Autor Thema: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen  (Gelesen 45104 mal)

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Offline Aendymion

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Zugegeben, ein etwas sperriger und vielleicht nicht ganz eindeutiger Titel, aber ich kann ja mal erklären, worum es mir geht:

In vielen Rollenspielsettings, vor allem den älteren, traditionelleren, findet man häufig Spielwelten, die (trotz dem Vorhandensein von Elfen, Orks, etc.) hauptsächlich von einer weißen, menschlichen Bevölkerung dominiert werden. Darüberhinaus tauchen sehr häufig klischeehafte Rollenbilder von Mann (stark, Führungsperson, kämpferisch, etc.) und Frau (emotional, sexy, diplomatisch, etc.) auf. Auf Vertreter anderer Hautfarben trifft man meist nur in vordefinierten Rollen: Die wilden „Waldmenschen“ bei DSA, asiatisch aussehende Ninjas, diverse fahrende „Zigeuner“-Pendants, etc.

Ähnlich verhält es sich meiner Wahrnehmung nach mit dem Thema Homosexualität/LGBT. Tauchen diese Themen auf, stehen sie im Vordergrund: Der tuntige schwule Mann, die männliche und wenig weibliche lesbische Frau.

Es ist eine sehr begrüßenswerte Tendenz in aktuellen Rollenspielprodukten erkennbar: Spiele wie Bluebeards Bride, das sich mit explizit weiblichen Horror-Themen beschäftigt. Numenera, das sich in ner eigenen Spielhilfe mit Themen wie (LGBT-)Sexualität und Gleichberechtigung auseinandersetzt (und wo auch mal eine Schwarze Frau auf dem Cover eines Grundregelbuchs auftaucht). Splittermond, in dem Vertreter verschiedener Völker wie Elfen, Gnome, etc. auch in menschlich dominierten Regionen Grafen, Barone oder Stadträte sind (und nicht nur die Exoten).

Meiner Ansicht nach eignet sich Rollenspiel ganz besonders gut, um die Wahrnehmung von Diversität zu fördern: Wir können ohne großen Aufwand Welten erschaffen, im denen sich Gesellschaften jenseits tradierter Rollenbilder entwickelt haben. Diskriminierung aufgrund von körperlichen Merkmalen wie Hautfarbe oder aufgrund von Herkunft oder Sexualität sind das Erbe UNSERER (postkolonialen) Gesellschaft. In einer selbst erfundenen Welt ist man nicht daran gebunden.

Deshalb mein Aufruf: Fördert mehr Unterschiedlichkeit in euren Spielwelten! Man könnte jetzt argumentieren, dass eure Gruppe ja schon sehr liberal und offen mit diesen Themen umgeht. Aber: Jeder von uns hat seine eigenen Klischees und Vorurteile im Kopf (ist ja sozusagen eine Grundfunktionen unseres Denkens). Ein kleines Experiment dazu:

Denkt euch spontan und ohne explizit Klischees zu vermeiden drei NSCs aus. Wie sieht sie/er aus? Welchen Beruf hat sie/er? Was sind ihre/seine Vorlieben? Wie könnte sie/er in einer Spielsitzung eingesetzt werden? Einzige Vorgaben sind:
- NSC1 ist eine junge Frau
- NSC2 ist ein Schwarzen Mann
- NSC3 ist eine lesbische Frau

Bei den meisten von uns (auch bei mir!) dürften zumindest teilweise klassische Klischees beeinflussen, was uns spontan bei diesen Vorgaben einfällt. Dieser Effekt ist in der Kognitionspsychologie als Priming bekannt: Bestimmte Begriffe lösen bei uns automatisch und blitzschnell Assoziationen aus. Diese Assoziationen sind massiv von unseren Vorurteilen geprägt, die wiederum durch unsere Wahrnehmung geformt werden. Im Kino, im TV, in (Rollenspiel-)Büchern, in der Werbung und in Videospielen werden wir tagtäglich mit teils diskriminierenden Rollenbildern, Sexismen und Rassismen konfrontiert - das sorgt dafür, dass wir diese schnell und manchmal ohne es merken, reproduzieren. Je öfter ich mir also bewusst mache, dass ich meinen eigenen Klischees aufsitze und je öfter ich alternative Darstellungen wahrnehme oder bewusst gestalte, die diesen Klischees widersprechen, desto eher verändern sich längerfristig meine automatischen Assoziationen.

