Trail of Cthulhu - Mythic ExpeditionsKlappentext:“Before that there had been wild enough stories — accounts of mysterious trips to Thibet, the African interior, the Arabian desert, the Amazon valley, Alaska, and certain little-known islands of the South Pacific…” — H. P. Lovecraft, “The Horror in the Museum”
Bon voyage!Mein Eindruck:Fangen wir mit den Basics an: Hardcover, ca. 240 Seiten, Artwork gewohnt sehr gut, pdf für lau beim Kauf dazu.
Worum geht es in Myhic Expeditions (ME)?
Holen wir ein wenig aus. Nicht wenige große Kampagnen bei Cthulhu finden über die ganze Welt (und danüber hinaus) verstreut statt. Häufig wird die Reise so abgehandelt, wie es mancher vielleicht aus Indiana Jones-Filmen kennt. Eine rote Linie wandert über eine Landkarte und die SC sind dann vor Ort. Oder mal konkret: Die SC reisen nach intensiven Ermittlungen von New York/London in den tiefsten Kongo, kommen an, finden das Grauen und eine wenige reisen wieder ab, entweder unspektakulär oder im Falle von pulpigen Cthulhu mit einer Maschine der Mi-Go, angetrieben von den Gehirnen ihrer gefallenen Mit-SC.
ME geht einen anderen Ansatz. Getreu dem Motto "Der Weg ist das Ziel!" geht es nämlich genau um diese Zwischenräume, die Reisen und was dort den Ermittlern widerfahren kann. Zwar hat das Buch angedacht, dass diese im Buch aufgeführten Szenarien zwischen einzelnen anderen Abenteuern gemacht werden könnten (oder sie mit ihnen verknüpft), ich allerdings sehe sie eher als Möglichkeit, sie noch ein wenig mehr auszuschmücken und sie zum eigentlichen Abentuer zu machen!
Damit der Ansatz funktioniert, gibt es in ME zusätzliche Regeln. Leicht zu lernen, die wichtigste ist wohl der "Survival Pool", der Verpflegung, Ausrüstung, etc. darstellt. Von Abschnitt zu Abschnitt in den Expeditionsszenarien kommt es zu Geschehnissen, die evtl. den Survival Pool aufbrauchen. Was dann passieren kann...man ahnt es wohl.
Was für Szenarien bietet ME nun? Tja, 10 Stück (alle meist in den 1930ern), unterschiedlichster Art. Ich liste einfach mal auf, wo es hingehen könnte:
- Mongolei (Archäologische Untersuchungen von Knochen, mysteriöse Morde...muss man mehr sagen?)
- Nord Rhodesien (Die Suche nach der Heilung nach Malaria läuft ein wenig anders, als gedacht.)
- Bermuda (Bermuda...Sturm...)
- Paraguay (Chaco War...Prof. Moore will "nur" einen Meteoriten untersuchen...im Kriegsgebiet)
- Yucatan (Hurricane Season im mexikanischen Dschungel...yeah!)
- Indien (Die Geschichte der Christenheit führt nach Indien)
- Grönland ( Zwei Teilnehmer einer Expedition nach Grönland werden umgebracht. Werden die Ermittler die restlichen Teilnehmer retten können und hinter das Geheimnis kommen?)
- Papua Neu-Guinea (Wieder mal Dschungel...und eine mysteriöse Flöte)
- Irland (Ein gesunkenes Dampfschiff vor der Küste Irlands)
- Clipperton Island (s. u.)
Alle Szenarien gefielen mir gut, mit Ausnahme vielleicht von Clipperton Island, auch wenn dies das "sandboxigste" Szenario von allen ist. Aber für Franklin D. Roosevelt die "Ferien" vorzubereiten und als Universitätsmitarbeiter durch Erkunden einer Insel sein Interesse zu wecken...hm, muss man wohl mögen, wobei es keinesfalls schlecht ist, denn der Horror ist ein "Klassiker". Bei der Auswahl dürfte eigentlich für jeden SL etwas dabei sein und, wie gesagt, ich bin der Meinung, dass man daraus noch mehr stricken kann als die durchschnittlich 18 - 20 Seiten pro Szenario.
Nochmal: Man muss Reiseabenteuer mögen, sonst ist das Buch bestenfalls als Steinbruch zu gebrauchen.
Deshalb auch wieder ein gemischtes Fazit: