Autor Thema: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel  (Gelesen 28781 mal)

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Offline Chruschtschow

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #175 am: 7.01.2018 | 15:37 »
Also ich denke schon, dass es auch um unerwartete Situationen geht. Aber diese Situationen sind eben nur eingeschränkt vorher kommunizierbar. Da sind ja Beispiele gekommen. Weder ist Rauchen etwas, das naheliegenderweise angekündigt wird, noch wird dem Raucher völlig klar gewesen sein, dass der Lungenhunger so durchschlägt. Weder werden die Turbulenzen angekündigt gewesen sein, noch wird der Spieler mit der Flugangst da vorher erwartet haben, was geschehen wird.

Die Sachen kommen doch meist unverhofft und an Nebenschauplätzen. Dass ich bei Warhammer abgeschlagene Gliedmaßen habe, ist Altspielern meistens klar und wenn sich ein Neuling an meinen Tisch setzt kann ich was sagen bzw. präferiere ich da eine Information am Aushang. Die gemeinten überraschenden Sachen sind doch oft nicht Dinge, an denen der Plot hängt oder die genretypisch vorkommen. Auch wenn man den spezifischen Twist nicht kennt, ist das Genre doch bis zu einem gewissen Grad kommunizierbar und abschätzbar. So ein bisschen wie der Slasher im Schrank. Irgendwo muss er ja sein, also trifft es einen nicht völlig unvorbereitet.

Aber die kleinen Dinge daneben. Einzelne Verhaltensweisen, Handlungen, Orte, Geschehnisse. Die sind tückisch und eben nicht so leicht kommunizierbar. Da sehe ich den Nutzen von X-Karten vor allem.
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Samael

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #176 am: 7.01.2018 | 15:41 »
Innerhalb kürzester Zeit wurden Gesinnungskontrollen (im Laufe des A-H-P-Threads) salonfähig und nun wird massiv Politik gemacht. QED.

Was ist der A-H-P Thread?

Ansonsten stimme ich dir zu. Lassen wir diese Streitigkeiten und Diskussionen bitte aus dem Tanelorn raus.
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Offline Archoangel

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #177 am: 7.01.2018 | 15:42 »
@Archo:
Bist du dir sicher, dass das eine gute Testumgebung für X-Karten ist? Deren Funktion ist zum Teil ja, dass man sich nicht den anderen offenbaren muss. Du gehst jetzt zu deiner Gruppe, in der die beteiligten Spieler diese Probleme schon offenbart haben. Ich habe auch immer wieder Gruppen gehabt, in denen ich die ungefähr so nötig brauche wie einen Kropf.

Aber ich kenne eben auch genug Situationen, in denen sie tatsächliche Hilfestellung wären. Das ist halt so ein bisschen, als wollte man einem Schraubendreher vorwerfen, dass man mit ihm nur schlecht nageln kann. ::)

Das Problem ist: du bist diesen Dingern grundsätzlich gegenüber aufgeschlossen, ich halte sie für Schwachsinn. Jeder von uns aus seiner eigenen Entwicklung, geschichte und Erfahrungsdimension heraus. Entsprechend kannst du dir vorstellen sie sinnvoll zu nützen und ich nicht. Für Conventions stelle ich mir mittlerweile die Umkehrversion als praktikabler vor: Die Spieler, die einen Grund sehen eine X-Card zu verwenden, bringen sie mit an den Spieltisch und fragen die SL ob sie damit mitspielen können. Notfalls können sie dann kurz erläutern wofür sie gedacht ist und das Konzept auch den anderen mitteilen. Für einige wird das sicher eine Bereicherung sein, aber die SL, die weiß, das sie Inhalte im Abenteuer hat, die bei machen Leuten Probleme hervorrufen könnten - die kann dann einfach sagen:"Du sorry - das möchte ich an meinem Tisch (heute) nicht haben."

Ich denke DAS wäre eine praktikable Lösung, zumal die Kenntnis um diese X-Card ja kaum als "allgemein bekannt" angenommen werden kann. So würde sich die Bekanntheit der Neuerung eben auch verbreiten und man kann Mißverständnissen vorbeugen, bevor sie geschehen.

