Ach Isegrimm!
Stapel doch bitte tiefer. Ich sage doch nur: Manche scheinbar unvereinbaren Settings lassen sich verbinden mit etwas Schmalz und Kreativität auch ohne das Hauptsetting zu vergiften.
Wer stapelt denn hier? Mir wurde inzwschen mehrfach (auch von dir) gesagt, dass ich das halt einfach akzeptieren MUSS, sonst...
Nein, muss ich nicht. Wenn ich keine Reitpandas als SL haben will, gibt es die nicht, so einfach ist das. Wenn ich als anderer Spieler damit ein Problem habe, muss ich evtl die Runde verlassen. Aber wer will mich dazu zwingen, an etwas teilzunehmen, auf das ich keine Lust habe? Du?
Ebenso, ob das überhaupt ein Problem ist. Reitpandas bspw bei Deadlands? Nope. In einem anderen Szenario? Vielleicht, kommt aufs Szenario an. Aber Reitpandas, nur weil der Greifenklause aus dem I-Net sagt, dass wäre kein Problem? Wieder: Nein, ganz fucking bestimmt nicht.
Ich hätte auch sagen können "Warum gleich so hart, Isegrim?"
Natürlich "Musst" du das nicht!
Ich sage nur, "es ist einfacher als hier teilweise dargestellt"
Würde ich Harry Potter nach Westeros einbluten lassen, wäre der Harry-Potter-Bestandteil eine Ab18-Version mit "Tribute von Panem"-Anleihen und nicht so kuschelig wie die Kinderfilme...
Eben. Dann wäre es kein HP mehr, denn da gehört das "kuschlige" Feeling einfach dazu (zumindest in manchen Szenen, die letzten Teile waren ja nun weit davon entfernt, nur noch die kuschlige Erstklässer-Welt aus dem 1. Band zu sein....)
Wenn ich die Stimmung der Filme einfangen will, sind manche Sachen einfach störend. Wenn ich die Stimmung von "Jango unchained" einfangen will, sind Reitpandas ein Nogo.
Im umgekehrten Fall würde ich die Hardcore-Verstümmelungen streichen und eher das schöne und Witzige nach Hogwarts übernehmen.
Das ist dann aber nicht mehr Westeros von George Martin. Beides zusammen kann einfach nicht klappen, ohne die Quintessenz einer Quelle zu opfern. Wieso MUSS das also im PnP gehen?
Nicht mal Westeros ist Westeros nach George Martin. Weder passt die Filmversion 1:1 zur Literaturvorlage, noch sind Martins Ansätze am Anfang seines Werkes 1:1 mit denen am Ende identisch. Jedenfalls ist das hinreichend unwahrscheinlich.
Bei großen Epen werden anfängliche Denkansätze oft umgeworfen und durch neues ergänzt, was man am Anfang vielleicht noch für unpassend hielt.
Der Autor hat da weite Freiheiten sein eigenes Werk umzuformen und Bestandteile neu zu interpretieren.
Warum sollten wir das als "bespielende Autoren" nicht auch in Maßen dürfen.
Wird es nicht langsam Zeit fuer einen Settings-Verwurstungs- Strang?
Was passt geschmacklich in dieselbe Wursthaut?
Wie ich hier gelernt habe, wäre es kein Problem, Rawlings und Martin zusammenzuschmeißen. Gibt ja keinerlei Unterschiede. Wenn der Vale-Ritter zu Anfang ein Pegasus haben will: Kein Ding, hat Sirius in Harry Potter doch auch. Wenn der Sechstklässler in Hogwarts zu Schuljahreswbeginn erst mal die Mitschülerin vergewaltigen will: Kein Ding, voll Howarts, passiert bei Martin doch auch ständig.
Einfach mal ein bissel tolerant sein, dann ist das alles kein Problem...
In dieser Härte haben weder ich noch issi das so formuliert und sehe das auch selbst nicht so.
Ich sage nur, dass sich manche Sachen wesentlich einfacher und harmonischer einpassen lassen, als oft befürchtet.
Das funktioniert ganz gut, wenn man einem der beiden Settings Priorität einräumt und das zweite nur als Baukasten, Werkzeugkasten, aus dem man nicht nach dem vollen schöpft, sondern lediglich Einzelbestandteile übernimmt.
