Autor Thema: Rhylthar schreibt...  (Gelesen 76380 mal)

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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #100 am: 6.05.2018 | 20:25 »
Daran wäre ich interessiert ;)

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Offline Rhylthar

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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #101 am: 6.05.2018 | 20:36 »
Dungeon Magazine #90



Klappentext: Entfällt.

Anekdotisches (muss man nicht lesen, bin nur in Nostalgiestimmung):

Als damals D&D 3.0 (und später 3.5) herauskam, hatte ich meine rollenspielerische Hochzeit. Nicht nur mit den Runden, sondern mit eben diesem System. Ich glaube nicht, dass ich übertreibe, wenn ich behaupte, damals eine extreme System Mastery besessen zu haben (viel mehr, als ich jemals wieder auch nur versucht hätte), was mir u. a. Jobs erst bei AMIGO und hinterher bei Feder & Schwert eingebracht haben. Wenn ihr euch also über Übersetzungen aus der damaligen Zeit beschweren wollt, bei 4 Büchern trage ich als Lektor eine Mitschuld.

Im Zuge dieser System Mastery erkannte ich schnell, dass ich nur mit den (in meinen Augen auch nur semi-guten) Abenteuern von WotC nicht sehr weit kommen würde. Also griff ich, neben Necromancer Games-Werken, zum DUNGEON Magazine (und dem Schwestermagazin DRAGON), das eben mir auch jede Menge Abenteuerfutter geben konnte und dies meist in mindestens guter Qualität. Paizo wird dafür ewig einen Stein bei mir im Brett haben.

Mein Eindruck:
DUNGEON Magazine #90 hat insgesamt ca. 170 Seiten (inkl. Werbung), allerdings beschäftigen sich 110 mit D&D-Abenteuern, der Rest gehört dem Polyhedron-Magazine. Es waren also quasi zwei Zeitschriften in einer, wobei ich auf den Polyhedron-Part nicht eingehen werde, außer, um kurz das Thema zu nennen: Pulp! (also auch durchaus interessant).

In dieser Ausgabe befinden sich insgesamt vier Abenteuer (drei längere, ein kürzeres Szenario) und die Rubrik "Critical Threat", in der ein böser NSC vorgestellt wird, den man in seine Kampagnen einbauen kann. Ich werde einfach mal kurz alle Abenteuer anreissen (mit ein paar Spoilern).

The Elfwhisper (24 Seiten):

Auf der Jagd nach einem gesuchten Verbrecher verschlägt es die Abenteurer an den Rand eines Waldes, von dem die Bewohner der anwohnenden Dörfer nur mit Furcht sprechen. Er sei verwunschen und wer hineingeht, wird nicht mehr gesehen. Hm, ärgerlich nur, dass der Verbrecher leider wohl genau dahin geflohen ist.

Wildnis-Abenteuer mit schönen Begegnungen, netter Hintergrundgeschichte und knackigen Gegnern. Habe ich mal geleitet, kam gut an.

Totentanz (22 Seiten):
Amerikaner (ich nehme an, der Autor ist Amerikaner) sind manchmal schon ein lustiges Völkchen. Wer kommt denn auf die Idee, die Ortschaften in diesem Abenteuer an Schweizer Städte anzulehnen? Luzern, Bregen(t)z, Chur....hat mich schon amüsiert.

Das Abenteuer ist grundsolide, eine Stadt wurde von einem Fluch befallen und ist quasi nur noch eine Nekropole. Warum dies so ist und wie man es beenden kann, ist Sache der SC.

Prey for Tyrinth: (6 Seiten):
Kurzes Szenario für zwischendurch. SC finden alte Aufzeichnungen, in denen ein Schatz beschrieben ist...muss ich mehr sagen?
Mini-Dungeon mit originellem Endgegner. Hat mir gefallen.

Tears for Twilight Hollow (48! Seiten):

Der Hauptgrund, warum ich überhaupt dieses Review schreibe. Absolut großartiges Forgotten Realms-Abenteuer! Insgesamt viermal nahezu unverändert geleitet, jedesmal kam es super an. Plot-Twists, Detektivarbeit, Horrorszenen, knackige Kämpfe...Herz, was willst Du mehr?

Etwas genauer:
Shaunnra, Paladina von Ilmater und Beschützerin von Twilight Hollow, ist tot. Jeder Versuch des ansässigen Tempels des Ilmater, sie wiederzubeleben, ist gescheitert, ohne dass man weiss, warum. Der Ort leidet und die Bedrohungen von außen, die bis jetzt von Shaunnra in Zaum gehalten werden konnten, rücken immer näher...

Ich wiederhole nochmal: Für mich eines der besten Abenteuer, die ich leiten durfte (leider nie als Spieler erlebt). Klasse Antagonisten, gute Karten, Artwork u. a. von Brom, überraschende (aber nicht unlogische) Auflösungen gepaart mit Herausforderungen an die SC, die den Namen verdient haben.

Critical Threat:

Beschreibt einen Werwolf Kleriker von Malar. Nette Beschreibung, gutes Bild, wurde ein- oder zeimal von mir in Abenteuern verwendet. Schöner Bonus.

