Ich möchte ein wenig meine Erfahrungen und meine RP Wünsche hier äußern. Es wäre schön, wenn daraus vielleicht ein kleiner Diskurs entstehen könnte:
Ermstal zu mir:
Ich bin Mitte 40 und spiele Rollenspiele seit ich 13 bin, mal mehr mal weniger. Natürlich hat es sich im Laufe der Zeit verändert. So hatte es vor 30 Jahren einen Hack und Slay und Sammelaspekt. Es war eben vor Diablo und den MMOs und wir waren jung und wollten „Mächtig und Reich“ sein. Doch im laufe der Jahre hatte es sich immer mehr geändert.
So bin ich vom Herzen her ein Spielleiter, und ich lese unglaublich gerne Weltenbeschreibungen, Regionalbeschreibungen, sie bringen mich zum Träumen. Wie schmeckt es dort, wie riecht es dort oder wie sehen diese Berge aus, wenn morgens die Sonne aufgeht. Wie fühlt es sich an in dieser Welt.
Dann bin ich oft zu Chatrollenspiel gewechselt, es war schön mit Menschen zusammen zu spielen (ich hoffe es waren welche) die den Alltag der Protagonisten eine große Bedeutung gaben. Das Problem war dann, das es meistens zu viel Alltag ist (wobei ich sagen muss – nun hier sind wir eindeutig in der „Wertung“ was ist „viel“). Durch das Studium und die berufliche Entwicklung hat sich dann im laufe der Jahre meine Tischrunde zerschlagen (der Vorteil dieser Runde war die Freundschaft der Teilnehmer). Ich bin dann immer wieder zu Cons gegangen oder versuche mich auf der Drachenzwinge (eine Plattform auf der online gespielt wird).
Meine Probleme, oder nennen wir es Schwierigkeiten sind definitiv die Regeln der Rollenspielsysteme, ich lese gerne die Welten, schaue mir gerne Bilder an, aber wenn es ummm Regeln geht kämpfe ich mich Seite für Seite durch. Es ist ein Krauss, dazu kommt noch das wirklich interessante und tolle Weltenbeschreibungen, manchmal mit einem Regelwerk verbunden ist das ich nur schreien möchte. Besonders hervorheben möchte ich in diesem Kontext das Schwarze Auge (unglaublich Interessante Regionalbeschreibungen – das Regelwerk bei 4.1 tausend Seiten dick) und noch Shadowrun (auch hier ein unglaublich tolles Setting … träum und träum … das Regelwerk macht mich fertig). Viele Spieler die ich kennen gelernt habe erzählen mir was von „Stimmig“ die Welt muss „stimmig“ sein, sie wollen „Sicherheit“ und die Regeln geben ihnen Sicherheit. Im Grunde vertrauen sie ihrer Umwelt (damit meine ich das RL) nur bedingt und wollen Sicherheit durch Regeln. Ich nenne sie oft auch die Simulatoren (ich habe Hausregeln gelesen, die waren der Wahnsinn vom Umfang her, seitenweise Spezialregeln für einen Teilaspekt, und ich habe auch große Achtung vor der Regelkentnisse dieser Menschen – ich hoffe es sind welche, aber irgendwie sprechen wir verschiedene Sprachen).
Wenn ich an Rollenspiel denke, dann denke ich an Literatur, Psychologie, Geschichte und Film. Ich denke wir sollten und Geschichten erzählen, die Spannend sind, die Menschlich sind, die in Erinnerung bleiben (wobei das natürlich verschieden ist – ich habe auch wow gespielt und mein erster raid bleibt mir auch in Erinnerung und das nicht wegen besonders kreativen Rollenspiel). Ich hätte kein Problem damit, wenn meine Mitspieler ein wenig die Szenerie beschreiben, ich nehme den Apfel von dem Händler aus dem Wagen und unterhalte mich weiter mit dem Zwerg (man muss meiner Meinung nach nicht würfeln – es soll Atmosphäre bringen, es soll mir Bilder geben). Also im Zentrum meines Rollenspieles ist die Geschichte die man GEMEINSAM erlebt und „schreibt“.
Soll ich mich nun durch das Fate – Werk lesen (Quälen) – oder liegt es an den Mitspieler.
Danke dafür das ihr es bis hier durchgelesen habt.