Autor Thema: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht  (Gelesen 129707 mal)

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Offline Raindrop

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1850 am: 12.10.2024 | 20:43 »
Mein größtes Problem mit der zweiten Staffel war, dass ich sie zu grausam fand. Dramatische Heldentode schön und gut, aber dann möchte ich als Zuschauer auch ein paar Minuten bekommen, um das zu reflektieren, anstatt dass es gleich wieder an einem anderen Schauplatz mit einer gefühlt viel unwichtigeren Handlung weitergeht.

Mein Höhepunkt der Serie bisher ist das Wanderlied aus Staffel 1 - so tolles Mittelerde-Feeling und klasse unterstützt durch den Schnitt. So ein Moment hat mir in der zweiten Staffel gefehlt. Wobei mir die Szene mit dem Seeungeheuer in Númenor sehr gefallen hat - vor allem auch mich in ihrem Ausgang überrascht. Ich bin sehr gespannt, wie es mit Isildur weitergeht, wenn er nach Hause zurückkehrt.

Ich bin auch kein Hardcore-Fan, ich mag Tolkien vor allem wegen des Worldbuildings, die Plots finde ich zweitrangig. Ich lese und höre immer wieder Teile aus HdR und dem Silmarillion, aber lese irgendwie nie ein Buch als Ganzes. So freue ich mich immer wieder, wenn Teile aus der Lore auftreten, z. B. der zweite Hobbit-Stamm, den man aus dem HdR-Vorwort kennt und aus MERS. Ich mag die Inszenierung der Elben und die meisten elbischen Figuren. Morfydd Clark als 'junge' Galadriel ist für mich absolut glaubhaft.

Gefallen hat mir auch der Steingesang, gefehlt haben mir facettenreichere Gegner wie die Hexen aus Staffel 1. Der dunkle Zauberer war doch irgendwie blass im Vergleich.

Offline Darius der Duellant

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1851 am: 12.10.2024 | 21:37 »
Ich habe nicht nachgezählt, aber was allein Lyonesse und Darius auf dieser Seite geschrieben haben, ist einfach polemisches Bashing.

Oh ja, wie kann ich mich nur darüber ereifern offensichtliche Gummidiolche in einer Triple A Produktion, Logiklücken in der Größe eines Öltankers (Galadriel blubbert durchs Meer)!sowie das immer wieder durchschein eines "wir machens halt weil's toll aussieht, ohne Sinn und Verstand" in einer Serie die in einer Welt spielt deren Autor für das absolute Gegenteil steht absolut beschissen zu finden.

Nur weil dir bestimmte objektiv vorhandene Schnitzer (billig aussehende Requisiten in einer Produktion dieser Preisklasse) egal sind,  ändert das nichts daran dass die entsprechenden Dinge existieren. Bsshing wäre das Herbeireden von Problemen die faktisch nicht existieren.
Das ist hier nicht der Fall.
Ob du die Serie dann trotzdem magst ist dein eigenes Bier (mir hat Witcher Staffel 1 auch gefallen, trotzdem waren die Niflgarder Pimmelrüstungen ganz fürchterlicher Schund) aber versuch hier bitte nicht Kritik mit diesen Scheinargumenten zu delegitimieren.


Abgesehen von vielen Details und Kritikpunkten jeder Art störte mich am meisten, daß die Erzählstruktur der Serie nicht über billiges US-Mittelmaß hinauskommt. Es wird fast nur mit "Tell don't show" gearbeitet und in jeder Szene eine der üblichen Gruppierungen präsentiert, die über sich, die Probleme, die anderen oder die Welt "labert". Viele Folgen können wirklich auch "beim Bügeln nebenbei" konsumiert werden, ohne zu viel von der Handlung zu verpassen. Das sollte bei einer HdR-Serie nicht sein, finde ich.
:)

Danke, das ist genau mein Problem mit diesem Werk.
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« Letzte Änderung: 12.10.2024 | 21:42 von Darius der Duellant »
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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1852 am: 12.10.2024 | 21:42 »
Es geht um die dauernde Wiederholung der immergleichen Kritik, was hart an Trolling grenzt.
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Offline Darius der Duellant

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1853 am: 12.10.2024 | 21:48 »
Es geht um die dauernde Wiederholung der immergleichen Kritik, was hart an Trolling grenzt.
Du meinst die andauernde Kritik an der Kritik? Ja, Zustimmung.
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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1854 am: 12.10.2024 | 22:01 »
Ja, okay, ich sehe es jetzt.

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1855 am: 12.10.2024 | 22:29 »
Es geht um die dauernde Wiederholung der immergleichen Kritik, was hart an Trolling grenzt.

Das ist aber leider halt auch ein stückweit die heutige Inernetkultur bzw clickbait Aufmerksamkeitsspanne. Da gibt es nur noch two thumbs up unbelievable oder total bullshit. Durchschnitt gibt's da nicht mehr, nur noch extreme. Damit muß man klar kommen. Wir versuchen unserer Tochter auch immer beizubringen dass sie sich nicht von der Meinung anderer beeinflussen lassen soll, sondern zu dem stehen was sie selbst denkt oder fühlt. Und so halten wir das auch.

Mir hat zB auch Ahsoka total gut gefallen. Habe ich danach im Netz Reviews gelesen habe ich immer das Gefühl gehabt etwas anderes gesehen zu haben. Bei RoP ist es jetzt nicht so krass, da ich viele Meinungen wenigstens nachvollziehen kann. Für mich ist das ähnlich wie bei Zed eine Serie mit Note 3, was für befriedigend steht. Also keine Lebenszeitverschwendung. Mit etwas Mittelerdebonus auch auf jeden Fall ne 3+ bei mir, wobei manche Folgen auch ne 2 waren.

