Autor Thema: Fantasy immer nach Schema F?  (Gelesen 14875 mal)

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Forlorn

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #25 am: 23.04.2018 | 02:08 »
Beim Durchforsten des Angebots in diversen Internet-Shops komme ich nicht umhin, die geringe Bandbreite der neuen Fantasy-Literatur zu bemängeln:

(Jugend ?) Romane mit einem dümmlich, naiven und pubertierenden Helden/in, der es durch eine Fügung des Schicksals schafft, den gottgleichen Bösewicht am Ende zu besiegen (z.B. Rowlings: Harry Potter / Jordan: Rad der Zeit / Heitz: Ulldart usw.)
(Tolkieneske ?) Romane in welcher der/die Helden/in eine weite, schicksalshafte Reise antreten müssen, um den  gottgleichen Bösewicht am Ende zu besiegen (Williams: Der Drachenbeinthron / Brooks: Shannara-Zyklus)?

Die beiden Ansätze oben geben meiner Meinung nach das ungefähre Plot-Muster wieder, nachdem Fantasy funktioniert. Es gibt dazu noch Abweichungen, z.B. der Jugend-Akademie Roman, immer noch in zahlreichen Variationen sehr beliebt.

Jetzt die allgemeine Frage: Ist das tatsächlich ein leicht zu erkennendes Klischee, ohne das Fantasy nicht auskommt? Ist Fantasy im Grunde immer noch ein konservatives Genre das märchenhafte Geschichten für Jugendliche produziert?

Anmerkung: Natürlich gibt es auch andere Romane mit progressiverem Plot und Hauptcharakteren. Die sind nach meiner Erfahrung jedoch eher selten.

Grüße vom Mogelpack

Das stimmt schon. Eigentlich kann man 90% aller Fantasy Romane noch leichter zusammenfassen: X muss Y besiegen (Durch Intelligenz, Stärke, Magie, etc.). Der Anlass ist meistens Konkurrenz um eine Ressource.

Offline Rhylthar

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #26 am: 23.04.2018 | 06:08 »
Wer Abwechslung will, kann sich ja durch die Malazan-Reihe kämpfen.

Ansonsten bin ich auch immer noch nicht sicher, warum die Standard-Fantasy so kritisch gesehen wird. Man muss sie ja nicht kaufen und es sind bestimmt genug weitere Bücher auf dem Markt, die den eigenen Ansprüchen genügen.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Crimson King

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #27 am: 23.04.2018 | 07:48 »
Es gibt immer noch mehr ausgefallene als du wahrscheinlich jemals lesen wirst. Also was quengelst du?

Weil es schwer ist, die zu finden zwischen all dem Schund.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
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Offline Issi

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #28 am: 23.04.2018 | 08:36 »
Hauptsache anders- oder Hauptsache neu- ist zudem nicht zwangslaeufig funktionaler oder besser.  Das ist dann quasi eine Rebellion um des rebellierens willen, ein sogenanntes Anti-Skript.
Auf der anderen Seite:
Klar wollen Verlage auch einfach verdienen, anders kann ich mir Buecher wie "Vampire Academy " auch nicht erklaeren.  ~;D
Die Leser sind halt von einem gewissen Thema angefixt worden, also haut man immer und immer wieder auf die gleiche Kerbe, bis die Kuh dann nicht mehr zu melken ist.
Was natuerlich viele sogenannte "Abklatsch" Romane zur Folge hat. (Vampire, Werwoelfe, Daemonen, Feen, Engel,... usw.)

Originell und erfolgreich ist deshalb mMn.  meist eine Mischung aus dem was sicher funktioniert, und etwas Eigenem, was das Buch besonders macht.
Das sieht man recht gut an "Harry Potter"- Internatsgeschichten gab es schon lange vorher, ein Internat fuer Hexen und Zauberern noch nicht.

