@Rhylthar:
Wenn sie schreibt
"Keep doing what you’re doing", hat sie zwei Sätze vorher gesagt:
"Why not experience something that is allowing the player to step outside of current reality?" Das fasse ich so auf, dass sie den Gegenwind meint, den ein Designer zu erwarten hat, wenn er oder sie eben die herrschende Realität im Hobby verlässt.
"Male dominated" ist auch erst ein Mal eine rein quantitative Aussage. Das kann, muss aber nicht Herrschaftsverhältnisse bezeichnen. Wenn du in Deutschland auf'm Bau arbeitest, wäre das auch
male dominated, als Hebamme hättest du einen Job, der
female dominated ist.
Und ich verstehe nicht, wie du aus dem zitierten die Ausschließlichkeit heraus liest. Ja, das sind männliche Machtfantasien. Sie sagt nicht, dass es die einzigen Machtfantasien sind.
@Geschlechterverteilung:
Bei der Bewertung der Demoskopie empfehle ich auch, dass bedacht wird, wo die Autorin denn herkommt. Schaut euch mal Fotos von der GenCon an. Nicht unbedingt die Cosplayer, die haben tatsächlich recht viele Frauen dabei. Und sicher gibt es einzelne Fotos mit größeren Frauengruppen. Viel öfter findet ihr aber auch Szenen mit vielen Personen und sucht vergeblich nach einer offenkundig weiblichen Person. Schlicht nirgendwo zu sehen. Ich vermute, dass die demoskopische Verteilung in den USA tatsächlich deutlich von der in Deutschland oder generell Europa abweicht.
Wir haben auch mit DSA seit ehedem ein im Vergleich zu US-Verhältnissen regelrecht feministisches Rollenspiel. Als '88 die Helden des Schwarzen Auges mit je zwei weiblichen und männlichen energisch dreinschauenden Helden auf dem Cover die zweite Edition einläuteten, sah das auf D&D-Covern etwas anders aus (wahrscheinlich zückt gleich einer mit Ravagers of Time die Ausnahme von der Regel, aber hey ...
)
Weiter oben meinte auch noch jemand, dass in dem Artikel der Spaß ein wenig kurz komme, es nur um ein Problem gehe. Ja, das ist auch richtig so. In den USA sind Spieldesigner durchaus öfters mal (schlecht) bezahlte Fachkräfte. Man kann als Game Designer in den USA tatsächlich mit Rollenspielen Geld verdienen. Dementsprechend geht es um professionelle Kräfte und deren Haltung. Und die müssen das nicht aus Spaß machen, die müssen reflektiert an ihren Job dran gehen und sich gelegentlich mal evaluieren, was sie treiben. Es geht nicht um den Spaß am Spieltisch, es geht um Dinge am Designtisch.
@Issi:
Und um Spielleiter geht es in dem Text auch nicht.