Ich stelle mir da folgende (nicht unrealistische) Szene vor: Typ kommt zum Leiten auf seine übliche CON, die mittlerweile X-Cards verwendet. Setzt sich an den Tisch, auf dem - wie üblich - ein paar Flyer liegen, einer davon die X-Card. Typ beginnt zu leiten bis eine Situation kommt in der jemand die X-Card berührt. SL macht weiter. SpielerIn meint:"Du ... ich habe die X-Card berührt." SL:"Häh? Du hast was?" Schaut in seine Unterlagen. "Da ist keine Excard zu sehen." ... ich denke es wird klar worauf ich hinaus möchte. und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die CON-Orga erst einen Workshop für alle startet, der da lautet "X-Card - was ist das?".
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Offline Ginster

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #178 am: 7.01.2018 | 15:47 »
Vom Rest deines Posts aus - der leider doch voller "politischer Botschaften" ist, die wir doch eigentlich tunlichst vermeiden wollen - befindest du dich in einem ideologisch-linken Lager, entsprechende Argumente führst du auf und entsprechende Gegenargumente lässt du nicht gelten. Auch nicht hilfreichend für die Diskussion.

Es ist wirklich nicht böse gemeint, aber nimmst du dich davon aus? Du bezeichnest dich zum Beispiel als "Männerrechtler" - ein politischer Begriff und weißt vielleicht nicht in welcher historischen Tradition du dich damit setzt oder machst es bewusst, das wäre schon sehr politisch. Ebenfalls benutzt du den hochpolitisierten Begriff "Gutmensch". Mit bösem Willen könnte (ich betone: könnte) ich dich jetzt in ein "ideologisch-neurechtes Lager" stellen, in dem Kontext tauchen diese Begriffe nämlich meistens auf. Nur mal so, als Denkanstoß, wie leicht es ist, aufgrund des Vokabulars zu solchen Schlüssen zu kommen. Und wie schwer es ist, nicht "politisch zu werden".

Wie gesagt: bitte nicht als persönlichen Angriff sehen. Mir fällt nur auf: Extremisten, das sind doch immer die anderen  8)

Offline Archoangel

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #179 am: 7.01.2018 | 15:58 »
Deswegen schreibe ich ja immer ausführliche Erklärungen hinzu und setze die Begriffe in "". Keine Ahnung ob es einen begriff "Männerrechtler" gab oder gibt - so habe ich das auch kommuniziert. Und den "Gutmensch" habe ich auch erläutert, also geschrieben, dass der Begriff nich böse gemeint ist. Wenn das jeder hier so handhaben würde wäre es - zumindest mir - angenehmer.

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Chiungalla

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #180 am: 8.01.2018 | 10:30 »
Aber wenn ich ein Problem mit xyz habe, und es im RPG vorkommen kann, dann kläre ich das im Vorfeld unter 4 Augen mit dem Sl oder wenn es eben alle betrifft mit der GRuppe. So ne Karte halte ich ja für Quark, also im laufenden Prozess.

Es nervt gerade ein wenig, dass Du mitdiskutieren möchtest ohne den Thread gelesen zu haben.

Aber nur für Dich nochmal:
1.) Du weißt nicht alles was Dich triggern könnte vorher. Als ich das erste Mal am Spieltisch Höhenangst bekam war ich äußerst überrascht.
2.) Du willst nicht über alle Dinge die Dich triggern vorher reden. Da sind oft auch persönliche Themen betroffen die man nicht gerne in der großen Gruppe breittritt.
3.) Es bleiben oft trotzdem viele Sachen übrig die einem bewusst sind und über die man reden könnte. Fällt jedem in der Situation alles ein, dann läuft das Vorgespräch vermutlich mehrere Stunden und die daraus entstehende Liste wird unnötig lang.

Letztendlich spricht jeder nur die Dinge an von denen er glaubt, dass sie mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ein Problem werden dürften.

Vielen Problempunkten misst man, auch aufgrund seiner Vorerfahrung eine unglaublich niedrige Eintrittswahrscheinlichkeit bei. Und über die redet man dann gar nicht erst. Vielleicht weil man annimmt das das ein kulturelles Tabu ist und sich die anderen da eh dran halten werden. Oder weil man sich nicht bewusst darüber ist das es einen überhaupt triggert. Es gibt viele viele Gründe aus denen ein Problemfeld nicht auf der am Anfang erstellten No-Go-Liste auftaucht. Und für die Fälle ist die X-Card.