Mein Fazit:
Ja super, Rhylthar...ein Review über ein mehr als 16 Jahre altes Magazin, das auf legalem Wege nicht mehr erhältlich ist...schön die Nase lang gemacht!"

Nicht verzagen, meine Freunde, einfach mal die Augen offen halten. Auf ebay (Suchkriterium: "Dungeon Magazine #90") sind gerade zwei Stück relativ preiswert zu haben. Und ansonsten: Durchwühlt die Grabbelkisten eurer lokalen Händler. Guckt auf Cons oder Messen bei den Händlern vorbei, sie werden immer wieder verscherbelt. Haltet hier im Forum die Ausschau bei den Verkäufen. Und scheut euch auch nicht, auch andere DRAGONS/DUNGEONS für kleines Geld mitzunehmen, es lohnt sich!

In diesem Sinne:  :d
« Letzte Änderung: 6.05.2018 | 20:41 von Rhylthar »
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Rhylthar

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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #102 am: 6.05.2018 | 20:38 »
@ Uwe-Wan:
Leider kein Earthdawn bei mir.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #103 am: 6.05.2018 | 20:47 »
Betrachte es unter der Möglichkeit einer Konvertierung/ Nutzung in anderen Settings.
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Online Antariuk

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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #104 am: 6.05.2018 | 21:12 »
[...] das Abenteuer habe ich nicht. Aber "Ebon Mirror", das kann ich mal machen. :)

Cool! :d
Alternativ, oder zusätzlich, würde mich interessieren was du von "The Shattered Gates of Slaughtergarde" (WotC) hältst. Im Netz wurde das ja gerne zerpflückt, ich selber habe das mal geleitet mit dem Vorsatz was Gutes draus zu machen, ist nach 3 Sitzungen und einem TPK dann aber vorzeitig abgebrochen worden 8]
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Offline Rhylthar

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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #105 am: 6.05.2018 | 21:20 »
Cool! :d
Alternativ, oder zusätzlich, würde mich interessieren was du von "The Shattered Gates of Slaughtergarde" (WotC) hältst. Im Netz wurde das ja gerne zerpflückt, ich selber habe das mal geleitet mit dem Vorsatz was Gutes draus zu machen, ist nach 3 Sitzungen und einem TPK dann aber vorzeitig abgebrochen worden 8]
Puuhhh...das habe ich ja vor Ewigkeiten (an)gelesen. Muss ich mal gucken, wann ich den Wälzer mal wieder hervorkrame.

@ Weltengeist:
Das von dir gewünschte 5E-Abenteuer habe ich leider auch nicht. "Wrath of the River King" könnte ich machen.
« Letzte Änderung: 6.05.2018 | 21:22 von Rhylthar »
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Weltengeist

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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #106 am: 6.05.2018 | 21:24 »
@ Weltengeist:
Das von dir gewünschte 5E-Abenteuer habe ich leider auch nicht. "Wrath of the River King" könnte ich machen.

Kein Problem, war ja nur ein Gedanke. "Wrath of the River King" kenne ich gar nicht - falls ich daran was ändern sollte, kannst du es ja mit aufnehmen :).
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Offline afbeer

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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #107 am: 6.05.2018 | 23:37 »
@ Weltengeist:
Das von dir gewünschte 5E-Abenteuer habe ich leider auch nicht. "Wrath of the River King" könnte ich machen.
Macht es bei den in verschiedenen D&D Versionen vorliegenden Abenteuern einen Unterschied in welchem Regelsystem sie abgefasst sind?
Oder gilt 'Kennt man einer Version, kennt man alle Versionen.'?

Offline Rhylthar

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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #108 am: 7.05.2018 | 06:33 »
Macht es bei den in verschiedenen D&D Versionen vorliegenden Abenteuern einen Unterschied in welchem Regelsystem sie abgefasst sind?
Oder gilt 'Kennt man einer Version, kennt man alle Versionen.'?
Grundsätzlich ist es so, dass mir bei den meisten Abenteuern das System erstmal egal ist, weil ich die Regeln beim Durchlesen nicht als erstes im Fokus habe.

In der Tat ist es jedoch so, dass ich je nach D&D-Regelversion schneller auch erkenne, wie die Regeln umgesetzt werden. Im Klartext: Nach wie vor lese ich einen 3.0/3.5-Stat-Block so, als wäre es Fließtext. Aber ich bin natürlich nicht mit jedem Regelsystem gleich gut vertraut. Eine grobe Einteilung sieht ungefähr so aus (absteigend nach Kenntnisstand):

1. D&D 3.0/3.5
2. D&D 5E
3. OSR
4. Pathfinder
5. AD&D 2nd

Die 4E fällt völlig raus. Jegliche angewandte Regeln sagen mir gar nichts, da sie (ganz wertneutral) für mich ganz weit weg sind von allen anderen Editionen.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Rhylthar

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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #109 am: 7.05.2018 | 08:00 »
Heute "Spätschicht, darum noch was am Morgen:

The Ebon Mirror



Klappentext:

Curiouser and curiouser ...

Mein Eindruck (mit entscheidenden Spoilern!):
"The Ebon Mirror" ist ein 95seitiges D&D-Abenteuer aus der 3.0/3.5 Ära. von Keith Baker. Das Artwork ist gut (nicht überragend) und es ist momentan für unter 10,00 € als pdf zu haben.

