Ich habe letztens das interessante zwei-Personen Koop-Spiel "
Far Away" gespielt.
Gibt es zwar nur auf Englisch.
Ziel: Erkunde einen fremden Planeten, überlebe und spiele die Tierwelt des Planetens.
Man selbst spielt zwei Raumfahrende, die mit ihrer Landefähre auf dem fremden Planeten abgestürzt sind. Nun geht es darum die Landefähre zu reparieren und nicht gefressen zu werden.
Man muss Resourcen sammeln (Bioplastik, Mineralien, Pflanzen (Nahrung) und noch irgendwas, was ich gerade vergessen habe). Beim Erkunden der Hex-Felder entdeckt man neben dauerhaften Nahrungsquellen auch Ruinen, Tierbehausungen und andere Gefahren. Und natürlich viele Tiere.
Nach dem eigenen Zug bewegen sich die bisher entdeckten Tiere. Diese haben kurze Beschreibungen wie "passiv, pflanzenfresser, in großen Rudeln, die Angabe der Reichweite, auf der es uns und andere Dinge wahrnehmen kann" und einen kurzen Fluff-Text. Diese Eigenschaften dienen einem dazu zu entscheiden, wie dieses Tier reagiert. Man rollenspielert also die Tierwelt.
Der große Jäger stürmt dann vielleicht wütend in die Horde der Säure-Schnecken und verletzt eine, die daraufhin von einem der Artgenossen gefressen wird, der dadurch selber heilt. Der Rest vermöbelt den Jäger, der dann aber bis zum Tod weiterkämpft, weil er einfach doof war. Oder der friedliche Pflanzenfresser, der vor jeder Gefahr wegläuft, aber beständig auf dem Weg zum nächsten Hex-Feld mit Pflanzen ist, weil er/sie/es doch Hunger hat.
Nebenbei versucht man als Mensch aber die eigene Figur am Leben zu halten. Man verwaltet seine Gesundheit (Hunger) und seine Einsamkeit. Für jede Runde, die man getrennt von der Figur des Mitspielenden ist, verliert man einen Punkt "Einsamkeit". Man weiß also nicht, ob die Person noch lebt oder ob man inzwischen der einzige Mensch auf diesem bekackten, feindlichen Planeten ist.
Trifft man sich wieder darf man sofort die Einsamkeit wieder komplett zurücksetzen.
Großer Clou: Man darf nur miteinander reden, wenn die Figuren auch auf dem selben Hex-Feld stehen. Es sei denn man hat ein Funkgerät, was wir zumindest in der Einführungsmission nicht hatten. Das führte zu so manchem "WAS TUST DU DA!?"-Moment und zu heftigen Wortwechseln, wenn man sich dann wieder getroffen hat. "Warum hast du denn Plastik gesammelt, wir brauchen doch Mineralien für den Turm?!"
"Ich dachte du hast gesagt "Hol Plastik, dann mach ich das mit den Mineralien."?!".
Man ist dann wie die Figuren manchmal froh alleine zu sein, weil kein:e Alphaspieler:in reinreden darf, aber man freut sich genauso oder sogar noch mehr, wenn man gemeinsam planen kann, weil man sich getroffen hat.
Es gibt Tutorial und ich meine 8 Missionen, die wohl auch zusammenhängen. Noch sind wir nicht über das Tutorial hinaus. Aber das war schon recht witzig. Mit der richtigen Person (,die die Tiere auch rollenspielern mag), kann das großartig werden. Für unter 40 Euro kriegt man ein Spiel mit viel Material (in einer zu kleinen Box) und unterhaltsame Stunden.
Wer die Tiere zufallsgesteuert haben möchte (was ausdrücklich gegen den Gedanken des Spielentwicklers ist) wurde aber auch eine würfelbasierte-"KI"-Steuerung entwickelt. Dies als Antwort auf die größte Kritik an dem Spiel.
Ist für alle, die Zwei-Spieler-Spiele suchen ein Tipp. Auch wenn ich bisher nur eine Mission gespielt habe.
Meine Meinung: Das Spiel hat Potenzial und kann richtig toll sei. Und selbst wenn das Potenzial, das die erste Partie angedeutet hat, nicht ausgereizt wird, wären 38 Euro für mich eine vertretbare Investition.
Ich habe schon mehr Geld für unsinnigere Dinge ausgegeben. Bei Far Away würde ich es nicht bereuen - denke ich jetzt
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