Ich freue mich sehr auf Staffel 3 und so sehr ich vieles an Amazon nicht mag, aber für die Treue zu der Serie bin ich dankbar. Für mich neben Hot momentan die einzige Fantasy Serie die ich mir gerne anschaue. Da lasse ich die Leute sich dann eben austoben mit ihrer Kritik. Wobei ich in dem Zusammenhang es komisch finde von verschwendeter Lebenszeit zu schreiben, während darüber zu schreiben ja eben das auch ist. Aber dem begegnet man ja in den meisten Medien. Komischerweise lassen wir uns viel lieber gerne lange darüber aus wie blöd wir etwas finden, wie darüber wie sehr uns etwas begeistert. Oft genug im Videospielebereich erlebt. Ein Thread zu einem guten Spiel landet schnell im Forennirvana, ein absolut enttäuschendes Spiel wird aber hoch und runter diskutiert. Witzig war in dem Zusammenhang aber auch die Transformation von Cyberpunk2077. Ich hoffe wir erleben ähnliches mit RoP.

Offline JohnnyPeace

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1856 am: 12.10.2024 | 22:49 »
Also, mich hat die Serie schon in der ersten Staffel nicht abgeholt, die zweite hab ich mir nicht angetan. Trotzdem hab ich einen Freund, der ist sehr gut unterhalten davon.

In dem Thread hier ist der Ton zur Serie schon sehr negativ, da hätte ich kaum Lust, was gegenteiliges zu schreiben. Gibts immer wieder, ich hatte auch lange Zeit keine Lust, mich im :t: an Diskussionen über DSA zu beteiligen (hat sich gebessert, insgesamt ist das :t: immernoch ein recht konstruktiver Ort). Wenn man die Lust verliert sich zu beteiligen ist das schade.

Du meinst die andauernde Kritik an der Kritik? Ja, Zustimmung.
Hier in diesem Thread über die "andauernde Kritik an der Kritik" zu jammern ist schon etwas hart.
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Offline Darius der Duellant

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1857 am: 12.10.2024 | 22:58 »
Hier in diesem Thread über die "andauernde Kritik an der Kritik" zu jammern ist schon etwas hart.

Es ist kein Jammern sondern eine sarkastische Retorte, weil ich das laustarke beklagen über "immergleiche Kritik" von jemanden der im Shadowrun-Netz dafür bekannt ist, seit Jahren die immergleiche Schallplatte über "SR5 bad, SR4 good" abzuspielen nur sehr eingeschränkt ernst nehmen kann. (*)
Insbesondere in einem Strang wo Leute SEHR ausführlich darlegen was sie an der Serie nicht mögen und das auch noch ohne sich dabei in die Politikecke zu versteigen, was hier sehr einfach möglich wäre.

Manche Leute sehen es irgendwie als persönlichen Angriff wenn man ihren Geschmack so gar nicht teilt (soweit okay, wenn auch nicht toll) und müssen sich dann unbedingt darüber ereifern dass Leute ihr Ding halt nicht mögen UND das auch äußern und ihnen den Mund verbieten wollen (nicht mehr okay).


Wobei ich in dem Zusammenhang es komisch finde von verschwendeter Lebenszeit zu schreiben, während darüber zu schreiben ja eben das auch ist.

Ich finde es nicht besonders komisch einen sehr deutlichen Unterschied zwischen 15 Minuten (ca. die Zeit die es für das verfassen der Beiträge in Summe gebraucht hat, ggf. weniger) und ungefähr 9 Stunden (Laufzeit der Serie) zu machen.


(*)
Es handelt sich nach Rücksprache mit dem Nutzer wohl um UNTERSCHIEDLICHE Personen mit gleichem Nick.
Ich entschuldige mich hiermit für die entsprechende Unterstellung, diese beruhte auf falschen Annahmen.
« Letzte Änderung: 12.10.2024 | 23:35 von Darius der Duellant »
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Offline Raven Nash

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1858 am: 13.10.2024 | 08:04 »
Unsere neue Spielerin hat gestern ein interessantes Konzept angemerkt: Two Screens. Offenbar werden Drehbücher von Serien von der Prämisse aus geschrieben, dass der Zuschauer ohnehin die meiste Zeit am Handy hängt, und nur nebenbei zusieht. Das mag ja für irgendwelche doofen Sit-Coms oder Drama-Serien funktionieren, nur eben nicht für Serien, bei denen die Zielgruppe deutlich höheres Interesse aufweist.
Das würde bedeuten, dass die neuen SW-Serien und RoP einfach an der Zielgruppe vorbei geschrieben wurden.
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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1859 am: 13.10.2024 | 08:22 »
Unsere neue Spielerin hat gestern ein interessantes Konzept angemerkt: Two Screens. Offenbar werden Drehbücher von Serien von der Prämisse aus geschrieben, dass der Zuschauer ohnehin die meiste Zeit am Handy hängt, und nur nebenbei zusieht. Das mag ja für irgendwelche doofen Sit-Coms oder Drama-Serien funktionieren, nur eben nicht für Serien, bei denen die Zielgruppe deutlich höheres Interesse aufweist.
Das würde bedeuten, dass die neuen SW-Serien und RoP einfach an der Zielgruppe vorbei geschrieben wurden.

Joah. Das mag hin und wieder passieren. Aber das ist als Praktik nicht verbreitet – und ob man sie hier angewandt hat, reine Spekulation. Eigentlich nutzen die Streamer den Second Screen der Zuschauenden, um Werbedeals zu enhancen oder zur Serie passenden, zusätzlichen Content auszuspielen.