Man muss schon mit einer gewissen Ignoranz an die Geschichte heran gehen um davon auszugehen, dass die anfänglich erstellte Liste vollständig ist.

Aber nochmal:
Wenn die X-Card da ist und nicht benötigt wird, dann ist sie auch kein Problem.
Wenn die X-Card nicht da ist und gebraucht würde, dann fehlt sie schon ein Stück weit.
Und sei es nur, dass in letzteren Fall später Bescheid gesagt wird, und es dann keinen guten Mechanismus gibt mit der Situation umzugehen.

Und ich investiere lieber 5 Minuten in das Etablieren einer guten Strategie um mit Versäumnissen der No-Go-Liste umzugehen, als zusätzliche Stunden zu investieren um der No-Go-Liste die Illusion der Vollständigkeit zu geben.

Eine Kette ist nur so "stark" wie ihr "schwächstes" Kettenglied und Wer die Hitze der Küche nicht verträgt soll halt draußen bleiben

Ja, man kann das Problem auch einfach ignorieren und die Verantwortung weit weit weg schieben. Entschuldige bitte das die nicht allen von uns gut genug ist und wir das Problem bestmöglich lösen möchten.

Offline Ginster

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #181 am: 8.01.2018 | 10:47 »
Deswegen schreibe ich ja immer ausführliche Erklärungen hinzu und setze die Begriffe in "". Keine Ahnung ob es einen begriff "Männerrechtler" gab oder gibt - so habe ich das auch kommuniziert. Und den "Gutmensch" habe ich auch erläutert, also geschrieben, dass der Begriff nich böse gemeint ist. Wenn das jeder hier so handhaben würde wäre es - zumindest mir - angenehmer.

Ich finde das "dumm" - nicht bös' gemeint.  ~;D Wenn alle Worte jetzt nichts mehr gelten könnten wir auch einfach wild auf der Tastatur rumhauen, der Informationsaustausch wäre ungefähr derselbe.

Offline felixs

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #182 am: 8.01.2018 | 10:50 »
Ich verstehe dich hier nicht. Für was ist die X-Card denn sonst gedacht? Häh?

ich zitiere mich mal selbst (das ist recht unübersichtlich hier, kann man leicht übersehen):

Der Seitenhieb war ein ganz anderer: Die X-Karte wäre dafür gedacht, im Spiel gegen unangenehme Situationen Einspruch zu erheben. Hier ging es darum, während der Vorbesprechung die X-Karte zu zücken. Unnötig destruktive Rhetorik.

Ich bin die extreme Mitte. ;)

Nein, Du bist mit dem Großteil Deiner politischen Äußerungen ein ganzes Stück rechts davon.
Ist an sich erstmal nicht wichtig, aber wo Du das schon behauptest... (Und ja, es ist in Deutschland üblich, sich als Rechter in der "Mitte" zu verorten. Stimmt aber trotzdem eher nicht. Außer die CSU ist die Mitte...)
« Letzte Änderung: 8.01.2018 | 10:59 von felixs »
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Offline Greifenklause

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #183 am: 8.01.2018 | 11:54 »
Nur mal so "Männerrechtler" und "Frauenrechtler" schließt sich nicht aus...
Und jetzt wäre es schön, wenn man nicht andere einfach mal so in irgendwelche politischen Schubladen stecken würde...

X-Card, hmja, kann sinnvoll sein oder auch nicht.
Viel wichtiger ist, dass SL sensibel genug sind, bei sensiblen Themen sensibel zu sein. (So blöd das jetzt auch klingt)

Ungleich "voreilender Gehorsam" oder Selbstzensur.

Als ich einen Killerclownplot plante und mir ein Spieler sagte "Ich habe eine Clownphobie, aber da muss ich wohl durch", sagte ich "nein, da musst du nicht durch, ich ändere den Plot". "Netter Clownsonkel" war noch unterhalb seiner Schmerzgrenze und wir hatten beide viel Spaß.

