Autor Thema: Crowdfunding - Risikobereitschaft  (Gelesen 1745 mal)

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Offline Faras Damion

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Crowdfunding - Risikobereitschaft
« am: 15.01.2018 | 17:06 »
Von hier ausgekoppelt:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,101291.msg134579670.html#msg134579670

Hat das PG-Desaster euer Crowdfunding-Verhalten verändert?
Seid ihr vorsichtiger geworden?

Und allgemeiner:
Wie viele Texte und Bilder sollen beim Start des Crowdfunding schon vorliegen?
Wie schnell soll ein PDF vorliegen, wie schnell ein Printprodukt? Bei Übersetzungen oder Neuentwicklungen? Bei "größeren" oder "kleineren" Verlagen?

Gibt eine Maximalsumme, die ihr bieten würdet?

:)
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Crowdfunding - Risikobereitschaft
« Antwort #1 am: 15.01.2018 | 17:14 »
Ich denke nicht, das Problem sind  interessante Angebote mit Produkten die mich  interessieren und erwarte spielen zu können
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Rhylthar

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Re: Crowdfunding - Risikobereitschaft
« Antwort #2 am: 15.01.2018 | 17:17 »
Puuuh, was hat sich verändert?

Eigentlich nichts, einfach, weil es für mich ein Ausreisser in der großen Crowdfunding-Landschaft ist, die ich nutze. Ich habe mittlerweile doch recht viele Crowdfundings mitgemacht, allerdings die meisten davon für amerikanische/englische/schwedische Produkte.

Mein erstes Crowdfunding war aber ein deutsches, "Berge des Wahnsinns". Wäre mir dort so ein Desaster passiert, es wäre auch mein einziges geblieben. Ich gebe mich nämlich selten mit "Peanuts" zufrieden, sondern will häufig das ganze Paket. Das kann also auch bis 150,00 €+ hochgehen.

Was muss vorliegen?
Eine klare Aussage, was es geben wird für mein Geld. Probebilder, Inhalte, Beschreibungen.

Zeitvorgaben sind mir egal, sie müssen nur klar kommuniziert werden. Und eingehalten.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Crimson King

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Re: Crowdfunding - Risikobereitschaft
« Antwort #3 am: 15.01.2018 | 17:18 »
Wesentliche Faktoren sind aus meiner Sicht die Reputation aus vergangenen Projekten, die Professionalität der Gesamtdarstellung der KS/Startnext-Projektseite, sowie bei kleineren Firmen eine Vorgehensweise ohne Überschneidungen von Projekten. Größeren Unternehmen traue ich dagegen zu mehrere Projekte parallel voran zu treiben.

Ich brauche definitiv kein Belegexemplar. Das Vorhandensein einer Vorabversion als pdf gehört aber zum Punkt Professionalität der Gesamtdarstellung, sofern es sich nicht um Übersetzungen handelt. Übersetzungen sind ein Sonderfall, da wesentliche Teile der Kreativarbeit bereits geleistet wurden, womit ich die Leistung der Übersetzer nicht klein reden möchte.

Ich bin bei Projekten mit hohem Preis exponentiell vorsichtiger. So richtig spannend wird es aber erst im dreistelligen Bereich.

Die Einstellung hat auch nichts mit dem PG-Desaster zu tun. Es gibt schlimmere Fälle, die mich zum Glück bis dato nie betroffen haben. Man lernt ja vorzugsweise aus Fehlern anderer.

Bei Zeitvorgaben bin ich nebenbei bemerkt nicht so pingelig. Ich arbeite als Softwareentwickler, ich weiß, wie unrealistisch Deadlines häufig sind, und wir reden hier ja oft über Menschen, die den Kram neben ihrem Hauptjob an Feierabend machen.
« Letzte Änderung: 15.01.2018 | 17:20 von Crimson King »
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
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J.W. von Goethe

Offline Blechpirat

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Re: Crowdfunding - Risikobereitschaft
« Antwort #4 am: 15.01.2018 | 17:29 »
Ich habe mal ein Computerspiel gebackt. Das war 2012 finanziert, und sollte Ende '13 fertig sein. Das waren nur 10$, aber bisher gibt es nichts dafür, außer sehr sehr gelegentlichen Statusupdates, dass man noch dran herumwerkelt.

