Die Grat zwischen Hobby und Ausbeutung ist vermutlich schmal und ziemlich subjektiv. Was in der einen Situation als coole Einbindung der Fanbase gelten kann, wirkt in einer anderen vielleicht wie Sparpolitik.
Sowas ist vermutlich von ganz vielen Faktoren abhängig: Verdient da am Ende überhaupt wer was dran, wenn ja, wie viel? Wird gespart, indem eigentlich professionelle Arbeit auf unprofessionelle Hobbyist_innen "ausgelagert" wird oder stellen die Ergebnisse der Hobbyarbeit eine Ergänzung dar? Wird von Profis verlangt, ihre Arbeit "für nen guten Zweck" kostenlos anzubieten? Wer hat einen Vorteil von der Arbeit, und welchen? Zu welchem Zweck wird die Arbeit gemacht? Wie viele Leute bieten sich dafür an, die Arbeit zu übernehmen? Macht die Arbeit Spaß oder muss einfach wer gefunden werden "der den Scheiß macht"?
All das kann ja beeinflussen ob und in welcher Höhe eine Arbeit entlohnt wird. Das ist ja nicht nur im Rollenspielbereich so.
Letztendlich ist es ja auch ne Sache derjenigen, die da mitmachen. Möchte ich meinen Roman im auf eigene Kosten veröffentlichen, weil ich unbedingt möchte, dass andere ihn lesen? Oder behalte ich ihn lieber für mich, solange kein Angebot vorliegt, das dem Wert meiner Arbeit entspricht? Ist es noch ein Freundschaftsdienst, wenn ein Fliesenleger dem Kumpel das Bad für lau macht ("Du kannst sowas doch, oder?")? Klar, da könnte der Kumpel nen Profi auch für bezahlen! Aber was ist mit Ehrenämtern, deren Arbeit ohne kostenlose Kräfte einfach gar nicht gemacht wird? Oder diesen ganzen Stellen, auf denen bislang irgendwelche Zivis saßen? Ausbeutung, freiwilliger Dienst, Freundschaftsdienst, Hobbyarbeit... (angemessene) Entlohnung ist schwieriges Thema.
*schweift ab*