Autor Thema: Suche nach Rollenspiel-Cons mit Anti-Harassment-Policy - Diskussion  (Gelesen 47648 mal)

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Luxferre

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Deswegen glaube ich auch, dass Archoangel über diese Menschenkenntnis verfügt und ggf. auch eine Situation oder Person so einschätzen kann, dass er weiß, wann welcher Witz vielleicht mal nicht angebracht ist. Ist auf jeden Fall ein schmaler Grat aber ich denke, es hat noch keinem geschadet, im Zweifel mal einen Witz weniger zu reißen, besonders, wenn man - wie auf Cons - die Empfänger gar nicht oder kaum kennt.

Da bin ich voll auf Deiner Seite. Einmal mehr die Klappe halten hat noch niemandem geschadet. Einmal mehr Rücksicht zu nehmen auch nicht. Einmal mehr über etwas zu reden erst recht nicht.

Ich glaube mittlerweile, dass diese Extrembeispiele die an sich sehr einhellige Diskussion unnötig erschwert haben.

Offline Glumbosch

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Warum wünsche ich mir Cons mit Anti-Harrasment?
Ich habe auf der Con selbst erlebt wie mehrere Frauen von einem jungen Mann belästigt wurden. Ich war überfordert mit der Sitation, Ansprechpersongehabt zu haben und ein Statement der Orga wie sie zu sowas teht und welche Unterstützung ich erwarten darf.

Außerdem haben mir über ein Duzend Frauen Glaubhaft versichtert, dass in Deutshcland sexuelle Belästigung für Frauen allgegenwärtig ist. Ich glaube nicht, dass diese Frauen sich Veschworen haben um irgendwelche Sonderrechte für sich zu erreichen. Ebenfalls berichten mir Homsexuelle, dass sie oft Ablehnung und Anfeindnung erleben. Oft habe ich mit eigenen Ohren rassitische Aussagen von vielen Menschen gehört, Flüchtlingsunterkünfte brennen, Menschen die nicht Deutsch aussehen werden zusammengeschlagen. Auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen müssen sich viel anhören. Kurzum ich glaube, dass verschiedne Formen der Diskrimienierung Teild er Deutschen Mehrheitsgesellschaft sind. Ich glaube weiterhin nicht, dass Rollenspieltreffen und ihre Besucher besser sind als der Durchschnitt der Gesellschaft.

Daher gehe ich davon aus, dass meine Erlebnisse nicht besonders sind und es auch auf rollenpsieltreffen/Conventions zu solchen Dingen kommt bzw. kommen kann.

Was denke ich könnten Veranstallter tun?

das hat Chruschtschow  eben gut aufgelistet.

- Eine Liste an Sachen, die von der Con-Orga als eher ungünstig gesehen werden, dazu die Aufforderung sich an spezifische Personen zu wenden, wenn man ein Problem hat.
- Personen aus der Orga [als Ansprechperson abstellen]
- Der Vorbehalt, jemanden bei allzu übergriffigem Verhalten rauszuwerfen. Wie auch schon erwähnt: das ist die letzte Möglichkeit.
- Gewaltdarstellungen, rassistische Inhalte bitte vorher kenntlich machen [....]
- Runden mit harten Inhalten geben wir üblicherweise Räume mit nur einem Spieltisch.
- Open Door halte ich noch für total sinnvoll.

Zusätzlich würde ich mir wünschen, dass Nazisymbolik und komplette unter Drogen stehen in der Liste von ungünstigen Sachen dabei ist.


Luxferre

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Ich habe auf der Con selbst erlebt wie mehrere Frauen von einem jungen Mann belästigt wurden. Ich war überfordert mit der Sitation, Ansprechpersongehabt zu haben und ein Statement der Orga wie sie zu sowas teht und welche Unterstützung ich erwarten darf.

Du schreibst etwas sehr wichtiges. Du warst mit der Situation überfordert. Das geht wahrscheinlich 95% aller Menschen so.
Was mich wundert ist die Blockade, andere um Hilfe zu bitten.

