Daß der zweite Teil eine niederigere Erwartung bei Disney hatte, bezweifele ich sehr stark. Können wir jetzt nicht klären. Das Argument taucht hier erst seit Wulfhelm auf.
Das ist Quatsch. Seit Du angefangen hast TFA mit TLJ zu vergleichen schreibe ich mir die Finger darüber wund, dass das ein zweiter Teil einer Trilogie ist und die erfahrungsgemäß schlechter abschneiden. Du hast das nur konsequent ignoriert.
Es ist "the most elaborate entry in the history of cinema" für Luke Skywalker, auf den Fans seit 30 Jahren gewartet haben. Und diese Fans, die das so erlebt haben, die wurden verprellt.
Sagen wir es haben
viele Fans auf die Rückkehr von Luke gewartet und davon sind
viele enttäuscht. So kann ich das dann stehen lassen.
Ich finde aber eben Deine Begründung "schlimmer als Sportstatistik" zwar erstmal aufhorchendmachend, aber ohne Belege, daß second weekend dropoff murks ist, bleibe ich bei den Domänenexperten.
Wie gesagt sind das nicht die Domänenexperten sondern die Journalisten die Du da zitierst. Ich kann mich nicht erinnern wann ich das letzte Mal eine seriöse Statistik in der Presse sah. Das war vermutlich bevor ich es besser wusste.
Hast Du irgendwas um das zu untermauern, daß die second-weekend dropoff = Mundpropaganda These quatsch ist? Ist nicht provokativ gemeint, sondern ich will nur wissen ob Du sie als quatsch empfindest oder irgendeinen indikator hast, die mich an ihr zweifeln lassen sollten.
Erst einmal ist das eine Beweislastumkehr. Du hast Deine These zuerst eingeführt. Und die bis heute nicht vernünftig belegt. Da muss ich sie gar nicht widerlegen. Wäre bequemer für Dich da die Beweislast umzukehren. Deshalb ist dieser Fehlschluss ja auch so beliebt. Das sehe ich schon ein. Aber so läuft das nicht. Und nein, "die Branchen-Journalisten machen das alle so" ist kein Beleg dafür das eine These stichhaltig ist. Zumal die damit oft sogar noch differenzierter umgehen als Du.
Zum anderen empfinde ich die grundsätzliche These das Mund-zu-Mund-Propaganda zu einem 2nd-weekend-dropoff führen kann als plausibel. Der Fehler den ich aber nicht mache ist daraus den unzulässigen Umkehrschluss zu ziehen, dass jeder 2nd-weekend-dropoff
vollständig oder größtenteils auf Mund-zu-Mund-Propaganda zurückzuführen ist.
Mal anders herum gefragt:
Ist es für Dich plausibel, dass es Filme gibt bei denen es die Fans nicht erwarten können sie möglichst bald zu sehen?
Falls ja, sind Star Wars Filme für Dich ein Kandidat hierfür?
Fallls ja, führt das nicht dazu, dass sich die Gesamteinnahmen des Films anders verteilen? Viel in den ersten Tagen oder Wochen und weniger danach?
Falls ja, wie wirkt sich das auf den 2nd-week-dropoff aus, wenn das Kino in der ersten Woche wirklich bis auf den letzten Platz gerammelt voll ist und es danach nur noch gut weiter geht? Führt nicht genau das zu einem riesigen dropoff?
Der 2nd-week-dropoff kann letztendlich auf mehrere Arten entstehen:
- Ein ungewöhnlich gutes 1. Wochenende
- Ein ungewöhnlich schlechtes 2. Wochenende
- Eine Mischung aus beidem
Wäre die Mund-zu-Mund-Propaganda ein so gravierender Effekt wie Du ihn hier dastellen möchtest, dann wäre der Film mittlerweile vermutlich völlig abgestürzt. Aber er hat sich nach diesem drastischen Knick wieder gefangen und dümpelt tapfer vor sich hin auf deutlich über eine Milliarde zu.
Wie viel dropoff haben wir in diesem Fall nochmal? 40% dropoff sind völlig normal und durchschnittlich. Es gibt hunderte von bekannten Filmen die > 60% verloren haben. Der gar nicht mehr so groß klingende Rest verteilt sich vermutlich auf unterschiedliche Effekte wie Mund-zu-Mund-Propaganda, Nerdschlangen am ersten Wochenende und generell schlechteres Abschneiden von Nachfolgern.
Und grundsätzlich ist dieser second weekend dropoff mehr als Faustformel zu verstehen. Wer im Hinblick auf die zweite Woche 60% verliert schmiert ab... wenn man von gleich vielen Kinos ausgeht... und es gibt auch hier jede Menge Ausnahmen die dann doch noch gut liefen. Gerade auch in der Top 100 der schlimmsten dropoffs finden sich viele Blockbuster. Also nicht zuviel in diese eine Faustformel reininterpretieren. Das ist eine Statistik mit so vielen Ausnahmen, dass die eigentlich keine Aussagekraft mehr besitzt.
Einige der Marvel-Filme hatten auch einen riesigen dropoff und waren trotzdem am Ende erfolgreich. Und damit kommen wir wieder zu den Nerdschlangen in der ersten Woche.
Und ich gehe immer noch davon aus, dass Disney sich realistische Ziele setzt. Das machen Profis nämlich gerne. Weil es viel leichter ist den Aktionären hinterher zu verkaufen das man die Erwartungen übertroffen hat, als ihnen zu erklären warum man dahinter zurück blieb. Und 1 Milliarde + wäre schon ein realistisches Ziel gewesen, welches Disney genug Gewinn bescheren dürfte. Und selbst wenn der Film mit +- 0 (inkl. Vermarktung) aus den Kinos kommt sind am Ende Blurays und Merchandise dann Reingewinn.