Autor Thema: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht  (Gelesen 120130 mal)

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Online Namo

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1800 am: Heute um 09:44 »
Ich fand die Folge richtig befriedigend. Endlich führen alle Handlungen auch mal zu etwas. Witzigerweise hatte ich meiner Tochter die immer gerne mitschauen möchte gesagt: Das ist keine Serie für dich, da wird immer nur geredet und geredet. Tja und dann kam die Folge  ~;D Ich hab ja keine Ahnung welche Maßstäbe man an diese Serie setzt. Sie sind definitiv bei vielen aber auch absolut überhöht. Ich hatte ja schonmal meine Meinung zu den Pros und Cons weiter oben geschildert und daran hat sich wenig geändert - sie sind vielleicht nur noch weiter ins jeweilige Extrem gewandert. Ich bin gesegnet, dass ich mich nicht über so Kleinigkeiten wie Reisegeschwindigkeiten aufrege. GoT ist mir als eine absolut fantastische Serie in Erinnerung geblieben und eine Serie bei der ich darauf brenne sie wieder mal ganz anzusehen. Glücklicherweise nicht als Serie bei der mich die Zeitsprünge bzw. Teleportreisen der letzten Staffel stören. Danke für meinen einfachen Geist kann ich da nur sagen.

Mit Extremen kann ich auch gleich mal anfangen. Scheinbar hat der Regisseur/Kameramann die Hälfte der Zeit damit verbracht einfach Postkartenshots einfzufangen. Da war so viel Symbolik bzw. Szenen um die man eigentlich einen Rahmen machen kann. Für mich definitiv eine 1 was das betrifft. Leider wirkten sie dadurch dass sie so fantastisch waren im sonstigen manchmal bestehenden Durchschnitt der Serie irgendwie deplatziert. Sie sind zu gut für die Serie und könnten eher in den Filmen vorkommen.

Womit ich für mich noch gar nicht klar komme, ist was das nun mit den Orks soll. Will man mir das Volk als nicht so ganz schlimm und geknechtet rüber bringen oder bleiben sie doch die Prügelknaben. Den Handlungsstrang finde ich auf der einen Seite erfrischen - gerade wegen Arda - auf der anderen Seite aber auch nicht so ganz ins Tolkiensche Schwarz Weiß Schema passend. Wenn der Hintergrund der sein soll, dass man zeigen möchte, dass die Orks eben letzten Endes alle von gequälten Elben abstammen finde ich das fantastisch und dem ganzen eine neue Tiefe gebend. Absoluter Pluspunkt zu dem "erfundenen" Handlungsstrang der Serie. Ist ja nicht leicht sich von Tolkiens Werk zu entfernen und Sachen hinzu zu erfinden.

Ach was könnte ich jetzt alles schreiben, aber die Folge hatte schon diverse Highlights:

- Kumulierung der Sauron Celebrimbor Story war fantastisch und mit dem Ende das Highlight der Staffel. Sauron war gestern auch einfach awesome ohne Ende. Ein BBEG wie man ihn sich vorstellt. Seine Geistesmacht über die Elben selbst über Celebrimbor. Unfassbar. Habe ich gefeiert.
- Ich hasse Zwerge. Immer, in Büchern, im Rollenspiel - ich mag die kleinen Trolle einfach nicht. Die sind scheiß langweilig. Ich liebe Gimli in den Filmen und feiere den Durin Handlungsstrang. Bester Handlungsstrang in der Staffel. Ach stopp, habe ich ja schon zu Sauron Celebrimbor geschrieben. Ich weiß nicht wie sie es geschafft haben. Doch - durch zwei fantastische Schauspieler - mir die Zwerge nahe zu bringen. Aber das ist der Handlungsstrang mit dem ich richtig mitfiebere. Chapeau. Auch das offengelassene Dilemma von Durin ob er hilft oder nicht. Da macht die Serie etwas mit mir und ich nehme nicht nur wahr wie bei vielen Szenen sonst (Bogenschützin ich meine dich). Ein Handlungsstrang mit Zwergen. Jetzt habe ich alles erlebt. Die Zwerge im Hobbit sind mir übrigens auf den Senkel gegangen. Weil Zwerge und so.
- Bildgewaltig war auch der Ritt der Elben. Auch wenn die Rüstungen und alle irgendwie nach Plastik wirken, so waren die Elbenszenen zu Pferd schon erhebend. Apropos Elben - Gil-Galad und sein Speer fand ich auch fantastisch. Er war zwar wenig zu sehen, aber die Szenen die er hatte waren toll. Gefallen mir die Elben in der Serie optisch allgemein durch die Bank weg nicht - irgendwie wirken sie nicht wie Elben wie sie in den Filmen dargestellt wurden. Sie wirken einfach wie Menschen mit Spitzen Ohren oder einfach verdammt häßlichen Elben - er ist inzwischen bei mir als Charakter angekommen und hat eine gewisse Arroganz und doch Erhabenheit. Toll.
- Der Troll. Eine kleine Szene, aber irgendwie ne "Charakterszene". Wie es aussieht als ob er einfach nur Spaß hat an der Zerstörung und dem Tod den er verbreitet und zum Schluss noch lacht, als würde er denken "War trotzdem ein geiler Tag" Hat mir gefallen.

Das liest sich jetzt vielleicht wieder positiver als es ist - aber vielleicht auch nicht verkehrt wenn man so das allgemeine Gemotze liest, das vieles schlimmer darstellt als es ist. Definitiv habe ich durch diese Staffel Hoffnung, dass die Serie in Staffel 3 nochmal einen großen Schritt nach Vorne macht. Natürlich ist die Folge für mich auch so positiv, weil sie mal nicht groß hin und her springt. Hier konnte sich mal ein Erzählfluss zwischen Eregion und Khazad-Dum entwickeln. Kein Numenor und vorallem kein Magier der vom Himmel gefallen ist. Letzter Storyline finde ich bis jetzt super nervig und überhaupt nicht spannend. Ich befürchte, dass sie in der letzten Folge nochmal Raum einnehmen wird. 
spielt: mit den Gedanken

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1801 am: Heute um 10:25 »
Mir geht es einmal mehr ähnlich wie Namo: Folge 7 hat es vermocht mich in ihren Bann zu ziehen und daran habe ich mal wieder gemerkt, dass es mir sehr gefällt, wenn Spannungsbögen nicht durch ständigen Wechsel zwischen Handlungssträngen unterbrochen werden.

Leider ist die Schlacht ziemlich enttäuschend. Ich finde sie wirklich handwerklich schlecht gemacht.
Das fängt schon mit dem absurden Abbruch des Reiterangriffs an. Wie kann man so einen Moment nur so schlecht filmen?
Die eigentliche Schlacht ist eine völlig chaotische Schnittorgie von Cutscenes.

Das hat mich allerdings auch geschmerzt, jedoch aus einem anderen Grund: Einen Angriff mit schwerer Kavallerie auf eher leichte Infantrie abbrechen und damit einen riesigen taktischen Vorteil abrupt ins Gegenteil verkehrt. Aua.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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