Die Story:
Die Gruppe wird beauftragt, im Auftrag einer Organisation gefährliche Artefakte zu transportieren, damit sie zerstört werden können. Auf ihrem Weg zum Bestimmungsort geraten sie durch Zufall (naja, es wird wohl eher unweigerlich passieren) in eine Parallelwelt, in der sie vorerst gefangen sind. Ihr einziger Ausweg: Den Gefahren dort zu trotzen und den Rückweg zu finden.

So kurz, so simpel. Nichts wirklich besonderes. Aber ich würde es ja nicht besprechen, wenn es da nicht noch einen Clou gäbe. Denn "The Ebon Mirror" wartet mit einer Besonderheit auf, die es zu einem sehr speziellen Abenteuer macht, welches nicht für jede Gruppe geeignet ist und vor allem vom SL sehr viel abverlangt: Wie man am Namen vielleicht schon erahnt, ist die Realität, wie sie die SC kennen, vollkommen umgedreht.

Wir reden also von friedliebenden und zaubernden Orks,  handwerklichen Goblins, blutrünstigen Elfen, kriegerischen Halblingen, im Wald lebenden Gnomen, gute Untote, etc. Einfach mal alle Klischees gedreht. Aber damit nicht genug: Alle Ausrüstungsgegenstände magischer Art werden ins Gegenteil verkehrt, alle Zauber und zauberähnlichen Fähigkeiten auch. Als Beispiel: Statt bei einem Unsichtbarkeitszauber zu verschwinden, steht man plötzlich hell erleuchtet und für jeden sichtbar in der Landschaft rum.

"The Ebon Mirror" widmet diesen Dingen durchaus einige Seiten, um einen SL damit nicht alleine zu lassen. Dies ist in meinen Augen vorbildlich, denn insgesamt ist der Arbeitsaufwand für einen SL natürlich sehr hoch. Hier muss man sich als potenzieller SL halt auch die Frage stellen, ob man eine Gruppe dafür hat, die bereit ist, das mitzumachen. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass dies nicht immer der Fall sein wird, weil es eben auch ein sehr starker Eingriff in die von den Spielern gewünschten Charaktere ist. Ich konnte es nur für eine Gruppe leiten, die sehr offen für solche Dinge war. Schön war auch, dass diese sehr in Klischeedenken verankert war (klassisch schwarz/weiss), so dass hier viele Überraschungen auf sie zukamen. Wer natürlich mal richtig "weird" spielen will, packt das Abenteuer nach Middle-earth. ;)

Die eigentliche Geschichte ist überdurchschnittlich, ohne zu glänzen. Muss sie aber auch nicht, da der Fokus hier ganz klar auf der Umkehrung der Realitäten liegt.

Mein Fazit:
Wer eine "offene" Gruppe und genügend Zeit als SL hat, dem kann ich das Abenteuer nur empfehlen. :)
« Letzte Änderung: 7.05.2018 | 08:03 von Rhylthar »
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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #110 am: 7.05.2018 | 21:24 »
Da ich leider gerade gemerkt habe, dass es keinen Sinn macht, über ein Produkt zu schreiben, das man kaum noch zu vernünftigen Preisen kaufen kann, dann nur eine kurze Meinung zu etwas anderem.

Tome of Beasts 5E



Klappentext:

A Horde of New 5th Edition Monsters!

DM: “A collection of hundreds of eyes floats down the corridor toward you, trailing ganglia and dripping caustic fluid that sizzles when it hits the ground. What do you do?”
PLAYER: “I retire, and become a farmer.”


Whether you need dungeon vermin or a world-shaking personification of evil, the Tome of Beasts has it. Here are more than 400 new foes for your 5th Edition game-everything from tiny drakes and peculiar spiders, to demon lords and ancient dragons.

Mein Eindruck:

Ich habe damals den Kickstarter für dieses Buch aus zwei Gründen mitgemacht: Erstens kann man ja nie genug Monsterbücher haben und zweitens war ich vom Monster Manual von WotC ein wenig enttäuscht. Das lag vor allem daran, dass nach meinem Gefühl (und bei meinen wenigen Ausflügen in One/Two-Shots hat sich das zum Teil bestätigt) die Gegner im Monster Manual nicht auf das Spiel mit Feats und anderen Optional Rules ausgerichtet sind und dann zum Teil einfach viel zu schwach und/oder zu langweilig sind. Klar, wenn man ein wenig mit der Materie vertraut ist, kann man immer selbst nachbessern, aber warum nicht mal gucken, was die anderen so basteln können?

Tome of Beasts umfasst 433 Seiten mit über 400 "neuen" Monstern/Gegnern, wobei man fairerweise sagen muss, das manches auch nur eine Variante von etwas bekannten ist (z. B. Cave Dragon). Trotzdem, Abwechslung kann nie schaden. Jedem Monster ist mindestens eine Seite gewidmet, das Artwork gefällt mir durchgehend gut, teilweise...hmm...Mature Content. Nichts, was mich stören würde, wollte es nur gesagt haben. Wichtig für mich: Wir reden hier nicht von reinen Stat Blocks und Fähigkeitenbeschreibung, auch sogenannter Flufftext ist für jeden Gegner dabei. Dies ist für mich deshalb wichtig, weil ich wissen will, ob dieser Gegner nun auch in meine Kampagne passt oder nicht. Kobold Press hat hier auch viele Monster aus ihrem hauseigenen "Midgard"-Setting reingepackt, was ich persönlich aber nicht tragisch finde.