Ein paar Beispiele, wie ich als SL Diversität in meinen Runden umsetzen könnte:

- Eine Spielwelt, in der ein Königreich mit Schwarzen Menschen mal keine „animistisches Stammesgesellschaft“, sondern ein feudalistisches Königreich mit ausgeprägtem Rittertum ist
- Ein Wissenschaftler bei Shadowrun, der aufgrund seiner revolutionären Forschung zur Nanotech in der Presse ist, dessen Transsexualität aber schlicht unerwähnt bleibt
- Ein junger Bauerssohn, der die Hilfe der Helden benötigt, weil er beim Versuch, seinen Geliebten vor Monstern zu retten, verletzt wurde
- Spielt mal einen Charakter mit anderem Geschlecht, Hautfarbe oder Sexualität und bemüht euch, auf Klischees zu verzichten

Stellt eure und die Erwartungen eurer Mitspieler auf den Kopf und versucht zu zeigen, dass Vorurteile und Zuschreibungen auch mal falsch sein können.

Und an die Rollenspielverlage: Traut euch und verwendet auch Illustrationen, die Frauen in „klassisch männlichen“ Berufen oder Tätigkeiten gezeigt werden. Zeigt auch mal Menschen mit anderen Hautfarben als Weiß außerhalb von Rollen, die Vorurteile gegenüber diesen Menschen bestätigen. Brecht beim Worldbuilding mit Klischees. Lasst LGBT-NSCs in Abenteuern auftauchen und stellt nicht ihre sexuelle Orientierung in den Vordergrund.

Was ist dadurch zu gewinnen: Respekt, Wertschätzung und Anerkennung für Menschen, die nicht den zahlenmäßig größten Bevölkerungsgruppen entsprechen. Langfristig vielleicht sogar ein Aufweichen von Vorurteilen und mehr Akzeptanz. Klar, man kann jetzt argumentieren, dass das alles ja „Randprobleme“ seien, die deshalb wenig Beachtung finden, weil es um eine „kleinen“ Kreis von Personen gehe. Aber welche Nachteile hätte es?

Wellentänzer

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #1 am: 7.01.2018 | 13:25 »
Der Transparenz halber: Habe diesen Thread gemeldet, weil er eine politische Agenda ins Rollenspiel einführt. Das finde ich aufdringlich und scheiße.

Ucalegon

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #2 am: 7.01.2018 | 13:32 »
Lesenswerter Artikel dazu (von Bluebeard's Bride Co-Autorin Whitney Strix Beltrán): Why Minority Settings in RPGs Matter

Offline Nick-Nack

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #3 am: 7.01.2018 | 13:32 »
Persönlich versuche ich aktuell vor allem beim Geschlecht Diversität zu fördern: Wenn ich einen NSC einführe, denke ich immer explizit darüber nach, welches Geschlecht er oder sie bekommt.
Sexualität hat bisher in meinen Rollenspielrunden selten eine Rolle gespielt - außer bei Settings, die bewusst gesellschaftliche Klischees überspitzen und die wir auch mit aus diesem Grund bespielen.

PS: Ich möchte hiermit den Thread Anti-Melden, weil Politik sowieso im Hobby wie überall im Leben drinsteckt :D
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Offline KhornedBeef

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #4 am: 7.01.2018 | 13:43 »
Persönlich versuche ich aktuell vor allem beim Geschlecht Diversität zu fördern: Wenn ich einen NSC einführe, denke ich immer explizit darüber nach, welches Geschlecht er oder sie bekommt.
Sexualität hat bisher in meinen Rollenspielrunden selten eine Rolle gespielt - außer bei Settings, die bewusst gesellschaftliche Klischees überspitzen und die wir auch mit aus diesem Grund bespielen.

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Offline Gilgamesch

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #5 am: 7.01.2018 | 13:51 »
Ich begrüße die Intention hinter diesem Thema ausdrücklich. Aber ich sehe in der praktischen Umsetzung einige Probleme, die ich gerne zur Diskussion stellen würde.