Originalitaet hat man bei Auftragsarbeiten wie: Schreib doch bitte mal den Xten Vampir Liebesroman im Internat, wahrscheinlich weniger. Und vermutlich auch nicht dann, wenn jmd zur Abwechslung mal ein Monster oder (magisches) Wesen aus dem Hut zaubert, das noch nicht ausgeschlachtet wurde.


Edit. Aber am Ende zaehlt trotzdem einfach nur: Wird es gelesen oder nicht? Und das zu schaffen, unter all den vielen aehnlichen Angeboten, ist eine Leistung die ich auch als Nichtleser durchaus anerkenne.  :D
« Letzte Änderung: 23.04.2018 | 09:17 von Issi »

Offline KhornedBeef

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #29 am: 23.04.2018 | 09:51 »
Im übrigen sind ja auch viele neue Werke nicht im luftleeren Raum entstanden, sondern nehmen nur Ideen auf, die gerade keiner mehr im Blick hat. Oder fügen Sie bei zusammen.
Beispiel Dresden Files, weil ich die gerade lese. In erster Linie Unterhaltungsliteratur, klar. Aber gut geschrieben. Und was die Bücher seinerzeit und auch heute abhebt, sind ja stilelemente einer wesentlich älteren Gattung:  Noir-Detektiv-Geschichten. Verbunden mit der eher zeitgeistigen Urban Fantasy und etwas John Sinclair
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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #30 am: 23.04.2018 | 09:57 »
Weil es schwer ist, die zu finden zwischen all dem Schund.
Lass ich nicht gelten. Wenn die Energie besteht, hier im Forum zu quengeln, kannst du auch nach Empfehlungen fragen.

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #31 am: 23.04.2018 | 10:13 »
Lass ich nicht gelten. Wenn die Energie besteht, hier im Forum zu quengeln, kannst du auch nach Empfehlungen fragen.

Was die Drohne sagt.
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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #32 am: 23.04.2018 | 10:28 »
Lass ich nicht gelten. Wenn die Energie besteht, hier im Forum zu quengeln, kannst du auch nach Empfehlungen fragen.

Da stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, sich von Leuten, deren Geschmack man nicht eindordnen kann, Empfehlungen geben zu lassen.

Davon abgesehen widerspricht das eine nicht dem anderen. Dem Ärger darüber, dass im Buchhandel am Bahnhof nur Schund zu finden ist, Luft zu verschaffen, ist legitim.
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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #33 am: 23.04.2018 | 10:38 »
Beim Durchforsten des Angebots in diversen Internet-Shops komme ich nicht umhin, die geringe Bandbreite der neuen Fantasy-Literatur zu bemängeln:

(Jugend ?) Romane mit einem dümmlich, naiven und pubertierenden Helden/in, der es durch eine Fügung des Schicksals schafft, den gottgleichen Bösewicht am Ende zu besiegen (z.B. Rowlings: Harry Potter / Jordan: Rad der Zeit / Heitz: Ulldart usw.)
(Tolkieneske ?) Romane in welcher der/die Helden/in eine weite, schicksalshafte Reise antreten müssen, um den  gottgleichen Bösewicht am Ende zu besiegen (Williams: Der Drachenbeinthron / Brooks: Shannara-Zyklus)?

Die beiden Ansätze oben geben meiner Meinung nach das ungefähre Plot-Muster wieder, nachdem Fantasy funktioniert. Es gibt dazu noch Abweichungen, z.B. der Jugend-Akademie Roman, immer noch in zahlreichen Variationen sehr beliebt.

Jetzt die allgemeine Frage: Ist das tatsächlich ein leicht zu erkennendes Klischee, ohne das Fantasy nicht auskommt? Ist Fantasy im Grunde immer noch ein konservatives Genre das märchenhafte Geschichten für Jugendliche produziert?

Anmerkung: Natürlich gibt es auch andere Romane mit progressiverem Plot und Hauptcharakteren. Die sind nach meiner Erfahrung jedoch eher selten.

