Autor Thema: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?  (Gelesen 8479 mal)

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Ucalegon

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Die Besprechung von Blades in the Dark beim 3W6 Podcast bringt mich wieder auf das Thema. Was muss ein Rollenspiel konkret bieten, damit es euch kampagnentauglich ist? Regeln? (Welche?). Eine Welt? (Was für eine?). Zusatzmaterial? (Welcher Art?).

Als Umfrage, d.h. Diskussionen bitte beschränken oder auslagern.

alexandro

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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #1 am: 29.11.2017 | 21:00 »
Ich denke das (einzige) Kriterium wäre für mich das Fehlen einer Endgame-Mechanik.

Capes ist kampagnentauglich, With Great Power... eher weniger.
Ebenso ist Wilderness of Mirrors kampagnentauglich, aber Fiasco eher nicht.
Kann man noch weiterspinnen mit anderen Spielen, welche sehr ähnlichen Fokus haben, aber sich speziell in der Endgame-Mechanik unterscheiden.

My Life with Master ist noch ein spezieller Fall, da es zwar eine Endgame-Mechanik hat, diese aber fast nie schon am Ende der ersten Spielsitzung ausgelöst wird, sondern einen längeren "Lebenszyklus" hat. Im Grunde ist es also möglich, eine Runde MLwM als (kurze) Kampagne aufzuziehen.

Konkreter also:
Das Fehlen einer Endgame-Mechanik oder eine Endgame-Mechanik, welche mindestens ein paar Spielsitzungen braucht, bevor sie ausgelöst wird.
« Letzte Änderung: 29.11.2017 | 21:06 von alexandro »

Offline Derjayger

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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #2 am: 29.11.2017 | 21:09 »
Was ist eine Endgame-Mechanik?
D&D 5E Quick-Combat (Mechanik, um Kämpfe erzählerisch und schnell als Group-Check abzuhandeln) -> wieder online

D&D 5E Buying Magic Items (Wie man 1. Inventar von Magiegeschäften generieren und 2. mit der Suche nach spezifischen magischen Gegenständen umgehen kann)

Offline Weltengeist

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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #3 am: 29.11.2017 | 21:26 »
Was muss ein Rollenspiel konkret bieten, damit es euch kampagnentauglich ist? Regeln? (Welche?). Eine Welt? (Was für eine?). Zusatzmaterial? (Welcher Art?).

Zu den Regeln fällt mir hier ein, dass sie eine gute Charakterentwicklung zulassen sollten. Das heißt zunächst einmal, dass Entwicklung (1) überhaupt möglich ist, dass sie (2) nicht so schnell geht dass es völlig unrealistisch wirkt und dass sie (3) nicht zu früh an eine Decke stößt. In einer Kampagne stört es mich sehr, wenn die SC in wenigen Monaten Spielweltzeit vom Status "blutiger Anfänger" zum Status "legendärer Superheld" aufsteigen können. Passend dazu müssen die Regeln auch sehr unterschiedliche Machtniveaus gerade der Gegner zulassen.

Aber sonst? Wüsste ich jetzt nichts. Wenn die Spielwelt anfangs kein Fleisch auf den Rippen hat, dann kriegt sie eben im Laufe der Kampagne welches verpasst. Hauptsache die Grundidee ist gut und weckt mein Kopfkino. Dann findet sich der Rest schon von selbst.
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alexandro

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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #4 am: 29.11.2017 | 21:33 »
Was ist eine Endgame-Mechanik?

Eine Mechanik die sagt, dass das Spiel zu Ende ist. So wie der "Epilog" bei Fiasco. Danach kann nicht weitergespielt werden, weil die Grundprämissen des Spiels nicht mehr funktionieren (in Fiasco z.B. hat die Charaktere ihr schreckliches Schicksal ereilt).

