Autor Thema: [Serie] The Witcher (Netflix)  (Gelesen 61632 mal)

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Samael

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #100 am: 22.12.2019 | 22:34 »
PS
Hier: https://www.reddit.com/r/wiedzmin/comments/83ayrq/interview_with_sapkowski_the_work_of_my_life_is/?utm_source=amp&utm_medium=&utm_content=post_body

Eine Übersetzung eines Interviews mit Sapkowski, wo er als Vorbild für Nilfgaard das römische Imperium nennt, aber auch einen Vergleich mit dem imperialen Frankreich gelten lässt.

Offline Odium

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #101 am: 22.12.2019 | 22:37 »
Ich bin da unschlüssig.

Die in sich abgeschlossenen Monsterjagd-Anteile finde ich relativ gut gelungen, da hätte ich also gerne mehr "Monster of the Week" gehabt.
Andersrum eiert der größere Plot auch abgesehen von den verschiedenen Zeitlinien ziemlich vor sich hin - da dürfte gerne mehr Zug drauf sein.

Eins von beiden hätte es sein dürfen, so wirkt es ein bisschen verzettelt. Und hier und da ziehen sich Szenen für mich zu sehr in die Länge, ohne dass sich irgendwas tut.

Ja, mehr Zug wäre eine gute Empfehlung für eine zweite Staffel, dann würde ich da vielleicht nochmal einschalten...
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Offline Niniane

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #102 am: 22.12.2019 | 22:44 »
Die erste Folge fand ich furchtbar langweilig - da war sehr viel Blabla dabei und sehr wenig Handlung. In der zweiten Folge wurde es besser, aber ich habe den Eindruck, dass die Macher häufig nicht wissen, wann sie eine Szene abschließen sollen und so geht es dann ewig weiter und es wird noch ein Special Effect draufgesetzt und noch einer. Das ist auf Dauer ziemlich langweilig und ermüdend.

Insgesamt ist die Serie ganz nett zu gucken, nichts, was ich unbedingt sehen muss, aber ich kann es mir dabei mit meinem Mann auf der Couch gemütlich machen und das ist die Hauptsache :)

Edit: Und was die Stimme angeht, ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass Henry Cavill sowas sagt wie "I am Batman" (ja, ich weiß, dass er Superman gespielt hat). Das ist so albern...
« Letzte Änderung: 22.12.2019 | 22:47 von Niniane »
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Scurlock

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #103 am: 22.12.2019 | 22:51 »
Gute Serie bisher (Folge 5), mit Cavill als Idealbesetzung...allerdings tatsächlich zu Beginn ein wenig zu sehr mittendrin. Auch die nicht erklärten Zeitsprünge empfand ich anfangs als gewöhnungsbedürftig. Mittlerweile setzen sich die Zeitebenen und Details aber wie Puzzlestücke zusammen, was ich jetzt im Nachhinein wiederum als gelungen empfinde. Die Zeitebenen, wie in anderen Serien/Filmen üblich, sind halt nicht markiert und nicht jeder Scheiss wird bis ins kleinste Detail erklärt. Ich erinnere mich schwach, dass die Bücher damals auch nicht chronologisch angelegt waren.
Die Macher der Serie halten den Zuschauer offenbar nicht für ganz doof und erwarten ein gewisses Mitdenken. Das hatte ich anfangs nicht erwartet, aber es ist erfrischend und gefällt mir.

Samael

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #104 am: 23.12.2019 | 11:23 »
Die Multikultisierung der Serie ist eine absolute Frechheit. Hollywood könnte sich mal an die eigene Nase packen und zur Abwechlsung slavische Ästhetik (eg SCHAUSPIELER!) verarbeiten als europäische Mythen insgesamt ein weiteres Mal zu vergewaltigen.