Grüße vom Mogelpack

Ja, in der gleichen Stimmung war ich bis vor ca. 9 Jahren selbst auch. Ich bemängelte die immergleichen epischen Plots und war verbissen auf der Suche nach "origineller" Fantasy. Und wenn ich welche fand, war es allzu oft ziemlich abgedrehter Bockmist, in dem sich der Autor an seinen eigenen bizarren Ideen aufgeilte, aber keine Handlung abgeliefert hatte (jedenfalls keine, die mein Interesse weckte).

Dann gab ich mal wieder einer Trilogie eine Chance, die aus allem bestand, was ich ablehnte: Ein epischer Weltrettungs-Plot, eine "Beste Schwertkämpferin der Welt" Mary-Sue-Heldin mit tragischem Schicksal, totale Außenseiterin, wunderschön usw. usf. bzA.

Und diese Trilogie packte mich, einfach weil sie mit Herzblut geschrieben war und man es ihr anmerkte. Ja, auf jeder Seite starrten mir dutzendweise abgegriffene Klischees ins Gesicht; aber das machte nichts, weil sie lebten und atmeten -- im Gegensatz zu den allzu bemühten "originellen" Experimenten, die ich schon wieder ins Antiquariat getragen hatte. Tatsächlich packte mich die Trilogie so sehr, dass sie mich selbst zu einem epischen Weltrettungs-Reise-Queste-Szenario inspirierte. Heraus kam mit dem Falkenflug das nach meinem Gefühl Beste, was ich je geschrieben habe.

Das heißt nicht, dass ich deswegen nicht immer noch auf der Suche nach originellen Werken wäre oder dergleichen würde schreiben wollen. Mit meinem Fantasy-Krimi Das Lied der Sirenen bin ich nach wie vor sehr zufrieden und hätte nichts dagegen, wenn mich eine ähnliche Idee mal wieder anspringen würde. Aber ich erzwinge es nicht und suche auch nicht verbissen im Buchladen danach.

Mein persönliches Fazit: "Originell" oder "nicht originell" ist auf der Suche nach guter Lektüre das falsche Kriterium. "Inspiriert" oder "uninspiriert" ist sehr viel entscheidender. Klar, es ist beklagenswert, wie gering sich die Bandbreite unterschiedlicher Geschichten in der Fantasy derzeit präsentiert; allerdings nicht so sehr, weil das Präsentierte an sich abgegriffen oder schlecht wäre, sondern weil es viel zu wenigen anderen Geschichten eine Chance gibt. Wo die Vielfalt auf der Strecke bleibt, betrifft das alle Plotmuster des Genres, auch die Etablierten.
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Swafnir

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #34 am: 23.04.2018 | 10:53 »
Welche Trilogie war das denn?

Offline Tele-Chinese

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #35 am: 23.04.2018 | 11:08 »
Für abwechslunsgreiche Fantasy Buch Empfehlunge sowie für gute Standart Fantasy Kost  lohnt sich der Newsletter der Otherland Buchhandlung bzw. auf Tor-online. DIe haben wirklich Ahnung und beim Schmökern der im Newsletter vorgestellten Bücher kann man auch abseits der "normalen" Pfade fündig werden.

Versuch es doch mal da
Toastbrot (von englisch toast, „rösten“ aus lateinisch tostus, „getrocknet“) oder Röstbrot ist ein spezielles, feinporiges Kastenweißbrot mit dünner Kruste, das vor dem Verzehr scheibenweise geröstet wird, heute üblicherweise mit einem Toaster.

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Achamanian

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #36 am: 23.04.2018 | 11:14 »
Für abwechslunsgreiche Fantasy Buch Empfehlunge sowie für gute Standart Fantasy Kost  lohnt sich der Newsletter der Otherland Buchhandlung bzw. auf Tor-online. DIe haben wirklich Ahnung und beim Schmökern der im Newsletter vorgestellten Bücher kann man auch abseits der "normalen" Pfade fündig werden.


