Autor Thema: The Boys  (Gelesen 9567 mal)

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Offline Alexandro

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Re: The Boys
« Antwort #25 am: 21.08.2019 | 15:22 »
Es gäbe reichlich Möglichkeiten, Superhelden zu hinterfragen und zu dekonstruieren:
- ihre Tendenz dazu, Probleme immer mit Gewalt zu lösen
- ihre Verteidigung des "Status Quo"
- der Umgang der Öffentlichkeit mit "celebrities" (i.e., dass sie ziemlich schnell wieder fallen gelassen werden)
- wie doof hautenge Trikots für tatsächliche Kampfsituationen sind
usw. usf.

The Boys...tut nichts davon. In dieser Welt ist Gewalt immer das richtige Mittel, der Öffentlichkeit werden ihre Helden niemals langweilig und den Superhelden könnte es (nüchtern betrachtet) eigentlich egal sein, was die Öffentlichkeit von ihnen denkt, aber dann würde der Plot nicht mehr funktionieren, deswegen bleibt das so.

Eine weitere Möglichkeit einer guten Dekonstruktion wäre es, dem Leser einen Spiegel vorzuhalten, als "cool" empfundenes Verhalten aus Superhelden-Comics zu nehmen und das weiterzudenken ("Wäre ziemlich creepy, wenn jemand so etwas wirklich machen würde.") - z.B. ein Milliardär, der sich nachts verkleidet aus dem Haus schleicht, um psychisch labile Obdachlose (die durch ein kaputtes Pflegesystem viel zu früh aus der Behandlung entlassen wurden) zu verprügeln. Da hätte man was draus machen und den Zuschauer zum Nachdenken bringen können. Leider ist The Boys auch dafür nicht intelligent genug: stattdessen zielt man auf den "kleinsten gemeinsamen Nenner" und gibt den Superhelden einen Sack voller "Perversionen" (welche im Kern auf kleinbürgerliche Ängste vor dem "Anderen" zielen), damit der typische BILD-Leser sagen kann "Höhö, schau dir mal diesen Freak an!" und lässt es damit gut sein. Schade.

Als Kontrastprogramm empfehle ich Strong Female Protagonist, welches wesentlich mehr mit dem Konzept macht.
« Letzte Änderung: 21.08.2019 | 15:24 von Alexandro »
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Offline Antariuk

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Re: The Boys
« Antwort #26 am: 21.08.2019 | 15:43 »
Nur weil die Dekonstruktion der Superhelden innerhalb der Serie größtenteils hinter den dortigen Kulissen passiert, ist das also feige? Aha, OK... wtf?
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Offline Alexandro

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Re: The Boys
« Antwort #27 am: 21.08.2019 | 19:15 »
Nein, es ist feige, weil nichts am Genre hinterfragt wird. Alles an den Superhelden ist genauso, aber jetzt sind sie halt zusätzlich Menschen, die man nicht mag* (was absolut nichts mit ihrer Superheldenrolle zu tun hat - daher keine Dekonstruktion).

Stell dir vor, jemand macht einen Film wie "Training Day", aber statt Denzel Washington dabei zu zeigen, wie er als Cop korrupt und brutal agiert, agiert er wie ein ganz normaler Cop, nur zwischendrin sind halt noch ein paar Szenen drin, wo er in einen Bondageclub geht (oder irgendwas in der Art), um zu zeigen, dass er ein ganz, ganz mieses Schwein ist. Das ist "The Boys" in a nutshell.

* Im Gegensatz zu den Boys selber, welche genau das gleiche machen wie die Helden, aber dabei positiv (oder zumindest gerechtfertigt) dargestellt werden.
« Letzte Änderung: 21.08.2019 | 19:19 von Alexandro »
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Offline takti der blonde?

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Re: The Boys
« Antwort #28 am: 21.08.2019 | 19:24 »
Nein, es ist feige, weil nichts am Genre hinterfragt wird. Alles an den Superhelden ist genauso, aber jetzt sind sie halt zusätzlich Menschen, die man nicht mag* (was absolut nichts mit ihrer Superheldenrolle zu tun hat - daher keine Dekonstruktion).