@Weltengeist: feingranulare Mechaniken sind nicht die einzige Möglichkeit, dies umzusetzen - man kann sagen, dass die Charaktere schon immer so kompetent waren, aber nie mit einer vergleichbaren Situation umgehen mussten. Oder man macht das stärkerwerden zum Spielinhalt (so wie D&D oder Dragonball). Oder man lässt gleich die Werte ganz weg. Das ist also kein Kriterium für Kampagnentauglichkeit.

Offline Chruschtschow

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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #5 am: 29.11.2017 | 21:38 »
Alexandro zählt da Systeme auf, die das Spiel beenden. Wird die entsprechende Mechanik ausgelöst, isch over. Krasses Beispiel: Ten Candles. Sind die letzte Szene und die letzte Kerze aus, sind alle tot. Das ist natürlich raus. "Mein Leben mit Meister" ist aber doch zumindest als Kampagne mit Ende vorgesehen, oder?

Ansonsten habe ich früher mit allem Kampagne gespielt, was bei drei nicht auf den Bäumen war. Heute sage ich: "Settingabhängig." Wenn's regelmäßig der Dungeon des schnellen, unerwarteten Todes sein soll, müssen die SC zum Beispiel durchaus eine nennenswerte From-Zero-to-Hero-Mechanik haben und dennoch so ein Ding wie Save or Die. Wenn ich eher auf "Charakterspiel" im Sinne des Erforschens einer Figur und ihrer Änderung durch den Lauf der Dinge aus bin, würde ich eher was nehmen, dass mir eine Änderung der Figur jenseits von "Feat dazu, HP dazu, Angriffsbonus hoch" erlaubt. Mehr Querbewegung im Sinne von "Die Geschäfte am Hofe verlangten, dass meine Fechtübungen vernachlässigt wurden." Ein Wert hoch, der andere runter.
« Letzte Änderung: 29.11.2017 | 21:41 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Weltengeist

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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #6 am: 29.11.2017 | 21:45 »
@Weltengeist: feingranulare Mechaniken sind nicht die einzige Möglichkeit, dies umzusetzen - man kann sagen, dass die Charaktere schon immer so kompetent waren, aber nie mit einer vergleichbaren Situation umgehen mussten. Oder man macht das stärkerwerden zum Spielinhalt (so wie D&D oder Dragonball). Oder man lässt gleich die Werte ganz weg. Das ist also kein Kriterium für Kampagnentauglichkeit.

Zur Erinnerung:

Was muss ein Rollenspiel konkret bieten, damit es euch kampagnentauglich ist?

Als Umfrage, d.h. Diskussionen bitte beschränken oder auslagern.

Mehr sag ich da nicht zu.
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Online 1of3

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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #7 am: 29.11.2017 | 21:49 »
Zitat
Capes ist kampagnentauglich, With Great Power... eher weniger.

Die Spiele gehören zu meinen Allzeitfavoriten. Hast du beide gespielt? Ich würde bei beiden nicht davon ausgehen "Kampagnen" zu spielen. Capes hat zwar keine feste Struktur, führt aber gerade deshalb eher zu Impressionen als zu übergreifender Handlung. WGP scheint mir da schon eher geeignet. Da kann man durchaus zwei drei Abenteuer hintereinander spielen; aber es ist eben ganz klar getrennt. Abenteuer A - Scratch Pane - Abenteuer B - Scratch Pane ...

Insofern würde ich sagen, dass nicht nur keine Endspielmechanik vorhanden sein kann, sondern auch die Charaktere in gewisser Weise kontinuerlich sein müssen.

trendyhanky

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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #8 am: 29.11.2017 | 23:11 »
Zitat
Was muss ein Rollenspiel konkret bieten, damit es euch kampagnentauglich ist? Regeln? (Welche?). Eine Welt? (Was für eine?). Zusatzmaterial? (Welcher Art?)

was alexandro schreibt

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #9 am: 29.11.2017 | 23:53 »
Eine Möglichkeit für den SL, die Zügel größtenteils in der Hand zu behalten.
Fliegen bei einem Scientologen im Schampusglas - wenn Insekten in Sekten in Sekt enden.