Warum slawisch. Nur weil der Autor der Buchvorlage ein Pole ist? Der spezifisch "slawische" Anteil in den "Hexer"-Romanen ist eher klein (spontan fällt mir wenig ein außer ein paar Monster). Weder Nilfgaard noch die nördlichen Königreiche habe ich als an "slawische" Vorbilder angelehnt empfunden. Auch die Orts-Namen sind eher romanisch oder germanisch (und die wurden m. W. nicht groß geändert in der Übersetzung). Die Märchen und Mythen, auf die Sapkowski zu Hauf anspielt sind auch eher "westlich". Wobei natürlich Grimms Märchen und die christlichen Rittermythen auch in Polen bekannt und Teil der Kultur sind....

« Letzte Änderung: 23.12.2019 | 15:12 von Samael »

Offline Oberkampf

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #105 am: 23.12.2019 | 12:34 »
Ehrlich gesagt finde ich die Diversität im modernen Hollywoodstil sogar eine der Sachen, die mir eher gut gefallen.
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Offline Talasha

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #106 am: 23.12.2019 | 14:22 »
Ehrlich gesagt finde ich die Diversität im modernen Hollywoodstil sogar eine der Sachen, die mir eher gut gefallen.
Mich störts nur wenn es lächerlich wirkt, solange es eine halbwegs normale Erklärung gibt was der Typ da macht, ist mir die Hautfarbe egal.
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Offline Thaddeus

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #107 am: 23.12.2019 | 14:59 »
Mich störts nur wenn es lächerlich wirkt, solange es eine halbwegs normale Erklärung gibt was der Typ da macht, ist mir die Hautfarbe egal.
Es geht doch gar nicht um Hautfarbe, sondern um Plausibilität. Mich stört die aufgezwungene Diversität gewaltig und ich halte vor dem Hintergrund einige Besetzungen für gravierende Fehlgriffe. Es leidet für mich einfach die Immersion ganz gewaltig, wenn in einer Geschichte, die klar am europäischen Mittelalter angelehnt ist, mit dem Brecheisen Besetzungen vorgenommen werden, die in diesen Hintergrund so überhaupt nicht hineinpassen. Ich finde das absolut grässlich. Was mich aber vor allem so stört, ist dieses belehrende, moraline an der ganzen Sache.

Gegenbeispiel: Robin Hood - König der Diebe. Eine Geschichte, die ebenfalls im europäischen Mittelalter spielt. Durch den Bezug zu den Kreuzzügen wurde hier sehr plausibel Morgan Freeman gecastet. Alles perfekt, auch wenn man den Film ansonsten finden kann wie man will.

Mal ehrlich: Es würde doch auch niemand gescheites auf die Idee kommen, Kagemusha neuzuverfilmen und im Sinne der Diversität die Hälfte der Samurai mit blonden Deutschen besetzen?  :q

Oder man stelle sich mal vor, Winnetou würde heutzutage mit Pierre Brice verfilmt werden? Ein Ding der Unmöglichkeit  ;D
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Samael

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #108 am: 23.12.2019 | 15:01 »
Geht es jetzt um den dunkelhäutigen Hauptmann (?) von Cintra oder was?

Offline First Orko

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #109 am: 23.12.2019 | 15:10 »
Es leidet für mich einfach die Immmersion ganz gewaltig, wenn in einer Geschichte, die klar am europäischen Mittelalter angelehnt ist, mit dem Brecheisen Besetzungen vorgenommen werden, die in diesen Hintergrund so überhaupt nicht hineinpassen.

Das europäische Mittelalter, indem die Bevölkerung von Dämonen und Flüchen heimgesucht wurde und nicht-menschliche Minderheiten unterdrückt hat? Das europäische Mittelalter, in dem spezielle Kinder zu Magierinnen ausgebildet wurden? Das Mittelalter, wo man wirklich von nem Werwolf ermordet werden konnte?
Nee sorry. Wenn deine Immersion DAS schluckt aber mit dunkelhäutigen Schauspielern Probleme hat, ist nicht deine Immersion das Problem  8]

Mal ehrlich: Es würde doch auch niemand gescheites auf die Idee kommen, Kagemusha neuzuverfilmen und im Sinne der Diversität die Hälfte der Samurai mit blonden Deutschen besetzen?  :q

Beispiele für Whitewashing  gibt es zuhauf - auch nicht unproblematisch.
« Letzte Änderung: 23.12.2019 | 15:12 von First Orko »
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Irian

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #110 am: 23.12.2019 | 15:24 »
Mal ehrlich: Es würde doch auch niemand gescheites auf die Idee kommen, Kagemusha neuzuverfilmen und im Sinne der Diversität die Hälfte der Samurai mit blonden Deutschen besetzen?