Ich gebe Dir recht, dass es immer zu viel Diskriminierung gab, gibt und geben wird. Und es sollte immer etwas dagegen getan werden. Aber man muss halt auch etwas tun. Regeln sind ein Schritt in die richtige Richtung, selbst helfen oder zumindest Hilfe organisieren ist aber besser  :d

Offline Rhylthar

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Zur Nazisymbolik:
Ist erstmal generell verboten.

Was willst Du noch machen? 18, 88, Thor Steinar, Lonsdale (Achtung, Fangfrage!)?
Was machst Du dann mit dem sehr netten Mädel mit der wunderbaren geflügelten Totenkopftätowierung und dem rot-weißen 81-Top (die btw. bei mir in der Klasse sitzt)?
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Chruschtschow

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Naja, so völlig unumstritten sind die Hells Angels jetzt aber auch nicht. ;)
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Rhylthar

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Die Frage war durchaus Ernst gemeint.

Eine absolute Vorzeigeschülerin, lieb, nett, zuvorkommend...aber eben: Hell´s Angel. Durch und durch. Was nun?
Und auch bei der Nazi-Symbolik; wird dann erstmal eine Schulung gemacht, was noch geht und was nicht? Komme ich bei euch mit meinem Fred Perry-Poloshirt rein oder nicht?

Schwierig, nicht wahr?
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Offline Ludovico

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Unterm Strich sehe ich es wohl wie Luxferre, Archoangel und andere:
Als Leitbild kann ein Zusatz zur Hausordnung sehr positiv sein, vor allem wenn es positiv formuliert ist. Eine Person, die als Ansprechpartner gilt, ist auch cool.

Aber mehr...? Warum? Man vergrault damit allenfalls Leute, die Spieler und SL, die Sorge haben vor Einschränkungen und torpedieren Runden (wie etwa durch Missbrauch der X-Card. Mich würde sehr interessieren, wie der verhindert werden kann) und lockt eventuell ein paar sehr wenige Leute an, die bisher zu schüchtern waren, bisher auf Runden zu gehen.

@Glumbosch
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@Rylthar
Ich bin da bei Dir. Es kann ja auch sein, dass ein Tattoo eine Altlast ist, die noch nicht weggelasert würde. Aber generell... Sollen die Leute doch mitspielen. So kommen sie wenigstens an Leute außerhalb ihrer Blase ran und somit andere Meinungen.
« Letzte Änderung: 5.01.2018 | 22:56 von Ludovico »

Offline Nocturama

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Inzwischen bin ich ja alt und abgehärtet, aber ich kann nur sagen: gerade am Anfang meiner Rollenspielerkarriere, als ich noch ein junges Teenie-Mädchen war und noch kaum wusste, wie das mit dem Rollenspiel so läuft, wäre es in einigen Fällen echt toll gewesen, wenn einer die "lustigen Sprüche" und andere grenzwertige Situationen unterbunden hätte, oder zumindest klar gezeigt hätte, dass man IT nicht jeden Scheiß mitmachen muss und einfach gehen darf, wenn einem was zu viel wird (im Gegenteil, damals musste alles IT abgehandelt werden, OT sagen, dass man gerade sowas von gar keinen Spaß hat, war total verpönt). Oder zumindest nicht als doofer Spielverderber des Tisches verwiesen wird, wenn man was sagt.

Da könnten Regeln (ja, auch die gefürchtete X-Karte) oder ein Ansprechpartner von der Orga-Seite schon helfen - oder eben wenigstens die Ansage: "Wir wollen, dass auf der Con alle Spaß haben. Wenn ihr euch unwohl fühlt, entfernt euch aus der Situation, auch wenn es eine Spielrunde ist".
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Offline Glumbosch

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Was mich wundert ist die Blockade, andere um Hilfe zu bitten.
Ich habe die Orga nicht als Mögliche Hilfe in dem Fall wahrgenommen. Ich weigere mich nicht.
Ja ich war zu Feige allein eine dicke Lippe zu riskieren. Ich habe mir vorgenommen das in Zukunft besser zu machen, also mich zu trauen eine Pause zu machen und zur Orga zu gehen, auch auf die Gefahr hin, dass die einen nicht ernst nehmen.
Ich hatte davor auch positive Vorurteile von der Szene und hab nicht damit gerechnet.

Aus  der Erfahrung heraus wuchs der Wunsch eine Con mit Anti Harassment zu besuchen. Zumindest eine Conorga im Thread hat ja angekündigt dementsprechend was zu ändern.