Software würde ich daher tendenziell nicht mehr backen. Ansonsten sehe ich das wie Jochen. KS-Geld ist ein bisschen wie Geld, dass man in Aktien investiert... muss man sich leisten können.

Offline Rhylthar

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Re: Crowdfunding - Risikobereitschaft
« Antwort #5 am: 15.01.2018 | 17:33 »
Interessant, ich habe bisher nur einmal Software gebacked und die war mehr als pünktlich und ein tolles Spiel. :)
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Offline Ifram

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Re: Crowdfunding - Risikobereitschaft
« Antwort #6 am: 15.01.2018 | 17:41 »

Crowdfundings an sich sind durch die Erfahrungen, die PG-Backer schildern, nicht verbrannt für mich. Geändert hat sich auch nichts, denn vorher drüber nachgedacht hab ich schon immer. Es spielt vieles rein. Kann ich mir das Risiko-Kapital leisten? Sind der Wunsch nach dem Produkt oder der Wunsch das Produkt überhaupt auf den Markt zu heben groß genug? Soweit vorhanden: wie sind bisherige Crowdfundings des Anbieters gelaufen?
Nach sorgfältiger Abwägung und Kalkulation entscheide ich danach sowieso kopflos aus dem Bauch heraus.
Dass sich von Fall zu Fall Produkt, Betrag, Anbieter und dessen Ruf ändern liegt in der Natur der Dinge. Mein Vorgehen bleibt gleich.

(Ich mache mir nicht die Aussage "PG-Desaster" zu eigen.)
« Letzte Änderung: 15.01.2018 | 23:22 von Ifram »

Offline Megavolt

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Re: Crowdfunding - Risikobereitschaft
« Antwort #7 am: 15.01.2018 | 17:43 »
Ich bin beim Backen noch nie auf die Nase gefallen. Die Horrorstorys, die man allenthalben so lesen kann, haben mich aber durchaus wachsamer werden lassen.

Der Rest meiner Antwort passt nur noch so lala zur Fragestellung, aber ihr seid mal großzügig:

Ich fühle mich von vielen Crowdfundings mittlerweile einfach überfordert, weil ich diese komplexen Geschäftsmodelle mit den Fristen, den Stretchgoals, den Addons und den Möglichkeiten zum Nachbacking in der ersten Näherung nie so richtig verstehe und nicht so viel Lust habe, mich da immer reinzudenken. Ich finde es auch blöd, dass viele Sachen nur im Kickstarter zu haben sind und nicht im Handel, was dann dazu führt, dass sie mir durch die Lappen gehen, wenn ich vom Kickstarter nichts mitbekomme. Das passiert dauernd. Da mag ich ein stabiles Angebot im traditionellen Handel eigentlich lieber. 

"Ökonomietheoretisch" gedacht sind die maßgeschneiderten Angebote und Preise und das damit verbundene Gehorte und Ebay-Geschachere natürlich super, weil es den Bedarf einfach exakter bedient, weil weniger Produktion ins Leere läuft und weil manche Menschen für ihre Marktprognosefähigkeiten mit Cash belohnt werden.

Für mich als Endabnehmer ist aber auch der Aufwand an Aufmerksamkeit höher geworden, das stresst mich.  ~;D

Ich bin zum Glück eh geizig, und dass ich mal was backe, da muss schon ein Thimbleweed Park daher kommen (und sowas zu backen ist eigentlich irre dumm, das hätte ich nach Release auch ganz normal und ohne jedes Risiko kaufen können).
« Letzte Änderung: 15.01.2018 | 17:46 von Megavolt »

Swafnir

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Re: Crowdfunding - Risikobereitschaft
« Antwort #8 am: 15.01.2018 | 17:44 »
Mein Vetrauen müssen sich die Crowdfunder erst erarbeiten. System Matters verraue ich mittlerweile blind und Ulisses Spiele hat gezeigt, dass sie das können - ebenso die Runequest Gesellschaft.

