Hm. Also anscheinend meint der TE mit "ausgespielte Kämpfe" schlicht und einfach "Kämpfe".
In diesem Sinne: 5E Kämpfe sind "okay". Lassen sich aber eben auch auf verschiedene Arten von der Gruppe interpretieren.
- entweder (A) man spielt sie schlicht als Schadensabtausch. Jeder haut mal zu, macht Schaden, setzt gelegentlich eine "Power" ein (Zauber etc), und wer am Schluss noch Hitpoints hat, hat gewonnen.
- oder man verfolgt (B) das SWAT-Prinzip, stimmt die Fähigkeiten der SCs aufeinander ab, nutzt Synergien, fokussiert das Feuer und erfreut sich am uhrwerkartigen Zusammenspiel.
Allerdings bringen beide Ansätze Probleme mit sich.
(A) finde ich einfach als Spieler langweilig und macht mir keinen Spaß, der Kampf wirkt eher wie Slapstick, wo alle Figuren wie die aufgescheuten Hühner durcheinanderrennen.
(B) hingegen krankt daran, dass sich - gerade bei 5E mit seiner geringen Materialbandbreite - sehr schnell eine "Best Practice" herauskristallisiert (hat), also eine dominante Taktik, mit der man die Gegner so sackhart an den Eiern packt, dass die meisten Kämpfe entweder zu Curbstomps werden -- oder aber der SL seine Encounter ähnlich synergetisch baut, wodurch sich wieder so eine Art Rocket-Tag wie in der 3E einstellt.
Das wird noch dadurch verstärkt, dass die Monster in 5E ziemlich hart zuhauen, also viel Schaden machen (relativ zum HP-Pool der SC). Dadurch baut sich bei Spielern die nachvollziehbare Motivation auf, die Kämpfe so schnell wie möglich abzuschließen, denn weniger Runden -> weniger genommener Schaden -> weniger Dreck zum fressen. Und das lässt sich auch sehr gut durchziehen, da die SC ihrerseits sehr viel Schaden im Vergleich zu den Monster-HP rausdrücken können. Insofern ist die oft beobachtete, instinktive Reaktion des SL, die Gegner immer härter zu machen um "die Kämpfe spannender" zu machen, genau falsch -- denn so erzwingt er lediglich, dass die Spieler sich noch strikter an die dominante Taktik halten und diese immer weiter optimieren.
Das Ganze ist zwar für meinen Geschmack immer noch besser als endloses Fleischberge-runterklopfen, aber eben auch alles andere als perfekt. Ich fände vor allem eine breitere Auswahl an Kampfaktionen/Powerz/Taktiken wünschenswert. Letzten Endes bin ich nach 5E wieder zu Pathfinder zurück. Da spiele ich seither einen für PF-Verhältnisse ziemlich simplen Build -- der aber immer noch ein Stück komplexer ist, als was 5E bietet.