Und die Behauptung, die Freunde von Drama-Serien oder Comedy-Serien hätte wenig Interesse an der Materie, die sie da konsumieren, ist ein ausgemachtes Vorurteil. Ich meine, man kann „Fleabag“, „Community“, „Killing Eve“ oder „Better Call Saul“ nur mit einem Auge gucken. Aber dann entgeht einem doch eine ganze Menge. Das ist auch keine Frage der Genres. Es gibt auch Fantasy- und SciFi-Serien, die absolut Second Screen-tauglich sind. Also, gerade Star Wars-Content. Immer schon. Nicht erst seit Disney.
« Letzte Änderung: 13.10.2024 | 08:33 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1860 am: 13.10.2024 | 12:40 »
Ich habe nicht nachgezählt, aber was allein Lyonesse und Darius auf dieser Seite geschrieben haben, ist einfach polemisches Bashing. Was Gondalf eben geschrieben hat, ist absolut nachvollziehbar, ich hielt z. B. Arondir auch für tot und fand das seltsam.

Ich würde das jetzt nicht an einzelnen Usern festmachen, aber ich frage mich auch immer mal wieder: Was genau ist eigentlich der Wandel im Tonfall - und woher kommt er? -, der mir den Austausch über Serien und Filme inzwischen echt verleidet.

Ich habe bisher anderthalb Staffeln von RdM ganz gerne gesehen. Es gab Längen, über die ich mich geärgert habe, Sachen, die mir zu schnell gingen, es gab Sachen, über die ich einfach ein bisschen die Augen verdreht habe, ohne sie besonders schlimm zu finden (z.B. das Abhaken der Mittelerde-Zufallsbegegnungstabelle in der Mitte von Staffel 2: Riesenspinnen, Sumpfmonster, Ents, Grabunholde ...), ich habe mich hier und dort über gelungen adaptierte Tolkien-Lore gefreut (z.B. hatte ich den Umstand, dass Sauron nicht direkt an den drei Elebenringen mitgearbeitet hat, nicht mehr auf dem Schirm und musste das erst noch mal nachlesen) und finde andererseits viel verpasste Gelegenheiten (tatsächlich ist meine größte Enttäuschung bei der Serie, dass sie sich dafür entschieden haben, die Ereignisse zu raffen - ich hätte es viel mutiger und interessanter gefunden, sich auf die Elben- und Zwergenperspektive zu konzentrieren und die Handlung sich über Jahrhunderte hinweg entwickeln zu lassen, und die menschlichen  Figuren immer wieder gealter neu auftreten oder auch mal zwischen zwei Folgen sterben zu lassen).

Insgesamt unterhält mich das gut, ich kann aber auch verstehen, wenn Probleme die ich auch sehe oder Probleme, die ich so nicht sehe, für andere das Bild dominieren und sie austeigen.

Ich habe aber das Gefühl, dass man im guten alten "Früher" oder so was reden konnte, ohne, dass man als total hirnverbrannt hingestellt wird, weil man etwas mag, das Mängel aufweist. Früher konnte ich unter Trekkies zugeben, dass ich einen Soft Spot für Star Trek V habe, obwohl sich alle einig waren, dass es der schlechteste aller Star-Trek-Filme war (das war vor Insurrection und Nemesis). Früher waren sich so ziemlich alle einig, dass die Star-Wars-Prequel-Trilogie quälend schlecht erzählt ist, aber ich konnte immer vertreten, dass echt coole Ideen drinstecken und ich zumindest die ersten beiden Filme dafür mag (lustigerweise werden die Prequels heute von vielen Leuten als "wahres Star Wars" vor der Disney-Ära hochgehalten ...).

Und da ging es manchmal auch durchaus um politische Aspekte - gerade bei Star Trek fand man gelegentlich auch mal etwas politisch völlig daneben für Star Trek (z.B. den schon genannten Insurrection, in dem einfach akzeptiert wird, dass die Ba'ku die guten sind, nur, weil sie wie die Armish in einer Landidylle leben, während die Dekadenten So'na natürlich die bösen sind, ungeachtet des Umstands, dass man sie ausgestoßen hat, nur, weil sie technologische Forschung betrieben haben).

Ich habe das Gefühl, früher hätte ich über RoP sagen können: Gefällt mir ganz gut, auch, wenn es vom Kanon abweicht, und trotz eines Gummischuppenpanzers hier und da, ohne, dass ich deshalb zum totalen Vollhirni, der auf irgendeinen zynischen Kommerzscheiß reinfällt, der völlig dem Geist des Originals widerspricht, erklärt werde. (Mal am Rande: "Kommerzscheiß" war all das schon immer auch. Nur halt oft auch nicht nur das, und daran hat sich für mein Gefühl nichts geändert).

Liegt's am Internet? An der Politisierung der Diskussion (deren Ton dann auch auf die mehr oder weniger unpolitischen Aspekte übergreift)? Gerade letzteres mag ich nicht glauben, weil zumindest in meinem Umfeld politische Aspekte immer auch ein legitimer Teil der Diskussion über phantastische Medien waren und es auch in dem Zusammenhang eigentlich nie derart unerfreulich wurde ...

Ich finde, alles, was hier auf dem letzten Seiten diskutiert wurde, ließe sich auf freundlich und ohne Herablassung diskutieren, und ich HABE solche Sachen anno dunnemal schon freundlich und ohne Herablassung diskutiert. Hier erlebe ich aber doch in der Kritik vor allem den "vernichtenden" Ton ("Ich habe nicht nur ein Recht darauf, das Scheiße zu finden, sondern auch darauf, alle kaum verhohlen zu Idioten zu erklären, die ihm etwas abgewinnen können.").
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Offline Raindrop

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1861 am: 13.10.2024 | 13:02 »
Danke, Swanosaurus.

