alles erlebt. Die Zwerge im Hobbit sind mir übrigens auf den Senkel gegangen. Weil Zwerge und so.
- Bildgewaltig war auch der Ritt der Elben. Auch wenn die Rüstungen und alle irgendwie nach Plastik wirken, so waren die Elbenszenen zu Pferd schon erhebend. Apropos Elben - Gil-Galad und sein Speer fand ich auch fantastisch. Er war zwar wenig zu sehen, aber die Szenen die er hatte waren toll. Gefallen mir die Elben in der Serie optisch allgemein durch die Bank weg nicht - irgendwie wirken sie nicht wie Elben wie sie in den Filmen dargestellt wurden. Sie wirken einfach wie Menschen mit Spitzen Ohren oder einfach verdammt häßlichen Elben - er ist inzwischen bei mir als Charakter angekommen und hat eine gewisse Arroganz und doch Erhabenheit. Toll.
- Der Troll. Eine kleine Szene, aber irgendwie ne "Charakterszene". Wie es aussieht als ob er einfach nur Spaß hat an der Zerstörung und dem Tod den er verbreitet und zum Schluss noch lacht, als würde er denken "War trotzdem ein geiler Tag" Hat mir gefallen.

Das liest sich jetzt vielleicht wieder positiver als es ist - aber vielleicht auch nicht verkehrt wenn man so das allgemeine Gemotze liest, das vieles schlimmer darstellt als es ist. Definitiv habe ich durch diese Staffel Hoffnung, dass die Serie in Staffel 3 nochmal einen großen Schritt nach Vorne macht. Natürlich ist die Folge für mich auch so positiv, weil sie mal nicht groß hin und her springt. Hier konnte sich mal ein Erzählfluss zwischen Eregion und Khazad-Dum entwickeln. Kein Numenor und vorallem kein Magier der vom Himmel gefallen ist. Letzter Storyline finde ich bis jetzt super nervig und überhaupt nicht spannend. Ich befürchte, dass sie in der letzten Folge nochmal Raum einnehmen wird. 

Offline flaschengeist

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1801 am: 27.09.2024 | 10:25 »
Mir geht es einmal mehr ähnlich wie Namo: Folge 7 hat es vermocht mich in ihren Bann zu ziehen und daran habe ich mal wieder gemerkt, dass es mir sehr gefällt, wenn Spannungsbögen nicht durch ständigen Wechsel zwischen Handlungssträngen unterbrochen werden.

Leider ist die Schlacht ziemlich enttäuschend. Ich finde sie wirklich handwerklich schlecht gemacht.
Das fängt schon mit dem absurden Abbruch des Reiterangriffs an. Wie kann man so einen Moment nur so schlecht filmen?
Die eigentliche Schlacht ist eine völlig chaotische Schnittorgie von Cutscenes.

Das hat mich allerdings auch geschmerzt, jedoch aus einem anderen Grund: Einen Angriff mit schwerer Kavallerie auf eher leichte Infantrie abbrechen und damit einen riesigen taktischen Vorteil abrupt ins Gegenteil verkehrt. Aua.
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Offline Seraph

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1802 am: 27.09.2024 | 17:04 »
+1
Bis zu der Stelle wo das Elbenheer auf das Orkheer getroffen ist, dachte ich, wow gut inszeniert, Musik, Dramaturgie, hat alles gepasst - und dann ... epic fail; Die schlimmste Szene der ganzen Folge war die wo die Asia-Elbin den Feuerpfeil abgeschossen hat.

Jap, die Schlacht war extrem enttäuschend.
Für wirkliche jede gute Szene (Charlie Vickers!) hauen sie drei schlechte raus.

Und wofür war bitte Damrod gut? Der hat NICHTS bewirkt??
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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1803 am: 27.09.2024 | 17:23 »
Das hat mich allerdings auch geschmerzt, jedoch aus einem anderen Grund: Einen Angriff mit schwerer Kavallerie auf eher leichte Infantrie abbrechen und damit einen riesigen taktischen Vorteil abrupt ins Gegenteil verkehrt. Aua.
Und alles nur, weil Galadriel im Käfig sitzt? Echt jetzt? Drüberreiten und gut ist - der Ork lässt den Speer sowieso fallen, wenn die Pferde herandonnern.
Ich hatte ja gehofft, die haben sowas wie eine Orgelkanone unter dem Tuch...