Verdammt, ich habe doch selbst geschrieben, dass ich in vielen meiner Subsettings Pandabären als Reittiere absolut nicht gebrauchen kann. (EDIT: Bei Django zB sähe ich es ähnlich, Reitbären, nope! EDITENDE)
Der Unterschied zwischen uns beiden scheint nur zu sein (Widersprich mir bitte, wenn ich mich irre):
1.) Ich setze beim bespielten Subsetting* an und weniger beim Hauptsetting.
2.) Ich tendiere mittlerweile eher "pro Spieler" bei ungewöhnlichen Designansätzen**
3.) Ich schaue sehr kritisch, was ein Setting bereits so alles an Kuriositäten und gewagten Ansätzen erlaubt. Wenn ich das dann auch in meinem Subsetting* erlaube, bin ich auch toleranter ggü dem Spieler. Ich erlaube ich es nicht, wenn ich schon die Settingkuriosiäten zusammenkürze.
Und was die Härte von Hauptsettings betrifft. Ja Himmelherrgott: Da muss ich sowieso gruppenpassend an entsprechenden Stellschrauben drehen.
Gut möglich, dass Harry Potter in Gruppe A bereits wesentlich härter ist als die kuschelige "ab 12"-Westeros-Version von Gruppe B.
Daher ist die ursprüngliche vom Autor vorgeschlagene Härte des Systems eben nur das: "ein Vorschlag" und nicht mehr.
Im Grunde gehen wir als Filmkonsumenten schon nicht anders vor:
Der eine freut sich auf die härteren Folgen, der andere ist mit leichtem Würgen froh, wenn sie vorbei sind.
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* Mit Subsetting ist hier gemeint zB eine Kampagne an der Großen Mauer in Westeros, ein MantelundDegen-Setting im Horasreich von DSA uswusf.
** Merke "Designansätze". Wenn etwas dem individuellen Fluff wegen gewählt wird.
Erfolgt die ungewöhnliche Wahl nur wegen "höher, weiter, schneller" bin ich schon kritischer. Liegt da offensichtlich eine Erschleichung effektiver*** Vorteile oder eine Umgehung regeltechnischer Nachteile drin, werde ich noch kritischer.
*** So etwas wie "theoretisch ist das gaaanz teuer" ist für mich persönlich kein effektiver Vorteil. Es kommt auf den tatsächlichen praktischen Nutzen an.
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EDIT:
Traditionell lasse ich meinen Spielen "in der Breite" mehr Freiheiten als "in der Höhe".
Beim Powerlevel bin ich relativ streng und lasse da nicht viel mit mir reden.
Bei der Variierung angeblicher oder tatsächlicher Settingvorgaben bin ich da liberaler. Ein "Alles ist möglich" ist aber in den seltensten Fällen meine Einstellung.
Oft funktioniert ein 1/2/2-Prinzip ganz gut in einer 5er-Gruppe.
Nummer 1 ist das Setting-Klischee. Am besten ein Archetyp. Oder irgendein Abziehbild. Gerne auch ein Systemübergreifendes Klischee
Nummer 2 und 3 sind leichte Variationen, die im System nicht unüblich sind, aber zwingend das Subsetting noch tragen.
Bei 4 und 5 darf es gerne etwas exotischer sein.
Damit habe ich drei Charaktere, die das Subsetting tragen, darunter vermutlich 2-3 mit systemtypischer Färbung.
Weitere zwei tragen zum "Außenblickwinkel" bei. Mitunter sind es aber auch "subsetting tragende" Charaktere, nur halt nicht 100%ig systemkonform ODER auch genau umgekehrt 100%ig systemkonform, aber im Subsetting dennoch exotisch: Der klassische 08/15-Zwerg in einer Mantelunddegenkampagne, auf den träfe letzteres zu. Auf eine "Hexe mit magischer Kristallkugel" in einem "Fahrenden Volk"-Setting träfe bei DSA4 ersteres zu.
EDIT2:
Im Zweifel vergleiche ich den "Special Snowflake"-Charakter der jeweiligen Konzepte.
Da ist es mir egal, ob sie regelkonforme (aber damit noch längst nicht settingkonforme) oder settingkonforme (aber nicht regelkonforme) oder rein spielererdachte "Special Snowflakes" sind.