Ich wollte auch keine User herausstellen, nur anhand von Textstellen auf Seite 74 den vernichtenden Tonfall belegen, der hier zum Teil herrscht und der mir einfach die Lust auf Diskussion verdirbt und leicht bei potenziellen Interessenten den Eindruck erwecken kann, dass sich die Serie grundsätzlich nicht lohnt.

Glaub schon, dass es am Internet bzw. den sozialen Medien liegt. Man findet leicht Gleichgesinnte und kann sich in seiner Empörung gegenseitig hochschaukeln und bestätigt sehen. Ähnlich wie bei aktuellen politischen Themen. Wobei da auch noch mehr konventionelle Medien reinspielen.

Wobei: Vielleicht liegt's auch am Content. Amazon macht eine Serie mit gigantischem Budget, das ist erst mal grundsätzlich kontroverser als früher. Ich kann mich genauso über Star Trek: Discovery oder AI Art aufregen, versuche aber, meine Empörung im Zaum zu halten.
« Letzte Änderung: 13.10.2024 | 13:13 von Raindrop »

Online Lyonesse

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1862 am: 13.10.2024 | 14:51 »
Ich habe nicht nachgezählt, aber was allein Lyonesse und Darius auf dieser Seite geschrieben haben, ist einfach polemisches Bashing.
Mag sein, betrachte ich aber als mein gutes Recht, solange ich hier niemanden persönlich angreife.

PS: Und nein, ROP gefällt mir auch nach dem Finale von Staffel 2 immer noch nicht. Aber ich schreibe
lieber nix mehr dazu, denn die Versuchung dabei polemisch zu werden, ist tatsächlich verdammt groß. ;)
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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1863 am: 13.10.2024 | 15:13 »
Ich finde, alles, was hier auf dem letzten Seiten diskutiert wurde, ließe sich auf freundlich und ohne Herablassung diskutieren, und ich HABE solche Sachen anno dunnemal schon freundlich und ohne Herablassung diskutiert. Hier erlebe ich aber doch in der Kritik vor allem den "vernichtenden" Ton ("Ich habe nicht nur ein Recht darauf, das Scheiße zu finden, sondern auch darauf, alle kaum verhohlen zu Idioten zu erklären, die ihm etwas abgewinnen können.").

Ich glaube du interpretierst da zu viel hinein. Gerade auf den letzten Seiten wird ausschließlich der eigene Standpunkt dargelegt ohne das diskutiert oder negativ auf andere Beiträge eingegangen wird. Es wird auch keiner zu einem Idioten erklärt nur weil er die Serie mag, ihr was abgewinnen kann, sie ganz toll findet oder sich an bestimmten Details nicht stört. Ich denke es sind sich alle Bewusst des es eine reine Geschmacksfrage ist und man da besser die Finger von lässt es auszudiskutieren.

Andersrum ist es aber legitim sein Missfallen an der Serie auszudrücken. Hier kommt evt. erschwerend hinzu, dass es von Woche zu Woche neue Folgen gab, also auch einen Anlass die Serie von Woche zu Woche zu loben oder halt Kritik an ihr zu üben. Mir kommt es ein wenig so vor als wenn Kritik an der Serie als Kritik an der eigenen Person aufgefasst wird und das lese ich hier nirgendwo (jedenfalls nicht auf den von dir angesprochenen letzten Seiten).   
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Offline Darius der Duellant

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1864 am: 13.10.2024 | 15:37 »


Ich finde, alles, was hier auf dem letzten Seiten diskutiert wurde, ließe sich auf freundlich und ohne Herablassung diskutieren, und ich HABE solche Sachen anno dunnemal schon freundlich und ohne Herablassung diskutiert. Hier erlebe ich aber doch in der Kritik vor allem den "vernichtenden" Ton ("Ich habe nicht nur ein Recht darauf, das Scheiße zu finden, sondern auch darauf, alle kaum verhohlen zu Idioten zu erklären, die ihm etwas abgewinnen können.").
.
Ich glaube das Problem ist eher dass du hier Kritik an etwas das du magst als Angriff auf dich selbst zu sehen scheinst.
Und nein, früher war der Ton sicher nicht "zivilisierter", man hat sich nur dank Schrift-statt-Video weniger poppig inszenieren können.

Hier mal ein Beispiel für den ach so zivilisierten Ton in dem man mitte der 2000er diskutiert oder rezensiert hat
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,7857.0/all.html
Heutzutage würd es dafür hier Bans  hageln.
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Offline Swanosaurus

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1865 am: 13.10.2024 | 16:36 »
.
Ich glaube das Problem ist eher dass du hier Kritik an etwas das du magst als Angriff auf dich selbst zu sehen scheinst.
Und nein, früher war der Ton sicher nicht "zivilisierter", man hat sich nur dank Schrift-statt-Video weniger poppig inszenieren können.


Also, wenn ich mir den Thread noch mal so ansehe, stelle ich fest, dass er sich in meinem Kopf ein bisschen mit dem Irrsinn vermengt hat, der so bei Facebook abgeht ... stimmt, es gibt hier jetzt nicht so viel, was tatsächlich persönlich angreifend rüberkommt; Mein Vergleich zu "früher" bezog sich allerdings auch nicht aufs Tanelorn früher, sondern aufs Fandom in den Zeiten, bevor ich auch nur eine Mail-Adresse hatte ...