Stell dir vor, jemand macht einen Film wie "Training Day", aber statt Denzel Washington dabei zu zeigen, wie er als Cop korrupt und brutal agiert, agiert er wie ein ganz normaler Cop, nur zwischendrin sind halt noch ein paar Szenen drin, wo er in einen Bondageclub geht (oder irgendwas in der Art), um zu zeigen, dass er ein ganz, ganz mieses Schwein ist. Das ist "The Boys" in a nutshell.

* Im Gegensatz zu den Boys selber, welche genau das gleiche machen wie die Helden, aber dabei positiv (oder zumindest gerechtfertigt) dargestellt werden.

Ist halt eher Kritik des Military-Industrial-Complex, von Celebrity Culture und am Rande auch des Superhelden Genres (Translucent auf Toilette, Homelanders Verhalten bei der Flugzeugentführung). Die Supes sind im Wesentlichen arme, arme Schweine.

Grüße

Hasran

Scurlock

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Re: The Boys
« Antwort #29 am: 22.08.2019 | 09:11 »
Zitat
* Im Gegensatz zu den Boys selber, welche genau das gleiche machen wie die Helden, aber dabei positiv (oder zumindest gerechtfertigt) dargestellt werden.
Mal abgesehen davon, dass Deine allgemeine Analyse von "The
Boys" weit hergeholt  ist, ist zumindest dieser Part einfach falsch. Gerade im letzten Drittel der Staffel wird deutlich, dass die Jungs alles andere als positiv dargestellt werden und die Unterschiede zwischen Supes und den Vigilanten sich zunehmend auflösen. Insbesondere die Handlungen von Butcher unterscheiden sich in ihrer Skrupellosigkeit nicht mehr von denen Homelanders, was dieser ja auch am Ende selbst erkennt. Einzig und allein Hughie und Starlight besitzen noch so etwas wie einen intakten moralischen Kompass, Starlight dabei noch eher als Hughie.

Offline Grubentroll

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Re: The Boys
« Antwort #30 am: 22.08.2019 | 09:46 »
Es gäbe reichlich Möglichkeiten, Superhelden zu hinterfragen und zu dekonstruieren:
- ihre Tendenz dazu, Probleme immer mit Gewalt zu lösen
- ihre Verteidigung des "Status Quo"
- der Umgang der Öffentlichkeit mit "celebrities" (i.e., dass sie ziemlich schnell wieder fallen gelassen werden)
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The Boys...tut nichts davon. In dieser Welt ist Gewalt immer das richtige Mittel, der Öffentlichkeit werden ihre Helden niemals langweilig und den Superhelden könnte es (nüchtern betrachtet) eigentlich egal sein, was die Öffentlichkeit von ihnen denkt, aber dann würde der Plot nicht mehr funktionieren, deswegen bleibt das so.

Eine weitere Möglichkeit einer guten Dekonstruktion wäre es, dem Leser einen Spiegel vorzuhalten, als "cool" empfundenes Verhalten aus Superhelden-Comics zu nehmen und das weiterzudenken ("Wäre ziemlich creepy, wenn jemand so etwas wirklich machen würde.") - z.B. ein Milliardär, der sich nachts verkleidet aus dem Haus schleicht, um psychisch labile Obdachlose (die durch ein kaputtes Pflegesystem viel zu früh aus der Behandlung entlassen wurden) zu verprügeln. Da hätte man was draus machen und den Zuschauer zum Nachdenken bringen können. Leider ist The Boys auch dafür nicht intelligent genug: stattdessen zielt man auf den "kleinsten gemeinsamen Nenner" und gibt den Superhelden einen Sack voller "Perversionen" (welche im Kern auf kleinbürgerliche Ängste vor dem "Anderen" zielen), damit der typische BILD-Leser sagen kann "Höhö, schau dir mal diesen Freak an!" und lässt es damit gut sein. Schade.

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Mag ja alles sein, aber wieso muss jede Serie tiefgründig sein und einen zum Nachdenken anregen?
Ich für meinen Teil war super unterhalten, und mehr brauch ich da nicht von einer Serie bei der ein paar Outlaws Superhelden plattmachen wollen.