Wobei ich zugeben muss, dass gerade unser letzter Newsletter in Sachen Fantasy sehr dünn ausgefallen ist - irgendwie war es in der Beziehung, soweit ich es wahrnehmen konnte, ein dünner Monat, zumindest bei den deutschsprachigen Sachen; Bei den Sachen auf Englisch (Fantasy ab hier https://mailchi.mp/171f67eedfae/otherland-newsletter-april-2018?e=148e21477f#usfantasy) sah's aber schon besser aus.

Offline JS

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« Letzte Änderung: 23.04.2018 | 11:21 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Grey

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #38 am: 23.04.2018 | 12:46 »
Welche Trilogie war das denn?
Die Drachenkämpferin von Licia Troisi.

Ich distanziere mich ausdrücklich von jeder Form der Empfehlung. ;) Die Geschichte erwies sich für mich als das, was mir trotz aller handwerklichen Schwächen und ganzen Wagenladungen von ausgelutschten Klischees plötzlich und unerwartet zu Herzen ging; aber da hat jeder seine eigenen Vorlieben. Wer sich das Buch jetzt besorgt und liest, tut das auf eigene Gefahr. :P
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Swafnir

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #39 am: 23.04.2018 | 12:53 »
Kommt mir irgendwie bekannt vor...mal schauen ob ich das schon im Schrank stehen habe  ;)

Offline Tele-Chinese

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #40 am: 23.04.2018 | 23:39 »
Wobei ich zugeben muss, dass gerade unser letzter Newsletter in Sachen Fantasy sehr dünn ausgefallen ist - irgendwie war es in der Beziehung, soweit ich es wahrnehmen konnte, ein dünner Monat, zumindest bei den deutschsprachigen Sachen; Bei den Sachen auf Englisch (Fantasy ab hier https://mailchi.mp/171f67eedfae/otherland-newsletter-april-2018?e=148e21477f#usfantasy) sah's aber schon besser aus.

Na den Newsletter sollte man ja auch in Folge betrachten. Jedenfalls hab ich schon echt tolle Anregungen von Euch bekommen.
Toastbrot (von englisch toast, „rösten“ aus lateinisch tostus, „getrocknet“) oder Röstbrot ist ein spezielles, feinporiges Kastenweißbrot mit dünner Kruste, das vor dem Verzehr scheibenweise geröstet wird, heute üblicherweise mit einem Toaster.

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Offline Issi

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #41 am: 28.04.2018 | 08:11 »
Was mir noch eingefallen ist: Ich verstehe nicht, warum man überhaupt versuchen möchte den Bereich Fantasy von Märchen abzugrenzen, denn Fantasy ist ja quasi aus Märchen und Sagen geboren, auch von den ganzen Kreaturen her.
Drachen, Feen, Elfen, Trolle, Zwerge usw. kommen alle aus der Märchenwelt.
Das wäre dann so, als wollte das Kind seine Eltern verleugnen.
Dass es einen Helden gibt, der sich erst im Lauf der Geschichte entwickelt und später seine Ängste besiegt und über sie hinauswächst, ist halt auch klassisch für Märchen.
Am Ende landet die böse Hexe im Backofen, die böse Königin kriegt Saures und der böse Wolf auch.
Normalos werden quasi zu Helden indem sie ihre größte Angst besiegen.
Oft wollen Märchen dem Leser auch Botschaften fürs Leben mitgeben, wie zum Beispiel "vertraue nicht jedem gleich", "Es kommt auf deine Taten an" oder "setze auf innere Werte", usw. Und um dem Leser klar zu machen, warum etwas gefährlich sein kann, sollte es halt auch gefährlich sein. Und die Figur, die ihm diese Gefahr verdeutlichen soll zu Beginn der Geschichte entsprechend schwach und/oder naiv.
Man könnte also sagen das Märchen dem Leser meist auch immer was mitgeben wollen. Das ist vermutlich im Bereich "Fantasy -Märchen" nichts anderes.

Zu sagen: Ich mag Fantasy aber ich mag keine Märchen, macht für mich deshalb recht wenig Sinn.