Sorry, aber was soll denn das für ein Argument sein? Kagemusha ist ein Historienfilm der explizit im historischen Japan spielt. The Witcher ist eine Fantasy-Serie, die explizit NICHT im historischen Mittelalter sondern in einer Fäntelalter Welt spielt. Der Vergleich hinkt nicht nur, der wurde schon notgeschlachtet und heimlich hinterm Haus verbrannt, weil alle sich schämten, wie schlecht der war.

Ingesamt scheint es dich zu stören, dass eine Fantasy-Welt nicht so weiß ist, wie du sie gerne hättest. Das steht dir völlig frei, aber den Anspruch zu haben, dass eine Fantasy-Welt gefälligst pseudo-historische Ansprüche ans Mittelalter zu erfüllen hätte, ist halt einfach unsinnig. Genauso kann ich fordern, dass gefälligst in Grimms Märchen keine Tiere zu sprechen haben, weil sie das ja im Mittelalter auch nicht getan haben. Ist halt grober Unfug.

Ein Fantasy-Setting sollte eine innere Konsistenz haben, aber nicht, irgendwelche Klischees aus dem Mittelalter bedienen müssen. Wenn die einzigen dunkelhäutigen Menschen in dem Setting auf der anderen Seite der Sonne wohnen und es keine Raumschiffe gibt, ok, dann wäre es doof, wenn welche auftreten (ohne sonstige Ausrede). Aber "weil es im Mittelalter auch nicht so viele gab"??? Sorry, das ist ein Grund für eine Gesichtspalmierung, aber sonst nix.
« Letzte Änderung: 23.12.2019 | 15:34 von Irian »
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline Niniane

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #111 am: 23.12.2019 | 15:36 »
Das ist das gleiche Argument, mit dem Zuschauer gerne die Gewalt in GoT (vor allen Dingen gegen Frauen) gerechtfertigt haben: "Das war im Mittelalter so!"

1. Das ist Unsinn, genau wie die Menschen im Mittelalter durch Handel und diplomatischen Austausch sehr wohl wussten, dass es nicht nur Weiße gibt und Gewalt durchaus hart bestraft wurde.

2. Weder The Witcher noch GoT sind historische Dokumentationen. Es mag an das europäische Mittelalter angelehnt sein, aber der Autor bzw. der Regisseur hat die Freiheit, dieses entsprechend auszugestalten, weil es eben Fantasy ist.
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Offline Coltrane

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #112 am: 23.12.2019 | 16:02 »
Kleiner Einwurf am Rande, zu
Zitat von: Thaddeus
Oder man stelle sich mal vor, Winnetou würde heutzutage mit Pierre Brice verfilmt werden? Ein Ding der Unmöglichkeit  ;D
.
Das wäre wahrscheinlich auch ohne Pierre Brice nicht ganz unproblematisch, da Karl May auch kein Native American war und es somit aus heutiger Sicht kritisch ist, dann über diese zu schreiben. In einigen aktuellen Debatten (auch Literatur) wird das in den letzten Jahren diskutiert, gerne auch mit Blick auf Afro Americans oder eben Afrikaner. Als Kern der Problematik werden gerne die fehlenden Diskriminierungserfahrungen von Weißen benannt. Wobei ich mich frage, ob es nicht gerade der Reiz von Literatur ist, sich in etwas hineinzuversetzen und einzufühlen was man nicht ist? Aber das nur am Rande.

