Gestern habe ich meine erste Solopartie Imperium: Classics gespielt und 87:72 gewonnen (mit Makedonen gegen Perser). Es war sehr unterhaltsam, hat aber deutlich länger gedauert als allgemein angegeben, nämlich über 5 Stunden. Und das ohne Auf- bzw. Abbau gerechnet oder die 2 Stunden für ein Einführungsvideo, das ich mir reinziehen musste, weil die Regeln für den Einstieg nicht sehr gut sind. Als Nachschlagewerk, wenn man es grundsätzlich verstanden hat, sind sie okay, aber es gibt keine gute Übersicht, was man überhaupt machen muss.
Ich glaube schon, dass es mit etwas Routine schneller gehen kann, aber ich hatte wohl auch einen Spielverlauf, der an der Länge Schuld war, weil keine der möglichen Spielende-Bedingungen früh getriggert wurde. Worauf ich allerdings auch nicht explizit hingearbeitet hatte, weil ich die Ereignisse so nahm, wie sie kamen. Ich hatte mir nicht die Karten des Makedonen vorher im Detail durchgelesen, um bei meiner Strategie darauf hinzuarbeiten. Ich hatte nur ein paar Hinweise aus dem Regelwerk und dem Erklärvideo (das auch Makedonen gegen Perser war) als Richtlinie genommen, wie ich mich verhalten sollte.
Das Schöne ist, dass es offensichtlich sehr viel Wiederspielwert hat, denn jedes Volk spielt sich etwas anders (auch als Gegner) und es gibt 8 Völker in der Classics-Box. Dazu gäbe es noch die Legends-Box mit weiteren acht spielbaren Völkern, die in den Grundregeln schon mit beschrieben sind, und eine Zusatzbox mit 14 weiteren Völkern speziell für das Solospiel (Horizons-Box) ist auch schon in der Mache. Und zusätzlich kann man das Spiel auf 5 verschiedenen Schwierigkeitsstufen spielen, die noch mehr Variation reinbringen.
Wichtig:
Wenn man es solo spielen möchte, sollte man auf jeden Fall die Errata kennen, denn ein oder zwei Unklarheiten haben schon ziemlichen Einfluss.
Zum Mehrspielermodus:
Ich habe es ja nur solo ausprobiert und bin damit trotz kleiner Hakeleien sehr zufrieden. Ich bin aber nicht sicher, ob es im Mehrspielermodus für jeden etwas ist, denn die Interaktion ist relativ gering. Und jeder Spieler macht pro Runde immer seinen kompletten Zug, bevor der nächste dran kommt. Das kann schon etwas Warterei bedeuten. Allerdings könnte es sein, dass die Interaktion bei anderen Völkern zumindest etwas stärker ist, denn es gibt Karten, die auch die Mitspieler beeinflussen. Nur sind sie bei den Makedonen nicht so im Vordergrund.