Nach langer Brettspielabstinenz (von einer Partie "
Chronicles of Crime" abgesehen war mal wieder Brettspiel-Urlaub angesagt.
Es gab zwei Partien
Root einmal mit zwei Vagabunden, Marquise de Katz, Flussvolk und Maulwürfen. Die Maulwürfe waren maximal abgeschlagen. Da wir den Vagabunden nicht rechtzeitig auf die Nase gehauen haben (jeder hat erstmal genug zu tun mit Aufbau und "reinkommen") gingen diese zur Mitte der Partie ab wie ein Zäpfchen und Otter und Katze rangen um Platz 2 bzw. 3. Der erste Vagabund spielte dann die Bündniskarte, um dem allgemeinen Ruf "Der Vagabund gewinnt IMMER!" zu trotzen. Er nahm sich aus dem Rennen und schloss sich dem Maulwurf an. Brauchte wohl eine Herausforderung
Der zweite Vagabund folgte wenig später und am Ende stand es 30 (Maulwürfe) zu 29 (Otter) zu 28 (Katze). Aber wirklich nur, weil die Vagabunden den Maulwürfen vor Kämpfen geholfen haben, indem sie die Truppen abgeräumt haben und der Maulwurf dann die Marker abräumen konnte (für Siegpunkte).
Dann eine weitere Partie Root (mit etwas Abstand zur ersten). Dabei diesmal KEIBE Vagabunden (war vorher so abgesprochen). Im Spiel die Horst-Dynastie, die Otter, die Maulwürfe, die Waldlandallianz und die religiösen Echsenwesen.
Eine ganz andere Partie, die die Waldlandallianz klar für sich entscheiden kann. Auch hier gilt, wie bei den Vagabunden: Hau den früh auf den Keks, sonst gewinnen die ratzfatz.
Als Otter kam ich erst noch einigermaßen gut mit und konnte einige Handkarten gut verkaufen. Dann war es aber schnell vorbei damit und die Maulwürfe kamen aus ihren Löchern. Doch all das half nicht, als überall die Widerständler hochkamen und die Macht an sich rissen. Alle anderen schienen recht gleichauf zu sein (auch wenn die Echsen nicht so richtig gut in Fahrt kamen).
Root ist wirklich das Spiel, das wir IMMER spielen können - wenn die Zeit reicht. Toll! Absolute Empfehlung sind die Erweiterungen (wobei wir die Krähen nicht sinnvoll gespielt kriegen, und die Plastik-Requisitenpacks, die die Pappmarker ersetzen... sehr sehr schön, wenn auch nicht güstig.
Immer mal was nettes für zwischendurch ist
"Frieses fiese Wucherer". Friedemann Frieses erstes Spiel. Ein Kartenspiel. Baue Häuser, fülle sie mit Mietern, blockiere deine Mitspieler mit Hausbesetzern, Mietnomaden oder einem Abriss. Lass die gut zahlenden Mieter bei dir einziehen (Umzug) oder hole dir den Wissenschaftler in die Dachgeschosswohnung, der jede Runde Monster erschafft, die auch irgendwo wohnen wollen. Ein kurzweiliges und recht schnelles (ca. 45 Minuten bei 5 Spielern) Spiel. Macht Spaß, wenn auch nicht unbegrenzt.
Neu für uns:
Cthulhu Wars. Das hat mir so mittelmäßig zugesagt. Die übergroßen "Miniaturen" sind nett, aber nicht zwingend in der Größe nötig. Erste Partie gewann die Große Ziege die zweite Partie gewann Cthulhu mit seinem "Splish-Splash-Abtauch-Move", der ihn wirklich unberechenbar und zur "Weltpolizei" macht. Hätte ich sein Potenzial in der ersten Runde gleich verstanden und nicht aus Spaß einfach zwei meiner Akolyten in Tiefe Wesen verwandelt (ich fand den Mechanismus lustig), hätte ich in der ersten Partie auch noch oben mitspielen können. Aber mit zu wenig Macht (durch zwei Akolyten weniger), kam ich nicht schnell genug auf Reisegeschwindigkeit.