Nun zum oben erwähnten: Die Stärke der Gegner. Ja, sie sind meiner Meinung nach stärker als Monster mit dem selben Challenge Rating aus dem offiziellen Monster Manual. Dies liegt vor allem an den Spezialfertigkeiten, die jedes Monster hat und somit keines zu einem reinen "Flesh Bag" verkommt. Außerdem können diese Spezialfertigkeiten auch Charakteren mal richtig zusetzen, so dass evtl. auch mal die eine oder andere Taktik gefahren werden muss. Definitiv ein Bonuspunkt. Außerdem sind auch mehr hochstufige (CR) Gegner enthalten und, dies wird Druiden freuen, auch einige "Beasts"...mehr Möglichkeiten zum Verwandeln! Ich persönlich mag ja besonders die große Anzahl sowohl an "Fey"-Kreaturen als auch die "Constructs". Dass bei so vielen Monstern nicht jedes meinen Geschmack getroffen hat, dürfte klar sein, aber das habe ich auch nicht erwartet.

Der Online-Support ist auch gut; mittlerweile 2 Errata (1st und 2nd Printing) und 2 Listen ("Monsters by Terrain" und "Monsters by Terrain") sind kostenlos erhältlich. Kommen wir zum einzigen Nachteil: Kobold Press bietet anscheinend keine Print+PDF-Bundle außerhalb ihres eigenen Shops an. Bei Roland gäbe es also nur die Print-Version für 48,95 €. Der Preis ist vollkommen angemessen, aber bei so einem Wälzer hat man natürlich gerne das pdf dabei.

Mein Fazit:
Auch wenn WotC mittlerweile seine Monsterauswahl durch weitere Bücher erhöht hat, Tome of Beasts wird trotzdem bei mir immer zum Einsatz kommen. Definitive Kaufempfehlung, evtl. sogar die Pawns noch dazu.  :d
« Letzte Änderung: 8.05.2018 | 07:44 von Rhylthar »
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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #111 am: 8.05.2018 | 00:13 »
Danke für den Eindruck, ich schleiche seit Monaten um ToB herum und überlege mir das anzuschaffen und wackele immer so bei 50/50 herum.
Hast du das Book of Lairs auch? Falls ja, wäre für mich spannend wie gut das im Zusammenspiel mit ToB ist.
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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #112 am: 8.05.2018 | 06:29 »
Tome of Lairs habe ich erst im Dezember im Rahmen eines Humblebundle-Deals bekommen und noch nicht wirklich reingeguckt.  :-\
« Letzte Änderung: 8.05.2018 | 06:35 von Rhylthar »
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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #113 am: 8.05.2018 | 10:31 »
Eine grobe Einteilung sieht ungefähr so aus (absteigend nach Kenntnisstand):
1. D&D 3.0/3.5
2. D&D 5E
3. OSR
4. Pathfinder
5. AD&D 2nd
Wenn also ein Abenteuer in Pathfinder vorliegt, reicht das schon um es in 5E zu bespielen oder sollte man die neue 5E Version nehmen?
(Oder 3.X -> Pathfinder; 3.X -> 5E; 4E -> Pathfinder; 4E -> 5E; OSR -> 3.X; 3.X -> Swords & Wizardry ...)

Offline Rhylthar

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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #114 am: 8.05.2018 | 10:53 »
Das kann ich pauschal nicht beantworten, weil es davon abhängt, wie sehr man jeweils mit den beteiligten Systemen vertraut ist. Meiner Erfahrung nach ist das Zielsystem noch ein wenig wichtiger, d. h. ich habe kaum Probleme, Pathfinder in 5E zu konvertieren.

Wenn man die Wahl hat, natürlich immer das passende Abenteuer zum passenden System. Dafür extra nochmal Geld ausgeben? Nur, wenn man so doof ist wie ich und sich manches doppelt kauft (so geschehen bei Primeval Thule).
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Offline Rhylthar

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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #115 am: 8.05.2018 | 21:03 »
Heute mal zur Abwechslung was Frisches auf den Tisch!

Adventures in Middle-earth - Rivendell Region Guide



Klappentext:
The Rivendell Region Guide takes your adventures West across the Misty Mountains to the Last Homely House, expanding play into eastern Eriador, covering not only Rivendell itself, but Angmar, Fornost, Mount Gram, Tharbad and everywhere in between.

Mein Eindruck:
Erstmal mal wieder was vorweg (kann man auch weglassen, wenn man nur etwas über das Produkt wissen will):
Als die ersten Ankündigungen rausgingen, Middle-earth würde mit D&D-Regeln umgesetzt, war die Aufregung ja groß. Neben Vorfreude gab es auch eine gehörige Portion Skepsis bis hin zu absoluter Ablehnung. Und auch ich muss gestehen, dass ich eine gewisse Skepsis an den Tag gelegt hatte, denn Middle-earth gehört neben Star Wars zu meinem "heiligen Boden", was soviel heisst wie: Da will ich meine verklärten Gedanken zu diesen Welten mir nicht mit einem halbgaren RPG-Produkt kaputt machen lassen. Habe mich auch jahrelang geweigert, irgendetwas in dieser Richtung zu spielen. Außerdem gab es ja schon ein fantastisches Spiel namens "The One Ring" (TOR) zu diesem Thema...