Ich denke bei vielen werden da offene Türen eingelaufen. Die meißten denken "ist doch klar, dass wir das nciht wollen und dann helfen"

Aber wie oft hört man, dass Ausländer halt nicht so frecht sein sollen und Frauen halt mehr klamotten tragen müssen wenn sie nicht angefasst werden wollen? Ich höre sowas oft.

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Offline Chruschtschow

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Schwierig, nicht wahr?

Ist es, weshalb ich dir keine absolut saubere 100%-Definition geben kann. Klar, diverse Tätowierungen würden dazu führen, dass die jeweilige Person gebeten wird, im langarmigen Oberteil oder gar nicht wiederzukommen. Lonsdale ist ja nun sehr dran interessiert, nicht in der rechten Ecke zu stehen, wirbt entsprechend und scheint generell auch ziemlich raus zu sein. Der Consdaple-Pulli - spätestens beim passenden Gesamtensemble - wird wahrscheinlich schon mehr als ein Schulterzucken hervorrufen. Aber wie schon so oft zuvor: die Verallgemeinerung ist Teil des Problems. Letztlich kann sich auf ein Foto als Cthulhu-Handout auch recht leicht eine Reichskriegsflagge schmuggeln. Die ist oder ist nicht ein Problem nach §86a, je nach Kontext. ;)
« Letzte Änderung: 5.01.2018 | 23:03 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Rhylthar

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@ Glumbosch:
Brauchst nicht in Spoiler-Tags zu setzen, ist schon passend zum Thema.

Mir sind die gebräuchlichen Neo-Nazi-Symbole durchaus (fast) alle bekannt. Und ich kann auch durchaus differenzieren zwischen einem Lonsdale und einem Consdaple-Pulli.
Kann das jeder? Meine Frau arbeitet in einem großen internationalen Mode-Unternehmen. Die arbeiten viel mit der Zahl "18", weil es zu ihrem Label dazugehört.
Heisst das jetzt, weil die "18" auch in der "Szene" gerne genommen wird, dass ich jetzt jeden, der so ein Shirt/Top trägt, erstmal nicht auf die Convention lasse?
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Offline Glumbosch

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Ich erwarte nicht das eine Conorga Nazijäger spielt, das kann der Mossad besser. Es geht ums klare Statement "Ihr seid unerwünscht"


Offline Rhylthar

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Ich erwarte nicht das eine Conorga Nazijäger spielt, das kann der Mossad besser. Es geht ums klare Statement "Ihr seid unerwünscht"
Sorry, das würde jetzt zu sehr SC-Material werden, wenn ich da tiefer eintauche.

Das Statement muss in meinen Augen nicht in einen CoC niedergeschrieben werden, das kann vor Ort geregelt werden. Womit wir wieder beim Hausrecht wären.
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Offline Glumbosch

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SC-Material
Die Abkürzung sagt mir nichts.

Offline D. Athair

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Offline Darius der Duellant

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Jemand trägt ein 88-Tatoo, (...)muss ich mit Nazis auf der Con leben nur weil sie gerade nicht irgendwas rassistisches Gesagt haben?  Das könnte mir eine Hausordnung Code of Conduct, whatever verraten.


Musst du, absolut ja.
Solange keine verbotenen Meinungsäusserungen oder sonstwelcher Kram (verwendung von kennzeichen verfassungsfeindlicher Symbole in der Öffentlichkeit, etc) vorliegen, geht dich die politsche Ausrichtung anderer Personen nichts an.
Wäre ja auch noch schöner.
Das einzige worüber man diskutieren könnte, wäre das gewisse Hautbilder nicht in der halb-Öffentlichkeit gezeigt werden können, weil illegal. Wird in vielen (öffentlichen Schwimmbädern auch so praktiziert, da muss der Nazi-Hansel seine Combat-18 Sprüchlein überkleben, sonst darf er direkt wieder gehen.

