Bisschen eine Henne-Ei Situation wenn ich mich recht erinnere. ICE hatte Geldprobleme, die Entwicklung sah aber nicht schlecht aus. Aber da die Tolkienistas waren nicht sehr kompromissfreudig, was die Firma dann in die Insolvenz zwang -> Lizenz futsch -> Rechteverwalter haben alles in den Händen kurz bevor der Film an steht.
(Und auch als das schon passiert ist, haben die Anwälte gierig und tief gegraben.)
Es wird zwar gerne behauptet, das Tolkien Enterprises wegen der Filme ICE in die Konkurs zu treiben. Das Thema ist aber um einiges komplexer. da ist zum einen das Drama um die Spielbücher, welches für ICE sehr teuer wurde und an dem nicht Tolkien Enterprises Schuld war, sondern George Allen & Unwin, der Verlag bei dem die Romane erschienen sind. Da mussten Bücher zurückgerufen und vernichtet werden. Und das waren Gelder, die ICE später fehlten, als dann das Vertriebsnetz, welches ICE benutze zusammenbrach. Am Ende konnte ICE seine Autoren und Illustratoren nicht mehr bezahlen.
Man sollte nicht vergessern, dass die späten 1990er für die Rollenspielbranche er sehr schwere Zeit waren. So ziemlich alle großen Rollenspielverlage gingen damals unter.
Klar kann man der Meinung sein. Allerdings geht man dann an Adaptionen mMn völlig falsch ran. Dabei kann man sich einfach nicht sklavisch an Kanon halten.
Deswegen ersetzt ja auch Peter Jackson Glorfindel durch Arwen und ändert auch sonst noch einige Charactere. Ein anderes Medium erfordert ein anderes Vorgehen.
Kommt am Ende darauf an obs gut gemacht ist. Wenn es funktioniert hat man so was wie The Expanse wo auch einiges geändert wird. Wenn nicht kriegt man halt Wheel of Time.
Aber auch Peter Jackson hat erkannt, dass Arwen nicht unbedingt eine Kriegerprinzessin sein muss, um interessant zu sein, und hat deshalb den Plan sie als Ersatz für Elladan und Elrohir mit dem Elben von Lorien in Helms Klamm kämpfen zu lassen, dann doch aufgegeben.
Wheel of Time ist nicht der einzige "Reinfall" auf dem gebiet. Zuvor sind auch
Legend of the Seeker und
The Shannara Chronicles an zu vielen Änderungen gescheitert und wurden nach zwei Staffeln eingestellt.
The Expanse kann man da eher mit
GoT vergleichen, wo man die Geschichte verkürzt und komprimiert hat, um sie besser Verfilmen zu können. Das sieht man z.B. auch bei
The Legend of Vox Machina. Hier wurde auch viel gekürzt und verändert, um die Stunden an gestreamten Rollenspielsitzungen in in einem dutzend halbstündiger Episoden unterzubringen.
Wir können uns über die Bestzungspolitik der Produzenten streiten. (Es gibt zwar auf Youtube ein gutes englischsprachiges Video zu diesem Thema in bezug auf historische Filme, da dies dann doch politisch wir, gibt es keinen Link). Ändern können wir nichts. Wir benötigen mehr als nur einen Trailer, ein paar Fotos und einer doch recht vagen Zusammenfassung, um zu wissen, wie gut oder schlecht die Serie ist und wie gut oder schlecht sie zur Vorlage passt.
Hobbits soll es doch auch gar nicht geben, sondern Harefoot oder sowas.
Sind das keine Hobbits?