Läuft das MYZ-Crowdfunding vom Uhrwerk Verlag halbwegs reibungslos, bin ich da das nächste Mal auch dabei.

Einfach so würde ich mein Geld aber niemandem geben. Ich beobachte die Jungs und Mädels erstmal eine Weile und wenn sie sich bewährt haben, dann bin ich gerne dabei.

Offline Rhylthar

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Re: Crowdfunding - Risikobereitschaft
« Antwort #9 am: 15.01.2018 | 17:47 »
Zitat
Ich bin zum Glück eh geizig, dass ich mal was backe, da muss schon ein Thimbleweed Park daher kommen (und sowas zu backen ist eigentlich irre dumm, das hätte ich nach Release auch ganz normal und ohne jedes Risiko kaufen können).
Und das hatte ich verpasst und mir aber jetzt zugelegt.

Aber Du sprichst einen wichtigen Punkt an:
Wenn ich nicht verstehe, was ich jetzt wie bekomme, ohne mich durch endlose Texte zu wühlen, dann bin ich skeptisch.
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Re: Crowdfunding - Risikobereitschaft
« Antwort #10 am: 15.01.2018 | 18:15 »
Klarheit bei den Angeboten und deren Inhalten ist aus meiner Sicht auch ein Teil der professionellen Darstellung des Projektes.
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Re: Crowdfunding - Risikobereitschaft
« Antwort #11 am: 15.01.2018 | 22:18 »
Software würde ich daher tendenziell nicht mehr backen.

Ich denke, es gibt da auch Unterschiede zwischen dem 5$-Spiel mit Pixelgrafik und Sachen wie Torment: Tides of Numenera oder Banner Saga, die von langjährigen Profis mit entsprechendem Background entwickelt werden. Auf der anderen Seite stören in den Sand gesetzte 5$ auch einfach nicht besonders.
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Offline Teylen

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Re: Crowdfunding - Risikobereitschaft
« Antwort #12 am: 16.01.2018 | 14:09 »
Das Vorgehen bezüglich Prometheus Games oder auch Fischkrieg Maniacs (Umläut) hat dazu geführt das ich keines der Projekte der Verlage oder der federführenden Personen unterstützen werde. Dies wirkte sich direkt auf Symbaroum aus.
Desweiteren habe ich die Verlage bzw. Personen hinsichtlich der Crowdfunding Kurzübersichten im Hinterkopf, das heißt weitere Projekte würden wohl mit einem Verweis auf die Historie versehen.

Hinsichtlich Crowdfunding haben suboptimale Erfahrungen meinerseits mit Videospielprojekten dazu geführt, dass ich persönlich diese, bis auf Ausnahmen, nicht mehr unterstützen werde. Die Ausnahmen sind kleine Spiele zum erlernen von Sprachen, das heißt gerade die Spiele von Sleepy Duck.
In Bezug auf die Gründe. Die meisten Spiele haben Deadlines die mir persönlich zu lange sind. Einige der Spiele die ich unterstützte sind Vaporware. Einige der Spiele die ich unterstützte sind schlicht weg - meiner persönlichen Meinung nach - Scheiße geworden und das Geld nicht wert.

In Bezug auf Rollenspiel-Kickstarter gibt es noch ein paar ähnlich wie PG negativ besetzte Namen (z.B. David Hill, Studio M) die ich vermeide und auf die ich hinweisen würde, allerdings bin ich jenseits der normalen Lernphase nicht vorsichtiger geworden [2016: 49 unterstützte Projekte 2017: 63 unterstützte Projekte].