6 Bücher später kann ich nur sagen; Adventures in Middle-earth (AiME) ist großartig. Ich werde keine Vergleiche zwischen den beiden Spielen (TOR vs. AiME) anstellen; sie sind anders, aber beide für sich großartig. Und, dann brauche ich es gleich nicht zu sagen, sie gehören beide von der Aufmachung her zum besten RPG-Material, was mir in den letzten Jahren in die Hände gefallen ist.

Nun zu Rivendell:
144 Seiten, Artwork: S. o. 38,95 € inkl. pdf beim Roland, in meinen Augen ein Schnapper.

Insgesamt 9 Unterkapitel sind in diesem Buch enthalten; vorab schon mal: Ein guter Mix aus Beschreibung und Regeln.

Kapitel 1 beschreibt Rivendell und Umgebung inkl. Elronds Haus, wichtige Persönlichkeiten, mögliche Aktivitäten, etc. War schon im Schwesterbuch von TOR zwiegespalten, weil mir erst nicht ganz klar war, was man denn dort so machen könnte, aber wie dort werden auch hier verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, was Rivendell Charakteren bietet.

Kapitel 2 und 3 kann man zusammenfassen. Erst gibt es eine kurze Abhandlung der Geschichte Eriadors und dann eine ausführliche Beschreibung der Gegenden in Eastern Eriador. Hier springt mein Fluff-Herz ja quasi aus der Brust: Gegendbeschreibungen mit Abenteueraufhängern, Flora und Fauna, Bewohner, wichtige Personen und Plätze. Mit Karten. Keine Ahnung, wie man das viel besser machen will, ich habe den Part (immerhin 35 Seiten) förmlich verschlungen.

Weiter gehts mit Gegnern. Trolle, Untote...alles was das SL-Herz begehrt. Natürlich, wie soll es sein, immer mit äußerst ansprechenden Bilden und Beschreibungstexten. Ach ja, die Nazgûl sind auch drin.

Dann zwei Kapitel über Schätze. Klingt erstmal ein wenig trocken, aber da Schätze in AiME doch größere Bedeutung haben, als beim Standard-D&D (weil seltener), fand ich die dargebotenen Regeln sehr informativ und sinnvoll. Lesetipp: Magical Treasure Indexes...klingt nichtssagend, kann aber imho das Spiel sehr bereichern (sind quasi vorgeplante SL-Aufzeichnungen für mögliche Schätze für Abenteurer).

"The Eye of Mordor" ist ein optionale Regel, über die man nachdenken kann. Es gibt dafür quasi 2 Werte: "The Hunt" und "The Veil". Es geht darum, wie sehr Sauron/der Feind auf die Gruppe aufmerksam wird. Die Gruppe hat einen Grundwert für "The Hunt", der sich durch Handlungen oder Machtzuwachs erhöhen kann. Passiert eine Erhöhung, muss gewürfelt werden, nämlich gegen den neuen Wert von "The Hunt" mit einem d20 modifiziert durch den Wert in "The Veil" (gibt an, wie gut sich die Charaktere vor dem Feind verbergen können). Misslingt er...nicht gut! Gar nicht gut!

"High Elves of Rivendell" werden als spielbare Rasse präsentiert. Im Gegensatz zu TOR werden hier D&D-Eigenschaften umgesetzt, in dem Fall "Balancing". High Elves sind mMn nicht stärker als die anderen wählbaren Rassen, das war in TOR deutlich anders. Sie verlieren aber dadurch nichts von ihrem Flair, da sind schon ein paar sehr coole Eigenschaften dabei!

Den Abschluss bilden Zufallstabellen für die Reisephase durch Eriador. Wobei Tabellen hier nicht wörtlich zu nehmen ist, nennen wir es besser kurze "Encounter", in denen eben auch beschrieben wird, was da passiert. Super praktisch und gut ausgearbeitet.

Mein Fazit:
Was meint ihr denn, was ich nach der ganzen Lobhudelei geben werde? Richtig,  :d ^-^
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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #116 am: 8.05.2018 | 21:14 »
Sehr nett! Planst Du die restlichen AiME-Bücher auch noch hier zu besprechen?
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Offline Rhylthar

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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #117 am: 8.05.2018 | 21:19 »
Sehr nett! Planst Du die restlichen AiME-Bücher auch noch hier zu besprechen?
Puuh, hatte ich erstmal nicht im Sinn. Zumindest nicht die Grundregelwerke und die Mirkwood Kampagne, den Rhovanion Guide könnte ich demnächst mal machen. :)
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Online schneeland

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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #118 am: 8.05.2018 | 21:24 »
Puuh, hatte ich erstmal nicht im Sinn. Zumindest nicht die Grundregelwerke und die Mirkwood Kampagne, den Rhovanion Guide könnte ich demnächst mal machen. :)

Kein Problem. Ich wollte nur mal festhalten: ich mag Deine Rezensionen und wäre auf jeden Fall interessiert mehr zu AiME zu lesen. Soll aber jetzt auch nicht in Stress ausarten :)
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Offline Rhylthar

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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #119 am: 8.05.2018 | 21:28 »
Kein Problem. Ich wollte nur mal festhalten: ich mag Deine Rezensionen und wäre auf jeden Fall interessiert mehr zu AiME zu lesen. Soll aber jetzt auch nicht in Stress ausarten :)
Neee, Stress ist es nicht. Schreibe momentan gerne ab und an ein wenig was. Die anderen AiME-Bücher sind halt länger her, dass ich sie gelesen habe und die Mirkwood Kampagne ist so komplex, da müsste ich mich richtig einlesen (und wohl auch sehr viel schreiben).