"Fallschirmspringen ist in SR 4 von Konstitution abhängig. Könnte dazu jemand der sich mit Fallschirmspringen auskennt was sagen insbesondere welches Attribute er dafür für das Passende halten würde ? So im Realen Rahmen ."-Supersöldner
"Ich wäre ja bei CHA. Fallschirm springen nutzt ja nix, wenn man nicht gut dabei aussieht..." -Flamebeard

Offline Feuersänger

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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #10 am: 30.11.2017 | 00:01 »
So auf die Schnelle:
- Charaktere werden mit der Zeit mächtiger.
- Zufallsergebnisse (vulgo Würfe) kalkulierbar, keine Freakrolls die von jetzt auf gleich einen etablierten Charakter unerwartet oneshotten können.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

trendyhanky

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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #11 am: 30.11.2017 | 00:37 »
Zitat
Zufallsergebnisse (vulgo Würfe) kalkulierbar, keine Freakrolls die von jetzt auf gleich einen etablierten Charakter unerwartet oneshotten können.

 :d

alexandro

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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #12 am: 30.11.2017 | 00:42 »
Die Spiele gehören zu meinen Allzeitfavoriten. Hast du beide gespielt? Ich würde bei beiden nicht davon ausgehen "Kampagnen" zu spielen. Capes hat zwar keine feste Struktur, führt aber gerade deshalb eher zu Impressionen als zu übergreifender Handlung.

Ja, in dieser Hinsicht ähnelt es Microscope und Universalis. Nur dass die "Impressionen" nach und nach fast natürlich in größeren, übergreifenden Strukturen gipfeln, während die beiden erstgenannten Systeme immer mehr ins Detail gehen ("OK, wir wissen eigentlich schon alles wichtige, was am TAG DES NIEDERGANGS passiert ist... aber hat sich Alrik da eigentlich die Schuhe zugebunden, bevor er aus dem Haus ist? Lasst uns eine Szene spielen, um es herauszufinden."  ;D ).

Zitat
WGP scheint mir da schon eher geeignet. Da kann man durchaus zwei drei Abenteuer hintereinander spielen; aber es ist eben ganz klar getrennt. Abenteuer A - Scratch Pane - Abenteuer B - Scratch Pane ...
Prinzipiell ja. Einzig der Story Arc steht dem etwas im Weg: der haut etwas in die Zeitplanung der Runde rein und unterbrechen und beim nächsten Mal den Arc zuende zu spielen verursacht einen nicht unerheblichen Buchhaltungsaufwand.
« Letzte Änderung: 30.11.2017 | 13:34 von alexandro »

Offline Anro

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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #13 am: 30.11.2017 | 11:08 »
Ich kann nur hoffen, dass wir alle das gleiche Verständnis von einer Kampagne haben. :-\

Nach meiner Definition ist eine Kampagne eine Reihe an Abenteuern, die einen über überspannenden Handlungsstrang verbunden sind.

Das kann schnell sein, das kann lange dauern.

Der überspannende Handlungsstrang kann kleinere Handlungsstränge beinhalten oder nur einzelne Abenteuer.
Somit kann eine Kampagne sehr unterschiedlich lang sein.
Ich würde behaupten, dass meist eine Gruppe gleich bleibt, aber teilweise kann man argumentieren, dass eine West-Marches-Welt Ihre eigene Kampagne ist. Es wechseln die Personen und auch nach einem TPK geht es weiter, aber die Welt ändert sich nicht und ist somit der eigentliche Handlungsstrang.

Ich verstehe das mit der endgame-mechanik nicht wirklich - abgesehen davon, dass ich den Begriff anders kenne, aber egal, ist ja nun erklärt. Wenn eine Kampagne zu ende ist und abgeschlossen wird, dann hat man je nach länge eine Kampagne, ein Abenteuer oder eine Begegnung erlebt. Ich sehe nicht, wo das eine Rolle spielt, wenn ich ehrlich bin, kann aber auch mein mangelndes Verständnis und Erfahrung sein.