Zum Thema: wir haben die erste Folge geschaut und haben mit viel Ach und Krach bis zum Ende durchgehalten. Wir fanden sie einfach nur unglaublich billig und seicht. Deshalb bin ich über die überwiegend positive Aufnahme hier überrascht. Es kann aber auch daran liegen, dass ich nicht so Fantasy affirm bin wie die meisten hier im Forum. Ich fand es sehr hohl und hölzern, quasi wie mit ein paar Tabellen aus einem DMG schnell zusammengewürfelt. Ich hatte mir mehr davon versprochen.
« Letzte Änderung: 23.12.2019 | 16:22 von Coltrane »

Samael

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #113 am: 23.12.2019 | 16:18 »
Ich sehe das ähnlich wie Irian. Zumal hier jetzt nicht der Witcher zum Schwarzen gemacht wurde (was ja ein Bruch mit der Vorlage wäre - wobei auch das nicht grundsätzlich verboten ist...), sondern irgendwelche Nebenrollen. Wir leben halt im 21. Jhdt. und in den USA sind grob 20% der Bevölkerung schwarz (und eine Menge Hispanics und Asiaten gibts auch...). Warum sollen die bei so einem Fantasystreifen nicht auch mitwirken dürfen? Das ist nicht „gezwungen“, sonder fair und überfällig.

Offline Quaint

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #114 am: 23.12.2019 | 16:22 »
Naja, ich hab mich auch etwas gewundert, wo auf einmal wie selbstverständlich dunkelhäutige Personen herkommen. Es gibt sowas zwar im Setting soviel ich weiß (etwa Richtung Serikanien, Hakland und Ophir) aber so wie ich das bisher verstanden habe, ist da eine Durchmischung nicht unbedingt alltäglich. Wer schonmal über den blauen Bergen war oder auf einem anderen Kontinent, der ist per se schon was besonderes, und jemand der von da kommt und auch so aussieht würde wohl ähnlich viel Aufsehen erregen wie etwa ein Hexer. Und da viele Leute echte Sackgesichter sind bei dem Setting hätten diese dunkelhäutigen Personen dann wohl auch viele Probleme. Xenophobie und Aberglaube sind da halt massiv vorhanden. Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?

Aber ich hab andererseits auch kein echtes Problem damit. Filme und Serien sind halt immer auch Kind ihrer Zeit. Ich fänd halt befürwortenswert, wenn irgendwie auch mal beleuchtet würde, wie das Settingintern funktioniert, anstatt dass die einfach da sind und isso.

Zumal halt so Erklärungen a la war halt schon immer so schlecht funktionieren. Wenn man da nicht irgendwie eine kulturelle, örtliche oder anderweitige Trennung hat, oder wenn die Vermischung nicht recht kürzlich passierte, dann, naja, ist es ja rein biologisch so dass sich der Genpool der Population vermischt und man dann halt eigentlich keine hellhäutigen und dunkelhäutigen Personen hat, sondern irgendwas dazwischen.
Ich meine ist ja in unserer Welt auch so, dass es zu dem Thema viel spannende und kontroverse Geschichte gibt, und dass Ehen zwischen hell und dunkelhäutigen Partnern erst seit relativ kurzer Zeit (1-2 Generationen) einigermaßen akzeptiert sind.
Wenn nicht wieder irgendwelchen rigiden Trennungen aufkommen, wird das bei den guten globalen Reisemöglichkeiten und co in 1000 Jahren wahrscheinlich auch bei uns anders aussehen.
Insofern muss da eigentlich eine potentiell spannende Geschichte dahinter stecken.
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Offline Crimson King

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #115 am: 23.12.2019 | 16:34 »
Rassismus ist in der Witcher-Welt sehr weit verbreitet. Insofern würde es absolut nicht zur Vorlage passen, wenn fremdländische Menschen einfach so unter der einheimischen Bevölkerung leben und sich keiner dafür interessiert, dass die Leute offenkundig von woanders her stammen. Diversität um der Diversität willen passt absolut nicht ins Witcher-Setting. Diversität, die zeigt, wieviele Probleme Anderssein in einer intoleranten Umgebung mit sich bringt, d.h. auf der Diversität aufbauende Konflikte, wären dagegen sehr angemessen.
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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #116 am: 23.12.2019 | 16:40 »
Rassismus ist in der Witcher-Welt sehr weit verbreitet.
Nur dass er in den Geschichten primär auf Elfen, Zwerge bzw. Nicht-Menschen bezogen ist und damit eine gewisse Brechung erfährt. Eine ausführliche Thematisierung der unterschiedlichen menschlichen Ethnien und ihrer Hautfarben ist mir hingegen nicht im Gedächtnis geblieben.