Charaktere in Rollenspielen, insbesondere Nichtspielercharaktere, haben in der Regel sehr wenig Spotlight, um sie darzustellen. Deshalb ist es - zumindest für mich - ein bewährtes Mittel, sie zu überzeichnen und mit Klischees zu arbeiten. Ich verstehe, dass manche Klischees bestimmte Vorurteile zementieren können und deshalb unter Umständen problematisch sind. Dennoch ist es mir wichtig, Charaktere in ihrem begrenzten Spotlight unterscheidbar darzustellen. Natürlich ist das Brechen von Klischees ebenso ein Mittel, um erinnerungswürdige Charaktere zu schaffen. Aber auch das funktioniert nur dann, wenn es wieder stark überzeichnet wird.

Hinzu kommt, dass ich gerne mit Charakterbildern arbeite. Das hilft meiner Erfahrung nach sehr, sie unterscheidbar zu halten. Wenn die Mitspieler noch ein Bild zu jedem Namen haben, fällt es ihnen wesentlich leichter, auch bei einer großen Zahl an Nichtspielercharakteren die Übersicht zu behalten. Und hier stoße ich auf das Problem, dass die meisten Bilder, die ich im Internet finde, eher den Klischees entsprechen. Ich werde große Mühe haben, eine Vielzahl an NSC-Bildern für schwarze Ritter zu finden, um eine Vielzahl an NSCs damit darzustellen.

Außerdem sind wir im Rollenspiel darauf angewiesen, dass wir in einem gemeinsamen Vorstellungsraum spielen. Klischees helfen (leider?) stark dabei, diesen zu schaffen und zu erhalten. Wenn ich als Spielleiter einen Ritter beschreibe, denken meine Mitspieler vermutlich an einen weißen Mann. Ich müsste explizit seine Hautfarbe beschreiben, um einen schwarzen Ritter daraus zu machen. Das verkompliziert die Kommunikation. Außerdem gibt es bestimmte Genre-Konventionen, die wichtig sind, um die gemeinsamen Erwartungen der Mitspieler an das Spiel und die Spielwelt zu erfüllen. Hier könnte das Brechen von Konventionen zum Zusammenbruch des Spielgenres führen. Wenn wir uns darauf geeinigt haben, Ritter am Hof von König Artus zu spielen, ist es problematisch, wenn die Jungfrau anfängt, die Ritter zu retten. Gut umgesetzt könnte das ein spannendes Abenteuer ergeben. Aber es kann nicht zur Norm werden, denn dann haben wir am Ende das Genre umgeschrieben.

Wie vereine ich all diese Schwierigkeiten also mit mehr Diversität? Ich bin gespannt auf eure Ideen dazu!

Offline Aendymion

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #6 am: 7.01.2018 | 14:04 »
Interessante Reaktion, die ich so tatsächlich nicht erwartet habe. Hab auch gar nicht drüber nachgedacht, dass das gegen Richtlinien verstoßen könnte. Ich halte es für eine wichtige Diskussion und ich sehe es wie Nick Nack: Irgendwie ist doch fast alles politisch. Und manchmal gibt es halt Überschneidungen zwischen Hobby und Politik. Wollte mit dem Beitrag ja auch genau das aufzeigen.

Also dann, wenn die Moderatoren hier der Ansicht sind, den Beitrag löschen zu müssen, dann sollen sie das tun. Vielleicht hat der Beitrag dann auf meinem Blog eher seine Berechtigung.

@Gilgamesh: Sehr interessanter Aspekt! Du hast natürlich Recht, dass bestimmte (vor allem historische) Settings nicht mehr wie intendiert funktionieren, wenn man die vorgegebenen Rollen arg auf den Kopf stellt. Wenn man sich dazu entscheidet, so ein Setting zu bespielen, kann es ja ein Ansatz sein, diese Ungleichheiten (z.B. in deinem Artus-Beispiel)  zumindest als solche wahrzunehmen.