Trotzdem finde ich Beiträge wie dein "Ich habe schon vor über einem Jahr mit der Serie abgeschlossen und fühle mich jetzt bestätigt" befremdlich. Welchen Zweck hat der, außer die von anderen geäußerten Meinungen hier zum Anlass zu nehmen, um noch mal festzuhalten, dass du es ja von Anfang an gesagt hast und dass allen, die das jetzt noch weitergucken, eh nicht mehr zu helfen ist? Ich für meinen Teil habe einen Haufen Serien/Franchises, die hier im Tanelorn in langen Threads diskutiert werden, nach einer oder zwei Folgen oder einem Film aufgegeben und gedacht: "Mensch, was ein Scheiß!" Ich gehe einfach nicht in die Threads dazu. Ich habe an den Sachen, die mir gefallen, schon genug zu meckern, um da mein Debattenbedürfnis auszuleben.

Vor allen Dingen ist es ja auch nicht so, dass RoP hier gnadenlos abgehyped würde und es ein Korrektiv brauchte. Es gibt neben den komplett ablehnenden Stimmen doch eigentlich nur welche, die Sagen: "Ja, gefällt mir schon irgendwie, aber X und Y und Z gehen gar nicht." Sagt natürlich auch was über die Qualität der Serie aus, dass sich niemand findet, der sie rundheraus einfach nur gut findet. Aber wozu dann da mit "Ist doch ein reines Abschreibungsobjekt für Amazon" und derlei mehr reingrätschen? Das kommt eben schon so rüber, als meinte man, alle, die die Serie noch gucken, ließen sich nach Strich und Faden verarschen.

Und dieser Ton scheint mir - wenn auch viel mehr noch auf anderen Kanälen als im Tanelorn - einfach extrem zugenommen zu haben. Für mein Gefühl war früher implizit viel klarer, dass eine für viel (oder auch nicht ganz so viel) Geld produzierte Serie immer vieles zugleich ist; erst mal eine Ware, die auf Trends und Markenwerte schielt, aber auch immer künstlerischer Ausdruck von manchen Beteiligten, manchmal auch ein "professionelles Fanprojekt" ... ich sehe da genug von allem (Tolkien-Fanfiction in einem für mich durchaus liebenswertem Sinne, künstlerische Ideen und ja, natürlich vor allem Profitstreben). Und auch zum Teil durchaus kompetentes Tolkien-Kennertum (die "Vermenschlichung" der Orks ist ja anscheinend durchaus bei Tolkien angelegt; zumindest habe ich kürzlich das Zitat zum Thema Orks von ihm gelesen, in dem es hieß, dass die Orks gewiss auch Frauen und Kinder hatten und - als "letzten Stand" bei Tolkien - wohl auch über Seelen verfügen müssten, über all das allerdings wenig bekannt sei, weil die Geschichte eben aus der Perspektive anderer Völker erzählt sei.).

Wie gesagt, darf man alles blöd finden; aber ehrlich gesagt brauche ich schon ein minimales positives Interesse an einer Serie, um überhaupt in eine Diskussion einzusteigen; und habe auch wenig Lust, über Beiträge zu diskutieren, bei denen schon klar ist, dass den Urhebern die Sache eigentlich gar keiner Diskussion mehr wert ist.
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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1866 am: 13.10.2024 | 17:51 »
Und auch zum Teil durchaus kompetentes Tolkien-Kennertum (die "Vermenschlichung" der Orks ist ja anscheinend durchaus bei Tolkien angelegt; zumindest habe ich kürzlich das Zitat zum Thema Orks von ihm gelesen, in dem es hieß, dass die Orks gewiss auch Frauen und Kinder hatten und - als "letzten Stand" bei Tolkien - wohl auch über Seelen verfügen müssten, über all das allerdings wenig bekannt sei, weil die Geschichte eben aus der Perspektive anderer Völker erzählt sei.).
Das Vorhandensein von Frauen und Kindern ist schon deshalb klar, weil sie sich ja vermehren.  ;) Und sie haben sogar eine heftige Geburtenrate, wenn man bedenkt, wieviele da in der Schlacht der Fünf Heere fallen, und wie schnell sich die Population erholt.

Was bei RoP allerdings passiert ist, dass man plötzlich Orks mit einer Meinung auftauchen lässt. Und genau das haben sie ja, laut Tolkien, eben nicht - einen freien Willen. Sie sind ein versklavtes Volk, dass durch Genmanipulation, Konditionierung und Indoktrination zu reinem Kanonenfutter gemacht wurde.
D.h. man unterstellt ihnen - im Umkehrschluss - dass sie sich freiwillig Sauron unterwerfen. Ob das die Intention war?

Ich bleibe dabei: die Serie hätte gut werden können - wenn man ordentliche Drehbücher hätte schreiben lassen. Mit besseren Charakteren. Und weniger Logiklöchern.
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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1867 am: 13.10.2024 | 18:00 »

Was bei RoP allerdings passiert ist, dass man plötzlich Orks mit einer Meinung auftauchen lässt. Und genau das haben sie ja, laut Tolkien, eben nicht - einen freien Willen. Sie sind ein versklavtes Volk, dass durch Genmanipulation, Konditionierung und Indoktrination zu reinem Kanonenfutter gemacht wurde.
D.h. man unterstellt ihnen - im Umkehrschluss - dass sie sich freiwillig Sauron unterwerfen. Ob das die Intention war?

Ich hoffe, ich finde noch mal die Website, die dazu Tolkien zitiert hat, dort klang es danach, als hätte sich Tolkiens Haltung dazu gewandelt: Während er die Orks anfangs als seelen-/willenlos betrachtete, hat er wohl später festgestellt, dass das nicht zu seiner Philosophie passt und er sich damit in Widersprüche verwickelt; und ab diesem Punkt hat er dann postuliert, dass die Orks sehr wohl über eine Seele/einen freien Willen verfügen müssten.

