Sagen wir es mal so:
Wenn es ein Monopol auf die Portale gäbe im dritten Horizont, dann würden sich alle anderen (Fraktionen) zusammentun, um dieses Monopol zu brechen. Vor allem die Erstsiedler würden sich das nicht gefallen lassen, eben weil es das Gleichgewicht gefährdet bzw sie sich ganz banal benachteiligt fühlen würden.
Und damit hast du einen der zentralen Konfliktpunkte in Coriolis beschrieben: Das Alte gegen das Neue / Erstsiedler gegen die Zenither (S.9)
Auch in den "Prinzpien des Spiels" wird dies als eigener Punkt genannt: "Die Fraktionen regieren den Horizont" (S.340)
Vor der Ankunft der Zenith lag der interestellare Handel am Boden, ein Netzwerk aus Portalstationen gab es so nicht mehr. Das Konsortium hat es mit Hilfe des Instituts wieder aufgebaut. Das ist sicher eine der großen Logik-Lücken des Hintergrundes: Warum kann ein Schiff mit Leuten, dessen großer Teil 1000 Jahre eingefroren in Statisbetten lag, plötzich innerhalb weniger Jahre das wieder aufbauen, was die Bewohner des Dritten Horizontes für ~ 100 Jahre nicht konnten? Ich habe mir da meine eigenen Erklärungen zurecht gelegt, aber das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.
Wie bereits erwähnt: Auf S.195 steht, dass das Intitut das alleinige Recht auf das Bemannen der Portalstationen beansprucht. Derzeit ist es also so, dass alle Portalstationen vom Institut geführt werden. Solange Zalos für den "Durchflug" geöffnet war, war das vermutlich sogar dort so, nur dass der Orden auf der Station den Sicherheitsappart stellte. Der Durchflug wurde 41CZ nur unter großem Druck der anderen Fraktionen gestattet (S.249)
Auch ohne Portalstationen ist eine Nutzung der Portale natürlich möglich: Es ist halt ohne aktuelle Daten nur viel gefährlicher. Und so sah das Portalreisen wohl vor der Inbetriebnahme der Portalstationen auch aus. Ein Grund, warum der interestellare Handel quasi nicht stattfand.
Das Freihandelsabkommen bezieht sich nur darauf, dass jedem das Recht gewährt wird, die Sternenportale zu nutzen. Von Portalstationen ist hier nicht die Rede, die sind halt fest in der Hand des Konsortiums. (S.249).
Wie ebenfalls beschrieben wird die Macht des Konsortiums aber von verschiedenen Seiten angegriffen: Einerseits von der "Freien Liga", die eine neue Akademie für Kapitäne und Astrogatoren gegründet hat (S.195).
Und auch die Nomaden bemühen sich um mehr Einigkeit und Zusammenarbeit, was dem Konsortium ein Dorn im Auge ist. Sollte es den Nomaden gelingen, eine eigene schlagkräftige Raumflotte aufzubauen, dann würde das zu einer gefährlichen Verschiebung der Macht im dritten Horizont führen. Derzeit basiert die Macht der Zenither auf zwei Raumflotten: Die der Legion und die der Zenithischen Hegemonie. Dem Gegenüber steht derzeit nur der Orden des Pariah. Wenn sich die häufig zerstrittenen Nomaden nun zusammentun, dann wird es in der Tat gefährlich. Die Nomaden sind derzeit auch noch nicht im Konzil der Fraktionen vertreten, was diese dringend ändern wollen (S.210/211).
Auf das Portalreisen an sich hat das Konsortium kein Monopol. Aber auf das "sichere" Reisen zwischen den Portalen defakto schon, da sie das Portalnetzwerk kontrollieren. Und da der Orden des Pariah eher sein eigenes Ding durchzieht, gibt es derzeit wohl nur zwei Fraktionen, die das Wissen um Sternenreisen großflächig vermitteln: Das Institut und seit Kurzem die "Freie Liga" (solange das Konsortium das zulässt).
Die Sicht des Konsortiums ist gewissermaßen so: "Wir haben hier alles wieder aufgebaut und dafür gesorgt, dass der Laden wieder läuft. Da ist es ja wohl das Mindeste, dass wir die Kontrolle über die ganzen Strukturen behalten. Wir machen das schon und wissen, was für alle das Beste ist!"