So, dann schreibe ich nun auch mal was, nachdem ich nun schon sehr lange um diesen Thread rumstreune.
Ich war seit ST2008 dabei, mit einigen Unterbrechungen bis zum WT 2017. Ich bin lange gerne zu den Treffen gefahren, aber nun nicht mehr. Die Gründe dafür sind, wie bei den meisten, eher persönlicher Natur bzw. persönlichen Eigenheiten geschuldet.
1. Ich bin systemmäßig eher unflexibel. Ich mache mal den ein oder anderen Oneshot in ein System, aber meistens merke ich nach einer Stunde, dass ich eher underwhelmed bin. Daher fallen bei mir so Sachen wie "ich teste mal ein System auf dem Treffen an" eher weg.
2. Ich mag Oneshots auch nicht besonders. Ich mag lieber Kampagnen bzw. wenn ich Charaktere immer wieder spielen kann. Eine Zeit lang hatten wir auf dem Treffen eine wiederkehrende Star Wars Runde. Das war super und da hab ich mich immer mega drauf gefreut. Seitdem die nicht mehr existiert ist das Treffen ziemlich unattraktiv geworden. Jetzt könnte man sagen, organisier dir doch eine regelmäßige Runde. Klar, könnte ich. Aber warum? Dafür muss ich nicht aufs Treffen fahren. Die Star Wars Runde ist irgendwie entstanden und ist dann geblieben bis sie weg war. Ich will nicht krampfhaft irgendwas veranstalten, nur um mich fürs Treffen zu motivieren.
3. Nun bin ich nicht sozial gehemmt und die meisten Leute auf dem Treffen finde ich cool. Ich hatte noch nie ein Problem damit, dass ich niemanden zum labern gefunden habe. Aber ich fahre eigentlich auf das Treffen um zu spielen, was aber für mich schwieriger geworden ist mit der Zeit (siehe Nr.1+2).
4. Ich bin kein System-Theoretiker. Vielen Threads im Tanelorn kann ich in dieser Hinsicht wenig bis gar nichts abgewinnen. So gehts mir auch auf Treffen, sobald ein Gespräch in die Richtung geht, klinke ich mich aus. Kein Vorwurf, an die TeilnehmerInnen, ich bin nie gegen meinen Willen zugetextet worden. Und ist ja klar, dass auf einem Rollenspieler-Treffen eben auch gefachsimpelt wird. Ich bin eher der Anekdoten-Typ. Aber manche Anekdoten sind irgendwann eben ausgelutscht, weil man sie entweder schon hundert mal gehört oder, schlimmer noch, hundert mal erzählt hat.
5. Das Älter werden macht mir zu schaffen. Damit meine ich explizit nicht das Schlafen in Mehrbettzimmern oder die Verpflegung auf Hessenstein, beides kann ich mühelos wegstecken. Aber bei den letzten Treffen habe ich gemerkt, dass ich den Montag auch noch frei brauche zum erholen. Wer mich kennt weiß, dass ich mir privat nicht einfach so mal Zeit freischaufeln kann. Fünf Tage sind da eine Menge Holz.
6. Ganz ehrlich, nach meinem letzten Treffen (WT2017 auf Gut Dankerode) war ich FROH wieder heim zu fahren. In der Retroperspektive lag das definitiv nicht an den Leuten, sondern weil ich mich meistens gelangweilt habe und die Unterkunft einfach katastrophal schlecht war. Da ist nix schönzureden. Und wenn man sich mehr freut, dass man wieder weg fährt, als die Freude aufs Treffen zu fahren, sollte man aufhören.
Für mich spielt der Treffenbeitrag ebenso wenig eine Rolle wie das Alter der Leute oder die Location. Wenn ich Bock hätte, würde ich auch nach Hamburg fahren und 500€ bezahlen.
Es ist mir aber nicht egal, was aus dem Treffen wird. Wer weiß, ein neues Konzept würde mich vielleicht dazu bewegen, der Sache doch nochmal eine Chance zu geben. Interessant fand ich die Idee, das in einer Ferienhaus-Siedlung zu machen. Auch gerne mit Selbstversorgung oder einem Hybridsystem aus Selbstversorgung und Vollpension, je nachdem wie man es will oder wie viel man bezahlen kann. Ebenfalls überdenkenswert wäre die Überlegung, die Sache nicht als Tanelorn-Exklusiv zu machen. Also eher wie ein Con, offen für alle, auch die, die nicht im Tanelorn angemeldet sind. Das würde den Charakter des Treffens natürlich kolossal verändern, ich weiß. Ich persönlich fände die Idee aber zumindest einer Erwägung wert, so kann man vielleicht auch neue Leute motivieren sich die Sache mal anzusehen.