Und filmisch war das auch sinnlos, da Galadriel ja sowieso die Plot-Armor trägt (und das jeder weiß). Also wozu das Ganze?
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Offline tarinyon

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1804 am: 27.09.2024 | 17:51 »
Das hat mich allerdings auch geschmerzt, jedoch aus einem anderen Grund: Einen Angriff mit schwerer Kavallerie auf eher leichte Infantrie abbrechen und damit einen riesigen taktischen Vorteil abrupt ins Gegenteil verkehrt. Aua.

Ich glaube nicht, dass solche Überlegungen bei den Drehbuchschreibern irgendeine Rolle gespielt haben. Sie haben sich ja auch bei den Rüstungen und Waffen keine Mühe gegeben. In einer der letzten Folgen sieht man sogar kurz, wie sich der Dolch, den Elendil auf ein Kissen legt, durchbiegt, weil er aus Gummi ist! Aus Gummi! Wie lazy muss man sein, bei so einer Serie am Material für Kostüme und Requisiten zu sparen. Da braucht man sich nicht wundern, dass es nach LARP aussieht, wenn es mit LARP-Equipment  (und anscheinend auch LARP-Darstellern?) gefilmt wird.

Offline flaschengeist

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1805 am: 27.09.2024 | 18:03 »
Ich hatte ja gehofft, die haben sowas wie eine Orgelkanone unter dem Tuch...

Das wäre in der Tat lustig gewesen und zudem eine echte Überraschung ~;D. Und warum auch nicht: Wenn schon keine Rechte, dann könnte man ja aus dem Bug ein Feature machen und anfangen, kreativ zu werden  ;D. Wobei, dann hätten die sich wahrscheinlich sofort eine Klage von GW eingefangen - die sollen ja recht krabetzig sein, was (vermeintliche) Urheber- bzw. Markenrechtsverstöße angeht >;D.

Ich glaube nicht, dass solche Überlegungen bei den Drehbuchschreibern irgendeine Rolle gespielt haben. Sie haben sich ja auch bei den Rüstungen und Waffen keine Mühe gegeben. In einer der letzten Folgen sieht man sogar kurz, wie sich der Dolch, den Elendil auf ein Kissen legt, durchbiegt, weil er aus Gummi ist! Aus Gummi! Wie lazy muss man sein, bei so einer Serie am Material für Kostüme und Requisiten zu sparen. Da braucht man sich nicht wundern, dass es nach LARP aussieht, wenn es mit LARP-Equipment  (und anscheinend auch LARP-Darstellern?) gefilmt wird.

Echt hart, bei so einem Budget sollten derartige Schnitzer auch meiner Meinung nach die absolute Ausnahme sein.
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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1806 am: 27.09.2024 | 18:09 »
Die schlechte Ausstattung zieht sich ja wie ein roter Faden durch die Serie. War bei Staffel 1 nicht anders.

Die Rechte haben wohl alles an Budget was die Serie hatte aufgebraucht.

Schlechte Ausstattung, schlechtes Writing, teilweise extrem schlechter Cast. Die zweite Staffel wirkt wie eine Verzweiflungstat.

Aber egal, die Serie hat ihre Liebhaber und evtl. gibt's ja eine dritte Staffel!?
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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1807 am: 27.09.2024 | 18:16 »
Wobei, dann hätten die sich wahrscheinlich sofort eine Klage von GW eingefangen - die sollen ja recht krabetzig sein, was (vermeintliche) Urheber- bzw. Markenrechtsverstöße angeht >;D.
Ich denke, die haben erstmal kein Interesse daran, so einen Großkunden zu vergrämen. Da sind schließlich noch
viele weitere Rechte bis in den Milliardenbereich zu vergeben. So eine Kanonenorgel würde man also als kreative
Geschmacksverirrung abtun bzw. als Traumsequenz - siehe Bobby Ewing unter der Dusche ...

