Autor Thema: Sinn und Unsinn von Fragelisten und ausgearbeitetem Hintergrund  (Gelesen 24540 mal)

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Offline mattenwilly

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Ich möchte die alten Geschichten des 1,5 h Einkaufens ja gerne glauben. Aber es hat was von "Stille Post". Und klingt für mich furchtbar übertrieben.
Falls das jemals an einem Spieltisch so passiert ist, dann war das Spielleiter Versagen.
Spotlight möchte gerecht verteilt werden. In dieser Zeit hätten bequem 18 Spieler ihren Einkauf oder ihre Einzelaktionen machen können.
5 Minuten sind lang. Da kann auch in Rolle viel passieren.
Auch 10 Minuten sind uU. noch zu ertragen. Aber das ist schon recht lang.  :D
Und dann bleibt auch noch genug Zeit für das Abenteuer.
Auch im Abenteuer selbst,  sind persönliche 5 Minuten und Einzelaktionen möglich, manchmal sogar auch notwendig.
Sie stehen dazu nicht im Widerspruch, auch wenn das für Manche schwer vorstellbar scheint.

Edit. Wenn die Gruppe keine Idee hat, wie man das besser koordinieren könnte, so, dass A der Spielfluss erhalten bleibt. B Es ein Ausgewogenes Verhältnis gibt von gemeinsamen Aktionen und gelegentlichen Einzelaktionen C die gerecht verteilt sind - Dann hilft halt nur an den Händen halten und alles, ja wirklich alles zusammen machen. 

Nee im Ernst- Wenn Einkaufen tatsächlich die einzige Szene ist, in der man seine Figur mal alleine handeln lassen darf,
wer kann es da manchen Spielern verübeln, dass sie versuchen diese Zeit in die Länge zu ziehen?
Ist in meinen Augen oft ein Hilferuf an den Spielleiter.

Stimmt. Wie konnte ich vergessen das der/die/whatever Indigo-Snowflake ja NIIIIIIIE an so was Schuld ist. Und niemals nicht das Problem sein kann. Das sind immer die anderen. Und die sind immer zu dumm/unfähig/unwillig sich anzupassen und eh gaaaaanz schlechte Spieler/SL. Meine Erfahrung ist halt das es immer das einzelne ProblemDings ist und das man es meistens an riesen Backstories und Nischen-Charakteren/Sonderwünschen erkennt. Seitdem ich so was konsequent entferne/nur noch in Runden spiele die es entfernen habe ich zwei Effekte:

a) Mehr Spass
b) Runden die lange halten weil es dem Rest Spass macht

Daher lege ich die Schuld dann doch auf das (leider zu oft real erlebte) Problemdings

Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline Issi

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Ich wollte damit nicht die "Mein Charakter ist halt so" - Boykott Spieler verteidigen. Oder andere Formen von "Ich und nur ich brauche alle Aufmerksamkeit" Spieler.
Die gibt es tatsächlich und die wuerden mich auch nerven.
Aber selbst die brauchen einen Spielleiter, der das unterstützt, indem er sie 1,5 h lang einkaufen lässt, ohne den Rest der Gruppe zu berücksichtigen.
Ohne so jmd. läuft das einfach nicht.

Deshalb kann ein SL sich da nicht zurück lehnen und sagen: "Kann ja ich nichts dafür, dass der 1,5 h lang einkauft. "
Em, doch kann er. Immer.

Dass Problemspieler problematisch sein können, ist klar.
Das ist ein OT Problem.
Was ein SL trotzdem IT immer tun kann ist Szenen raffen oder cutten. "Ich schwenke jetzt mal rüber zu den anderen. "
"Möchte Dein Xxxxx sonst noch was machen? Ok das spielen wir jetzt nicht mehr aus,  sondern umschreiben das kurz. "


Edit. Dass sich "Mein Charakter ist halt so" Spieler gerne zum Opfer machen, und allen anderen (ausser sich selbst) die Schuld geben, ist ja bekannt.
Die alleinige Schuld, dass so etwas im Spiel möglich ist, tragen sie in so einer Gruppe trotzdem nicht.
Das muss schon von den anderen mitgetragen und toleriert werden.