Grundsätzlich kann ich nur sagen: AiME ist für mich eine der positiven Überraschungen der letzten Jahre und gehört zu den Top 5-Spielen, die ich momentan gerne spielen würde.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #120 am: 8.05.2018 | 21:36 »
Neee, Stress ist es nicht. Schreibe momentan gerne ab und an ein wenig was. Die anderen AiME-Bücher sind halt länger her, dass ich sie gelesen habe und die Mirkwood Kampagne ist so komplex, da müsste ich mich richtig einlesen (und wohl auch sehr viel schreiben).

Grundsätzlich kann ich nur sagen: AiME ist für mich eine der positiven Überraschungen der letzten Jahre und gehört zu den Top 5-Spielen, die ich momentan gerne spielen würde.

Ok, hatte das so interpretiert, dass Du jetzt erst kürzlich alle 6 gelesen hast. In dem Fall nehme ich einfach die generelle Einschätzung mit. Ich hab' das System schon länger auf meiner Wunschliste stehen, aber im Moment ist das Regal zu voll (und das Konto zu leer) - wahrscheinlich werde ich letztlich doch schwach, insbesondere, wenn die Übersetzung gut werden sollte (und auch die Kampagnenbücher abdeckt).
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Offline Rhylthar

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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #121 am: 10.05.2018 | 09:43 »
So, mal ein Review, das auch ein wenig eine Gegendarstellung zu dem sein soll, was ich bei Thallions Bewertungen gesehen habe.

Out of the Abyss



Klappentext:
Madness is the only escape...

Mein Eindruck (sehr viele Spoiler):
250 Seiten vollfarbiges Hardcover, 43,95 € beim Roland. Gewohnt hochklassiges Artwork und Layout. Out of the Abyss (OotA) stammt noch aus der Zeit, als die Abenteuer von WotC an andere Verlage vergeben wurde; OotA wurde in Zusammenarbeit mit Green Ronin Publishing erstellt. Es soll Charaktere von Stufe 1 - 15 bringen, wobei ich Stufe 1 wirklich nicht empfehlen kann; 2 oder sogar 3 ist da schon besser.

Hintergrund:
OotA basiert auf einem Romanhintergrund von R. A. Salvatore. Gromph Baenre, Erzmagier von Menzoberranzan (eine der wichtigsten Städte der Drow) hat ein magisches Ritual ein wenig versaut, um es vorsichtig auszudrücken. Er hat es tatsächlich geschafft, einige der mächtigsten Erzdämonen in das Underdark zu beschwören, was natürlich Folgen hat, da alleine ihre Präsenz die Umgebung und die Bewohner beeinflusst (und nicht gerade zum Positiven).

Man kann OotA grob in zwei Teile aufteilen: "Raus" und "Rein". Alles beginnt mit "Raus", denn die SC sind Gefangene in einem Drow Aussenposten und es geht nur um eines: Flucht! Ist schon für manche Gruppen ein schwieriger Anfang, aber durchaus jetzt auch nichts, was in meinen Augen ablehnungswürdig ist. Muss man halt mit seiner Gruppe ausmachen bzw. einschätzen können, ob das passt.

Ziel ist es also, den Drow und dem Underdark zu entkommen. Von oben erwähnten Hintergrund wissen die SC erstmal nichts. Auch nicht schlimm, denn der Weg nach "oben" ist schon ein Abenteuer für sich. OotA macht hierbei etwas, was ich einerseits super, andererseits für sehr schwierig halte: Es stellt den SC NSC an die Seite. Aber nicht irgendwelche gesichtslosen Figuren, sondern eine Ansammlung von richtig abgefahrenen NSC, die vom SL Leben eingehaucht bekommen müssen, wobei OotA entsprechende Beschreibungen liefert. Beispiele gefällig? Der pazifistische Kuo-Toa und das Myconoiden-Kind sind nur 2 der insgesamt 9(!) NSC, die ebenfalls entkommen wollen (und noch andere Motivationen haben...). Wer als SL hinbekommt, die vernünftig einzubringen, ist ein absolutes Genie und wird seiner Gruppe viel Freude bereiten!