Aber egal, die Serie hat ihre Liebhaber und evtl. gibt's ja eine dritte Staffel!?
Es sind schlappe fünf Staffeln dieses Irrsinns vorgesehen.
« Letzte Änderung: 27.09.2024 | 18:20 von Lyonesse »
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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1808 am: 27.09.2024 | 18:18 »
Die schlechte Ausstattung zieht sich ja wie ein roter Faden durch die Serie. War bei Staffel 1 nicht anders.

Die Rechte haben wohl alles an Budget was die Serie hatte aufgebraucht.

Schlechte Ausstattung, schlechtes Writing, teilweise extrem schlechter Cast. Die zweite Staffel wirkt wie eine Verzweiflungstat.

Aber egal, die Serie hat ihre Liebhaber und evtl. gibt's ja eine dritte Staffel!?

Es werden auf jeden Fall FÜNF Staffeln durchgezogen.

Meine persönliche Vermutung: Die Serie dient Amazon als Abschreibungsobjekt
« Letzte Änderung: 27.09.2024 | 18:42 von AndreJarosch »

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1809 am: 27.09.2024 | 18:28 »
Fünf...ach du meine Güte.

Ohne Option zwei fünfe sein zu lassen?

Ich habe absolut keine Ahnung wie die Zuschauerzahlen sind aber...ohne Worte.

Okay, dann fünf.
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Offline tarinyon

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1810 am: 27.09.2024 | 18:37 »
Es werden auf jeden Fall FÜNFT Staffeln durchgezogen.

Meine persönliche Vermutung: Die Serie dient Amazon als Abschreibungsobjekt

Das glaube ich auch schon seit der ersten Staffel. Ich kann mir zugleich schon vorstellen, dass es quasi "dual-use" ist, also als GoT-Konkurrent Aufmerksamkeit generieren und (Werbe-)Kunden auf Amazon-Prime zu lenken. Aber das wichtigste Ziel wird wohl sein, viel Geld auszugeben. Die Summen sind ja, zumindest für mich, unvorstellbar hoch. Bisher wurde ja anscheinend schon über 1 Mrd. ausgegeben. Einfach nur noch irre.

Offline AndreJarosch

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1811 am: 27.09.2024 | 18:44 »
Das glaube ich auch schon seit der ersten Staffel. Ich kann mir zugleich schon vorstellen, dass es quasi "dual-use" ist, also als GoT-Konkurrent Aufmerksamkeit generieren und (Werbe-)Kunden auf Amazon-Prime zu lenken. Aber das wichtigste Ziel wird wohl sein, viel Geld auszugeben. Die Summen sind ja, zumindest für mich, unvorstellbar hoch. Bisher wurde ja anscheinend schon über 1 Mrd. ausgegeben. Einfach nur noch irre.

Ich weiß nicht wie viel Geld bisher ausgegeben wurde, der Plan war für diese 1 Mrd. für diese fünft Staffeln auszugeben.

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1812 am: 27.09.2024 | 19:44 »
Also wenn die ganze Serie so gewesen wäre wie der Celebrimbor/Sauron Plot, dann
wäre eigentlich alles in Ordnung gewesen. War sie aber nicht.
Wieder zu viel Rumgelaber mit der Orkbrut. Actionszenen, die nur teilweise überzeugen.
Ganz witzig war aber der Hügeltroll. Alles in allem, mehr oder weniger mehr vom selben.
« Letzte Änderung: 27.09.2024 | 19:49 von Lyonesse »
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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1813 am: 27.09.2024 | 22:56 »
Joah... die Serie sieht großartig aus und sie hat definitiv ihre großen Momente. Aber da ist leider auch viel Blödsinn dabei.

Wie gesagt, über die Hollywood-Schnellfeuer-Trebuchets (die natürlich stets Brand und/oder Explosivgeschosse schleudern) kann ich hinwegsehen. Das ist in Filmen halt so.