Edit. Wegen Problemspielern würde ich nicht auf Szenen verzichten wollen, die Spielern ansich viel Freude machen und das Spiel bereichern können.
Da ist es mMn. an den Problemspielern sich  anzupassen oder falls das abgelehnt wird, sich eine andere Gruppe zu suchen, die ihr Verhalten mitmacht.
Anderen Falls habe ich das Problem nicht gelöst, sondern nur verschoben.(Auf Kosten des Spiels und der restlichen Gruppe )

Edit. Es kann mMn. trotzdem sein, dass Spieler Einkaufszenen moegen, ganz ohne Problemspieler Hintergrund. Und ich vermute einfach deshalb, weil das in Gruppen in denen man sonst immer alles zusammen macht, und nie alleine agieren kann, als kostbare Zeit empfunden wird.
Ist im Spiel sonst genug Einzelspotlight für jeden vorhanden, verlieren mEn. solche Krücken wie Einkaufsszenen an Zeit und Gewicht.
« Letzte Änderung: 25.02.2018 | 09:57 von Issi »

Offline Chruschtschow

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Nur das ich diese Sachen bei WoDlern, DSA, Irgend nem modernen Indie-Zeug (Fate?), Shadowrun und Mungo-T hatte. Aber nie bei D&D, Harnmaster oder Midgard...
Seit wann genau sind WoD-Sachen, DSA und Shadowrun Storygames? Fate hat ab Werk weder Ausrüstung noch eine regelmechanische Differenzierung zwischen Magier und Schwertschwinger, von der Systemseite ist das da also gar nicht möglich. Und Mungo-T kenne ich nicht. Und D&D ist doch doch geradezu DAS Paradebeispiel für: Krieger: "Ich haue den Gegner mit meinem Schwert, das 5 Punkte mehr Schaden macht." - Magier: "Time Stop, Increased Invisibility, Fly, Ultimate Uber Fireball of Nuclear Devastation". ::)
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Rhylthar

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Mungo-T soll wohl Mongoose Traveller sein (mal übersetzt).
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Chruschtschow

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Mungo-T soll wohl Mongoose Traveller sein (mal übersetzt).
Ok, die Einkaufsorgie bei Traveller kenne ich auch. Wie Traveller aber als Beispiel für ein Storyteller- oder (irrrwitzig!?!?) Storygame herangezogen werden kann, entzieht sich mir jeglichem Verständnis. Storyteller ist halt ein feststehender Begriff, den die WoD für ihren Spielstil eingeführt hat. DSA und vor allem Shadowrun sind ebenfalls nichts von beidem.
« Letzte Änderung: 25.02.2018 | 10:58 von Chruschtschow »
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Offline Der Nârr

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Also die langen Einkaufsessions laufen ja unter Stimmungsspiel. Diese Einkäufe werden ja deshalb so lang, weil alles super detailliert ausgespielt wird von der Begrüßung und Beschreibung des Ladengeschäftes und der Waren bis zur Verabschiedung nach dem Kauf. Und da geht es mitunter nicht um Ausrüstung, sondern um schön geschnitzte Pfeifen, einen Teppich oder welche Sorte Bier man kauft.

DSA ist doch eigentlich recht bekannt dafür, Stimmungsspiel zu fördern. Es bietet ja auch den immensen Detailgrad, der dafür nötig ist. Wenn das Setting keine Biersorten definiert, kann man auch nicht darauf reagieren, wenn ein Händler echtes Ferdoker anbietet. Das ist völlig abseits irgendwelcher Rollenspieltipps, die vielleicht irgendwo stehen mögen. Die Unterstützung geht soweit, dass Stimmungsspiel-Szenen zentral in Kaufabenteuern platziert sein können. Bei alten Abenteuern, m.E. gerade der späten DSA2- und der frühen DSA3-Phase, spricht man ja auch manchmal von aventurischer Sozialromantik. Ich erinnere mich da etwa an Grabmal von Brig-Lo oder Zorn des Bären als Abenteuer mit intensiven Stimmungs-Szenen (übrigens zwei meiner Lieblingsabenteuer, die ich schon mehrfach gespielt bzw. geleitet habe). Mit Spielern die nicht zu Stimmungsspiel neigen bzw. nicht wissen, wie das funktioniert, sind solche Abenteuer oft recht lahm. Ich erinnere mich, wie ich aus der Spielsteine-Kampagne Der Alchemist leiten wollte, das mit einer Stimmungsspiel-Phase anfängt, was in meiner damaligen Runde überhaupt nicht funktionierte und ich war natürlich darauf vorbereitet, diverse NPC stimmungszuspielen und war höchst irritiert, dass die Spieler darauf nicht ansprangen. Stimmungsspiel muss geübt bzw. gelernt werden, ich möchte hier auf den Begriff der kreativen Agenda verweisen - zu wissen, was man tun soll.

