Weil mir nicht klar ist, ob Du es nicht verstehst oder ob Du einfach anderer Meinung bist, hier nochmal meine Sicht der Dinge:
Diese Frage gebe ich gerne zurück.
Im Kampf entscheidet der Spieler, welche der Fähigkeiten der Spielfigur eingesetzt wird.
Bei Wissens- und Sozialsituationen sollte das, meines Erachtens, ähnlich gehandhabt werden.
Wird es doch -ähnlich-aber nicht gleich.
In beiden Fällen entscheidet der Spieler wie er vorgeht.
Das Vorgehen entscheidet ob ein Erfolg überhaupt möglich ist.
Ergo: Genau wie der Spieler nicht wirklich verschiedene Schwerthaue durchführen muss, um zu kämpfen, muss er auch nicht selbst argumentieren.
Beim Kämpfen wählst Du die entsprechende Waffe, und die entsprechende Kampftaktik bevor gewürfelt wird. (Erst anschleichen, dann Fernkampf/Fernzauber, oder erst unsichtbar machen und dann Nahkampf usw.)
Beim Überreden wählst du die entsprechende Fertigkeit(z.B. Beredsamkeit), und dann die entsprechende Argumentationstaktik bevor gewürfelt wird. (Angst machen, Ködern, Mitgefühl wecken etc.)
Beim Kämpfen wird einfach öfter gewürfelt bis entschieden ist, wer gewonnen hat.
Aber Taktik und Vorgehen gibt es vor dem (im) Kampf genauso.
Begründung:
1) Ein anderes Vorgehen entwertet Fähigkeiten aus den Bereichen Wissen und Soziales, da der Spieler die dann nicht auf dem Papier braucht, sondern einfach selbst in die Figur schlüpft und den Spielleiter überzeugt. Und das finde ich nicht gut, weil ich einen Spielstil mit Schwerpunkt auf Kämpfen (bei Midgard) nicht mag.
Das ist mMn. Quatsch, sorry.
Wenn gewürfelt wird zählt trotzdem der Wert egal ob auf Kampf, Wissen oder Soziale Fertigkeit.
Der Wert bestimmt mit ob ich Erfolg habe. Wenn man die Fertigkeit nicht hat, dann kann man sie gar nicht anwenden.
Und wenn dann höchstens nur ungelernt. (Falls es sie dort gibt)
Der Spieler schlüpft immer selbst in die Figur-Wer soll es denn sonst für ihn tun?
Der Spielleiter bewertet dennoch nur die Erfolgschancen innerhalb einer Spielsituation. (Gibt es den Hauch einer Chance, dass ein NSC mit dieser Argumentation darauf eingeht?)
Und nicht- "wie nett ist der Spieler gerade zu mir als Spielleiter"-"Wenn er mir schmeichelt, dann muss er nicht würfeln."
Das geht natürlich ebenso wenig wie "wenn ich mit dem Spieler gut befreundet bin"-"dann sorge ich dafür, dass seine Figur im Kampf immer als Sieger rausgeht."
2) Das führt m. E. auch zu schlechterem Rollenspielerlebnis, da Spieler mehr aus der Rolle fallen und ihre Figur Dinge tun lassen, die sie gerade sinnvoll finden, die aber nicht den Fähigkeiten der Figur entsprechen. Das geht mir nämlich im Spiel sonst auf die Nerven.
Spieler lassen ihre Figuren klar Dinge tun, die sie für sinnvoll halten.
Aber wenn sie in bestimmten Dingen Erfolg haben wollen, dann brauchen sie um überhaupt würfeln zu dürfen auch die entsprechende Fertigkeit auf dem Papier.
Zur Rolle- Ein Charakterblatt sagt in Midgard nicht wie eine Figur ist (von der Persönlichkeit)- Es sagt nur was die Figur kann.
Wenn eine Figur etwas nicht kann, dann kann sie es nicht. Egal ob der Spieler das gerne anders hätte.
3) Umgekehrt ermöglicht hartes Anwenden von Fertigkeiten im Bereich Wissen und Soziales auch, dass wenig redegewandte und mit weniger Kenntnis des Hintergrundmaterials ausgestattete Spieler eine Figur spielen können, die dem Spieler in diesen Punkten überlegen ist. Das finde ich gut.
Tut es doch.
Spieler die bestimmte Wissens Fertigkeiten mit ihrer Figur genommen haben bekommen leichter spezielle Informationen. (Vorteil)
Andere die diese Fertigkeiten nicht haben, bekommen sie gar nicht.
Spieler die bestimmte Soziale Fertigkeiten mit ihrer Figur genommen haben können leichter gezielt NSC in ihrem Sinne beeinflussen.(Vorteil)
Andere die diese Fertigkeiten nicht haben, haben diese Möglichkeit nicht.
Redegewandtheit ersetzt den Würfelwurf in den allermeisten Fällen nicht.
Ebensowenig wie eine geschickte Kampftaktik, den Sieg entscheidet ohne, dass überhaupt gewürfelt werden muss.
Edit. Ein paar Manipulationkrümmel suchen und Argumente finden (auf die der NSC eingehen könnte), halte ich tatsächlich für nichts Menschenunmögliches.
Das schaffen mEn. auch Kinder und Jugendliche ohne Probleme.
Dass Soziale Fertigkeiten in der Form ungerecht wären, lesen ich kurioser Weise immer nur im Netz, erlebe es nie am Spieltisch.