Als ich ein "Zombieverschwörung in der Salzer (DSA) Schlachterszene"-Abenteuer plante, kündigte ich frühzeitig an, dass es eklig wird und der difuse Grusel, es könnte Menschenfleisch in der Wurst sein, unterstützte den Ekelfaktor (auch wenn es nicht stimmte).
Als ein Spieler mir dann sagte "Mir ist gerade kurz schlecht geworden", war das für mich ein Ritterschlag, weil die Szene zündete.
Dennoch oder gerade deswegen, hakte ich aber gleich nach, ob ich es jetzt sanfter angehen lassen sollte.

Eine X-Card wäre lediglich eine andere Methode gewesen. Ich denke nicht, dass besagter Spieler sie gezogen hätte... so hatten wir (!) mehr Spaß.
« Letzte Änderung: 8.01.2018 | 12:47 von Greifenklause »
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Offline Archoangel

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #184 am: 8.01.2018 | 12:47 »
ich zitiere mich mal selbst (das ist recht unübersichtlich hier, kann man leicht übersehen):

Nein, Du bist mit dem Großteil Deiner politischen Äußerungen ein ganzes Stück rechts davon.
Ist an sich erstmal nicht wichtig, aber wo Du das schon behauptest... (Und ja, es ist in Deutschland üblich, sich als Rechter in der "Mitte" zu verorten. Stimmt aber trotzdem eher nicht. Außer die CSU ist die Mitte...)

Äh ... nein. Ich hab dir ne PM geschickt, das gehört jetzt langsam wirklich nicht mehr hier hinein, aber die CSU ist doch ein wenig viel des Guten. Alternativ könnte ich dir unterstellen (was ich nicht tun werde - ich kenne dich ja gar nicht und erdreiste mich nicht aufgrund zweier Threads eine politische Zuordnung deiner Person zu wagen) ein ultralinker marxist zu sein, weswegen die Grünen für dich eine "rechte Partei" sein dürften. Wollen wir doch bitte tunlichst unterlassen. Stichwort: Speaker Corner.
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Luxferre

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #185 am: 8.01.2018 | 12:49 »
Was ist der A-H-P Thread?

Ansonsten stimme ich dir zu. Lassen wir diese Streitigkeiten und Diskussionen bitte aus dem Tanelorn raus.
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+1

Ucalegon

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #186 am: 8.01.2018 | 12:57 »
Andere Sicherheitstechniken:

Die BigBadCon hat einen schönen Flyer mit verschiedenen Techniken.

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Offline Ginster

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #187 am: 8.01.2018 | 13:01 »
Nur mal so "Männerrechtler" und "Frauenrechtler" schließt sich nicht aus...

Das ist echt off-topic, daher nur ganz kurz: das stimmt so einfach nicht und ist wahrscheinlich auch hier mit einem falschen oder lückenhaftem Wissen über den Begriff verbunden.

Und jetzt wäre es schön, wenn man nicht andere einfach mal so in irgendwelche politischen Schubladen stecken würde...

Das Problem ist ja eben, dass die Leute das ganz von selbst erledigen. Wenn man sich entsprechend positioniert, darf man sich darüber auch nicht beschweren. Aus der Luft gegriffen ist das nicht.

das gehört jetzt langsam wirklich nicht mehr hier hinein
Zustimmung. Mit dem Hinweis, dass die erste "Schubladen-Aktion" mit dem Vorwurf (an Glumbosch) [du] "befindest du dich in einem ideologisch-linken Lager" von dir kam.
Aber, ja, das ist wirklich SC, lassen wir das an der Stelle.

Offline Greifenklause

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #188 am: 8.01.2018 | 13:18 »
"Lückenhaftes Wissen über den Begriff?"
Ich stimme dir in vielen Dingen zu, aber komm mal runter von deinem hohen Ross.
Ich bin Männerrechtler UND Frauenrechtler, weil ich der Überzeugung bin, dass beide Geschlechter in jeweils unterschiedlichen Bereichen eingeschränkte Rechte haben.
Daher schließt es sich für mich (!) nicht aus.

Und dieser Ansatz heißt für mich eben nicht, dass beide Geschlechter "in gleichem Maße" bzgl ihres Geschlechtes benachteiligt werden.
Und es heißt eben für mich auch nicht, dass man eine Baustelle nicht bearbeitet, weil "Männer haben es auch schwer" oder ähnliche Whataboutisms.
Sehr wohl heißt es aber, dass man nach oder neben der einen Baustelle auch die andere bearbeiten sollte.