Witzig, gerade wegen der Einkaufssache: Neulich habe ich noch in einem DSA-Abenteuer gelesen, in dem der Abenteueraufhänger eine Einkaufsszene war, natürlich davon ausgehend, dass wenn der Spieler sofort von sich aus auf einen Markstand anspringen wenn der beschrieben wird (ich habe die Worte "Die Helden werden sich dieses Angebot kaum entgehen lassen wollen" o.ä. in Erinnerung).

In dem Abenteuer "Zug durch das Nebelmoor" ist eine Einkaufsszene eine der besten Szenen im Abenteuer 8).

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Offline Chruschtschow

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Ich verwehre mich ja gar nicht dagegen, dass DSA so etwas anzieht. Ist halt weder Storyteller noch Storygame, wie Mattenwilly das behauptet. Nach meiner Erfahrung war das der Modus operandi, den ich von den meisten Spielrunden der späten Achtziger, frühen Neunziger kenne. Das letzte Mal so ausgeprägt habe ich das in einer Pathfinderrunde vor ein paar Jahren gesehen, die ich schnell wie der Blitz verlassen habe, weil ich es auch nicht mehr soooo gerne mag.

Um mal wieder eine Verbindung zum Thema zu finden:
Das sind dann aber oft Gruppen mit sehr detaillierten Hintergrundgeschichten, die NICHTS zur Handlung beitragen. Wir haben da diesen Adventurepath angefangen, der in diesem Pseudotransylvanien spielt. Ich habe einen auf Untote spezialisierten Waldläufer gebastelt, der halt aus Gründen (blablabla) für die Miliz als Kundschafter arbeitete und von da den Professor her kannte, der als gemeinsamer Aufhänger diente. Da gibt es ja dieses Spielerheft, damit man seinen SC für's Setting klar macht. Und der Rest der Gruppe? Emo-Kleriker mit schwerer Kindheit, Emo-Hexer mit schwerer Kindheit, dessen Emo-Ehefrau, ihres Zeichens extrem passiv spielende Emo-Druidin mit schwerer Kindheit. Der Schurke war nicht ganz so Emo, aber auch nicht wirklich etwas, das ins Setting passte. Grauselig. Seitenweise seichtes Gesäusel im Hintergrund. Und eine gute Runde war es, wenn nicht gewürfelt wurde. Alles drehte sich um sich selbst. Hätten die nicht ein System nehmen können, dass sich für Soap Opera eignet?

Rhetorische Frage, denn die Antwort ist offenkundig: Nö. Dass die bösen Systeme da irgendwie reinspielen, ist der gleiche Quatsch wie Computerspiele machen Killer. Da werden einfach Ursache und Wirkung vertauscht. Die Leute mit dem langen, aber nichts beitragenden Hintergrund können ihren lindgrünen Rundschild mit dem silbernen röhrenden Hirsch und dem Eisenbeschlag aus feinsten Irgendwasmitzwergenbergeneisen auch (und gerade) bei klassischen Systemen kaufen. Storygames werden gerne gemieden. Diese Spieler möchten ihre Figur hegen und pflegen. Dann ist es Mist, wenn jeder Würfelwurf zu einer bedeutungsvollen Konsequenz auffordert. Das kollidiert ja auch schnell mit dem adamantenen Berg an trivialen Hintergrundinformationen, weil Storygames oft eine hohe Flexibilität und Improvisation erfordern. Da ist viel Hintergrund ein Mahlstein, der der Figur und allen, die damit spielen, um den Hals gelegt wird.