PDFs können mir in der Regel gepflegt den Buckel herunter gleiten.
Print-Produkte liegen in der Regel rein logisch betrachtet nicht vor.

Eine Präsentation sollte mich, unabhängig von der Verlagsgrösse, vorallem begeistern und überzeugen.
Eine Maximal-Summe habe ich nicht. Respektive hängt meine Bereitschaft Geld zu investieren von verschiedenen Aspekten ab.
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Offline Teerabe

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Re: Crowdfunding - Risikobereitschaft
« Antwort #13 am: 16.01.2018 | 19:53 »
Hmm, mein Crowdfunding-Verhalten hat das insofern beeinflusst, dass ich bei der Gelegenheit etliches über Crowdfunding gelernt habe (und noch lerne)  und dementsprechend einfach einiges anders (genauer? wacher? skeptischer?) wahrnehme. Allerdings finde ich es immer noch gut, dass so gegebenenfalls Sachen erscheinen, die es (so) ansonsten vielleicht nie gegeben hätte.
Deutlich verändert hat sich hingegen meine Wahrnehmung des Verlags, für mich stehen und fallen die Crowdfundings mit dem, was die jeweiligen Anbieter so machen...

Die oben schon mal angesprochene größere Komplexität dürfte sich IMHO auch auf der Anbieterseite auswirken. Manchmal denke ich, dass da gerade kleinere Anbieter sich da auch mal selbst überfordern. Ein Qualitätsmerkmal ist daher auch, wie die  Anbieter bei vorangegangenen Crowdfundings verhalten haben und wie sie auf (kritische) Fragen während der Bieterphase reagieren.

Pauschale Angaben zu der Menge bzw. Art der Präsentation oder wann ein konkretes Produkt erschienen soll, finde ich schwierig, dafür hängt zu viel von einzelnen und ganz unterschiedlichen Faktoren ab. Das gilt dann auch für Maximalangebote.

Offline Weltengeist

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Re: Crowdfunding - Risikobereitschaft
« Antwort #14 am: 16.01.2018 | 21:23 »
Ich bin zwar nicht auf PGs Crowdfundings reingefallen, wäre es aber beinahe mal ("Hey, sie haben die fertige Datei und wollen nur bis Weihnachten neue SW-Regelwerke drucken lassen - was kann da schon schiefgehen?"). Dieses Desaster und die ganze nachfolgende PG-Geschichte haben mich eigentlich schwören lassen, niemals einen Crowdfunder auch nur in Erwägung zu ziehen.

Inzwischen hat sich mein Verhältnis zum Crowdfunding wieder etwas normalisiert. Beschreiben würde ich es ähnlich wie Swafnir: Ich schaue mir heutzutage sehr, sehr gründlich an, welche Fundingvorgeschichte ein Verlag hat. Neustarter oder Läden wie PG haben da leider keine Chance, aber bei erwiesen zuverlässigen Verlagen werde ich schon mal schwach.
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Offline Der Nârr

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Re: Crowdfunding - Risikobereitschaft
« Antwort #15 am: 17.01.2018 | 11:19 »
Seid ihr vorsichtiger geworden?
Schon allein, weil ich notorisch knapp bei Kasse bin, bin ich eher "vorsichtig". Aber mehr aus Angst, etwas zu kaufen, was dann am Ende doch uninteressant ist als aus Angst, einen schlechten Kickstarter zu erwischen. Bei meinen bisherigen Crowdfundings hatte ich wohl auch Glück, denn bis jetzt gab es nie überirdische Verspätungen. Ich habe hauptsächlich Crowdfundings kleiner Rollenspielverlage (z.B. Eden Studios) unterstützt und das hat wunderbar geklappt. Außerhalb von Rollenspielen habe ich bisher nur 1x ein Computerspiel unterstützt, Shadowrun Returns, was mich auch sehr zufrieden gestellt hatte (anscheinend gab es Unzufriedene, die wohl einen AAA Titel für 15 Euro erwartet hatten?!? Shadowrun Returns war aber auch eine absolute Ausnahme, das einzige andere Spiel das ich jemals vorbestellt hatte war Elder Scrolls III Morrowind).

