Eben deswegen sind rollenkonforme Fehlentscheidungen wider besseres Wissen manchmal nahe am Taschenlampenfallenlassen. es ist immer ein Prozess des Abwägens: wann spiele ich so, wie mein Charakter wahrscheinlich handeln würde? Wann spiele ich so, dass die Story vorangetrieben wird, auch wenn mein Charakter dafür Dinge tun muss, die nicht in seinem Verhalten angelegt sind? Wann tue ich dinge, die die Kompetenzen meines Charakters überschreiten?
Im Prinzip ist es auch immer der Spieler der entscheidet, in der Rolle seines Charakters.
Es werden dem Spieler keine Entscheidungen vom Charakter aufgezwungen.
Weil der Charakter keine eigenen Entscheidungen treffen kann.
Auch die Gefühle der Figur sind nur vom Spieler geliehen. Ebenso die Gedanken.
Hier eine Trennung vorzunehmen ist, verzeiht meine Wortwahl- "absoluter Schwachsinn!"
Zur Stimmigkeit - Wenn einem Charakter etwas zuwider ist, was die Gruppe tut, dann kann der Spieler den SC auch einfach mitkommen lassen, aber dabei seinen Unmut äußern." Das war eine ganz blöde Idee Nachts in dieses Haus zu gehen. Aber es will ja niemand hier auf mich hören."(Der Spieler aber macht mit). Oder aber er enthält sich bei bestimmten Aktionen einfach. "Bitte wenn ihr unbedingt in den Löwenkäfig reingehen wollt. Aber ich bleibe hier draußen und halte Wache" (Der Spieler unterstützt die Aktion zwar nicht aktiv, dafür aber passiv)
Boykottieren- wäre mMn., wenn man als Spieler grundsätzlich das gemeinsame Spiel verweigert, oder extra behindert. Aber den Charakter dafür vorschiebt.
Was die Mehrheit der Gruppe tun will, muß natürlich nicht immer automatisch das Beste sein.
(Wenn der Rest der Gruppe z.B. etwas im Spiel tun will, was die Werte und Moral eines Spielers verletzt (Z.B. Unschuldige töten), dann ist ein "Nein, da mach ich nicht mit", kein böswilliger Boykott mehr, sondern da wurde dann tatsächlich eine persönliche Grenze überschritten, die des Spielers- und damit der Gruppenvertrag gebrochen.)
Ist das nicht der Fall, lässt sich meist auch eine gute Lösung finden, warum der Charakter trotzdem mitmacht, oder es zumindest nicht verhindert, obwohl es ihm nicht gefällt.
Und wenn es nur aus Loyalität, Ehrgefühl oder Neugier ist.
Edit. Als Spielleiter hat man halt den Auftrag: "Loyalität zur Gruppe "nicht, und kann Figuren auch gegen die Interessen der Gruppe handeln lassen.
Als Spieler muß ich dagegen darauf achten, einen Charakter zu spielen, der die Interessen der Gruppe größtenteils mitunterstützt.
Das muß mir eben als Spieler einigermaßen klar sein.
Edit 2. Zur Not kann man auch immer einen Cut machen und das OT klären.- a la "Leute, was ihr da vorhabt, kann mein Charakter aus folgenden Gründen nicht mitmachen. Da müssen wir im Spiel eine andere Lösung finden." oder aber "Rechnet mal nicht mit meinem Charakter. Der nimmt sich hier eine Auszeit. Ich spiele solange etwas anderes oder schaue zu."