Barbiespiel halt. Das kann Spaß machen, aber meine Zeit damit ist größtenteils durch.
« Letzte Änderung: 25.02.2018 | 13:40 von Chruschtschow »
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Offline Issi

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Nehmen wir mal "Harry Potter geht zum ersten Mal in der Winkelgasse einkaufen. "Wieviel Realzeit ist das ungefähr im Film? 1-2 Minuten?  5-10 Minuten?
Länger nicht. Ist aber unglaublich stimmungsvoll.
Wenn jetzt zusätzlich  noch Ron, Hermine und Neville einzeln einkaufen gehen, dann ist das idR. auch im Rollenspiel ungefähr 1/2 Stunde. Und jeder hat die Chance auf Spotlight und persönliche Kontakte.
Man kann diese Szenen auch schon mit Plot relevanten Infos und Begegnungen fuellen. Oder mit persönlichen NSC und Zufallsbegegnungen.
So bekommen Figuren uU.  auch ihr erstes Profil.
(Auch wenn man noch nicht soviel über ihren Hintergrund weiß )
« Letzte Änderung: 25.02.2018 | 14:07 von Issi »

Offline Chruschtschow

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Moment, Harrys Einkauf ist ja durchaus Plot. Das geht schon. Der Kauf des Zauberstabs ist für die Etablierung von Duweißtschonwem wichtig. Das Treffen mit Draco macht die Rivalität schon mal klar. Dass es da außerdem noch Schauwerte gibt, vor allem im Film? Ok. Aber da geht es eben nicht nur um die Ausstattung des jugendlichen Helden.

Dazu kommt noch, dass die Spotlight-Ökonomie im Harry-Potter-Roman natürlich mit Fokus auf Harry Potter etwas ungleichmäßiger verteilt sein darf als in einer Rollenspielrunde. ;)

Sollten da draußen übrigens tatsächlich Leute sitzen, die sich anderthalbstündige Einkaufstouren angeschaut haben, dann kann ich eigentlich nur sagen: Glückwunsch, alle schuld. Klar, die besondere Schneeflocke hat das ganze ausgelöst. Aber dass eine ganze Runde das ohne Murren erträgt? Das ist doch Kinderkacke. Das haben wir ja schon nicht geschafft, als wir noch Kinder waren. Da können die anderen am Tisch sich nicht in die Schmollecke zurückziehen und dann aus selbiger mit dem Finger zeigen. Als ich in den späten Achtzigern angefangen habe, gab es die ganzen tollen Rollenspielbegriffe zwar noch nicht, aber zu sagen, dass was doof ist, haben wir damals als Kinder doch auch schon geschafft. :o Und sei es, dass wir irgendwann auch mal ein Glas Wasser auf das nachbarschaftliche Charakterblatt gekippt haben. Ja, ich weiß, sehr reif, aber wir waren jung und hatten noch keine hochentwickelte Streitkultur. Ich habe aus der Zeit noch ein Stück Graphit in der Handfläche, ist aber nicht mehr so gut zu sehen wie vor zweieinhalb Jahrzehnten. Zumindest wussten wir Out-Game-Probleme auch out game zu ... lösen ... im weitesten Sinne. :d
« Letzte Änderung: 25.02.2018 | 15:04 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Issi

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Das kommt auf den Unterhaltungswert der einzelnen Szenen an. Und ob sie bereits Plotrelevant sind, wovon ich hier ausgegangen bin.
Auch als Zuschauer erfährt man hier interessante Sachen.
Z. B. "dass Voldemort einen ähnlichen Zauberstab hatte..., es kommen neue NSC  vor, usw.  "

Für Einkäufe die rein gar nichts mit dem Plot zu tun haben, wäre mir das auch zu lang.

Im Rollenspiel sind auch alle "Harry Potter", nicht bloß einer.
Will damit sagen, alle sind gleich wichtig. Und das Spotlight sollte einigermaßen ausgewogen sein.


