@Greifenklause:
Ich denke, dass die Million deutlich zu hoch gegriffen ist. Denn daraus ergäbe sich ja ein gewisser Grundumsatz an Rollenspielprodukten.
Nehmen wir einmal an, dass der typische Rollenspieler grob einen 10er im Monat für sein Hobby ausgibt, sei es ein neues Regelwerk, mal ein Splatbook oder ab und an ein Abenteuer, neue Würfel, ein Roman, Charakterbögen oder oder oder. Also 120€ im Jahr - was für ein Hobby doch recht preisgünstig ist. Sicher: da gibt es genügend, die nicht einmal das ausgeben, aber auf der anderen Seite gibt es auch die Hardcore-Spielleiter, die - wenn ich mich selbst betrachte - dann im Extremfall auch mal bei 300€ im Monat liegen.
Aus diesem Artikel hier kann man entnehmen, dass ein Verlag grob 11% des Bruttoverkaufserlöses als Bruttogewinn verbuchen kann, also den teil des geldes der dazu dient direkte personalkosten im Verlag zu decken. Der Einfachheit halber sagen wir mal 10%.
Der Durchschnittslohn in Deutschland - inkl. des Arbeitgeberanteils an den Sozialversicherungen - kann mit 40K im Jahr annähernd genug beschrieben werden.
Hättest du 1 Million RPG-ler, die 120€ Umsatz im Jahr generierten, also 120.000.000 € Umsatz/Jahr, von denen 10% bei den Verlagen zur Kostendecken des Personals und zur Gewinnausschüttung hängenblieben, so wären das 12 Mio. € pro Jahr, von denen du grob (12 Mio. durch 40.000) 300 Menschen bezahlen könntest.
300 Menschen, die in Deutschland in Verlagen (!) ausschließlich durch den verkauf von Rollenspielen leben erscheint mir hjedoch - gelinde gesagt - ziemlich viel.
Also gibt es nur zwei Möglichkeiten:
a) Rollenspieler sind solche Geizknüppel, dass der durchschnittliche RPG-ler noch nicht einmal bereit ist lausige 10€ im Monat für sein Hobby auszugeben, also in etwa den gegenwert von anderthalb Schachteln Zigaretten, oder einen Kinobesuch am Kinotag ohne 3D, ohne Popkorn und ohne Getränk
b) es gibt deutlich weniger Rollenspieler als eine Million.
Bei ca. 250.000 Rollenspielern würde sich die Summe auf 75 reduzieren, was immer noch recht hoch erscheint, aber durchaus passen könnte: wir haben ja nun doch ein paar Verlage die nicht eben zu geringen Teilen vom Verkauf von Rollenspielprodukten leben. Ich halte diese Zahl daher für durchaus wahrscheinlich (auch wenn Punkt a) so einen unangenehmen "das-ist-die Wahrheit" geschmack in mir hinterlässt).