Edit. Dazu kommen auch immer noch entsprechende "Archetypen " die zu so einer "Heldenreise" gehören.
Der Prinz/Held(der junge Mann),die Prinzessin/Heldin(die junge Frau),der König(der gereifte Mann und Vater),die Königin(die gereifte Frau und Mutter), der Weise (Ratgeber), der Narr(Das Ungewisse, Spontane),der Feind und Herausforderer(der den unreifen Hauptcharakter erst in der Auseinandersetzung zum Helden schmiedet) usw.
« Letzte Änderung: 28.04.2018 | 08:36 von Issi »

Offline Mogelpack

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #42 am: 28.04.2018 | 08:54 »
Zitat
Zu sagen: Ich mag Fantasy aber ich mag keine Märchen, macht für mich deshalb recht wenig Sinn.

Hat ja auch keiner. Fantasy, wie auch Sagen, sind natürlich ein integraler Bestandteil und die Wurzel des Genres. Aber daß Fantasy und Märchen das gleiche sind (Fantasy beinhaltet gewisse Elemente), halte ich für ein Gerücht.

Mir fällt z.B. kein Märchen ein, an dessen Ende fünf Armeen aufeinander prallen und um den Besitz eines Edelsteins kämpfen.

Aber zu sagen, ich mag die kindlich naive Märchenwelt nicht und wünsche mir in meinen Büchern mehr "gritty reality". Warum sollte das nicht gehen?

Grüße vom Mogelpack
« Letzte Änderung: 28.04.2018 | 08:56 von Mogelpack »
"Du hast mich in einer seltsamen Phase meines Lebens getroffen."
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Offline Infernal Teddy

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #43 am: 28.04.2018 | 09:05 »
Märchen haben wie auch Fabel und Mythen und legenden auch einen erzieherischen Wert und eine Moral. Fantasy nicht.
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Offline Issi

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #44 am: 28.04.2018 | 09:14 »
Hat ja auch keiner. Fantasy, wie auch Sagen, sind natürlich ein integraler Bestandteil und die Wurzel des Genres. Aber daß Fantasy und Märchen das gleiche sind (Fantasy beinhaltet gewisse Elemente), halte ich für ein Gerücht.

Mir fällt z.B. kein Märchen ein, an dessen Ende fünf Armeen aufeinander prallen und um den Besitz eines Edelsteins kämpfen.

Aber zu sagen, ich mag die kindlich naive Märchenwelt nicht und wünsche mir in meinen Büchern mehr "gritty reality". Warum sollte das nicht gehen?

Grüße vom Mogelpack
Naja Fantasy und Märchen entwachsen dem gleichen Stamm, bzw. haben die gleichen Wurzeln.
Egal ob der Held am Ende allein gegen den Drachen kämpft, oder es eine Schlacht der Fünf Heere gibt. -
Eine solche Auseinandersetzung sorgt dafür, dass der Leser die Entwicklungen von Figuren mitverfolgt. IdR. Figuren mit denen er sich auf irgendeine Art identifizieren kann.
« Letzte Änderung: 28.04.2018 | 09:28 von Issi »

Offline Issi

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #45 am: 28.04.2018 | 09:22 »
Märchen haben wie auch Fabel und Mythen und legenden auch einen erzieherischen Wert und eine Moral. Fantasy nicht.
Ich meine ob nun bewusst oder unbewusst, es werden dem Leser immer auch "Werte" vermittelt.
Z. B. "Freundschaft ist wichtig" (Frodo und Sam, Harry Ron und Hermine) oder "Du musst dich deinen Ängsten stellen" usw. Das ist zwar keine direkte Erziehung wie "Nimm keine Süssigkeiten von Fremden an" aber es besteht doch die Möglichkeit einer indirekten Beeinflussung.