Aber genau bekomme ich es jetzt auch nicht mehr zusammen, vielleicht weiß ja jemand, aus welchem der History of Middle-Earth-Bände das stammt ...

Ich finde nicht, dass es ein Problem ist, wenn die Orks sich "freiwillig" Sauron unterwerfen, freiwillig ist ja auch ein sehr weites Feld: Auch einem geknechteten, gebrochenen Menschen würden wir ja immer noch den freien Willen zusprechen und uns trotzdem nicht wundern, wenn er/sie sich dem Knechter und Unterdrücker ab einem gewissen Punkt "freiwillig" unterwirft. Kann ja bei den Orks genauso sein.
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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1868 am: 13.10.2024 | 18:07 »
Kann ja bei den Orks genauso sein.
Ich gehe jetzt mal nur von dem aus, was in der Serie gezeigt wurde. Und das sieht nunmal danach aus, als hätte Sauron nur die richtigen Knöpfe drücken müssen, dass die Orks ihren "Vater" killen. Ein wenig nach dem Schema "stärkerer Anführer besser". Und das ist eben bloß Opportunismus.

Wenn man die Orks als "geknechtete Kreaturen" darstellen wollte, was das jedenfalls IMHO der falsche Ansatz. Womit wir wieder bei schlechtem Drehbuch wären.  ;)

EDIT: Ich finde es auch relativ nutzlos, Tolkiens Briefe nach der Veröffentlichung des HdR herauszuzerren. Dass er jedes Kapitel zehnmal umgeschrieben hat, ist bekannt. Dass er seine Ansichten dabei oft über den Haufen geworfen hat, auch. Aber mit der Veröffentlichung gibt es einen Nullpunkt. Was er sich vielleicht danach noch überlegt haben mag, ist ziemlich unwichtig. Jedes Buch verändert sich, je nach Alter in dem man es liest. Und genauso betrachtet es der Autor mit ein paar Jahren Abstand anders. Da ist der Drops aber schon gelutscht.
« Letzte Änderung: 13.10.2024 | 18:13 von Raven Nash »
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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1869 am: 13.10.2024 | 18:20 »
Tja und imo hat die ''Vermenschlichung'' von Orks bei Mittelerde nichts zu suchen. Es ist epische Fantasy
mit einem klaren Gut und Böse, und die Orks sind eben böse. Mag vielen heute nicht mehr ganz so ge-
fallen, aber um eine Soap-Opera mit Orks zu machen, dafür gibt es andere Genres und Settings zu Hauf.
An zwei Stellen im HDR lässt Tolkien die Orks sprechen (Entführung von Merry und Pippin, und im Turm von
Cirith Ungol) und trifft den Ton dieser ''Rasse'' und ihre Interessen recht gut. Es gibt auch keine Orkfrauen, denn
laut einer der von Tolkien aufgestellten Theorien zu dem Thema werden Orks ausgebrütet, aber er wußte es
wohl selbst nicht so genau oder wollte sich da nicht festlegen.
Sauron ist für die Orks eine gottähnliche Entität, die sie fürchten, deren Macht sie anerkennen und von dessen
Führung sie sich große Beute und Eroberungen versprechen; und irgendwelche Diskussionen mit Sauron gibt
es nicht. Der freie Wille in Mittelerde ist ähnlich relativ wie bei Star Wars. Die Süderons aus Harad folgen
Sauron ja nicht nur weil sie ihn fürchten, sondern auch weil er ihnen etwas anbietet - wie bei den Orks: Raub-
züge und Eroberungen (in Gondor). Es ist die Entscheidung zwischen der dunklen und der hellen Seite.

PS: Tolkien hat aber beispielsweise in einer Neuauflage des Hobbits noch die Begebenheit mit dem Ring umge-
      schrieben, damit es besser passt. Ursprünglich hatte Gollum nämlich nur irgendeinen ordinären Unsichtbarkeits-
      ring. Und wenn Tolkien noch nachträglich bei einer Neuauflage im HDR etwas hätte ändern wollen, hätte ihn
      auch niemand ernsthaft daran gehindert.
« Letzte Änderung: 13.10.2024 | 18:52 von Lyonesse »
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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1870 am: 13.10.2024 | 18:21 »
Ich hoffe, ich finde noch mal die Website, die dazu Tolkien zitiert hat, dort klang es danach, als hätte sich Tolkiens Haltung dazu gewandelt: Während er die Orks anfangs als seelen-/willenlos betrachtete, hat er wohl später festgestellt, dass das nicht zu seiner Philosophie passt und er sich damit in Widersprüche verwickelt; und ab diesem Punkt hat er dann postuliert, dass die Orks sehr wohl über eine Seele/einen freien Willen verfügen müssten.

Aber genau bekomme ich es jetzt auch nicht mehr zusammen, vielleicht weiß ja jemand, aus welchem der History of Middle-Earth-Bände das stammt ...

Ich finde nicht, dass es ein Problem ist, wenn die Orks sich "freiwillig" Sauron unterwerfen, freiwillig ist ja auch ein sehr weites Feld: Auch einem geknechteten, gebrochenen Menschen würden wir ja immer noch den freien Willen zusprechen und uns trotzdem nicht wundern, wenn er/sie sich dem Knechter und Unterdrücker ab einem gewissen Punkt "freiwillig" unterwirft. Kann ja bei den Orks genauso sein.

