@Dash Bannon:
"Richtige" Dialoge fangen damit an, dass da steht, was der Charakter dann tatsächlich sagt.
In FO 4 bekommt man nur Stichworte und ich habe mir nach dem Anklicken mehr als einmal gedacht: Nein, das wollte ich
nicht sagen.
Außerdem ist in den Vorgängern klarer, was hinter der jeweiligen Aussage steckt - da wird z.B. zugehörige Spielmechanik transparent gemacht und man bekommt nötigenfalls eindeutig mitgeteilt, welche Auswirkungen die jeweilige Dialogoption hat.
Da hat man z.B. bei einem moralisch dubiosen Auftrag zwei identische Dialogoptionen, den Auftrag anzunehmen, aber hinter einer steht (tell the truth) und hinter der anderen (lie).
Somit ist klar, was das Spiel in Sachen Queststruktur ins Logbuch einträgt und was es von mir erwartet.
In FO 4 fischt man dahingehend ziemlich oft im Trüben, speziell gegen Ende, wo es viele Quests von verschiedenen Fraktionen gibt, die sich gegenseitig ausschließen
können und man genau aufs Timing achten muss.
Ansonsten hätten die Vorgänger grundsätzlich mehr "klassische" RPG-Struktur in der Charakterentwicklung.
Speziell die ersten beiden Teile hatten ein deutlich besseres Händchen dafür, die Gonzo-Elemente punktuell einzusetzen und ansonsten eher grim&gritty daherzukommen.
Die Vorgänger haben es alle besser verstanden, den Spieler in eine unbekannte Welt zu werfen, die er sich neu erschließen muss und wo er an einigen Stellen völlige Neubewertungen der Verhältnisse vornehmen muss.
Die Betrachtung Iso-RPG vs. 3D-Shooter/-RPG führt da wohl zu weit, aber ich bin der Meinung, dass eine verbesserte Engine im Stil von FO 2 bzw. Fallout Tactics die bessere Wahl gewesen wäre.
Aber zumindest dieser Zug ist längst abgefahren.
Es macht /dir/ nur Spaß wenn es /für dich/ angemessen schwer ist.
Ich weiß ungefähr wie alt du bist, ich glaube du hängst da in nem Generationenkonflikt fest.
Das kann gut sein.
Ich verstehe ja grundsätzlich, dass es Spiele gibt, die sozusagen biographisch bedingt
für mich nichts sind, die aber anderen gefallen.
Manchmal kann ich sogar nachvollziehen,
warum diese Spiele anderen gefallen
Aber genau da hakt es bei FO 76 aus. Ja, das ist einfach nicht meine Art von Spiel. Es ist aber mMn obendrauf ein
schlechtes Spiel dieser Art.
Und gerade auf FO76 bezogen: FO4 hatte ja bereits nur noch sehr rudimentäre Quests mit schlechten Dialogen uns quasi nicht existenten Einflussmöglichkeiten. Trotzdem hat es sich recht erfolgreich verkauft.
Hauptgrund: Fandom-Trägheit.
Will heißen, jeder denkt sich: New Vegas war ja ganz gut, so schlimm wird das schon nicht werden.
Ging mir genau so; mit Reviews (die oft genug nicht ausreichend Klartext reden oder denen anderweitig die Perspektive fehlt) kommt man eben nur bis zu einem gewissen Punkt und irgendwann muss man es sich selbst anschauen (ähnlich wie mit Kinofilmen, wo ein erfolgreiches erstes Wochenende eines heiß ersehnten Films auch nur sehr bedingt auf die Qualität schließen lässt).
FO 4 würde ich mir mit meinem heutigen Stand nicht mehr kaufen und mir war danach auch klar, dass ich mir keine weiteren FO-Teile anschaffe, wenn meine Kritikpunkte nicht gezielt aus der Welt geschafft werden.