Okay, zurück zur Flucht. Die ist sehr offen gestaltet, denn die SC können durchaus selbst entscheiden, wo es langgehen soll. Ein SL muss nun entscheiden, ob er es wirklich ganz offen lässt (und bestimmte Gegenden nicht umändert, weil die SC eigentlich noch "zu klein" sind) oder eben anpasst, je nachdem, wo es langgeht. Bei dieser Reise durch das Underdark kommt es zu einer vielzahl von Encountern und ich meine hier nicht "Kampf", sondern alles mögliche, also auch durchaus viel Potenzial für Rollenspiel (zusätzlich zu den NSC). Nach und nach bekommen die SC auch mit, dass irgendwas nicht ganz richtig läuft im Underdark, denn der Einfluss der Dämonen macht sich immer mehr bemerkbar (u U. auch bei den SC...siehe Klappentext). Dies geht soweit, dass die Demogorgon über den Weg laufen (Wer das ist? Siehe Cover!) und besser nicht versuchen, ihm in die Quere zu kommen.

Neben dem reinen Abenteuer bietet OotA auch durchaus viel Hintergrundmaterial an diesen Stellen. Beschreibungen eines Kuo-Toa-Dorfes, der Duergar-Stadt Gracklstugh oder Blingdenstone (Svirfneblin) sind auch außerhalb dieses Abenteuers durchaus nützlich, wenn man mal eine andere Kampagne dort spielen möchte.

Kurzum: "Raus" verlangt dem SL einiges ab und die SC sind mit einem eher ungewöhnlichen Abenteuer konfrontiert. Hat man die Gruppe dafür, ist das sicherlich eine wilkommene Abwechslung. Mir hat es außerordentlich gut gefallen.

"Rein", das kann ich schon mal sagen, empfand ich als den etwas schwächeren Part. Nachdem die SC es aus dem Underdark geschafft haben, werden dsie nach Gauntlgrym eingeladen und stehen dann vor Bruenor Battlehammer, dem König (ja, genau jenem...). Lange Rede, kurzer Sinn: Die SC werden, u. a. von den in den WotC-Abenteuern üblichen Fraktionen, gebeten (inkl. Unterstützung (Henchmen), zurück ins Underdark zu gehen, die Bedrohung zu beobachten und zu beenden. Puuuh, hier kann es evtl. zu Motivationsproblemen kommen, fürchte ich. Muss aber nicht.

Also wieder "rein". Natürlich nicht den gleichen Weg zurück, sondern andere Ortschaften werden bereist. Alles gut gemacht, allerdings fand ich die Lösung des Problems ein wenig zu platt: Ein anderer Drow-Magier, der seine eigenen Motive hat, kann das Ritual zwar nicht rückgängig machen, aber alle Dämonen auf einen Fleck beschwören, so dass sie sich gegenseitig in einem riesigen Royal Rumble eliminieren und die SC nur noch die Reste einsammeln müssen. Dafür braucht er aber ein paar Materialien, die es zu sammeln gilt...

Okay, das ist platt. Da gäbe es sicherlich Alternativen. Aber es wird ein wenig dadurch wieder wett gemacht, dass die SC hier in wirklich toll ausgearbeitete Gegenden gelangen (inkl. Menzoberranzan mit Beschreibung für den SL für spätere Nutzung) und Encounter erleben, die ich mit Fug und Recht als abgefahren bezeichnen möchte. Story also ein wenig "meh", Inhalt aber "hui". Naja, es kommt, wie es kommen muss: Gigantischer Dämonen-Kampf, one demon left. Er oder die SC. Good luck!

Fazit (und kleiner Rant):

Das Abenteuer muss man nicht mögen, es ist speziell. Es hat seine Schwächen, durchaus.
Aber insgesamt dadurch, dass es eben mal nicht dem Mainstream entspricht, es mit gut ausgearbeiten NSC und Ortschaftsbeschreibungen daherkommt, einen coolen "Weirdness"-Faktor hat und im Zweifel immer noch als Steinbruch für eine Underdark-Kampagne dienen kann, halte ich Wertungen von "2" oder sogar "1" für nicht gerechtfertigt. Man mag seine Gründe haben, aber verwundern tut es mich schon sehr.

Mein Fazit wäre nach Thallions Maßstäben eine "4", hier dann eben:  :)
« Letzte Änderung: 10.05.2018 | 10:25 von Rhylthar »
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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #122 am: 27.05.2018 | 16:15 »
So, mal wieder ans Werk.

Mordenkainen´s Tome of Foes



Klappentext:
Discover the truth about the great conflicts of the multiverse in this supplement for for the world´s greatest roleplaying game.

Mein Eindruck:
256 Seiten Hardcover, $49.95. Schönes Artwork, nicht immer zu 100 % mein Geschmack, doch trotzdem sehr gut. Ich habe (bisher) nur die Limited Edition mit dem alternativen Cover; da gefielen mir die der anderen Bücher besser.

Mordenkainen´s Tome of Foes (MToF) ist in 6 Kapitel aufgeteilt, aber eigentlich kann man eine grobere Aufteilung machen: 1. Hintergrund plus Material und 2. Monster Stats inklusive Beschreibungen. Der Hintergrundteil nimmt ca. 114 Seiten, die Monster den Rest ein.

Fangen wir mit den Hintergründen an. Ganz allgemein: Es wird viel erläutert, es ist ganz interessant, aber manchmal fehlt mir die nötige Tiefe. Gut, wie soll man eine Sache wie den "Blood War" inklusive aller Teilnehmer auch auf knapp 35 Seiten pressen?