Aber die Elfen kommen irgendwie total dumm rüber. Die Zivilisten rennen tatsächlich mehrere Tage lang im Kreis um den Brunnen vor Celebrimbors Schmiede herum ? (Ehrlich, das haben sie schon letzte Folge getan !).

Über den abgebrochenen berittenen Sturmangriff haben ja andere schon geschrieben.

Elronds Leute kämpfen tapfer und als es im Morgengrauen eine kleine Pause im Gefecht gibt stehen sie mit dem Rücken zu Eregions Mauern während die Orks einen neuen Angriff einleiten. Was macht man also ?
A - Sie nutzen die Belagerungsleitern die genau hinter ihnen stehen und gesellen sich zu den Truppen auf der Mauer um von einer vorteilhaften Position aus zu kämpfen...
oder
B - Sie formieren ihre 20 Mann zu einer Linie auf offenem Feld und wenn die Orks näher kommen machen sie einen Sturmangriff gegen den mindestens 50-Fach überlegenen Feind wobei sich die Linie praktisch sofort in Wohlgefallen auflöst ?
Wofür entscheidet sich der König der Elfen mit all seiner Jahrhunderte langen Erfahrung ? Klar... B. Seufz.
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Online Raven Nash

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1814 am: 28.09.2024 | 08:20 »
Wobei, dann hätten die sich wahrscheinlich sofort eine Klage von GW eingefangen - die sollen ja recht krabetzig sein, was (vermeintliche) Urheber- bzw. Markenrechtsverstöße angeht >;D.
Orgelkanonen sind aber mitnichten die Erfindung von GW. Die gab's tatsächlich.  ;)

Es gibt scheinbar aber bereits Gerüchte, dass es keine 5 Staffeln geben wird, sondern man doch nach 3 den Stecker zieht.
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Offline Inquisitor_Majoris

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1815 am: 3.10.2024 | 21:48 »
Die Staffel ist nun vorüber, das Finale war gar nicht mal so schlecht. Der letzten Episode würde ich eine 7,5 von 10 geben, der ganzen Staffel eine 5 von 10.

Offline Seraph

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1816 am: 4.10.2024 | 07:46 »
So, nach dem Staffelfinale würde ich sagen, dass Staffel 2 summa summarum besser ist als Staffel 1, aber immer noch meilenweit davon entfernt, eine gute Serie zu sein.
Es ist für mich generische, oberflächliche Fantasy mit flachen Charakteren, dafür aber hübschen Sets und Landschaften. Die Serie hat keine richtige "Identität" (ja, das klingt immer ein bisschen kitischig) - es ist keine Tolkien-Utopie mit klassischer Gut/Böse-Verteilung, Lyrik, Tragik und shakespear'schen Figuren. Es ist aber auch kein Game of Thrones mit Überraschungsmomenten, brutalem Realismus und spannend gezeichneten Graustufen-Charakteren.
Es sitzt total zwischen den Stühlen.

Für jede, wirklich jede gute Szene kommen danach 2-3 andere, bei denen ich mir die Haare raufe. Und wenn diese Serie nicht "Ringe der Macht" hieße, wäre mir das völlig egal. Oberflächliches Wegbingen, hat mich ganz passabel unterhalten, danke. Aber nein - sie kleben den Aufkleber eines der besten Fantasy-Werke aller Zeiten darauf.

Zusammen fassend, was mir gut und nicht gut gefallen hat:

+ Charlie Vickers als Sauron (sehr stark! Ich hätte Halbrand aus S1 nicht gebraucht, dafür war Annatar toll. Exakt so habe ich mir "The Great Deceiver" vorgestellt)
+ Spannender Khazad-Dum-Plotstrang
+ Gil-Galads Lied aus Folge 2(?)...eigentlich schon traurig, dass ich eine einzelne Szene hier als positives Merkmal für eine ganze Staffel heranführen muss
+ wirklich, WIRKLICH gute Prosthetic-Orks
+ ganz passable Musik
+ gutes CGI...