Was die Eingängigkeit und Vorteile von Klischees bei der Darstellung von NSCs geht: Stimmt natürlich auch. Das ist einfacher, praktischer und schneller. Ich denke auch nicht, dass man Klischees IMMER brechen sollte. Umso mehr wirkt es aber aus meiner Sicht, wenn man es hin und wieder ganz bewusst tut.
« Letzte Änderung: 7.01.2018 | 14:07 von Aendymion »

Offline 1of3

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #7 am: 7.01.2018 | 14:10 »
Zitat
Irgendwie ist doch fast alles politisch.

Ja. Und lass dich von Arschlöchern nicht einschüchtern.

Offline KhornedBeef

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #8 am: 7.01.2018 | 14:12 »
Also, ich freue mich immer, wenn ich im Spiel etwas über Menschen lerne, aber ich habe kein schlechtes Gewissen bei einem Setting, dass ganz ungebrochen undiverse oder diskriminierende Elemente enthält.
Ja. Und lass dich von Arschlöchern nicht einschüchtern.
Junge mit welchem Fuß bist du denn aufgestanden?
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Offline Ginster

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #9 am: 7.01.2018 | 14:14 »
Der Transparenz halber: Habe diesen Thread gemeldet, weil er eine politische Agenda ins Rollenspiel einführt. Das finde ich aufdringlich und scheiße.

Hat hier gerade jemand die X-Card gezückt? scnr

Wellentänzer

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #10 am: 7.01.2018 | 14:16 »
Ja. Und lass dich von Arschlöchern nicht einschüchtern.

Ebenfalls gemeldet. Das kann sich anhand des Threadverlaufs eigentlich nur auf meinen Beitrag beziehen und ist eine in meinen Augen ahndungswürdige Entgleisung. Derlei Eskalation ist übrigens vermutlich der Grund für den ziemlich eindeutigen Paragraph 12 der Hausordnung.

Hat hier gerade jemand die X-Card gezückt? scnr

 ~;D Ne. Eine X-Card brauche ich in diesem Fall nicht. Kann mich auch ohne so eine limitierende Krücke artikulieren. Wenn es nur den Hammer einer X-Card gäbe, würde ich nachher noch alles behandeln wie einen Nagel :-)

Offline ArneBab

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #11 am: 7.01.2018 | 14:20 »
Der Transparenz halber: Habe diesen Thread gemeldet, weil er eine politische Agenda ins Rollenspiel einführt. Das finde ich aufdringlich und scheiße.
Ich finde ihn gut, besonders diesen Punkt: «Stellt eure und die Erwartungen eurer Mitspieler auf den Kopf und versucht zu zeigen, dass Vorurteile und Zuschreibungen auch mal falsch sein können.»

Das ist keine gerichtete Agenda, sondern der Aufruf, Rollenspiel zu nutzen, um sich selbst zu hinterfragen. LGBT ist nur ein aktuelles Thema dazu.

Ich möchte aber gleichzeitig zu Vorsicht aufrufen: Das Thema geht schnell an die persönlichen Grenzen der Beteiligten. Daher muss es mit Fingerspitzengefühl angepackt werden. Meine Erfahrung dazu, die gar nichts mit LGBT zu tun hatte, sondern mit Tabus unter Männern über ihr eigenes Gefühl: http://www.1w6.org/deutsch/anhang/gedanken/maennliche-lust-tabu
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Offline Chruschtschow

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #12 am: 7.01.2018 | 14:20 »
~;D Ne. Eine X-Card brauche ich in diesem Fall nicht. Kann mich auch ohne so eine limitierende Krücke artikulieren. Wenn es nur den Hammer einer X-Card gäbe, würde ich nachher noch alles behandeln wie einen Nagel :-)

Als Betroffener kann ich dir sagen, dass das Bezeichnen nicht-verbaler Hilfsmittel als "limitierende Krücke" mit der als "Hammer" nur noch alles "wie ein Nagel" behandelt wird, voll daneben geht, wenn es einer der Wege ist, das eingeübte Schweigen als Überlebensstrategie zu durchbrechen.
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline ArneBab

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #13 am: 7.01.2018 | 14:21 »
PS: Ich finde die Meldung dieses Threads weitaus politischer als den Thread selbst.
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Offline Viral

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #14 am: 7.01.2018 | 14:22 »
Das Thema und die Intention sind an sich ja lobenswert. So wie diese eingeführt wurden, ist es aber mehr als ungeschickt.