Edit. Ich tippe auch darauf, dass wenn der Held Werte und Moral vermitteln will, die mit den Werten des Lesers absolut unvereinbar sind, eine Identifikation erst gar nicht stattfinden kann.
« Letzte Änderung: 28.04.2018 | 09:36 von Issi »

Offline Infernal Teddy

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #46 am: 28.04.2018 | 09:35 »
Ich meine ob nun bewusst oder unbewusst, es werden dem Leser immer auch "Werte" vermittelt.
Z. B. "Freundschaft ist wichtig" (Frodo und Sam, Harry Ron und Hermine) oder "Du musst dich deinen Ängsten stellen" usw. Das ist zwar keine direkte Erziehung wie "Nimm keine Süssigkeiten von Fremden an" aber es besteht doch die Möglichkeit einer indirekten Beeinflussung.

Das ist aber im gegensatz zum Märchen nicht der sinn und zweck der Fantasy
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Offline Issi

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #47 am: 28.04.2018 | 09:42 »
Das ist aber im gegensatz zum Märchen nicht der sinn und zweck der Fantasy
Das halte ich für eine stark verallgemeinernde und pauschalen Aussage.
Ob der Fantasy -Autor beim Schreiben diesen Zweck idR. bewusst verfolgt, denke ich nicht. Aber es passiert mMn. trotzdem, egal ob er das bewusst macht oder nicht.
Ob das ein Märchen Autor grundsätzlich bewusster macht (um Kinder zu erziehen), weiss ich auch nicht. Denn Märchen waren meines Wissens ursprünglich auch nicht für Kinder gedacht, sondern für Erwachsene, zur Unterhaltung.
Die Urfassungen der Märchen waren meines Wissens auch nochmal ein ganzes Stück härter. Sie wurde dann später etwas "kindgerechter" aufbereitet,  wobei davon mMn. auch nicht wirklich die Rede sein kann, da da teilweise schlimme Dinge mit Figuren passieren
(Auffressen, aufschlitzen, Quälen usw )
« Letzte Änderung: 28.04.2018 | 10:11 von Issi »

Pyromancer

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #48 am: 28.04.2018 | 09:48 »
Zu sagen: Ich mag Fantasy aber ich mag keine Märchen, macht für mich deshalb recht wenig Sinn.

Auf der einen Seite: 3-10 Seiten detailarmer Simpel-Plot mit 2d-Abziehbild-Charakteren.
Auf der anderen Seite: 500-10.000+ Seiten epischer, detailreicher, vielschichtiger Erzählung.

Issi: Das ist beides genau das gleiche, und ich kann nicht verstehen, dass jemand das eine mag und das andere nicht.

 wtf?

Offline Issi

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Re: Fantasy immer nach Schema F?
« Antwort #49 am: 28.04.2018 | 09:56 »
Auf der einen Seite: 3-10 Seiten detailarmer Simpel-Plot mit 2d-Abziehbild-Charakteren.
Auf der anderen Seite: 500-10.000+ Seiten epischer, detailreicher, vielschichtiger Erzählung.

Issi: Das ist beides genau das gleiche, und ich kann nicht verstehen, dass jemand das eine mag und das andere nicht.

 wtf?
Ich meinte lediglich "es hat die gleichen Wurzeln und Funktionen (Leser fesseln+ Identifikation u. Entwicklung mit der Figur)",ist aber in der Ausführung unterschiedlich bzw. bietet dabei genug Varianz.
Ich meinte nicht, dass es genau das Gleiche ist oder, dass es keinen Unterschied gibt.

Edit. Der Unterschied liegt für mich auch klar in der Ausführung- Differenziertere Charaktere und Entwicklungen , komplexere Handlungsstränge usw.

Nur wollte ich jetzt eine Fantasy  Story nehmen, und würde versuchen sie ganz "runter zu brechen" bzw. "extrem zu vereinfachen", dann wuerde man mMn. halt wieder beim "Märchen" landen und bei der "Heldenreise. "

Edit. Wenn jetzt jmd. findet- "er liest lieber Fantasy als Märchen" (Komplexere Geschichte, Charaktere usw. )ist das für mich vollkommen nachvollziehbar.
Wenn jmd. sagen würde- "Fantasy ist etwas ganz anderes als Märchen" , dann finde ich das weniger nachvollziehbar.
« Letzte Änderung: 28.04.2018 | 10:20 von Issi »