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #117 am: 23.12.2019 | 16:45 »
(Parallel zu Crimson King getippt)

Insofern muss da eigentlich eine potentiell spannende Geschichte dahinter stecken.

Genau das ist der Knackpunkt: Insbesondere bei diesem Setting, das sich im politischen wie im privaten Bereich so sehr mit dem Großthema Fremdenfeindlichkeit u.Ä. befasst, wirkt es schon ziemlich seltsam, wenn das bei diesem Aspekt einfach ohne jede Erwähnung ausgeklammert wird.


Den Verweis auf die Zusammensetzung der Bevölkerung, die den Schauspielerpool stellt, finde ich ein ziemlich schwaches Argument.
Aber ja, da gibt es ein Spannungsfeld zwischen dem, was für ein einzelnes Werk passend erscheint und was in der ganzen Branche in Sachen Chancengleichheit und Teilhabe Zielsetzung ist. 
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Offline Crimson King

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #118 am: 23.12.2019 | 16:52 »
Nur dass er in den Geschichten primär auf Elfen, Zwerge bzw. Nicht-Menschen bezogen ist und damit eine gewisse Brechung erfährt. Eine ausführliche Thematisierung der unterschiedlichen menschlichen Ethnien und ihrer Hautfarben ist mir hingegen nicht im Gedächtnis geblieben.

Die nördlichen Königreiche der Hexer-Welt ist offenkundig ans europäsiche Mittelalter angelehnt. Da braucht es keine besondere Thematisierung unterschiedlicher Ethnien und ihrer Hautfarben, solange niemand von der entsprechenden Norm abweicht. Dass es bei Rassismus nicht notwendigerweise um ethnische Zugehörigkeit geht, steht dabei noch mal auf einem anderen Blatt. Dementsprechend mögen sich Nilfgaardier und Nordländer auch so sehr.

Was du mit Brechung meinst, ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Ablehnung des Nichtnormativen, und die wiederum kann für aufgeklärte, humanistischen Idealen verpflicheten Menschen nur zu einer Antwort führen. Ich wäre verwundert, wenn die Serie das nicht bietet. Einfach Dunkelhäutige in die nördlichen Königreiche zu pflanzen und diesen Umstand nicht weiter zu thematisieren, wäre aber das Gegenteil einer kritischen Auseinandersetzung, nämlich eine Leugnung der Existenz des Phänomens.

Gerne darf man auch zukünftig Asen mit dunkelhäutigen Schauspielern casten und generell dort, wo die Ethnie egal ist, mehr Schwarze, Latinos, Ostasiaten etc. einsetzen. Bei Witcher fände ich das aber völlig unpassend, solange der ethnische Aspekt keine weitere Rolle spielt. Dazu ist das Thema dort einfach zu präsent.
« Letzte Änderung: 23.12.2019 | 16:55 von Crimson King »
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Offline Thaddeus

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #119 am: 23.12.2019 | 17:09 »
Nee sorry. Wenn deine Immersion DAS schluckt aber mit dunkelhäutigen Schauspielern Probleme hat, ist nicht deine Immersion das Problem  8]
Du gibst meine Position verkürzend wider und verzerrst damit meine Aussage. Das ist unredlich und schlechter Stil.

Zitat
Einfach Dunkelhäutige in die nördlichen Königreiche zu pflanzen und diesen Umstand nicht weiter zu thematisieren, wäre aber das Gegenteil einer kritischen Auseinandersetzung, nämlich eine Leugnung der Existenz des Phänomens.
Das ist der Punkt. Werden (in dem Fall) dunkelhäutige Menschen in ein Setting gesetzt, in dem sie eigentlich plausiblerweise nicht vorkommen sollten, nur um einem bestimmten Meinungsbild zu entsprechen, dann ist das, mit Verlaub, rassistisch! Mit Teilhabe und Chancengleichheit hat das nichts zu tun.