Aktuell bin ich an zwei Crowdfundings und einer Vorbestellung beteiligt. Bei einem Crowdfunding ist der Projektleiter gestorben, das verzögert sich nun alles wird aber zu Ende geführt. Vorab hatte ich da aber auch volles Vertrauen in den mir unbekannten Verlag gegeben, da ich von dem Projekt schon seit Jahren wusste und ich das Gefühl hatte, dass die auch wirklich soweit waren alles nun fertig zu machen. Dass Stewart Wiecks Bruder das Projekt nun fortführt ist natürlich ein großes Glück bei so einer Tragödie (soweit ich das sehe, hätte das Geld auch einfach futsch sein können). Das andere Crowdfunding ist von Cam Banks, da hatte ich vorab kein großes Vertrauen, aber weil ich scharf auf das Endprodukt bin bei dem ich aufgrund anderer Werke von Cam Banks hohe Qualität erwarte (und weil es etwas ist, das ich seit Jahren möchte) habe ich trotzdem unterstützt. Ich rechne hier mit einer Verzögerung, zumal die Kommunikation auch nicht gut ist (Fragen werden nicht beantwortet, Updates werden angekündigt und kommen dann nicht, Updates enthalten keine Informationen). Da bin ich auch ein wenig enttäuscht. Die Vorbestellung ist bei Prometheus Games für 50 Fathoms. Ich bin gespannt, ob das jetzt im Januar in Druck geht, aber persönlich habe ich das vorbestellt mit der Erwartung, dass es 6 Monate Verspätung geben wird. Bei mehr als 6 Monaten Verspätung wäre ich aber verärgert. Als ersten Grund für die Verspätung nehme ich an, dass die Karte, die noch übersetzt werden sollte (im fertigen PDF ist sie Englisch), noch nicht fertig ist :P.

Und allgemeiner:
Wie viele Texte und Bilder sollen beim Start des Crowdfunding schon vorliegen?
Wie schnell soll ein PDF vorliegen, wie schnell ein Printprodukt? Bei Übersetzungen oder Neuentwicklungen? Bei "größeren" oder "kleineren" Verlagen?
Das kommt auf die Produktart an. Bei einem neuen Grundregelwerk gehe ich davon aus, dass schon sehr viel vorliegt. Ich möchte kein Regelwerk crowdfunden, dessen Regeln noch in der Alpha-Phase sind. Wenn noch ein wenig gespieltestet wird und an den Regeln gefeilt, während Illustrationen in Auftrag gegeben werden usw., finde ich das in Ordnung. Ein vernünftiges Zeitlimit ist für mich ca. 1 Jahr für ein Regelwerk. Bei einem längeren Zeitraum finde ich, dass der Verlag bzw. Projektleiter stärker in Vorleistung gehen sollte. Eine Leseprobe wäre schön. Bei einem Grundregelwerk will ich die Basismechanismen erklärt bekommen und nicht nur lesen, was für ein Spielgefühl erzeugt wird oder dass Spiel jetzt ganz doll kinematisch sei... Ich finde gut, wenn es einen Teaser hinsichtlich des Artworks gibt. Und ganz wichtig finde ich, dass man spezifisch hinsichtlich der Versandkosten ist. Und Versandpauschalen sollten entweder auf alle gleich umgelegt werden (komplett solidarisch) oder die tatsächlichen Versandkosten sein. Beim Artwork reicht es mir, einen Eindruck vom Stil zu bekommen, also ein paar Illus der Künstler, die beauftragt werden.

Reine Vorbestellungs-Crowdfundings sind für mich auch ok. In dem Fall möchte ich natürlich auch mehr sehen.

Wichtig ist mir auch, dass man konkret hinsichtlich Seitenzahlen ist.

