Ich bin gespannt, welchen Ton die Creator für die Serie finden werden. Natürlich sind die Filme und jüngst die Serie "Game of Thrones" Werke, die das Publikum immer wieder als Vergleich heranziehen wird. Wie werden die Creator diese Erwartungen bedienen? Wie werden sie sie brechen?
Die Parameter, die mir insbesondere im Vergleich zu GoT und den LotR-Filmen einfallen, die sie definieren müssen, sind:
- Verhältnis Action zu Drama & Intrige
- Humor
- Sex- und Gewaltdarstellung
- Außerdem Productionvalue, zB für Schlachten.
- Ein weiteres Problem wird sein, den reichen mythologischen und politischen Hintergrund weder zu banalisieren noch ihn ausufernd darzustellen.
Einmal diese Parameter durchgespielt an einem anderen, aktuellen Beispiel:
Schon das "Rad der Zeit" musste sich diesen Fragen stellen, und für die Serie ist meine Einschätzung, dass sie beim sichtbaren Productionvalue nicht genug draufgelegt hatten - ich empfand so manches Mal "Xena-Vibes". Der RdZ-Mythos schien mir hier und da vielversprechend, jedoch im Großen und Ganzen entweder zu schlecht ausgearbeitet oder zu langweilig: Es kam mir so vor, als würden die Protagonist:innen im Schnelldurchlauf historische Stätten aufsuchen. Aber historische Stätten machen noch keine mythologische Tiefe. Der Gewaltgrad (der Gorefaktor) war nicht so hoch wie bei GoT, und ich empfand ihn im RdZ manchmal als überflüssig. Ich nehme an, das liegt daran, dass der Fantasyanteil der Geschichte in GoT stellenweise niedrig ist und dadurch die Gewalt, die "echten Menschen" angetan wird, besonders schmerzhaft ist. In Stories mit höherem Fantasylevel wie RdZ hat das Publikum (nach meiner Ansicht) wenig Angst um das Wohlergehen von Figuren, schließlich kann immer von irgendwoher eine Heilfee kommen.
Den Humorlevel niedrig zu halten, halte ich für ein Fantasywerk vom Range eines LotR, RdZ und Got für notwendige Voraussetzung, um nicht wie Xena oder "The Outpost" rüberzukommen.
Dass wir viel Sex sehen werden, halte ich im LotR für unwahrscheinlich, da (soweit ich weiß) die strenge Tolkien Erbengemeinschaft ein Wort mitzureden hatte. Um das Zeigen von Inzestbeziehung wird die Serie aber nicht umhin können, wenn ich die Tolkiensche Vorlage (Silmarillion, zweites Zeitalter) richtig erinnere.