Kampagnentauglich würde für mich bedeuten, dass es sich anfühlt, wie ein längerer Weg, bei dem
  • Die Figur verändert herauskommt
  • Die Gruppe zusammen gewachsen ist und sich fast schon Familie nennt
  • Die Welt sich verändert hat
  • Ziele gesetzt und getroffen wurden (persönliche & gemeinsame)
  • Zeit vergangen ist
  • Mysterien geklärt, Rätsel gelöst wurden
  • Etwas geleistet wurde.

Nicht alles davon muss geschehen sein, aber es muss sich so anfühlen, als wäre man schon lange zusammen an etwas Großem.

Viele der neueren Systeme nach meinem Empfinden fokussieren sich oft auf einen kleineren Aspekt um den besser herauszustreichen. Das gelingt zwar schnell und gut, dann wird es aber auch langweilig.
Jemand sagte einst "Apocalypse World sollte nicht viel länger als 15 Stunden gehen, weil man dann alles soweit herausgefunden hat, was man in dieser Welt klären will und der Rest nicht mehr wirklich interessant ist. Außerdem die Stimmung immer eine ähnliche bleibt.
-> Mysterien der Spielwelt sollten nicht leicht zu erschöpfen sein. Mehrere Tones/Stimmungen sollten glaubwürdig von dem System und der Spielwelt transportiert werden.

Die Charaktere sollten sich verändert haben. Das sollte natürlich auch abgebildet sein, es sollte unterschiedliche Kräfteebenen geben.
-> Das System sollte Charakterentwicklung in verschiedene Richtungen und Ausprägungen fördern, so dass man auch seine Herangehensweisen im Laufe des Spiels ändern kann und ein Gauner auf der Straße eine andere Bedrohung darstellt, als am Anfang der Kampagne.

Die Welt sollte sich verändern.
-> Die Welt sollte sich anders zu den Helden stellen. Gute Taten sollten gute Veränderungen nach sich ziehen: eine Räuberbande geschlagen, ein Tyrann enttrohnt, einen Krieg beendet, einen Magier gestoppt die Toten auferstehen zu lassen sollte repräsentiert werden, in Reaktion der NPCs speziell auf die Figuren, aber auch generell auf Fremde, weil Überleben nicht mehr problematisch ist.

Die Gruppe wird Ohana
-> Die Figuren sollten Charakterspiel haben. Man sollte - unterstützt von dem System (Bonds oder so) - Gründe und Momente haben, wo man etwas von der Figur preisgibt.

Die Zeit vergeht.
-> Die Zeit in der nichts relevantes passiert sollte nicht verschwiegen, sondern gekürzt dargestellt werden.

Mysterien sollten existieren.
-> Die Welt sollte nicht vollkommen offen liegen. Der Scope sollte genug Raum lassen, dass Mutmaßungen über das große Ganze nicht vollkommen leer, aber doch nur vage getroffen werden können. Gerüchte sind Freunde.


Joah, das ist dann so mein Beitrag soweit.


Offline Vigilluminatus

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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #14 am: 30.11.2017 | 11:27 »
Das klingt jetzt äußerst banal, aber ... wenn es ein Bestiary hat (besser mehrere). Bei d20-Spielen kann ich ohne Probleme lange Kampagnen planen, weil ich auf nen reichen Fundus vorgefertigter Gegner mit vielerlei Flair zurückgreifen kann und auch häufig mal nen Zufallskampf improvisieren kann. Und Kämpfe sind schlicht und einfach das, was in unserer Runde bei Weitem am meisten Zeit frisst. Im Gegensatz dazu würd ich selbst als Anime-Fan Spiele wie OVA nicht langfristig spielen wollen, weil ich fast jeden einzelnen Gegner von Hand bauen müsste.