« Letzte Änderung: 23.12.2019 | 17:10 von Thaddeus »
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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #120 am: 23.12.2019 | 17:11 »
Du gibst meine Position verkürzend wider und verzerrst damit meine Aussage. Das ist unredlich und schlechter Stil.
Das ist der Punkt. Werden (in dem Fall) Dunkelhäutige Menschen in ein Setting gesetzt, in dem sie eigentlich plausiblerweise nicht vorkommen sollten, nur um einem bestimmten Meinungsbild zu entsprechen, dann ist das, mir Verlaub: rassistisch!

Das wiederum kann ich überhaupt nicht erkennen. Es ist lediglich gedankenlos in Bezug auf die Vorlage.

Davon abgesehen können Dunkelhäutige natürlich in den nördlichen Königreichen vorkommen. Sie sind dort nur fremd und anders.
« Letzte Änderung: 23.12.2019 | 17:13 von Crimson King »
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Offline aikar

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #121 am: 23.12.2019 | 17:13 »
Warum sollte sich jemand über Hautfarben aufregen wenn es Spitzkehren und Gehörte gibt, die man hassen kann? Innere nächtlicher Rassismus war in keinem der Witcher-Bücher ein Thema, warum sollte die Serie es thematisieren?
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Offline Crimson King

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #122 am: 23.12.2019 | 17:16 »
Warum sollte sich jemand über Hautfarben aufregen wenn es Spitzkehren und Gehörte gibt, die man hassen kann? Innere nächtlicher Rassismus war in keinem der Witcher-Bücher ein Thema, warum sollte die Serie es thematisieren?

Natürlich war Mensch-Mensch-Rassismus auch ein Thema in den Büchern. Nilfgaard hält sich beispielsweise für kulturell total überlegen, weshalb man die eigene Kultur gerne anderen Völkern aufzwingen darf.
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Offline Odium

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #123 am: 23.12.2019 | 17:17 »
Was gibt es denn an Nichtweißen in der Serie? 2 von den Magiern und der Chef der Königinnenwache? Also generell bereits Personen in herausragenden Positionen.
Und dafür braucht ihr auf einmal eine Erklärung? Weil "das ist voll unhistorisch / voll gegen das Setting!11"...
Die Begründung mag auf den ersten Blick nicht so abwegig klingen, aber Erklärungen und Geschichten würde es dann für viele der Nebencharaktere brauchen (woher kommt z.B. Yens Leibwächter?). Dort wird es aber einfach so akzeptiert, immerhin sind sie ja weiße Männer, die gehören da sicher iwie hin.

Aber klar, in einem Setting mit teleportierenden Zauberern, Elfen, Zwergen und formwandelnden Drachen muss die Hautfarbe eines Nebencharakters total dem fantasiertem Volk entsprechen.
Also, jetzt nicht bei Drachen, obwohl es den Golddrachen laut Geralt ja garnicht geben dürfte...
« Letzte Änderung: 23.12.2019 | 17:20 von Odium »
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Offline Der Tod

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #124 am: 23.12.2019 | 17:24 »
Natürlich war Mensch-Mensch-Rassismus auch ein Thema in den Büchern. Nilfgaard hält sich beispielsweise für kulturell total überlegen, weshalb man die eigene Kultur gerne anderen Völkern aufzwingen darf.
Das ist Imperialismus. Die Überlegenheit ist nicht rassisch begründet.
Ich halte es für äußerst verfänglich, in Sapkowskis Werk das Thema zwischenmenschlicher Rassismus im Rückgriff auf "typisch mittelalterliche" Gegebenheiten einbauen zu wollen, wo es doch explizit für das Verhältnis Mensch zu Nicht-Mensch thematisiert wird. Das verwischt mMn nur unnötig die Botschaft, die die Bücher in dieser Hinsicht liefern.
Im Witcher wird Rassismus durch den Kunstgriff der Metapher behandelt, und damit die zünden kann, ist die Menschheit in diesen Geschichten untereinander weitgehend 'farbenblind'. Das heißt nicht, dass sie sich nicht hassen, aber sie tun es aus anderen Gründen als ihre Hautfarben.

 
« Letzte Änderung: 23.12.2019 | 17:34 von Der Tod »