Um es neutral zu formulieren: Die meisten Leute stehen nicht so sehr darauf "lehrerhaft" behandelt zu werden bzw.  "lehrerhaft" zu etwas aufgefordert zu werden ....,

Das kann natürlich zu mehr oder weniger emotionalen Reaktionen führen, die erstmal mit dem eigentlichen Thema nix zu tun haben ...



Offline KhornedBeef

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #15 am: 7.01.2018 | 14:23 »
PS: Ich finde die Meldung dieses Threads weitaus politischer als den Thread selbst.
Rhetorik. Steht das jetzt in der Hausordnung oder nicht.?
Edit:  Ist ja auch erstmal eine Meldung und keine Entscheidung. Und transparent.
Edit:  Tippfehler bei Rhetorik  :/
« Letzte Änderung: 7.01.2018 | 14:24 von KhornedBeef »
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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #16 am: 7.01.2018 | 14:29 »
Als Betroffener kann ich dir sagen, dass das Bezeichnen nicht-verbaler Hilfsmittel als "limitierende Krücke" mit der als "Hammer" nur noch alles "wie ein Nagel" behandelt wird, voll daneben geht, wenn es einer der Wege ist, das eingeübte Schweigen als Überlebensstrategie zu durchbrechen.

Bitte entschuldige, dass ich mich im Rahmen des ironischen Knuffens von Ginster zu einer womöglich zu unsensiblen Sprache habe hinreißen lassen. Das wird dem Thema nicht gerecht. Auch ist Deine Bewertung natürlich vollkommen okay. Wenn Du die X-Card total sinnvoll findest und ihren Einsatz in Deinen Runden begrüßt, dann finde ich das absolut in Ordnung und habe keinerlei Recht, das in Zweifel hu ziehen.  Tue ich auch gar nicht.

Ich halte eine X-Card aber für ein dysfunktionales Mittel, habe dafür im entsprechenden Thread meine Gründe aufgeführt und erwarte, dass meine diesbezügliche Bewertung ohne Diskriminierung respektiert wird. Das gehört für mich zwingend zum Kern von Diversität.

Offline General Kong

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #17 am: 7.01.2018 | 14:30 »
Der Transparenz halber: Habe diesen Thread gemeldet, weil er eine politische Agenda ins Rollenspiel einführt. Das finde ich aufdringlich und scheiße.

Vielen Dank dafür! Hat hier auch meiner Meinung nach nichts zu suchen. Wenn ich an politischen Schulungen teilnehmen will, dann werde ich das tun, aber mich und meinen Freunde "zwangsagitieren": Ne, vielen Dank!
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Offline ArneBab

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #18 am: 7.01.2018 | 14:35 »
Rhethorik. Steht das jetzt in der Hausordnung oder nicht.?
Edit:  Ist ja auch erstmal eine Meldung und keine Entscheidung. Und transparent.
Keine Rhetorik: Jemandem zu sagen "ich habe das als Verstoß gemeldet" ist eine starke politische Stellungnahme.

Ist es der Sinn der Hausordnung, Diskussionen über die Inhalte von Rollenspielen zu unterdrücken?

EDIT: natürlich könnte es der Sinn der Hausordnung sein, genau solche Reaktionen wie hier zu vermeiden, indem alles, über das sich einige Leute aufregen könnten, verboten wird. Aber dazu gab es grade was: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,71613.msg134573965.html#msg134573965 - kurz: Hobbyrelevanz über Thema.

Hier ist übrigens die Hausordnung: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,37696.0.html
« Letzte Änderung: 7.01.2018 | 14:47 von ArneBab »
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Offline Rhylthar

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #19 am: 7.01.2018 | 14:44 »
Keine Rhetorik: Jemandem zu sagen "ich habe das als Verstoß gemeldet" ist eine starke politische Stellungnahme.

Ist es der Sinn der Hausordnung, Diskussionen über die Inhalte von Rollenspielen zu unterdrücken?
Wenn die Inhalte politischer Natur sind (also auf realweltliche Politik beziehen), dann Ja.