Offline KhornedBeef

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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #15 am: 30.11.2017 | 11:35 »
Ist ein guter Punkt, den ich bloß verallgemeinern würde: Viele Möglichkeiten, was man in einer langen Kampagne machen kann.
Jetzt nur jede Woche das Monster of the Week plattklopfen finde ich wiederum ... banal, ja  ;D
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Offline First Orko

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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #16 am: 30.11.2017 | 11:36 »
Wenn das Setting nicht zu fokussiert ist.
Einiges im Indie-Bereich legt den Fokus explizit auf ganz spezifische Elemente. Dadurch ergeben sich meist Grenzen, über die hinaus das Setting dann gesprengt würde und man auch irgendetwas anders spielen kann.

Wenn das Spiel kein Ende hat.
Don't rest your head hat mit der Snap-Mechanik und dem Potential, recht bald zum NSC werden zu können, ein natürliches Ende des Characters, und damit auch der Kampagne um ihn herum.

Alles Andere müsste tendenziell kampagnentauglich sein. Dann ist halt die Frage, was man von einer Kamapgne erwartet. Mir wäre sowas wie "Highend Content" von den Werten her vergleichsweise egal, eine Kampagne kann auch storyseitig episch werden, ohne dass sich die SCs signifikant verbessern.
Aber das ist dann Geschmackssache.
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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #17 am: 30.11.2017 | 11:48 »
Ich würde ja sagen, Spiele, die hart auf PvP-Konflikt setzen, tun sich mit Kampagnen schwer. Spiele, die harte Abbruchbedingungen haben oder thematisch sehr eng gefasst sind, ebenfalls, wobei bei letzterem zumindest Kurzkampagnen möglich sein sollten.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

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Offline KhornedBeef

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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #18 am: 30.11.2017 | 12:52 »
[...]
Wenn das Spiel kein Ende hat.
[...]
Hätte ich vielleicht früher auch gedacht, aber z.B. Night's Black Agents hat ein definiertes, auch zeitlich halbwegs absehbares Ende, wenn man es korrekt spielt. Das zielt eben auf eine abgeschlossene Kampagne, ähnlich einem Roman, der nicht fortgesetzt werden soll.
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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #19 am: 30.11.2017 | 13:13 »
"Wenn ich es sage" ist glaube ich die sinnvollste richtlinie.
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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #20 am: 30.11.2017 | 13:26 »
Ich habe noch kein Rollenspiel gesehen, das nicht kampagnentauglich wäre. Insofern: ich verstehe die Frage nicht.
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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #21 am: 30.11.2017 | 13:38 »
Ist ein guter Punkt, den ich bloß verallgemeinern würde: Viele Möglichkeiten, was man in einer langen Kampagne machen kann.
Jetzt nur jede Woche das Monster of the Week plattklopfen finde ich wiederum ... banal, ja  ;D

Wobei interessanterweise das Spiel Monster of the Week tatsächlich eine Art von Endgame-Mechanismus hat. ;D Jedenfalls für die einzelnen Charaktere -- entweder wählen ihre Spieler früher oder später die "retire this hunter to safety"-Option beim Stufenaufstieg oder es verläßt sie über kurz oder lang buchstäblich das Glück, das ihnen anfänglich zur Seite gestanden hat, und ihre Überlebenschancen sinken entsprechend nicht nur, weil ihre Spieler es nun nicht mehr aktiv einsetzen können, sondern auch, weil die SL ab da die Erlaubnis hat, sie entsprechend härter ranzunehmen. Eine Kampagne kann man damit natürlich trotzdem spielen, die Regeln geben einfach nur ein Stück weit deren Struktur vor. (Okay, eine Endlos-Dahinplätscher-Kampagne über Dutzende von Sitzungen könnte ein bißchen schwieriger werden, wenn sich die Spieler partout nicht freiwillig von ihren Charakteren trennen wollen. Bevor das zum Problem wird, muß man aber erst mal so weit kommen. ;))

Tatsächlich fällt mir spontan kein Rollenspiel ein, das ich als ausdrücklich nicht kampagnentauglich einstufen würde. (Ich vermute mal, selbst mit Fiasko könnte man prinzipiell dieselbe Gruppe von Verlierern mehr als einmal aus der Kiste holen, wenn sich die Spieler auf ein entsprechendes "Serienformat" erst mal geeinigt hätten.) Vielleicht wär's ja erst mal sinnvoller, zu definieren, woran man das festmachen wollte?