Das Beispiel ist imho auch exemplarisch für das was mich an dieser Diskussion so stört (Daumen hoch im übrigen für Archoangel der hier sehr gesittet differenziertere Positionen vertritt):
Eine eigentlich gute Idee (man möchte einen Raum schaffen in dem Personen ihrem Hobby fröhnen können, ohne sich übergriffen aussetzen zu müssen) wird aufgeblasen und endet am Ende als Feigenblatt für Mechanismen die Missbrauch Tür und Tor öffnen, kombiniert mit (teils auch sehr bewusstem) Vorantreiben von "Ich will einfach Leute weg haben, die mir nicht passen". Netzwerkdurchsetzungsgesetz lässt grüßen.

Ein CoC (den ich mit Hausordnungen nicht ident sehe) ist in meinen Augen in der Praxis größtenteils wertlos. Er vergiftet das Klima durch implizite Angst vor denkverboten ("Darf ich XY wirklich noch sagen?", "Ist YZ noch leitbar" =>irgend jemand findet sich nämlich immer der sich an Orte setzt die er eigentlich nicht besuchen sollte)ist eine Einladung für Leute die man im RPG Bereich als Regelficker bezeichnen würde und bringt für sich erstmal wenig bis nichts, Buchstaben ohne Wirkgewalt.
Relevant ist nur ob wirklich in der Praxis dafür gesorgt wird, dass Leute die sich wie Arschgeigen benehmen, entsprechend sanktioniert werden. Und dafür brauchts vor allem eine gewisse Zivilcourage, nicht nur bei der Orga. Es braucht aber auch ein gewisses Bewusstsein dafür, das "mir gefällt XY nicht" im (halb)-öffentlichen Raum nicht automatische in Grund ist das Verhalten der Restgruppe entsprechend anpassen zu müssen. Wenn du keinen Bock auf Leichen hast, bist du an nem Shadowrun-Tisch einfach erwartbar falsch und kannst nicht fordern, dass sich der Rest des Tisches an dich anpasst (Beispiel bewusst "unkritisch" gehalten).
Das geht dann irgendwann nämlich plötzlich ganz schnell. Der Strang hier fing implizit an mit: "ich möchte nen Ort an dem ich RPGs spielen kann, ohne dass ich dabei permanent von Creeps angemacht werde (was vermutlich hoffentlich jeder nachvollziehen kann) und drei Tage später ist man dann von Straftätern (was Pogreiferei mittlerweile sein kann) zu "Leuten die Sachen denken die ich nicht mag" gekommen.
In meinen Augen leider auch nicht überraschend.

Am Ende endet man dann wie gewisse social studies in den Staaten, in denen Studenten nicht mehr zugemutet wird, Literatur in dem Vokabular zu lesen in dem sie verfasst wurde weil "XY ja triggernd ist".
« Letzte Änderung: 6.01.2018 | 02:28 von Darius der Duellant »
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Offline Darius der Duellant

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IEs ist einfach ein Beispiel für Sachen die man so schlimm finden kann, dass man sie noch nicht mal Ingame behandeln will. Sonst können wir auch Folter nehmen als  Beispiel: Ich will keine Filme schauen mit Folterszenen und auch kein Rollenspiel mit Folter. Ich will bevor ich ins kino gehe wissen ob da sowas im Film vorkommt ich will bevor ich mich an den Tisch setze wissen ob sowas in der Runde vorkommen wird.

Dann frag halt einfach nach ob so was vorkommt oder bitte die SL einfach im voraus, so was nicht großartig zu thematisieren.
Dann wird man sich irgendwie einig (was auch auf nicht-mitspielen rauslaufen kann) und gut ists.
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Ucalegon

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Es braucht aber auch ein gewisses Bewusstsein dafür, das "mir gefällt XY nicht" im (halb)-öffentlichen Raum nicht automatische in Grund ist das Verhalten der Restgruppe entsprechend anpassen zu müssen.

Wenn sich Leute (im oder außerhalb des Spiels) durch mein Verhalten belästigt fühlen, dann sollte das ein guter Grund sein, es anzupassen. Eine Anti-Harassment Policy macht deutlich, dass das von mir auch erwartet wird, wenn ich auf der Veranstaltung verbleiben möchte. Finde ich wie gesagt sehr sinnvoll. Mit Denkverboten oder Zensur hat das für mich überhaupt nichts zu tun. Es geht darum, eine Con für alle Teilnehmenden möglichst angenehm und sicher zu gestalten.