Wenn jemand in einem Abenteuer ständig notgeile Männerabziehbilder präsentiert, die dauernd Sc-innen und NSC-innen begrapschen o.ä.,
könnte es zwei Gründe geben, warum ich die X-Karte ziehe:
1.) Es wirkt belästigent für weibliche Spieler und/oder aus Sicht der NSC-in. Ein Frauenbild als "allzeit verfügbar" oder "Mittelalter ist halt so,
zack F***cken!" wird transportiert.
2.) Männliche SC werden als "allzeit geil, die können nicht anders" dargestellt.

Das sind zwei Gründe, die je nach Szenario gleich stark wirken können, unterschiedlich stark oder nur einzeln wirklich wichten.

"Positionierung von Forenteilnehmern"
Ganz gleich, ob aktiv oder passiv.
Man muss eine scheinbare oder anscheinende politische Positionierung hier nicht noch über Gebühr zelebrieren.
Schlechter Stil in meinen Augen.
Besser die einzelnen Aussagen an sich betrachten statt ihrer Schubladisierung.
Schwuppdiwupp beschäftigt man sich sonst mit Strohmännern. Und die Argumentation bleibt links liegen (oder rechts).
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Ucalegon

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #189 am: 8.01.2018 | 13:23 »
Ich lasse mir von euch nicht den Thread zerschießen. Es reicht!  >:(

Offline Niniane

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #190 am: 8.01.2018 | 13:28 »
Würdet ihr bitte eure politischen Ansichten woanders diskutieren? Hier geht es rein um die X-Card und ihre Anwendung im Rollenspiel!
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Offline Greifenklause

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #191 am: 8.01.2018 | 13:31 »
@Ucalegon und Niniane:
Ich bitte um Entschuldigung!
----
Ja, die X-Card kann ein probates Mittel sein. Insbesondere dort, wo man sich der sensiblen Herangehensweise des Gegenübers noch nicht sicher sein kann, aber sensible Thematiken nicht unwahrscheinlich sind.
« Letzte Änderung: 8.01.2018 | 13:33 von Greifenklause »
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Offline Teylen

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #192 am: 8.01.2018 | 14:00 »
Welche Sicherheitstechniken kennt ihr/verwendet ihr wann und wo und warum?
Ich habe bisher im Tabletop RPG keine Sicherheitstechniken verwendet.
Was nicht daran liegt das ich nicht an sie glaube.
Es lag mehr an einer Kombination aus Gedankenlosigkeit und den Umstand das ich in einer übersichtlichen Anzahl von Runden spielte. Teilweise durchaus mit Spielleitern welche das Konzept ablehnen.

Ich habe bisher im LARP bei drei Veranstaltungen mitgespielt bei dem es Sicherheitsmechaniken gab.
Diese gestalteten sich über Gesten. Es war sowohl möglich aktiv Unwohlsein anzuzeigen und sich zurück zuziehen, als auch andere Spieler dahingehend zu fragen.

Zitat
Erfahrungen?
In Bezug auf LARP fand ich die Integration der Sicherheitsmechanik gut.
Es hat zunächst einen sicheren Rahmen gegeben. Was für mich persönlich, nach den farbenreichen Schilderungen von Übergriffen, gerade im Vampire LARP, durchaus wichtig war.
Das Spielerlebnis bei einem Spiel eines der intensivsten in Bezug auf Rollenspiel. Die Sicherheitsmechaniken standen damit der Immersion nicht im Wege sondern halfen dieser. Eventuell vergleichbar damit, das bei entsprechenden Teambuilding Maßnahmen beim wortwörtlichen Fallen lassen eine Person hinter einem steht. Man kann es auch ohne Sicherheitsperson machen, tut dann halt ggf. weh.

Zitat
Missbrauch der X-Card o.Ä.?
Vom Missbrauch der X-Card habe ich bisher nur als theoretisches Konstrukt von Personen die diese ablehnen gehört. Wenn man einen Spieler hat, welcher die X-Card missbraucht, steht man vor der Herausforderung, dass dieser Spieler auch ohne X-Card Mittel und Wege zur Verfügung hat die Runde zu stören.
Allgemein sollte man sich bei Missbrauch von dem Spieler trennen.