Edit. Es gibt ja auch nicht sowas wie einen Einzelaktionen Zwang. Das ist ja optional. Wenn nur einer mal alleine in die Nocturngasse will, Draco z. B., und der Rest zusammen bleibt, dann nimmt das natürlich auch weniger Zeit in Anspruch.
« Letzte Änderung: 25.02.2018 | 15:17 von Issi »

Offline Chruschtschow

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Das, was du da beschreibst, ist halt denkbar weit weg von der Problemsituation, um die es geht. Du meinst eine Einkaufstour, die als Hintergrund für die Entwicklung der Handlung dient. Niemand wird das bestreiten, der mal eine Verfolgungsjagd oder Schießerei zwischen Marktständen durchgezogen hat. :)

Wir reden davon, dass Tony Stark zum Herrenausstatter für eine neue Krawatte stapft, während Thor, Wonder Woman, Captain America und der Hulk beinebaumelnd im Avengers-HQ vor sich hin sumpfen. Und dann kommt der Abspann. Und ja, das ist etwas, das die Gruppe in irgendeiner Form als Ganzes akzeptiert und trägt, wenn nach einer Viertelstunde noch kein Schafott für Schneeflöckchen und ihre SL errichtet wird.
« Letzte Änderung: 25.02.2018 | 15:44 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Wobei ich das durchaus so kenne, dass da alle an einem Strang ziehen.

Tony Stark guckt nach der neuen Krawatte, Thor kauft sich neue Hanteln, Captain America Politur für seinen Schild...

Kommt halt immer auf die Gruppenzusammensetzung an.
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Offline Issi

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Wobei ich das durchaus so kenne, dass da alle an einem Strang ziehen.

Tony Stark guckt nach der neuen Krawatte, Thor kauft sich neue Hanteln, Captain America Politur für seinen Schild...

Kommt halt immer auf die Gruppenzusammensetzung an.
Das kann ja auch jede Gruppe so machen, wie sie daran Spaß hat.
Wenn es zuviel wird, kann man Dinge schneller abhandeln.
Wenn es allen Spaß macht, dann kostet man das länger aus.
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Offline mattenwilly

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Moment, Harrys Einkauf ist ja durchaus Plot. Das geht schon. Der Kauf des Zauberstabs ist für die Etablierung von Duweißtschonwem wichtig. Das Treffen mit Draco macht die Rivalität schon mal klar. Dass es da außerdem noch Schauwerte gibt, vor allem im Film? Ok. Aber da geht es eben nicht nur um die Ausstattung des jugendlichen Helden.

Dazu kommt noch, dass die Spotlight-Ökonomie im Harry-Potter-Roman natürlich mit Fokus auf Harry Potter etwas ungleichmäßiger verteilt sein darf als in einer Rollenspielrunde. ;)

Sollten da draußen übrigens tatsächlich Leute sitzen, die sich anderthalbstündige Einkaufstouren angeschaut haben, dann kann ich eigentlich nur sagen: Glückwunsch, alle schuld. Klar, die besondere Schneeflocke hat das ganze ausgelöst. Aber dass eine ganze Runde das ohne Murren erträgt? Das ist doch Kinderkacke. Das haben wir ja schon nicht geschafft, als wir noch Kinder waren. Da können die anderen am Tisch sich nicht in die Schmollecke zurückziehen und dann aus selbiger mit dem Finger zeigen. Als ich in den späten Achtzigern angefangen habe, gab es die ganzen tollen Rollenspielbegriffe zwar noch nicht, aber zu sagen, dass was doof ist, haben wir damals als Kinder doch auch schon geschafft. :o Und sei es, dass wir irgendwann auch mal ein Glas Wasser auf das nachbarschaftliche Charakterblatt gekippt haben. Ja, ich weiß, sehr reif, aber wir waren jung und hatten noch keine hochentwickelte Streitkultur. Ich habe aus der Zeit noch ein Stück Graphit in der Handfläche, ist aber nicht mehr so gut zu sehen wie vor zweieinhalb Jahrzehnten. Zumindest wussten wir Out-Game-Probleme auch out game zu ... lösen ... im weitesten Sinne. :d

Der Rest der Gruppe hat

a) Einfach keine Lust auf Stress und Streit - RPG ist Hobbie und Entsüannung vom Beruf für die Masse der Spieler (Ü30+ hier)
b) Sucht sich idR. da "offenes Treffen" schnell andere Runden und lässt Snowie und den zu schwachen SL zurück

Das HAT den Vorteil das am Ende eine 2-3 Spieler "Snowflake" Runde irgend wo in der Ecke sitzt und keinen mehr stört. Bis dahin nervt es aber etwas. Aber wie gesagt, inzwischen sind diese Problemspieler dank Vollzug/Entzug/Wegzug keine Gruppe mehr. Die letzten spielen "nur noch private"
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Offline Issi

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Der Rest der Gruppe hat

a) Einfach keine Lust auf Stress und Streit - RPG ist Hobbie und Entsüannung vom Beruf für die Masse der Spieler (Ü30+ hier)
b) Sucht sich idR. da "offenes Treffen" schnell andere Runden und lässt Snowie und den zu schwachen SL zurück
Hm, das trifft jetzt nicht auf mein Umfeld zu.
Auch stelle ich es mir nerviger vor immer wieder die Spieler wechseln.
Aber vielleicht gibt es tatsächlich Leute mit denen sich eine Auseinandersetzung nicht lohnt.