Hätte ihn selbst zwar nicht gemeldet, aber nur darauf gewartet, wann <Blau> und dann das Schloss kommt.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Irian

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #20 am: 7.01.2018 | 14:47 »
Was soll jetzt an diesem Thread so schlimm sein? Ist doch positiv, nicht immer die gleichen Klischees auszugraben sondern ganz neue Sachen auszuprobieren. Ist doch voll in unserem Sinne, wenn wir unser Repertoire an Möglichkeiten erweitern und noch besser Geschichten zu erzählen, statt uns auf das zu beschränken, was eh alle tun...
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline Chruschtschow

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #21 am: 7.01.2018 | 14:47 »
Bitte entschuldige, [...]

Passt schon. Wahrscheinlich merkt man mir hier und da an, dass mich das Thema einigermaßen mitnimmt. Da bin ich wahrscheinlich auch ein Pfund empfindlicher als sonst. Sonst kenne ich dich hier ja auch als echt brauchbaren Diskussionspartner. :d
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Offline ArneBab

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #22 am: 7.01.2018 | 14:51 »
Und jetzt endlich mal wieder zum Thema:

Und an die Rollenspielverlage: Traut euch und verwendet auch Illustrationen, die Frauen in „klassisch männlichen“ Berufen oder Tätigkeiten gezeigt werden. Zeigt auch mal Menschen mit anderen Hautfarben als Weiß außerhalb von Rollen, die Vorurteile gegenüber diesen Menschen bestätigen. Brecht beim Worldbuilding mit Klischees. Lasst LGBT-NSCs in Abenteuern auftauchen und stellt nicht ihre sexuelle Orientierung in den Vordergrund.

Kennst du DSA? Die Frage zu stellen fühlt sich irgendwie komisch an, aber bei Thorwalern, Rondra, und den klar gleichstellenden Illustrationen in DSA wirkt dieser Aufruf etwas aus der Welt gegriffen. Es sei denn, du kennst DSA nicht.
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Offline ArneBab

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #23 am: 7.01.2018 | 14:53 »
Sonst kenne ich dich hier ja auch als echt brauchbaren Diskussionspartner. :d
@Wellentänzer: Das geht mir auch so, deswegen hat mich deine Reaktion hier überrascht. Ich verstehe, dass du nicht willst, dass dir jemand vorschreibt, wie du spielen darfst. Will ich ja auch nicht, dass jemand das bei mir macht. Bei dem Aufruf hier habe ich das allerdings nicht gefühlt - vielleicht weil es zu meiner eigenen Vorstellung vom Spielen passt? Ich weiß nicht, ob ich anders reagiert hätte, wenn jemand den Aufruf geschrieben hätte "keine Angst vor Stereotypen, spielt mächtige, männliche Barbaren!"
« Letzte Änderung: 7.01.2018 | 14:59 von ArneBab »
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Offline Aendymion

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #24 am: 7.01.2018 | 15:01 »
Der Wunsch, diesen Artikel zu schreiben ist entstanden, weil ich mich einfach sehr sehr gefreut und wertgeschätzt gefühlt habe, als ich die Cover der neuen Numenera-Grundregelbücher gesehen habe oder im PDF „Love & Sex in the Ninth world“ gelesen habe, dass es den Autoren wichtig ist, klarzustellen, das  die sexuelle Orientierung eines Menschen in der Spielwelt ohne Vorurteile akzeptiert wird. Genau wie ich mich wertgeschätzt fühle, wenn ich bei Netflix die Folge „San Junipero“ der Serie Black Mirror sehe oder in Dragon Age Inquisition eine gleichgeschlechtliche Romante eingehen kann. Würde davon gerne mehr sehen.

@ArneB Kenne mich mit den aktuellen DSA Publikationen tatsächlich nicht so sehr aus. Die von dir genannten Beispiele hören sich toll an und entsprechen genau dem, was ich meine. Ich finde ja auch, dass sich schon sehr viel getan hat. Das sollte auch keine Kritik an den Verlagen sein, sondern eher eine Ermutigung: Gerne mehr davon!