- ...dafür zum Teil haarsträubend schlechte Kostüme (Numenorer! Pattina-Elben!)
- zum Großteil absolut langweilige und flache Charaktere (Ausnahmen: Sauron, Durin, Cirdan)
- viele Ersatzstücke, die nur zum Fanservice da sind, aber eigentlich keine Rolle spielen (Troll, Balrog, Entfrau)
- völlig willkürliche und (für mich) unlogische Entscheidungen, um künstlich Spannung zu erzeugen (Stranger muss plötzlich zwischen Nori und dem Stab wählen, Durin muss plötzlich zwischen seinem Vater und den Elben wählen. Zwischenlösungen sind anscheinend überhaupt keine Option)
- eine haarsträubend unlogische Eregion-Schlacht
- Galadriel im Besonderen. Ich will wirklich nicht auf den Bashing-Zug aufspringen, aber diese Figur ist einfach nur furchtbar. Sie hat so überhaupt gar nichts mit der Figur aus den Büchern gemein.
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Offline Trichter

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1817 am: 4.10.2024 | 08:07 »
Ich fand diese Staffel im ganzen ziemlich gut. Der hodoresque Gandalf-Twist am Ende war nett . ;)

Offline Outsider

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1818 am: 4.10.2024 | 08:30 »
So, nach dem Staffelfinale würde ich sagen, dass Staffel 2 summa summarum besser ist als Staffel 1, aber immer noch meilenweit davon entfernt, eine gute Serie zu sein.
Es ist für mich generische, oberflächliche Fantasy mit flachen Charakteren, dafür aber hübschen Sets und Landschaften. Die Serie hat keine richtige "Identität" (ja, das klingt immer ein bisschen kitischig) - es ist keine Tolkien-Utopie mit klassischer Gut/Böse-Verteilung, Lyrik, Tragik und shakespear'schen Figuren. Es ist aber auch kein Game of Thrones mit Überraschungsmomenten, brutalem Realismus und spannend gezeichneten Graustufen-Charakteren.
Es sitzt total zwischen den Stühlen...

+1

Einen negativen Punkt muss ich leider noch hinzufügen der dem ganzen Debakel irgendwie den Hut aufsetzt. Die Schreiber scheinen keine eigenen Ideen zu haben, oder soll es Fan-Service sein das man sich ständig an Zitaten aus dem HdR vergreift um sie in der Serie noch mal zu bringen.

Und jetzt kommts das Gandalf / Bombadil Finale.

"...der Stab sucht sich seinen Zauberer aus..." wenn der HdR nichts mehr hergibt muss man bei Harry Potter klauen?

Ich hoffe irgendein Tolkien Insider korrigiert mich und belegt mir HP hat beim HdR zuerst geklaut weil im Silmarillion Seite soundso dieses Prinzip schon erwähnt wurde.
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Online ghoul

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1819 am: 4.10.2024 | 08:39 »
Nein, zumindest nicht im Silmarillion.
Tactician: 96%
PESA hilft!
PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Offline Namo

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1820 am: 4.10.2024 | 08:50 »
Seraph fasst für mich meine Meinung nahezu perfekt zusammen  :d

Ein großer Sprung zu Staffel 1, was allerdings auch nicht so schwer war. Also so vom unteren Durschnitt zum oberen Durchschnitt, aber halt immer noch Durchschnitt. Jetzt wenigstens mit Charakteren und Handlungen die mich stellenweise abzuholen wussten. Aber auch wieder Handabdrücken auf meiner Stirn. Letzten Endes erinnert es mich an eine Rollenspielrunde. Da gibt es mal tolle Szenen und Abenteuer und mal 0815 Abenteuer. Nur dass da halt nicht ne Multimillionendollar Produktion hinten dran steckt.