Bei QUELLENBÜCHERN finde ich das viel schwieriger mit dem Zeitrahmen. Ich hatte bei Eden Studios Quellenbücher unterstützt, die schon fertig waren und nur noch durchs Layout mussten und ein paar Illus bekommen oder wo in einem Fall sogar schon alles fertig war und schlicht das Geld für den Druck fehlte. Da erwarte ich natürlich einen kurzen Zeitrahmen. Ich glaube aber auch, dass ich ein Quellenbuch, das noch gar nicht geschrieben ist, nicht unterstützen würde. Ich wüsste auch nicht, wieviel Zeit man da veranschlagen sollte. Quellenbücher liegen ja viel stärker in der Hand nur weniger Autoren und werden viel stärker von den Autoren getragen, man hat da weniger Spieltester, das Layout wird oft einfacher sein (mehr Text, weniger Tabellen und Formeln etc. - gilt natürlich nicht für Splatbooks, die zur Hälfte wieder aus Regelwerk bestehen) usw. Meiner Meinung nach kann ein Crowdfunding für ein Quellenbuch auch erst starten, wenn ein Rohtext vorliegt oder die Texte soweit vorhanden sind, dass man ernsthaft damit rechnen kann, dass der Text komplett fertig ist, bis alle Illustrationen vorliegen. Natürlich, wenn ein Verlag jetzt sagt, dass sie Illustrationen anfertigen lassen und keine fertigen einkaufen und dass sie etwa 1 Jahr brauchen bis alle Illustrationen da sind und der Autor auch ca. 1 Jahr für den Text benötigt bei Null beginnend... Ähm... Also ne. Ist dann einfach nicht der Punkt, wo ich ein Crowdfunding unterstützen möchte.

Ähnliches gilt für Kampagnen.

Bei Übersetzungen nehme ich einen kürzeren Zeitraum an. Ob großer oder kleiner Verlag sollte für mich keinen Unterschied bei der Zeitdauer haben.

Abschreckend wirkt auf mich, wen ein Kickstarter ehr mehr wie ein Anpreisen wirkt, "es gibt noch dies und das" und da werden die 1000 Sachen aufgeliste die man hier und dort bekommt und mit dieser Pledge und mit diesem Stretch Goal... aber ein schöne Erläuterung, was man da eigentlich unterstütz bekommt man da nicht. Das war mir auch bei den super laufenden Free League Kickstartern aufgefallen. Ich hatte Forgotten Lands am Ende nicht unterstützt, weil mir zu wenig über das Spiel selbst gesagt wurde. Ich will einen Fokus auf das Kernprodukt. Und ich will einen guten günstigen Einstiegspunkt. 100 Pfund für das John Carter STARTER Set, Pffff....
Spielt aktuell Deadlands reloaded
Spielleitet aktuell gar nix
In Planung Fate Core, Pendragon

Just_Flo

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Re: Crowdfunding - Risikobereitschaft
« Antwort #16 am: 17.01.2018 | 23:21 »
Ich informiere mich grob in den einschlägigen Foren und backe was ich mag und mir als realistisch innerhalb eines Zeitraumes in dem ich es noch mögen könnte als umsetzbar erscheint.

Größere Summen oder Pledge LEvels die über PDFs hinaus gehen kommen mir nur bei Firmen mit einem verlässlichen Ruf in die Tüte.

Letztendlich Pledge ich nur soviel wie ich verkraften kann wenn es weg wäre. Wenn ich eine Summe nicht spenden würde, dann ist diese Summe auch nicht für ein Crowdfounding drinnen es seiden ich habe fundierte Gründe einen Crowdfounding Erfolg mit rascher Umsetzung zu erwarten.

PG würde ich jederzeit wieder Crowdfounden bei Sachen deren Ausfallsrisiko meiner Meinung nach gegen 0 geht und die ich frühestens in 3-4 Jahren oder später mal realistisch am Tisch verwenden könnte. (= Deadlands PDFs ja, Symbarion oder größeres trotz des Erfolges nein)