Dennoch erwarte ich von einem Spielleiter, dass er das Spiel moderiert und die Spielzeit gerecht verteilt. Das ist sein Job.
Ob es deshalb zu Auseinandersetzungen kommen muss, ist die Frage. Kommt vielleicht darauf an, wie man das kommuniziert, und vor Allem wann.
Ein halbwegs empathischer SL wird auch wahrnehmen ob der Rest genervt ist, und dementsprechend handeln.
Und ich denke auch Feedback von Spielern, ist erlaubt.
Man kann durchaus kundtun, dass man sich langweilt, ohne persönlich anzugreifen. Das geht auch schon 18+

 :btt:
Ich würde es auch recht frustrierend finden, einen Hintergrund zu bauen, und dann stellt sich bald raus, dass nicht weitergespielt wird, weil sich niemand mit dem Problemspieler auseinandersetzen will.

Edit. Die Investition von Zeit und Gedanken lohnt sich doch nur mit einer Gruppe bei der man weiß, dass man gut zusammen spielen kann.
« Letzte Änderung: 26.02.2018 | 07:55 von Issi »

Offline mattenwilly

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Hm, das trifft jetzt nicht auf mein Umfeld zu.
Auch stelle ich es mir nerviger vor immer wieder die Spieler wechseln.
Aber vielleicht gibt es tatsächlich Leute mit denen sich eine Auseinandersetzung nicht lohnt.

Dennoch erwarte ich von einem Spielleiter, dass er das Spiel moderiert und die Spielzeit gerecht verteilt. Das ist sein Job.
Ob es deshalb zu Auseinandersetzungen kommen muss, ist die Frage. Kommt vielleicht darauf an, wie man das kommuniziert, und vor Allem wann.
Ein halbwegs empathischer SL wird auch wahrnehmen ob der Rest genervt ist, und dementsprechend handeln.
Und ich denke auch Feedback von Spielern, ist erlaubt.
Man kann durchaus kundtun, dass man sich langweilt, ohne persönlich anzugreifen. Das geht auch schon 18+

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Ich würde es auch recht frustrierend finden, einen Hintergrund zu bauen, und dann stellt sich bald raus, dass nicht weitergespielt wird, weil sich niemand mit dem Problemspieler auseinandersetzen will.

Edit. Die Investition von Zeit und Gedanken lohnt sich doch nur mit einer Gruppe bei der man weiß, dass man gut zusammen spielen kann.

Ein STARKER SL wird Snowflake einfach aus der Gruppe treten. Habe ich jetzt auch schon ein, zwei mal erlebt. Das liebe Indigo-Girl ist nie wieder im Treffen erschienen und keiner trauert ihr nach. Aber das ist nicht die Sache von jedem SL und manche sagen halt einfach "muss ich mir nicht antun". Bis hin zum Punkt wo sie gar nicht mehr leiten (SL sind KEINE Dienstleister/Müssen nicht leiten). Und es geht nich an jedem Ort (Cons wohl gar nicht, offene Treffen nur wenn viele "gebrannte Kinder" da sind un es unterstützen).

Gut, wir spielen mit recht klaren Vorgaben da sind die Ganzen "Generation Entitlement" Problembärchis leichter zu erkennen/auszusortieren bzw. eben auch wieder zu verjagen.
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Gut, wir spielen mit recht klaren Vorgaben da sind die Ganzen "Generation Entitlement" Problembärchis leichter zu erkennen/auszusortieren bzw. eben auch wieder zu verjagen.

Wohl wahr. Ich spiele auch nicht gerne mit Baby Boomern und Ex-Yuppies. :d
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Bad Horse

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:btt:
Ich würde es auch recht frustrierend finden, einen Hintergrund zu bauen, und dann stellt sich bald raus, dass nicht weitergespielt wird, weil sich niemand mit dem Problemspieler auseinandersetzen will.