Für mich habe ich gestern bei der letzten Folge wieder gemerkt woran es bei mir auch liegt. Zuviel Handlungen nebeneinander die sich gegenseitig Luft und Atmosphäre rauben. Die vorletzte Folge hat mir bisher am besten gefallen. Einfach weil sie sich auf einen Handlungsstrang konzentrierte. Jetzt wurde wieder in der letzten Folge hin und her gesprungen. Da das immer nur Handlungsversatzstücke waren, war hier stellenweise auch schon überhaupt nicht mehr ganz klar, was gerade Thema war (Meine Frau hatte z.B. aus den Augen verloren, was genau eigentlich mit Theo und Isildur war). Und ganz schlimm - liebt doch in den Filmen jeder Gandalf - ist dessen Handlungsstrang komplett uninteressant bis nervig. Hätte man auch einfach weg lassen können und den anderen Handlungen mehr Raum gewähren können. Hätte ja gereicht, wenn er jetzt am Staffelfinale auf Mittelerde eingeschlagen wäre, neben sich gegriffen und seinen Stab genommen hätte, ein Schmetterling sich auf seine Schulter gesetzt hätte und ihm erklärt hätte wohin es geht und er wäre Richtung Westen geschusselt. Wären wir genauso weit und vielleicht mit etwas mehr Vorfreude gewesen. Aber naja.

Mit dem Zauberstab musste ich allerdings auch schmunzeln. Meine nicht allzu Tolkienbewanderte Frau konnte sich da als Magierexpertin fühlen. Ah klar, ist bei Harry Potter ja auch so, dass der Stab sich seinen Magier sucht.  ~;D Mit solchen Sachen kann ich eigentlich ganz gut leben.

Ergo, bei Staffel 3 bin ich wieder dabei. Aber ich muss natürlich auch zugeben, dass alles um Tolkien bei mir im Positiven einen Nerdbonus hat und nicht ganz objektiv gesehen wird. Glücklicherweise äußert sich das aber eher im Positiven als dass ich mich über Abweichungen zum Canon aufrege. Daher schwingt die Serie bei mir sicher dennoch besser mit wie bei vielen anderen. Es überwiegt die Dankbarkeit Mittelerde wieder auf der Leinwand zu sehen und für eine Stunde in der Woche dorthin reisen zu können.

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1821 am: 4.10.2024 | 09:02 »
Die bisher einzige Szene, bei der ich mir gedacht habe: "Geil!", war das Erwachen des Balrog und der Tod des Königs. Ist halt eher mäßig für 2 Staffeln einer Serie.
Der Zwergen-Arc ist auch der beste, aber leider eben auch nur der beste Strang im Mittelmaß.

Der ganze Numenor-Teil ist so langweilig wie deutscher Kaffee ( ~;D), die Elben sind entweder Realitätsverweigerer oder Phlegmatiker, und bei den Istari hat man die Lore mal generell mit einem Achselzucken abgetan.

Ansonsten bleiben Handlungsstränge ohne echte Höhen und Tiefen, Charaktere die mir so egal sind wie Fußball und eine ganze Menge an Logiklöchern. Erinnert irgendwie schwer an Star Wars...
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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1822 am: 4.10.2024 | 13:33 »
Was ich noch oben in meiner Kritik vergessen habe - ich habe ein ganz großes Problem mit den Elben in Ringe der Macht und die sind für mich nunmal essentiell wichtig, damit das "Feeling" von Mittelerde auch rüberkommen kann.
Die Zwerge sind normal (gut) dargestellt; bei Menschen kann man auch wenig falsch machen. Aber die Elben kommen nicht wie Elben rüber. Sie wirken menschlich!

Ich hatte kaum das Gefühl, wenn ein Elb zu sehen war, dass wir hier ein jahrtausendealte altes Wesen voller Anmut und Geschick sehen. Eine Art "perfekte Rasse" (ähnliches gilt auch bei der Darstellung der Numenorer). Für mich waren das Menschen mit spitzen Ohren. Minimal besser fand ich den Staffel 1-Arondir und (in Ansätzen) Gil-Galad. Ansonsten wirkten sie alle für generische Menschen auf mich.

