Na ja, DEN Johnson gibt es nicht. Man regt sich ja in der Realität auch nicht darüber auf, dass nicht jeder Manager ein soziales Genie ist, der mit weiser Vorraussicht unter Einbeziehung aller Faktoren und dem Wohle des Teams die besten Entscheidungen trifft. Es gibt auch Vollidioten - und alles dazwischen.
Und genauso sehe ich das bei Johnsons: Klar, der ideale Johnson kann sicher so problemlos nett wirken, wie es für den Moment nötig ist, sieht auf den ersten Blick, wie er das Team behandeln muß, etc. Aber die wenigsten Johnsons sind perfekt, selbst wenn man es auf die Professionellen beschränkt, die nichts anderes machen, als für ihren Konzern die Kontakte mit der Unterwelt herzustellen. Es gibt solche, die machen das toll, andere kriegen das gerade so hin. Manche sind völlig professionell, andere lassen Shadowrunner die Verachtung dauernd spüren. Manche wissen, dass ein paar Nuyen mehr es manchmal wert sind, andere knauseren um jeden Nuyen für die Jahresabrechung.
Dementsprechend sehe ich es als gerechtfertigt an, dass die Johnsons sehr variabel sind, auch charakterlich. Wenn man dann noch die semi-professionellen Johnsons dazu nimmt (z.B. den stellvertretenden Abteilungsleiter, der gerne der Abteilungsleiter wäre anstelle des Abteilungsleiters) kommen da haufenweise Möglichkeiten für die unterschiedlichsten Charaktere zusammen. Ich würde also empfehlen, mir besonders über den Hintergrund des Johnsons Gedanken zu machen, um einen geeigneten Charakter dafür zu finden.
Und ja, da gibt es auch eine Chance für Betrug. Natürlich ist das kaum der Normalfall - die Leute, die die Kontakte herstellen, seien es Schieber oder andere, riskieren damit ja alle ihren Ruf, d.h. wenn ein Johnson das einmal macht und ein Schieber hat vorher dafür gebürgt, hängt der mit dran. Das macht es nicht unmöglich, aber eben auch nicht völlig alltäglich - je unprofessioneller ein Johnson ist und je "einmaliger" ein Auftrag, desto denkbarer wird es.