Dungeon Fighter
Der etwas andere Dungeon Crawler, ein Geschicklichkeits-Partyspiel, bei dem man den Schaden auswürfelt, den man Monstern zufügt. Der Schaden steht allerdings nicht auf dem Würfel, sondern auf der Zielscheibe, die man mit dem Würfel unter erschwerten Bedingungen treffen muss. Einfachste Variante: der Würfel muss einmal außerhalb der Zielscheibe auf dem Tisch aufkommen. Die von den zu besiegenden Monstern vorgegebenen schwierigeren Varianten beinhalten z.B. das Würfeln von der Stirn oder der Nase, das Würfeln aus einer Pirouettenbewegung heraus, unter dem Bein hindurch oder von unterhalb der Tischkante. Items, die man einsetzen kann, geben Extraschaden für weitere Erhöhung der Schwierigkeit. Lustig genug für Sylvester.
Venturesome
Das Spiel hatte ich bereits im November beschrieben und bleibe dabei, dass es sich hier um einen guten, bösen Filler handelt. Venturesome ist ein Kartenspiel, bei dem man Sets sammeln muss, aber in gewissem Umfang auch kaputtmachen kann. Wer auf kurzes, kurzweiliges Chaos steht und nicht weint, wenn er in einem schnellen Spiel genauso schnell total geschreddert wird, ist hier vermutlich richtig. Die Spielerzahl auf der Packungsangabe passt allerdings nicht. Für fünf Spieler reichen die Karten ggf. nicht aus, und das Spiel wird dadurch auch länger, aber nicht besser.
Oltréé
Dieses Abenteuer-Koop kombiniert im Grunde genommen das seit Pandemie bekannte Krisenmanagement-Konzept mit Zufallsereignissen a la Eldritch Horror und einer durch den Spielfortschritt vorangetriebenen Fantasy-Story a la Die Legenden von Andor. Mechanisch wirkt das Spiel auf den ersten Blick überladen mit vielen unterschiedlichen Subsystemen, spielt sich aber so ab Zug 3 oder so absolut flüssig. Leider fiel bei der Tutorial-Mission vor allem der Storyteil flach und lieferte nicht das von Andor gewohnte epische Feeling, und auch die Ereigniskarten haben nicht das literarische Niveau von Eldritch Horror. Alles in allem solide, aber kein Kracher. Wird ggf. durchgespielt und dann abgestoßen, es sei denn, die Stories jenseits des Tutorials machen deutlich mehr her.
Libertalia - Auf den Winden von Galecrest
Mehrere Piratencrews auf Kaperfahrt versuchen, die meisten und besten Schätze zu ergattern. Dafür spielen alle Spieler jede Runde eine Piratenkarte aus ihrer Hand verdeckt, und die Wertigkeit der Karte legt fest, wann man an der Reihe ist und einerseits die Spezialaktion der Karte ausführen, andererseits ein Beutestück vom aktuellen Reisetag abgreifen kann. Sowohl mit Spezialaktionen als auch mit Beute kann man aber auch gut anderen ans Bein pissen. Clou bei der Sache ist, dass alle Spieler zu Beginn einer Reise die gleichen Karten in der Hand haben, man also schon ganz gut spekulieren kann, was die anderen wohl machen werden. Wirkte beim ersten Spielen solide und will weiter getestet werden, könnte aber für meinen Geschmack zu lang sein für den hohen Cutthroat-Faktor, den es bietet. Bei Spielen ab einer gewissen Länge, so 45 Minuten, will ich bitteschön verlieren, weil ich schlecht spiele und nicht, weil es einfach nur dumm läuft. Mal schauen.