Offline Rafael

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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #22 am: 30.11.2017 | 13:51 »
Ich finde die Frage gar nicht mal so schlecht.

Für mich ist ein Spiel dann kampagnentauglich, wenn ich Ideen beim Lesen bekomme. Das liest sich jetzt vielleicht banal, aber wenn ich mich in ein System einlese, sind Ideen für Abenteuer und Kampagnen eine gute Sache. Dann weiß ich nämlich was ich spielen will und dass ich es spielen will. Deswegen ist zum Beispiel auch Cthulhu für mich nichts, da ich trotz mehrfacher Versuche kein richtiges Gefühl für das Spiel bekomme.

alexandro

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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #23 am: 30.11.2017 | 13:53 »
Wenn das Spiel kein Ende hat.
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Dann spielt man halt einen anderen Charakter. Funktioniert bei CoC, GoT, etc. doch auch. Charaktertod ist noch lange nicht das Ende der Kampagne.

Ein paar Kriterien, die vielleicht nicht umfassend sind, aber die MIR wichtig sind, damit ich das Spiel in einer Kampagne spielen würde:
-die Spielwelt darf nicht statisch sein - es muss möglich sein, immer wieder neue Elemente und Figuren auftauchen zu lassen, je nachdem was die Entwicklungsrichtung der Kampagne gerade erfordert. Wenn sich die Frage stellt "Wo sollen die denn herkommen? Jeder Grashalm dieser Region wurde doch in Buch XY beschrieben", dann ist es kein kampagnentaugliches Spiel.
-die Charaktere dürfen nicht statisch sein - Charaktergeschichte und Erlebnisse trumpfen kulturelle Stereotypen. Wenn man sagt "Ein aventurischer Zwerg würde XY nie machen, weil...", dann ist es kein kampagnentaugliches Spiel. Was die Charaktere (nicht) machen sollte durch den bisherigen Kampagnenverlauf motiviert sein, nicht durch irgendeine Settingsetzung.
-die Mechaniken sollte nicht zu statisch sein - wie im vorhergehenden Punkt geschrieben, definieren sich die Charaktere über ihre Erlebnisse. Das bringt aber nichts, wenn die verwendeten Regeln nur eine begrenzte Anzahl von Ausgängen vorsehen und das Spiel extrem vorhersehbar machen. Extreme Ergebnisse, Zufallsereignisse und überraschende Wendungen geben dem Spiel die gewisse Würze und sorgen für Abwechslungen - ein System muss (und ich behaupte: kann) gar nicht Regeln haben, welche die gesamte Spielwelt abbilden: sie müssen lediglich die Erlebnisse einer kleinen Gruppe außergewöhnlicher Individuen innerhalb dieser abbilden - und diese können durchaus extremer sein (unabhängig davon, wie wahrscheinlich das im Rest der Spielwelt ist). Spiele mit IP-Proofing (wie D&D 3.5) eignen sich nicht für Kampagnen, sondern lediglich für Fanfiction.  ^-^

Offline KhornedBeef

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Re: Wann ist euch ein Rollenspiel kampagnentauglich?
« Antwort #24 am: 30.11.2017 | 16:35 »
IP-Proofing? Was heißt das?
Und wir müssen uns über "geeignet" unterhalten. Ich sehe kein Problem darin, 3.5 nach Buch als Kampagnen zu spielen.
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