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Offline KhornedBeef

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Re: The Boys
« Antwort #31 am: 22.08.2019 | 13:07 »
Die Superhelden werden also nicht dabei gezeigt, wie sie entgegen ihrem Image brutal und korrupt agieren? Lolololol ja genau. Zeugen beseitigen, sich an Jüngern bereichern, Leute vergewaltigen, Massenmord, Fahrerflucht (Rennerflucht?), macht Spiderman quasi auch jeden Tag  ~;D
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Re: The Boys
« Antwort #32 am: 22.08.2019 | 13:37 »
Die Superhelden werden also nicht dabei gezeigt, wie sie entgegen ihrem Image brutal und korrupt agieren? Lolololol ja genau. Zeugen beseitigen, sich an Jüngern bereichern, Leute vergewaltigen, Massenmord, Fahrerflucht (Rennerflucht?), macht Spiderman quasi auch jeden Tag  ~;D
Naja. Das alleine ist jetzt auch nichts Anderes als die typische Prämisse aus den handelsüblichen Actionfilme Ende der 80-er, Anfang der 90-er. Nur mit Superhelden statt Konzernmanager/Bosse. Da ist dementsprechend auch nicht mehr Tiefgang in der Serie als in z.B. Last Boyscout oder Die Hard  Das macht die Serie jetzt nicht schlecht. Sie hat halt andere Stärken.
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Offline Alexandro

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Re: The Boys
« Antwort #33 am: 22.08.2019 | 13:48 »
Zitat
Lolololol ja genau. Zeugen beseitigen, sich an Jüngern bereichern, Leute vergewaltigen, Massenmord, Fahrerflucht (Rennerflucht?), macht Spiderman quasi auch jeden Tag

Und was davon hat etwas damit zu tun, dass sie Superhelden sind? Netter Strohmann, der mein Argument komplett ignoriert.  ::)

@Grubentroll:
Zitat
Nicht jeder Film oder jede Serie muss Schindlers Liste sein.

Das ist richtig, aber sie muss auch kein Rob Schneider-Film sein. Wenn eine Serie eher "nach-unten-treten" propagiert, kann man das schonmal monieren.

Besonders, wenn dann solche absurden Theorien kommen:
Zitat
Kritik des Military-Industrial-Complex

Dafür gibt es etwas viel Romantisierung des übermächtigen (Ex-)CIA-Operatives und auch die "Kritik" am Vought-Konzern geht eher in die Richtung, dass es OK ist Mitarbeiter dieses Konzerns anzugehen, statt wirklich etwas gegen dessen Vormachtstellung zu unternehmen. Das ist ein ziemlich simples Schwarz-Weiß-Schema (alá "Ja, lasst uns etwas gegen Polizeigewalt tun... indem wir anfangen Polizisten umzubringen!").

Zitat
Celebrity Culture

Auch das ist eher halbherzig. Es geht eher in die Richtung "Celebrities leben ein geiles Leben und die Öffentlichkeit sind Schafe, die alles fressen". Dass es eben oft nicht so ist - dass Celebrities von ihren Promotern oft recht rigide Verhaltensauflagen bekommen (weil die wenigsten davon Bock haben absurde Mengen "Schweigegeld" zu bezahlen, nur damit der Ruf der Berühmtheit intakt bleibt) und dann, wenn sie doch mal in einen Skandal verwickelt werden, von denselben Medien ausgebeutet werden, die sich auch schon vorher an ihnen bereichert haben (denn nichts bringt Einschaltquoten, wie "Der tiefe Fall von Berühmtheit X") - wird dabei nicht thematisiert.

Auch das Berühmtheit nicht unbedingt etwas mit den Fähigkeiten zu tun haben muss wird unterschlagen: die beliebtesten Superhelden sind die mit den krassesten Kräften, selbst wenn einige davon (Translucent, Black Noir) nicht gerade besonders medienwirksam sind.