Eine verpflichtende X-Card macht darüber hinaus deutlich, dass ein 'gefällt mir nicht' am Tisch automatisch zu einer inhaltlichen Anpassung führt und unter anderen Bedingungen überhaupt nicht mehr gespielt werden darf. Die Leute am Tisch sind da wichtiger als der Spielinhalt. Ist mir auch sympathisch.

Offline Rhylthar

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Eine verpflichtende X-Card macht darüber hinaus deutlich, dass ein 'gefällt mir nicht' am Tisch automatisch zu einer inhaltlichen Anpassung führt und unter anderen Bedingungen überhaupt nicht mehr gespielt werden darf. Die Leute am Tisch sind da wichtiger als der Spielinhalt. Ist mir auch sympathisch.
Wie Archo schon sagte:
Es sind nicht unbedingt "die Leute". Es ist im Zweifel eine Person und u. U. haben die anderen gar kein Problem damit oder wollen eben genau diese Spielweise haben.

Da halte ich Aufstehen und Gehen, mit dem Hinweis "Sorry, ist leider nichts für mich!", für eine "bessere" Lösung.
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Offline Irian

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Es sind nicht unbedingt "die Leute". Es ist im Zweifel eine Person und u. U. haben die anderen gar kein Problem damit oder wollen eben genau diese Spielweise haben.

Rücksicht wird nur auf die Mehrheit genommen? Interessantes Konzept. Halte ich für fragwürdig, insb. in dem Fall, in dem die anderen "nur" kein Problem damit haben: Wenn einer ein Problem damit hat, die anderen nicht, kann man es ja problemlos überspringen, ist ja nicht essentiell für die anderen. Ich hätte in vielen Fällen kein Problem damit zu sagen "Klar, laß uns das überspringen.".

Erst in dem Fall, wo die Szene essentiell wäre oder die anderen sie explizit wollen, gibt es eine Dissonanz bzgl. des Spielstils und da ist dann natürlich die "Open Table Policy", d.h. es kann jeder gehen, ohne dafür schräg angeschaut zu werden, sicher eine sinnvolle Lösung. Ob es dann nicht auch im Vorfeld besser gewesen wäre, die geplante Runde besser zu beschreiben, ist natürlich eine ganz andere Sache. Persönlich würde ich immer versuchen, solche Probleme schon von vorne herein zu vermeiden, anstatt dann im Spiel Leute gehen zu sehen (was ja auch stört, unterbricht, etc.).
Hinweis: Wenn ich schreibe "X ist toll" oder "Y ist Mist", dann ist das meine persönliche Meinung und beinhaltet keinerlei Aufforderung, X zu kaufen oder Y zu boykottieren. Im Zweifelsfall denkt euch einfach vor jeden Satz "Meiner Meinung nach..." dazu. Und nur weil ihr X für schlecht und Y für toll findet, bedeutet das nicht, dass wir uns nun hassen müssen. Jedem das seine. Ansonsten stehe ich für Duell-Forderungen (oder auch "drüber reden") jederzeit per PM zur Verfügung.

Ucalegon

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Wie Archo schon sagte:
Es sind nicht unbedingt "die Leute". Es ist im Zweifel eine Person und u. U. haben die anderen gar kein Problem damit oder wollen eben genau diese Spielweise haben.

Genau. Und mit X-Card heißt es eben: Auch auf dich, einzelne Person, nehmen wir Rücksicht und stellen Anderes hintan, weil wir mit dir spielen wollen. Ich sage, ich kann verstehen, warum man das als Standard für seine Con setzt. Für so zwingend wie eine Anti-Harassment Policy halte ich es nicht. Wie du sagst, ist ein jederzeit-gehen-dürfen auch gut.


Offline Glumbosch

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Musst du, absolut ja.
Solange keine verbotenen Meinungsäusserungen oder sonstwelcher Kram (verwendung von kennzeichen verfassungsfeindlicher Symbole in der Öffentlichkeit, etc) vorliegen, geht dich die politsche Ausrichtung anderer Personen nichts an.
Das ist falsch, das haben im Thread jetzt mehrfach besprochen. Du kannst deinen Gästen sehr viel Vorschriften machen. Du wirfst deine Wünsche mit dem was in Deutschland juristisch möglich ist durcheinander.

