Ich glaube nicht, dass sich unsere Perspektiven ausschließen. Auch oder vielleicht gerade eine entmenschlichte Konzernmaschinerie wie ich sie mir vorstelle, erschafft goldene Käfige um die eifrigen Bienchen bei Laune zu halten, das kommt wieder sehr auf die umliegende Gesellschaftsstruktur, ändert aber wenig an der Unmenschlichkeit in ihrer Natur.
Ja, dein zweiter Beitrag liest sich schon wesentlich näher an dem, was ich mir da so vorstelle.
Kerngedanke ist für mich, dass "die Konzerne" nicht grundlegend böse angelegt sind, sondern als Ergebnis der kollektiven Entscheidungen und Taten ihrer jeweilligen Angestellten/Einwohner so werden. Jeder einzelne handelt für sich halbwegs rational, aus eigener Perspektive "gut" und könnte auch bei noch so viel gutem Willen nichts an den schlechten Aspekten ändern, aber das Gesamtbild ist dann katastrophal - ist ja heutzutage auch nicht wirklich anders
Es gibt sicher auch genug Konzernsklaven, die ein erbärmliches Leben führen, so wie es heute schon genug Angestellte gibt, die bis in den Burnout und Selbstmord ihren Arsch für ihre Firma aufreiben und selbst dann noch wie Dreck behandelt werden.
Das ist schon eine leicht andere Richtung und da kommt der Unterschied in der Haltung zum Tragen.
Ein so enorm japanisch geprägtes Konzern- und Menschenbild lässt sich schlecht übertragen, ohne dass es einige Verzerrungen gibt.
In einem Satz: Die meisten westlichen Angestellten, die sich übertragen oder im Wortsinne tot arbeiten, machen das
trotz der Konzern- bzw. Firmenstrukturen. Der klassische Sararimann tut es
wegen dieser Strukturen und ist noch nicht mal wirklich unzufrieden dabei.
An den unterschiedlich gelagerten Selbstmordmotiven sieht man den Unterschied wohl am Besten.
Wenn die Konzerne bei mir nur noch bürokratische Effizienzmodule mit gut laufenden HR-Abteilungen wären, würde für mich ein entscheidenter Teil der Atmosphäre des Settings verloren gehen.
Eindeutig. "Menscheln" muss es bei den Konzernen natürlich auch, im Guten wie im Schlechten.