D. Athair - Irgendwie erinnern mich deine Beiträge mehr und mehr an die Televangelisten aus den USA. Diese absolute Sicherheit nur allein die Wahrheit zu erkennen und Menschen, die dies nicht tun, als unwillig oder dumm zu brandmarken und dazu immer mitschwingen zu lassen, dass diese es ja nicht wert wären mit ihnen zu kommunizieren, wenn sie nicht die Bedingung akzeptieren, dass deine Sicht die einzige Wahrheit ist, das vergiftet das Diskussionsthema hier schon sehr.
Es geht nicht darum, ob meine Ansichten das einzig Wahre
TM sind, sondern darum herauszufinden, ob wir ne gemeinsame Gesprächsgrundlage haben oder finden können.
Und: Blinde Flecken haben erstmal nichts mit Unwilligkeit oder Dummheit an sich zu tun, sondern mit unbewussten Prägungen.
Es geht darum Hinzuschauen und Wahrzunehmen - auch wenn's weh tut und nicht zu dem passt, was man über die Welt zu wissen glaubt. Wer die super-schicken und günstigen Primark-Klamotten liebt, wird sich auch nur ungern erzählen lassen, dass den wirklichen Preis dafür Textilarbeiterinnen aus Bangladesch bezahlen. Insofern ist Offenheit und Lernbreitschaft (die ich gern selbst einbringe und die bei sensiblen Themen nie ohne innere Widerstände zu haben sind) etwas das dem Dialog hilft. Da hatte ich einige mühsame Diskussionen in der Vergangenheit z.B.mit Rumpel, die insgesamt etwas sehr Wertvolles erzeugt haben. Wenn aber nur (vorhersehbare) Abwehrmechanismen aufgefahren werden, um der Benennung von schädlichen Einstelllungen (wie - nehmen wir was jenseits des Kontextes - Islamophobie) zu begegnen, dann sind Diskurs-Versuche zwecklos.
Wie dem auch sei: Mittlerweile verstehe ich die Mechanismen, welche den Grünen den Ruf einer moralinsauren Verbotspartei eingebracht haben (auch wenn ich sie deswegen immer noch nicht super toll finden muss). "
Weil mir gefällt, wie allgemein oder schon immer mit Thema X umgegangen wird", lässt sich halt auch super schnell und einfach rationalisieren. Sich wirklich an die Auseinandersetzung mit Gegenargumenten zu wagen ist viel schwerer. Und genau den Versuch vermisse ich. Sowohl bei den meisten, die hier WdV für nicht sexistisch oder rassistisch halten als auch bei den Verantwortlichen bei Ulisses.
Und ja: Irgendwann schwindet die Geduld die Zusammenhänge und Eindrücke wieder und wieder zu wiederholen und sich mit Erwiderungen auseinanderzusetzen, welche nur die spiegelde Oberfläche berücksichtigen und die nicht tiefer blicken.
War ja aber nicht das einzige Ziel, Fanservice und Ästhetik waren ebenfalls Ziele des Bandes und der Künstler.
Wenn Fanservice sich bloß an das Kernklientel richten soll, bei einem sensiblen Thema, welches über das wichtigste deutschsprachige Rollenspiel hinaus interessant ist, dann möge das bitte vorher! so kommuniziert werden.
Ästhetik dagegen ist nichts, was sich zwangsläufig nur mit dem Üblichen verbinden muss.
Jetzt doch noch mal ein Bild aus LotFP, das zeigt, dass es anders geht - ohne Fanservice, Ästhetik und Diversität zu missachten
und mit Beachtung gängiger Schönheitsideale ohne einen 1:1-Rekurs.
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