Ich finde es aber auch frustrierend, wenn der SL einen Hintergrund will, ich ihm einen baue und dann macht er nichts damit.  :P
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Issi

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Ich finde es aber auch frustrierend, wenn der SL einen Hintergrund will, ich ihm einen baue und dann macht er nichts damit.  :P
Ginge mir auch so.

Offline KhornedBeef

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Ginge mir auch so.
Mir nicht. Wenn ich einen Hintergrund nur für die SL baue und selbst nichts davon habe, warum spiele ich dann P&P? Da denke ich Fate-ig: Meinen Hintergrund kann und soll jeder am Tisch nutzen können.
Oder reden wir hier von überspezifischen Anforderungen für irgendwelchen Kokolores ("Schreib 5 eurer Haustiere mit Namen und Lieblingsfutter auf") . Da sollte man vielleicht schon vor dem ersten Federstrich nachfragen, ob das wirklich genutzt wird.
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
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Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline Issi

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Mir nicht. Wenn ich einen Hintergrund nur für die SL baue und selbst nichts davon habe, warum spiele ich dann P&P? Da denke ich Fate-ig: Meinen Hintergrund kann und soll jeder am Tisch nutzen können.
Oder reden wir hier von überspezifischen Anforderungen für irgendwelchen Kokolores ("Schreib 5 eurer Haustiere mit Namen und Lieblingsfutter auf") . Da sollte man vielleicht schon vor dem ersten Federstrich nachfragen, ob das wirklich genutzt wird.
Ich sehe das so:
Wenn der Hintergrund(in Länge und Aufwand) optional ist, dann kann ich mir bauen was ich will oder auch nicht.-Ohne, dass ich große Erwartungen an den SL habe.
(Der SL kann dann davon aufgreifen was er für gut und richtig hält, muss er aber nicht)
Wenn der SL dagegen einen bestimmten Hintergrund(in Länge und Aufwand) erwartet, dann fände ich es komisch wenn das dann im Spiel keine Relevanz bekommt.

Edit. "Erwartung erzeugt Erwartung" oder so
« Letzte Änderung: 27.02.2018 | 09:18 von Issi »

Offline KhornedBeef

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Das stimmt natürlich, ich erwarte das, aber es ist nicht die Art, wo ich mich schlimm enttäuscht fühle
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Offline Issi

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Ich würde jetzt auch nicht zu weinen anfangen, nur weil ich den Fragebogen mit 5 Seiten Hintergrund umsonst ausgefüllt habe.
Ich glaube ich würde für den SL einfach mal leiten und ihn dann vorher seinen eigenen Fragebogen ausfüllen lassen. Mit dem Hinweis- "Ist mir total wichtig, dass Du das machst".  ~;D

Offline Liechtenauer

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Ich denke es macht als SL nur Sinn von den Spielern Hintergrundgeschichten zu verlangen, wenn man auch die Absicht hat was draus zu machen...

Offline Boba Fett

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    • Internet-Trolle sind verkappte Sadisten
Ich finde es eigentlich gut, wenn die Spielfiguren der Mitspieler (und ggf. auch meine eigene) eine gesunde Menge an Hintergrund mitbringen.
Der wichtige Begriff dabei ist: "gesunde Menge". Ich will keine Seite(n) mit Story.
Und ich würde mich auch nicht auf "es wird verlangt, daß" einlassen...

Ich freue mich über ein paar Stichworte und Ideen, daß die Figur etwas mitbringt, das ihm Motivationen verleiht und sein Verhalten begründen kann.
Das hilft dann auch, dass Spielfiguren nicht zwangsweise immer gleich als Murderhobos verrufen sind.

Aus solchen Dingen muss der Spielleiter dann auch nicht zwangsweise was machen.

Nur weil mein D&D5 Zwergenkrieger dauernd die Sätze mit "Meine Muddi sagt immer, ..." anfängt, will ich ja nicht, dass der Spielleiter gleich losprescht und die entführen läßt...
Das soll nur zeigen, dass er eine Mutter hat und sie ihm wichtig ist.
« Letzte Änderung: 9.04.2018 | 11:26 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!