Chapter 1 "The Blood War" beschäftigt sich auch eher nur am Rande mit diesem. Vielmehr werden die Spieler/Gegenspieler, sprich Dämonen und Teufel eher beleuchtet. Also alle Erzteufele und alle wichtigen Erzdämonen. Für Neulinge in D&D sehr interessant, für alte Hasen nicht viel Neues (außer, dass Asmodeus wohl kein Gott mehr ist...). Für SL gibt es dann noch Möglichkeiten, Kultisten-NSC ein wenig aufzupeppen und Spieler haben neue Tiefling-Varianten. Nichts spektakuläres, aber solide.

Chapter 2 "Elves"...oder "Elves und Drow". Fand ich sehr interessant, anscheinend sind da ein paar Götter (gerade bei Drow) hinzugekommen. Der Abschnitt über die Elfen selber war mir ein wenig zu lang (war eher in Form der alten "Ecology of..."-Reihe, falls die jemand kennt) und der Konflikt kam mir auch ein wenig zu kurz. Trotzdem kurzweilig und für Spieler neue SC-Optionen als Elfen, die ich gut fand. Sehr interessant: Die Raven Queen, die ich eigentlich als reines 4E-Produkt angesehen hatte, hat es auch in das Buch geschafft. Hat mir gefallen und auch die Shadar-Kai als ihre Untertanen passen sich imho gut in manche Kampagne ein.

Chapter 3 "Dwarves and Duergar"...soll ich dasselbe schreiben wie bei "Elves"? Könnte ich nämlich, denn mehr ist es nicht. Ach ja, Duergar als SC-Klasse. Wobei man auch deutlich sagen muss: Wenn man mal Duergar in seiner Kampagne verwenden will, ist dieser Abschnitt sehr zu empfehlen.

Chapter 4 "Gith and Their Endless War". Endlich mal ein Thema, dass noch nicht so oft aufgegriffen wurde. Schönes Hintergrundmaterial, leider auch ein wenig dünn für SL, um da sehr viel raus zu basteln, aber ein paar nete Ideen kann man sicherlich daraus ziehen. Gith als SC-Klasse (wobei wohl am ehesten Githzerai interessant sind...) sind auch dabei.

Chapter 5..."Halfling und Gnomes"...are you kidding me? Um das mal festzuhalten: Sicher sehr interessant geschrieben, gerade Gnome bekommen mal für mich ein vernünftiges Profil...aber bitte was hat das mit einem Konflikt zu tun? Schön, dass man Svirfneblin spielen kann, aber was genau das in diesem Buch zu suchen hat, ist mir vollkommen schleierhaft.

Chapter 6 sind dann die Monster. Teilweise interessant, ob ich die Stats für manche Erzteufel/Erzdämonen gebraucht hätte, lasse ich mal offen. Allerdings vom CR sehr abwechslungsreich, auch die höheren Stufen wurden bedacht. Schön fand ich, dass die vorgestellten humanoiden Gegner wie Drow, Duergar, etc. verschiedene Stats hatten, als z. B. den Drow Arachnomancer, die Matron Mother (CR 20!), etc.

Mein Fazit:
MToF ist ein schönes Buch mit interessanten Inhalten. Die Illustrationen und die Anmerkungen von Mordenkainen runden das Geschriebene gut ab und es sind viele spannende Informationen enthalten. Aber: Es ist weder Fisch noch Fleisch.

Es ist weder das Book of Vile Darkness, noch ein Fiend Folio, noch ein Manual of the Planes, noch ein "Ecology of..."-Buch. Es ist von jedem etwas. Mir fehlte dann doch ein wenig der Fokus und mir ist auch nicht ganz klar, ob es jetzt nur an SL gerichtet ist oder auch an Spieler, denn eine wirkliche Trennung gibt es nicht in den entsprechenden Abschnitten.

Also bleibt es bei: :)
« Letzte Änderung: 27.05.2018 | 16:18 von Rhylthar »
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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #123 am: 27.05.2018 | 16:26 »
Einmal mehr Danke für die Besprechung! (Ich warte noch auf meine normale Ausgabe) Etwas schade zu hören, dass der Blood War dann doch nicht so viel Raum bekommen hat. Und auch bei der Gith-Sache hatte ich auf SL-Nützlichkeit gehofft.

Aber: Es ist weder Fisch noch Fleisch.

Ich finde, da leiden die neuen D&D-Bände generell ein bisschen dran. Mich persönlich stört der geringere Ausstoß an Büchern gar nicht mal so sehr, aber eine klarere Fokussierung einzelner Bücher wäre schon schön gewesen. Ist aber vermutlich Verkaufserwägungen geschuldet und wird sich (soweit ich mich richtig erinnere) wohl in absehbarer Zeit nicht ändern.
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Re: Rhylthar schreibt...
« Antwort #124 am: 27.05.2018 | 16:35 »
Planescape hat dem "Blood War" eine ganze Box gewidmet. Es war klar, dass nicht so viele Infos kommen können, aber der doch sehr starke Fokus auf die Erzteufel/-dämonen war dann doch nicht ganz so zu erwarten.

Githyanki/Githzerai ist ein schönes Kapitel, insbesondere Gythanki. Aber ein wenig mehr hätte es auch hier sein dürfen, zumindest was die Einbettung in bestehende Kampagnen betrifft.
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