Ich hoffe, dreisam entdeckt diesen Beitrag, denn ich kann mir vorstellen, dass dreisam als exzellenter Profi bezüglich der Tolkien-Briefe dazu etwas beitragen könnte.

Offline Gondalf

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1871 am: 13.10.2024 | 18:25 »
Das Vorhandensein von Frauen und Kindern ist schon deshalb klar, weil sie sich ja vermehren.  ;) Und sie haben sogar eine heftige Geburtenrate, wenn man bedenkt, wieviele da in der Schlacht der Fünf Heere fallen, und wie schnell sich die Population erholt.

Was bei RoP allerdings passiert ist, dass man plötzlich Orks mit einer Meinung auftauchen lässt. Und genau das haben sie ja, laut Tolkien, eben nicht - einen freien Willen. Sie sind ein versklavtes Volk, dass durch Genmanipulation, Konditionierung und Indoktrination zu reinem Kanonenfutter gemacht wurde.
D.h. man unterstellt ihnen - im Umkehrschluss - dass sie sich freiwillig Sauron unterwerfen. Ob das die Intention war?

Ich bleibe dabei: die Serie hätte gut werden können - wenn man ordentliche Drehbücher hätte schreiben lassen. Mit besseren Charakteren. Und weniger Logiklöchern.

Ich war auch etwas verwundert, aber grundsätzlich würde ich sagen,
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Vielleicht habe ich auch was übersehen, dann gerne einen Hinweis.

Im übrigen, ist mir immer wieder aufgefallen, dass die ganze Zeit hemmungslos gespoilert wird.
Was die Serie (auch möglicherweise ungewollt) weiter abwertet, frei nach dem Motto, guckt ja eh keiner, also kann man ja eh alles offenlegen. ;D
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Offline Alexandro

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1872 am: 13.10.2024 | 19:29 »
Was bei RoP allerdings passiert ist, dass man plötzlich Orks mit einer Meinung auftauchen lässt. Und genau das haben sie ja, laut Tolkien, eben nicht - einen freien Willen. Sie sind ein versklavtes Volk, dass durch Genmanipulation, Konditionierung und Indoktrination zu reinem Kanonenfutter gemacht wurde.
D.h. man unterstellt ihnen - im Umkehrschluss - dass sie sich freiwillig Sauron unterwerfen. Ob das die Intention war?
Zitat von: Die zwei Türme
'It's my guess you won't find much in that little fellow,' said Gorbag. 'He may have had nothing to do with the real mischief. The big fellow with the sharp sword doesn't seem to have thought him worth much anyhow – just left him lying: regular elvish trick.'
'We'll see. Come on now! We've talked enough. Let's go and have a look at the prisoner!

'What are you going to do with him? Don't forget I spotted him first. If there's any game, me and my lads must be in it.'

'Now, now,' growled Shagrat. 'I have my orders. And it's more than my belly's worth, or yours, to break 'em. Any trespasser found by the guard is to be held at the tower. Prisoner is to be stripped. Full description of every article, garment, weapon, letter, ring, or trinket is to be sent to Lugburz at once, and to Lugburz only. And the prisoner is to be kept safe and intact, under pain of death for every member of the guard, until He sends or comes Himself. That's plain enough, and that's what I'm going to do.'

'Stripped, eh?' said Gorbag. 'What, teeth, nails, hair, and all?'

'No, none of that. He's for Lugburz, I tell you. He's wanted safe and whole.'

'You'll find that difficult,' laughed Gorbag. 'He's nothing but carrion now. What Lugburz will do with such stuff I can't guess. He might as well go in the pot.'

'You fool,' snarled Shagrat. 'You've been talking very clever, but there's a lot you don't know, though most other folk do. You'll be for the pot or for Shelob, if you don't take care. Carrion! Is that all you know of Her Ladyship? When she binds with cords, she's after meat. She doesn't eat dead meat, nor suck cold blood. This fellow isn't dead!'
[...]
'No, I don't know,' said Gorbag's voice. 'The messages go through quicker than anything could fly, as a rule. But I don't enquire how it's done. Safest not to. Grr! Those Nazgul give me the creeps. And they skin the body off you as soon as look at you, and leave you all cold in the dark on the other side. But He likes 'em; they're His favourites nowadays, so it's no use grumbling. I tell you, it's no game serving down in the city.'

'You should try being up here with Shelob for company,' said Shagrat.

'I'd like to try somewhere where there's none of 'em. But the war's on now, and when that's over things may be easier.'

'It's going well, they say.'

'They would,' grunted Gorbag. 'We'll see. But anyway, if it does go well, there should be a lot more room. What d'you say? – if we get a chance, you and me'll slip off and set up somewhere on our own with a few trusty lads, somewhere where there's good loot nice and handy, and no big bosses.'

'Ah!' said Shagrat. 'Like old times.'

'Yes,' said Gorbag. 'But don't count on it. I'm not easy in my mind. As I said, the Big Bosses, ay,' his voice sank almost to a whisper, 'ay, even the Biggest, can make mistakes. Something nearly slipped you say. I say, something has slipped. And we've got to look out. Always the poor Uruks to put slips right, and small thanks. But don't forget: the enemies don't love us any more than they love Him, and if they get topsides on Him, we're done too. But see here: when were you ordered out?'

Das klingt schon so, als hätten Orks bei Tolkien eine eigene Meinung.

Und Tolkien hat zu keinem Zeitpunkt behauptet, Orks hätten keinen freien Willen. Er hat (zeitweise) behauptet, sie hätten keine Seele und damit kein inhärentes Konzept von "richtig" und "falsch" (ja, Tolkien dachte dass Moral etwas Angeborenes ist - was natürlich schon zu seiner Zeit hinreichend widerlegt wurde und in unserer Zeit - außerhalb einer einfältigen Fantasywelt vom Schlage eines "Narnia" - absolut indiskutabel ist).
« Letzte Änderung: 13.10.2024 | 20:15 von Alexandro »
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Alexandro

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1873 am: 13.10.2024 | 20:01 »
- Insgesamt fand ich den Handlungsstrang der Orks als "geknechtet, aber zu willensschwach um aus eigenem Antrieb etwas daran zu verändern, weswegen sie leicht unter die Knute eines Evil Overlord fallen" in der Serie gut dargestellt. Ist ausreichend konsistent mit Tolkien, ohne seine seltsamen Vorstellungen über "angeborene Moral" zu übernehmen.
- Den Aufstieg von Gandalf (als Parallele zum Aufstieg von Sauron, um deren Konfrontation in späteren Staffeln vorzubereiten) fand ich generell eine gute Idee, allerdings ist da (aktuell) noch zu wenig neues: Saruman will dass Gandalf sich in eine Hierarchie einordnet, damit man gemeinsam die großen Probleme in Mittelerde angehen kann, Gandalf will lieber seinen eigenen Weg gehen und für das einfache Volk da sein - ist der selbe Refrain, welchen sie  Jahrtausende später (in Herr der Ringe) immer noch singen, ohne dass sich ihre Positionen in dieser Hinsicht verändert hätten. Ist natürlich nicht grundsätzlich schlecht, man will die Charaktere ja wiedererkennen - aber etwas mehr Abwechslung wäre schon gut. Die Ambivalenz darüber, welchen Regeln sich die Istari jetzt unterwerfen sollten (wird ihm der Stab überreicht, oder findet er aus eigener Kraft zu diesem) war zumindest ein Ansatz.
- Den Hobbit-Plot fand ich sehr knuffig, war aber auch nichts besonderes. Mir gefällt die Idee der Hobbits als noch nicht sesshaftes Volk, und wie sie sich vor den größeren Wesen verbergen. Das schränkt aber natürlich auch ihre Interaktion mit den restlichen Plotsträngen ein, ist also ein zweischneidiges Schwert.
- Der Numenor-Plot in Staffel 2 war imo besser als in Staffel 1, besonders interessant war es, wie eigentlich "eindeutige" Zeichen einer höheren Macht von Pharazon so geframed wurden, dass sie durch das Volk ganz anders interpretiert werden.
- Der Zwergenplot (schon stark in Staffel 1) war auch in Staffel 2 wieder solide.
- die Kostüme sind kein großer Wurf, aber auch nicht schlechter als der "Grabbeltisch" in den beiden Jackson-Trilogien

Insgesamt gehe ich bei einer 3 bis 3+ durchaus mit für diese Staffel.

Was den Vorwurf der Reduzierung der Komplexität angeht... ja, sicher. Ist halt eher auf "comfort viewing" ausgelegt. Aber die Jackson-Filme sind auch nicht gerade Shakespeare, sondern eine sehr geradlinige Erzählung. Und wenn ich an "herunterdummen" von Serien gegenüber den Büchern denke, dann denke ich eher an "Game of Thrones" oder "House of the Dragon" (wo sich die Intrigen auf Telenovela-Niveau bewegen und Georges Anti-Kriegs-Message komplett zugunsten von "kewlen" Metzeleien und Fickszenen vernachlässigt wurde - muss halt in das HBO-Format passen).
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Darius der Duellant

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Re: Herr der Ringe - Die Serie - Die Ringe der Macht
« Antwort #1874 am: 13.10.2024 | 23:02 »

Wie gesagt, darf man alles blöd finden; aber ehrlich gesagt brauche ich schon ein minimales positives Interesse an einer Serie, um überhaupt in eine Diskussion einzusteigen; und habe auch wenig Lust, über Beiträge zu diskutieren, bei denen schon klar ist, dass den Urhebern die Sache eigentlich gar keiner Diskussion mehr wert ist.

Nein, man braucht nur ein Interesse an der Materie, nicht an der Serie.
Ich mag den Herrn der Ringe.
Ich mochte die erste Staffel nicht, habe die zweite dementsprechend nicht gesehen.
Ich habe aber nach deren Abschluss hier noch einmal reingeschaut weil sich Produkte auch verbessern können.
Das ist, nach einem überfliegen der Beiträge, aber nicht in einem Umfang passiert dass es sich für mich lohnt die Serie nachzuholen und hätte bei einem schauen der Serie dazu geführt dass ich mich massiv über die verschwendete Zeit geärgert hätte.
Und entsprechend habe ich hier auch meine Meinung geäußert.
Und um noch einmal eine Lanze für ungepampertes abkotzen zu brechen:
Das ist ein Forum zum Meinungsaustausch. Leute schreiben hier über Dinge die sie mögen und Dinge die sie nicht mögen und im Laufe der Jahre kann man schon abschätzen wessen Geschmack man teilt. Wenn eine solche Person sehr explizit äußert dass eine Serie toll oder Schrott ist, ist das für mich ein guter Indikator für mich ob sich ein reinschauen lohnen kann.
Wenn jeder hingegen nur noch minimalstkonfrontativ ein "hm, das war jetzt nicht so meins, aber Geschmäcker sind ja verschieden" rauslässt, ist der Informationswert gleich 0.
Ohne Emotionen kann ich auch gleich ChatGPT fragen
Butt-Kicker 100% / Tactician 83% /Power Gamer 83% / Storyteller 83% / Specialist  75% / Method Actor  50% / Casual Gamer 33%