Orlando Bloom hat mal über Legolas gesagt, wenn er an ihn denkt, denkt er an eine Katze - starr, aber nie steif. Keine überflüssige Bewegung. Immer anmutig. Und das, kombiniert mit einer leichten "kühlen Distanziertheit" (Staffel 1-Arondir) und einer Vorliebe für schöne Dinge (Benjamin Walkers Song!), macht für mich die Tolkien-Elben aus.
Leider war davon auch in Staffel 2 fast nichts zu sehen...  :q
I had a dream, which was not all a dream.
The bright sun was extinguish'd, and the stars
Did wander darkling in the eternal space,
Rayless, and pathless, and the icy earth
Swung blind and blackening in the moonless air;
Morn came and went--and came, and brought no day,
And men forgot their passions in the dread

- Lord Byron: Darkness -

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1823 am: 4.10.2024 | 15:11 »
Nun ist die zweite Staffel von Ringe der Macht vorbei. Die letzte Folge der Staffel rast durch sämtliche Handlungsstränge einmal durch. Bei zweien funktioniert das, bei den anderen nicht.
Der absolute Höhepunkt ist Khazad-dûm. Nicht nur, dass es filmisch das Beste ist, was die Serie bisher hervorgebracht hat, auch die Schauspieler bringen die Vater-Sohn-Beziehung einfach super rüber.
Auch die Sauron-Celebrimbor Szenen sind richtig gut. Als Charles Edwards seine letzten Worte Sauron entgegengeschmettert hat, war ich absolut begeistert. Wirklich tolles Schauspiel.
Beide Handlungsstränge profitieren auch enorm davon, dass die Konflikte über die gesamte Staffel hinweg glaubwürdig aufgebaut wurden und hier ihren Payoff erhalten. Die anderen Handlungsstränge schaffen das leider nicht.
Der Konflikt von Gandalf zwischen seiner Ausbildung und seinen Freunden war weder interessant noch ein wirklicher Konflikt. Wenn man schon von Star Wars abschreibt, dann richtig. Als Luke seine Entscheidung trifft, hat diese Konsequenzen. Er ist nicht vorbereitet und verliert eine Hand.
Die Zeit, die man mit Gandalf und den Hobbits verschwendet, hätte man gut bei den Orks investieren können. Wie es Sauron gelingt, die Orks gegen Addar aufzuhetzen bleibt unklar. Hat er die Orks mit wie die Elbenwachen mit Magie kontrolliert? Oder subtil mit Rhetorik umgedreht. Das wäre schön zu sehen, die Serie zeigt es uns nicht, weil sie uns stattdessen einen ihrer Twists zeigen will.
Numenor bleibt einfach nur ein schlechter Game of Thrones Abklatsch. Das Seeungeheuer-Urteil hat keine Auswirkungen. Man hätte sich das alles sparen und Elendil gleich aus dem Gefängnis ausbrechen lassen können. Und natürlich kriegen wir wieder eine billige Film Referenz, die hier narrativ auch gar kein Sinn macht. Anduril ist wichtig, weil es Elendils Schwert war, mit dem der Ring abgeschnitten wurde, also etwas, das noch in der Zukunft liegt.
Zum Schluss noch ein Wort zu Galadriel. Nach zwei Staffeln muss ich leider sagen, dass Morfydd Clark keine gute Galadriel spielt. Wenn ich ihre Szene mit Sauron in der Folge mit der von Celebrimbor vergleiche, dann muss ich sagen, dass die von Celebrimbor einfach viel besser ist. Galadriel ist einfach ein ziemlich flacher Charakter, bei dem die Schauspielerin aus schwachem Material nicht viel macht. Das ist ziemlich schade für eine der Hauptfiguren der Serie.
Insgesamt schafft die Serie in der zweiten Staffel dank Charles Edwards, Charlie Vickers und Owain Arthur den Sprung ins Mittelmaß. Die vielen anderen schwachen Handlungsstränge sorgen leider dafür dass Ringe der Macht immer noch keine wirklich gute Serie ist.

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1824 am: 4.10.2024 | 15:54 »
Nein, zumindest nicht im Silmarillion.

Danke, ich habe es mir fast gedacht. Es klang einfach zu sehr 1:1 nach HP  :-\
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