Im Horror Toolkit werden Zustände für psychische Traumata vorgeschlagen. Insgesamt würde ich mir darüber aber gar nicht so den Kopf machen. Zustände sind für mich einfach im Vorfeld fest definierte Konsequenzen, die zum Setting passen sollten.
Man kann's auch umgekehrt sehen: Konsequenzen sind eigentlich nur verschieden schwere "Angeschlagen"-
Zustände.
Schön, weil das so allgemein gehalten noch ein bißchen zu schwammig wäre, muß man sich noch jeweils überlegen und notieren, wie die Auswirkungen denn nun
konkret aussehen...aber das macht man bei den "In Peril"- und "Doomed"-Zuständen in DFA genauso, das ist also kein Ausschlußkriterium.
Was nun genau von Fall zu Fall besser paßt, ist zumindest teilweise Geschmackssache. Konsequenzen sind mMn so, wie sie sind, für die weitaus meisten Genres direkt verwendbar, weil einerseits klar ist, daß Charaktere in denen mal auf die eine oder andere Weise
irgendwie was "abbekommen" können, an dem sie dann für eine Weile zu knabbern haben, man sich aber wahrscheinlich schwerer damit täte, so was wie "Standardtraumata" oder ähnliches klar zu definieren. Zustände sind meistens (aber, wie gerade oben gesehen, auch nicht zwingend immer) konkreter definiert und lohnen sich am ehesten dann, wenn diese konkreten Fälle dann auch im Spiel einigermaßen regelmäßig vorkommen. Beispiel: Zustände wie "Hungrig" und "Durstig" mögen sich für ein Spiel, in dem's gezielt oft auch ums nackte Überleben mit Wasser- und Nahrungsmangel als konkreten Bedrohungen geht, durchaus lohnen, aber für eine Routinekampagne, die vielleicht alle Jubeljahre einmal
auch eine Wüstenexpedition unter erschwerten Bedingungen enthält, würde ich mir so was gar nicht erst auf den Charakterbogen setzen.
Und natürlich kann man im selben Spiel
sowohl Konsequenzen als auch Zustände verwenden. Psychedemia ist ja gerade ein "offizielles" Beispiel dafür -- für Kontrollverlust oder zeitweises "Ausbrennen" von Psi-Kräften gibt's Zustände, aber unabhängig davon sind die Charaktere immer noch normale Menschen und können auch weiterhin Standard-Konsequenzen einstecken, die dann mit Psi eben nicht unbedingt zu tun haben.