Zitat
Vor-/Nachteile?
Ich sehe den Vorteil darin das es eine schnelle, unkomplizierte und nicht urteilende Kommunikation bezüglich des Befindens und Spielspaß der Spieler ermöglicht.
Eine X-Card hätte durchaus geholfen als ich in einer Hollow Earth Runde einen Seefahrer fressenden Dinosaurier, respektive das Ende der Seefahrer, etwas zu plastisch beschrieben habe. [Es war eine Hausrunde]
Eine X-Card hätte durchaus geholfen eine Vampire: Die Maskerade Sabbat Runde dahingehend zu justieren eine Mitspielerin nicht zu verlieren. [Die besagte Mitspielerin war eine langjährige Vampire: Die Maskerade Spielerin, mit entsprechender Settingkenntnis. Sie spielte einige Runden mit, stieg dann jedoch aus.]

Eine X-Card würde mir als (primär VtM) SL die Möglichkeit geben die Gestaltung des Leitens des Szenarios dahingehend anzupassen dass sich die Mitspieler dabei wohl fühlen.
Mit einer X-Card müsste ich mir keine Gedanken darüber machen in wie weit ich beim leiten mit einer 16 Jährigen und ihrem Vater vielleicht doch etwas falsch gemacht habe. Mit einer X-Card kann auch ggf. ein Spieler besser kommunizieren ob das PEGIDA-Klischee aus dem vorgefertigten Abenteuer vielleicht doch zu viel ist. [Bei einem Spieler war ich mir unsicher]

Das heißt natürlich nicht das die X-Card von normalen Handlungen befreit die einem der GMV diktiert.
Wie das ich beispielsweise auf einer Convention kein Abenteuer leite bei dem ein vorgefertigter Spieler-Charakter Kinder misshandelt und ermordet hat.
Ebenso wie es m.E. durchaus angebracht ist Spieler auf Themen welche allzustark von der Norm abweichen hinzuweisen. Wenn das Szenario bspw. starke Bezüge zur real-weltlichen Politik nimmt.

Wenn ein Spieler hierbei die X-Card ablehnen sollte wäre das für mich eine prägnante Beschreibung dessen persönlichen Charakter und würde wahrscheinlich zum Ausschluss der Person führen. [Das gleiche gilt für solche die nur so tun als wären sie einverstanden um dann die missbräuchliche Verwendung in der Praxis umzusetzen]
Zitat
Welche Rollenspiele verweisen explizit auf die X-Card o.Ä.?
Neben Bluebeard's Bride wird meine ich auch in Monsterhearts 2 explizit auf die X-Card verwiesen.

Die LARP Sicherheitstechniken fanden sich, wenn sich meine Erinnerung nicht trügt, in dem Storytellers Secret des neusten MET:VtM Spiel. Neben dem Umstand das es Teils der Regeln von der LARPs End of the Line, Enlightenment in Blood, Parliament of Shadows, College of Wizadry sowie weiterer ist.
« Letzte Änderung: 8.01.2018 | 15:25 von Teylen »
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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #193 am: 8.01.2018 | 14:03 »
Ben Lehmans (Polaris) Kritik an Veil und X-Card: PTSD, access to role-playing games, and the Luxton technique
Das ist ein extrem gutes Essay zu dem Thema! Danke für den Link! Schade, dass das hier auf Seite drölfzig des Threads etwas untergeht, aber mich hat der Text echt weitergebracht. :) Das wäre vielleicht auch ein guter Ansatzpunkt, um in einem neuen Thread Weiterentwicklungsmöglichkeiten der XCard zu diskutieren. Ja, ich weiß, dafür war der Thread hier eigentlich gedacht, aber so wie er sich entwickelt hat...
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Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Online First Orko

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #194 am: 8.01.2018 | 14:59 »
Für Conventions stelle ich mir mittlerweile die Umkehrversion als praktikabler vor: Die Spieler, die einen Grund sehen eine X-Card zu verwenden, bringen sie mit an den Spieltisch und fragen die SL ob sie damit mitspielen können. Notfalls können sie dann kurz erläutern wofür sie gedacht ist und das Konzept auch den anderen mitteilen. Für einige wird das sicher eine Bereicherung sein, aber die SL, die weiß, das sie Inhalte im Abenteuer hat, die bei machen Leuten Probleme hervorrufen könnten - die kann dann einfach sagen:"Du sorry - das möchte ich an meinem Tisch (heute) nicht haben."