In der zweiten Partie wurde mit die Ziege zugelost. Die habe ich grandios in den Sand gesetzt.Ich war Cthulhus Geschwindigkeit gewohnt, aber die hat die Ziege so GAR nicht. Und dann habe ich vermutlich zu früh versucht auf Zauberbücher zu spielen und damit meine Akolysten entblößt. Damit war ich dann ganz am Ende der Nahrungskette ungefähr auf einer Stufe mit "gewöhntlichen Menschen" die in diesem Spiel so unwichtig sind, dass sie nichtmal auftauchen.
Nett, aber kein Muss... aber vermutlich werden wir es wieder spielen.
Eclipse (2nd Edition): Für Gewöhnlich läuft es bei uns bei Eclipse so ab: Wir spielen etwa 3 Stunden und sind dann in der vorletzten Runde. Dann dauert die Vorletzte Runde 45 Minuten und die letzte mindestens 1 Stunde, Grund: Analyse Paralyse und der Versuch jetzt doch endlich die riesigen Flotten einzusetzen, auf die man die ganze Zeit gespart hat.
Diesmal ging es flotter. Nicht nur der Aufbau ist in der zweiten Edition unfassbar erleichtert. Auch viele andere "Quality of life improvements" hat es gegeben, die das Spielen soviel einfacher oder netter machen. Keine friemeligen Zählungen von Ressourcen mehr, die beim Hinstellen des Trinkglases völlig verrutschen. Wir haben die Partie sogar in 4 Stunden beendet und das trotz so mancher Pause (Moment, ich hole mir schnell nen Snack. oder "Noch jemand ein Bier?").
Ich habe mich zunächst mit den Mechema eingeigelt und versucht möglichst wenig Durchgänge zu anderen auftzubauen und kam dann nicht mehr an die "leckeren Ancients" ran, die so schöne Siegpunkte geben. Riesenfehler. Zu wenig Ressourcen, keine tollen Forschungen gefunden und dann mit riesigen Abstand auf dem letzten Platz. Dafür wurde ich nicht aufgewischt und wir hatten für unsere Verhältnisse viele PvP-Kämpfe. Und die Ancients waren stark. Die haben (ja, ich weiß, ist ein reiner Glücksmechanismus) zwei mal die "Pflanze" (Speziesbezeichnung vergessen) verkloppt, weil die zu wenig kleine Schiffe als "Meat-Shield" mitgegeben hat.
Witzige Partie, auch wenn ich diese Horrorvorstellungen aus der ersten Edition mit ewiger Downtime wohl nie vergessen werde.
Von der Immersion her würde ich Twilight Imperium bevorzugen, welches allerdings auch die doppelte Spieldauer hat.
King of TokyoLocker leicht für zwischendurch. Echt lustig und stellenweise verrückt. Ich wurde anfangs belächelt, als ich mir für 3 Energie "Flexibel" gekauft habe (2 Energie ausgeben um einen Würfel auf beliebige Seite zu drehen) und als dann das Armageddon angeboten wurde (kostet 5 Energie, dafür bekommt an 9 Siegpunkte, wenn man eine 1, 2, 3, Energie, Tatze, Herz würfelt) wurde die Karte belächelt. Vielleicht aus dem Grund einen Underdog schützen zu wollen oder mit dem Verdacht, dass das mit "Flexibel" vielleicht doch im Bereich des möglich ist damit zumindest 1x die 9 Siegpunkte zu holen, kaufte ich das auch.
Am Ende half das zweite Armageddon mir tatsächlich und die letzten Punkte kaufte ich durch das Verkaufen einer Karte (war eine Kartenfähigkeit). So war ich King of Tokyo ohne jemals Fuß auf Tokyo City oder die Tokyo Bay gesetzt zu haben.
Die anderen Partien waren weniger denkwürdig und schnell vorbei, weil dann plötzlich bergeweise Tatzen gewürfel wurden und wir uns (fast) alle totgekloppt haben.
Bestimmt habe ich jetzt irgendwas vergessen. Aber es war mal wieder schön ordentlich Brettspiele zu spielen.