Es gibt genug Konzerte die entsprechende Bestimmungen haben. Bitte hole eine Rechtsauskunft bei entsprechenden Leuten ein. Ich will und darf das nicht leisten.

Ich stehe dazu, dass ich es Großartig fände, dass Leute die schwul als Schimpfwort benutzen und ähnliches nach maximal 2 Verwarnungen der Veranstaltung verwiesen werden.

Deine Argumentation ist slippery slope: A führt zwangsläufig zu B.

Kennzeichnungspflicht ist kein Verbot und führt auch nicht zwangsläufig zu einem Verbot. Vgl. Gewaltdarstellungen im Kino, kennzeichnungspflicht und Jugendschutz aber läuft weiterhin im Kino.

Den Sl sieht man oft erst wenn der Slot losgeht im Zweifelsfall ist der Slot also für mich vorbei und ich kann nix spielen. Daher wäre es organisatorisch besser wenn der SL sowas in die Rundenbeschreibung tut.

Auch auf Cons gilt übrigens auch der Jugendschutz. Kann man auch Mal drüber nachdenken ob also man es nicht ähnlich wie bei Filmen halten sollte.

Es ist nicht egal ob bestimmte Regeln aufgeschrieben werden, dass ist auch intuitiv klar, sonst würde ja niemand hier sich so darüber aufregen das "selbstverständliches" aufgeschrieben wird.

Mehr Zivilcourage fordern ist immer toll hilft nur den Opfern nicht und macht die Con nicht angenehmer für marginalisierte Gruppen.

Es ist okay zu sagen: für mich sind Cons schön wie sie sind und ich will nichts ändern.

Ich finde auf Cons sind die Menschen nicht so bunt gemischt wie ich das gerne hätte.

Die Angst, dass man jetzt sein Hobby verliert wenn man Leuten die Möglichkeit gibt bestimmte Spielinhalte zu vermeiden kann ich psychologisch nachvollziehen auch wenn sie Irrational ist. Angst vor Veränderungen eben.
Damit einhergehend Horrorszenarien die bald folgen werden. (Leute dürfen sich die Bücher aussuchen die sie in der Uni lesen)

Menschen mit Flugangst haben echte Angst und man sollte auf ihre Bedürfnisse eingehen. Ich würde sie allerdings keine Flugzeuge bauen lassen.


Offline Maarzan

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Eine verpflichtende X-Card macht darüber hinaus deutlich, dass ein 'gefällt mir nicht' am Tisch automatisch zu einer inhaltlichen Anpassung führt und unter anderen Bedingungen überhaupt nicht mehr gespielt werden darf. Die Leute am Tisch sind da wichtiger als der Spielinhalt. Ist mir auch sympathisch.

Nehmen wir mal ein (Ok, ebenfalls zur Deutlcihkeit übertriebenes) Beispiel abseits des üblichen Sex:
Die Bundeswehr hat ja schon Probleme mit Info/Werbeständen. Es gibt da also eine doch nicht unwesentlcihe Bevölkerungsgruppe mit diesbezüglcihen Befindlcihkeiten.

Was nun wenn jemand in einer Mechwarriorrunde bei jeder militärischen Aktion oder auch Hardwareerwähnung das X zückt?

Letztlcih ist das X als Automatismus einfach eine Vetokarte für die extremste Befindlichkeit am Tisch.

Oder um auf eine vorangehende Farge zurück zu kommen:
Was wenn jemand das X für die Erwähnung von Homosexualität oder Polytheismus oder Frauen in Führungsrollen am Tisch zückt?
Aber die Diskussion um LGBT oder POC zeigt umgekehrt, dass diese sich durch Nichtnennung auch ausgegrenzt fühlen. Was gewinnt nun Recht auf Nennung oder recht auf Nichtnennung? So wäre das die Nichtnennung, weil nur das durch das X ausgedrückt werden kann.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Glumbosch

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Wer den Ablauf einer Runde mutwillig stört wird freundlich gebeten was anderes zu spielen und von der Orga nochmals eingewiesen wie die X-Card gedacht ist. Wer zum Spaß die Notbremse zieht zahlt den schaden. Bei wiederholung auch gerne bis zum Hausverbot.