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Hm, ich würde eher sagen, es ist einfach das gleiche wie "Es ist aber nicht das Mittelalter.". Ein anderes Argument braucht es da gar nicht, weil mir bisher keiner erklären konnte, warum ein Fantasy-Setting denn nun genau welche Mittelalter-Aspekte zu bedienen hat. Und solange das nicht gegegeben ist, braucht es keine Notwenigkeit, zu rechtfertigen, warum ein Fantasy-Setting nicht Mittelalter ist: Ist halt Fantasy (und nicht Mittelalter).
Oh je... was für eine Diskussion...
Das Argument: Fantasy ist eben Fantasy, ist wertlos, da es keinen explikatorischen Mehrwert liefert. Genauso gut könnte man schreiben: ist halt künstlerische Freiheit und in Deutschland gilt ohnehin Meinungsfreiheit und ich kann machen was ich will. Oder man könnte schreiben: Seht her! Der Himmel ist blau![/Polemik]
@Irian, Jolly Orc, et al:
NIEMAND hier hat ein Problem mit Diversität. NIEMAND hier ist ein Rassist und die ständigen Unterstellungen, es würde insgeheim rassistisches Gedenkengut gehegt, sind ungeheuerlich und dieses Forums nicht würdig. Ich bitte um der Sachlichkeit der Diskussion willen, von derartigen Unterstellungen Abstand zu nehmen.
Wer ein Fäntelalter-Setting sieht und dann, weil das irgendwo auch an mittelalterliche Dinge anknüpft - was ja viele tun - willkührlich beschließt, welchen ihm genehmen Regeln das folgen muß und dann enttäuscht ist
Das kann doch jetzt nicht Dein voller Ernst sein?
Stein des Anstoßes ist es doch überhaupt nicht, dass Menschen mit dunkler Hautfarbe in einer Fäntelalterwelt auftauchen. Noch wäre dafür irgend eine Art von Rechtfertigung erforderlich. Hätte Sapkowski mit einem Satz geschrieben: "Das ist Tameria (oder was auch immer). Die Temerianer haben dunkle Hautfarbe und dunkles Krauses Haar." Dann wäre aller Erklärung genüge getan. Hat er aber nicht...
Sapkowski beschreibt jedenfalls im Erbe der Elfen (die anderen habe ich nicht gelesen) die handelnden Personen praktisch überhaupt nicht. Seine Geschichte spielt in einer ganz offensichtlich und unbestreitbar vom europäischen Mittelalter inspirierten Welt. Dem Leser bleibt also gar nichts anderes übrig, als sich anhand des Erzählungsrahmens, die Charaktere selber zu malen. Die naheliegendste Interpretation ist dabei, dass praktisch alle auftauchenden Charaktere europäischen Phänotyps sind. Das ist nicht rassistisch oder bigott oder sonst irgend etwas, aber in gewisser Weise eine Vorgabe der Romanvorlage. Ich lasse mich gerne mit Verweis auf entsprechende demographische Studien eines Besseren belehren...
Soweit die Macher der Serie im Rahmen ihrer künstlerischen Freiheit von der Romanvorlage abweichen, stört mich das, weil eine neuzeitliche politische Komponente in die Geschichte hineingewoben wird, die dort nichts verloren hat. Die Geschichte vom Hexer IST NICHT DIVERS, weil Sapkowski sie so nicht geschrieben hat! Sie wird es auch nicht, indem entsprechend gecastet wird. Das ganze wirkt dann künstlich und nicht schlüssig, wie hier mehrfach und von verschiedener Seite nachvollziehbar dargelegt worden ist.
Natürlich gibt es keine Werwölfe. Aber ich kann akzeptieren, dass es solche Wesen in dieser Welt gibt und meine
suspension of disbelief entsprechend anpassen. Mit der Vorstellung, dass in einer fäntelalterlichen Welt ein gemischtes Volk unterwegs ist, habe ich
bei weitem geringere Schwierigkeiten. Der Unterschied ist aber, dass Werwölfe ein Teil der Geschichte sind und in dieser eine Funktion erfüllen. Die Geschichte vom Hexer funktioniert nicht ohne Monster. Die von den Machern der Serie aufgepfropfte Diversität hat mit der Geschichte vom Hexer hingegen nichts zu tun, schon deshalb nicht, weil sie in der Vorlage überhaupt nicht vorkommt. Sie dient allein politischen Zielen, die außerhalb der Geschichte liegen... in gewisser Weise eine Durchbrechung der vierten Wand ;-) ...und das ist es, was micht nervt.