Ich denke DAS wäre eine praktikable Lösung, zumal die Kenntnis um diese X-Card ja kaum als "allgemein bekannt" angenommen werden kann. So würde sich die Bekanntheit der Neuerung eben auch verbreiten und man kann Mißverständnissen vorbeugen, bevor sie geschehen.

Klingt für mich sehr gut und pratikabel :d Geht natürlich auch als SL, der die Karte anbietet.
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Swafnir

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #195 am: 8.01.2018 | 15:38 »
Wir hatten ja jetzt die X-Card besprochen und Chruschtschow hat in nem anderen thread das erwähnt, wo man enifach aufstehen und gehen darf ohne sich rechtfertigen zu müssen.

Sind euch Sicherheitstechniken bekannt für einen SL. Jetzt mal ganz im Ernst: Angenommen ich leite und mir hauen zweimal Spieler ab und sagen nichts. Offensichtliche Gründe kann ich nicht erkennen (vielleicht wird irgendwas getriggert, was ich gar nicht ahnen kann) und fragen darf ich auch nicht. Also mir würde das sicher aufs Gemüt schlagen.

Das ist dann nämlich die Kehrseite der Medaille: Der SL steht ziemlich alleine da.

Offline KhornedBeef

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #196 am: 8.01.2018 | 15:41 »
Wir hatten ja jetzt die X-Card besprochen und Chruschtschow hat in nem anderen thread das erwähnt, wo man enifach aufstehen und gehen darf ohne sich rechtfertigen zu müssen.

Sind euch Sicherheitstechniken bekannt für einen SL. Jetzt mal ganz im Ernst: Angenommen ich leite und mir hauen zweimal Spieler ab und sagen nichts. Offensichtliche Gründe kann ich nicht erkennen (vielleicht wird irgendwas getriggert, was ich gar nicht ahnen kann) und fragen darf ich auch nicht. Also mir würde das sicher aufs Gemüt schlagen.

Das ist dann nämlich die Kehrseite der Medaille: Der SL steht ziemlich alleine da.
Nope. Es ist ein einsamer dreckiger Job, aber einer muss ihn machen.
Spaß beiseite, XCard negiert ja gerade die Interessenabwägung, weil es mutmaßlich ans eingemacht geht. Da kann die SL nichts machen, oder?
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Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline Ludovico

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #197 am: 8.01.2018 | 15:44 »
Noch eine Sache, die mich an der X-Card stört:

Sie soll ja bloß genutzt werden, wenn einem Spieler unwohl ist.

Was ist aber, wenn ein Spieler die Karte nutzt, um damit sein Missfallen über die Runde während des Spiels zum Ausdruck zu bringen (die Beschreibung des Raumes ist zu detailliert) oder kurz auf einen Missstand hinweisen möchte (z.B. der SL weicht vom Kanon ab)?
Es könnte in der Theorie genutzt werden wie der Button bei Computerspielen, mit dem Zwischensequenzen weggeklickt werden.

Klar, so soll sie nicht benutzt werden, aber so kann sie benutzt werden, so wie generell manche Regeln zum Minmaxing genutzt werden können.

Swafnir

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #198 am: 8.01.2018 | 15:45 »
Nope. Es ist ein einsamer dreckiger Job, aber einer muss ihn machen.
Spaß beiseite, XCard negiert ja gerade die Interessenabwägung, weil es mutmaßlich ans eingemacht geht. Da kann die SL nichts machen, oder?

Bei der X-Card sehe ich das Problem auch nicht, eher beim einfach aufstehen und weggehen.

Offline Ludovico

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Re: Die X-Card und andere Sicherheitstechniken fürs Rollenspiel
« Antwort #199 am: 8.01.2018 | 15:47 »
@Swafnir
In meinem ersten Post hier:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,105177.0.html

Es sind an sich keine Techniken und das Veto-Recht ist quasi eine X-Card, bloß dass der Betroffene sich verbal melden muss, um so Klarheit zu schaffen (und ich geh ein bißchen davon aus, dass der Leidensdruck nicht groß genug ist, wenn man nicht mal ein simples "Veto - Das und das gefällt mir nicht." rauszubringen.).