Es mag ja sein, dass es Gemeinsamkeiten zwischen Spielen einerseits und Romanen oder Kurzgeschichten oder Comicbüchern, etc. andererseits gibt.
Seufz. Du willst wirklich noch ne Runde.
Okay...
Fangen wir mal mit dem Axiom 3 als Solches an. Jedes Mal, wenn wir drüber diskutiert haben, wurde Axiom 3 weiter relativiert oder eingeschränkt. Einige der Einschränkungen finden sich nicht mal im Text. "Games" ist für Dich eingeschränkt auf Brettspiele und Wargames. Alles anderen Arten von Spielen klammerst Du als Outlier aus. Dann schränkst Du "Storytelling" so ein, dass nur Geschichten zählen, bei denen die Protagonisten mindestens einen Namen, 6 Attribute und ein Aligment haben.
Sprich für dieses Axiom gilt auch für Dich nur unter bestimmten Bedingungen, dass eine Teilgruppe von "Games" und eine Teilgruppe von "Storytelling" von verschiedenen "Traditionen" abstammen (aber irgendwie dann doch ineinanderverwoben sein können) und das Rollenspiel eine Kombination von diesen Teilgruppen ist.
Wäre es da nicht überlegenswert einen etwas anderen Ansatz für Axiom 3 zu wählen, der viel weniger Bedingungen und Einschränkungen enthält?
Aus meiner Sicht wäre das ziemlich einfach:
Wir haben das Spiel. Das haben wir ja schon etabliert, dass es eine Tätigkeit zur Unterhaltung (also Spassgenerierung als Ziel, wie auch immer Spass definiert ist) ist.
Wie wird dieser Spass generiert?
Naja. Es gibt Regeln, welche Aktionen man machen darf und es gibt Regeln, die die Konsequenzen darstellen. Damit dürften wir im Groben doch erstmal sowas wie Dame oder Mau Mau abgehandelt haben. Sieht für mich also wie ne Simulation aus.
Sprich: In einem Spiel wird eine Simulation als Technik eingesetzt, um damit Spass zu generieren.
Cool!
Das reicht aber nicht. In dem Video zum Leiterspiel, dass ich verlinkt habe, war ja zu sehen, dass sich das Spiel im Laufe der Zeit und unter dem Einfluss der jeweiligen Kultur gewandelt hat. Je nachdem in welcher Kultur das Spiel gespielt wurde, war die Anzahl der Leitern und Schlangen anders und auch das Spielbrett war anders bemalt bzw beschriftet. Diese Beschriftung und die Anzahl der Leitern und Schlangen standen als Symbol (oder Metapher) für bestimmte kulturelle Werte. Es wird also den Spielenden Wissen in Metaphern weitergegeben. Du hast also eine kleine Geschichte, die den Spielern erzählt wie das Leben so ist und wie das Leben zu nehmen ist. Also das hört sich für mich unheimlich wie Storytelling an. Allerdings gibt es auch Spiele, die diese Technik nicht anwenden (siehe Dame oder Mau Mau). Ich kann Dir aber gerne noch weitere Nichtrollenspielbeispiele liefern, die ohne Storytelling mächtig an Spass einbüssen würden.
Sprich: In einem Spiel kann auch die Technik Storytelling verwendet werden, um damit Spass zu generieren.
Dann haben wir zum Schluss etabliert, dass Rollenspiel eine Art von Spiel ist. Ergo können erstmal alle Techniken, die allgemein bei Spielen verwendet werden, auch bei Rollenspielen eingesetzt werden (bis wir Techniken definieren, die von der Definition Rollenspiel ausgeschlossen werden, aber in der Definition Spiel enthalten ist).
Und schon hast Du ein Axiom 3 + Conclusion 1 ohne große Einschränkungen und ich darf immer noch Nichtrollenspiele auch ohne Rollenspielelemente spielen um Geschichten zu erleben/erzeugen ohne dass ich mir sagen lassen muss, dass das garkeine Geschichten sind.
EDIT:
Du hast dann nicht nur Axiom 3, sondern auch 2 Techniken, die zwecks Spasskategorisierung untersuchen kannst. Mindestens eine Technik dürfte da dann noch kommen. Schliesslich haben wir alleine mit diesen 2 Techniken Rollenspiel noch nicht definiert. Mindestens die Technik "Rollenspiel" sollte da noch folgen.