Und schließlich funktioniert die ganze Prämisse von "jemand muss den Superhelden klar machen, dass sie sich nicht so verhalten dürfen" nicht, wenn Butcher und sein Team die Sache so angehen, dass niemand etwas davon mitkriegt.
« Letzte Änderung: 22.08.2019 | 14:22 von Alexandro »
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Re: The Boys
« Antwort #34 am: 22.08.2019 | 14:14 »
Also nachdem ich die Staffel durchgeshaut habe, muss ich sagen, dass ich es etwas anders sehe als Alexandro.

Es gäbe reichlich Möglichkeiten, Superhelden zu hinterfragen und zu dekonstruieren:
- ihre Tendenz dazu, Probleme immer mit Gewalt zu lösen

Wird aus meiner Sicht sehr stark hinterfragt. (Vielleicht) Nicht (komplett) explizit innerhalb der Geschichte, aber für den Zuschauer doch sehr, sehr deutlich.
Ich pack den Rest mal in Spoiler:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

- ihre Verteidigung des "Status Quo"

Da verstehe ich nicht unbedingt, was du damit meinst.
Falls du damit meinst, dass sie vorherrschende Machtverhältnisse aufrecht erhalten wollen - gerade das wollen sie in der Serie nicht.
Kann aber auch sein, dass ich dich da falsch verstehe.

- der Umgang der Öffentlichkeit mit "celebrities" (i.e., dass sie ziemlich schnell wieder fallen gelassen werden)

Ist doch auch deutlich thematisiert.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

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Nagut, das haben sie tatsächlich nicht thematisiert.
Wobei Kämpfe ja allgemein quasi sehr... einseitig dargestellt wurden.

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Sehe ich komplett anders.
Gewalt ist nicht das richtige MIttel, sonst müsste sie nicht ständig verschleiert werden, die Öffentlichkeit verliert sehr schnell das Interesse an (einzelnen) Supes und die Supes sind durch ihren geschaffenen Megakonzern komplett abhängig von der öffentlichen Meinung.

So hab ich die Serie zumindest gesehen :-)
Und es hat mir viel Spaß gemacht.
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Re: The Boys
« Antwort #35 am: 22.08.2019 | 15:25 »
Auch das ist eher halbherzig. Es geht eher in die Richtung "Celebrities leben ein geiles Leben und die Öffentlichkeit sind Schafe, die alles fressen". Dass es eben oft nicht so ist - dass Celebrities von ihren Promotern oft recht rigide Verhaltensauflagen bekommen (weil die wenigsten davon Bock haben absurde Mengen "Schweigegeld" zu bezahlen, nur damit der Ruf der Berühmtheit intakt bleibt) und dann, wenn sie doch mal in einen Skandal verwickelt werden, von denselben Medien ausgebeutet werden, die sich auch schon vorher an ihnen bereichert haben (denn nichts bringt Einschaltquoten, wie "Der tiefe Fall von Berühmtheit X") - wird dabei nicht thematisiert.
Hast Du die Serie wirklich gesehen? Denn die Ausbeute der Stars/Supes wird doch explizit am Beispiel von Starlight lang und breit thematisiert. Sie hat sich den Vorstellungen der Firma unterzuordnen, um Teil des Teams zu sein und öffentlichkeitswirksam vermarktet zu werden. Auch die Inszenierung der "Heldentaten" wird thematisiert, während unwillige und unpopuläre Helden aussortiert werden oder gar zu Junkies werden. Dabei kommt Vought eine zentrale Rolle zu, die alles andere als nebensächlich betrachtet werden kann. Insofern kann ich nicht nachvollziehen, wie Du zu Deinen Thesen kommst.

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Re: The Boys
« Antwort #36 am: 22.08.2019 | 15:33 »
@BBB: Ich habe die Serie jetzt nur bis Folge 5 gesehen und weiss jetzt nicht, ob der Ton der Serie sich ändert, aber bis auf ganz wenige Ausnahmen war für die Supes eigentlich immer Gewalt erste Wahl zur Problemlösung. Wenn die Gewalt publik wurde, waren entweder die Konzernsaubermaenner sofort am Werk und es war kein Problem mehr oder es war auch für die Öffentlichkeit "die richtige Wahl der Mittel" gewesen.
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Re: The Boys
« Antwort #37 am: 22.08.2019 | 15:33 »
Und was davon hat etwas damit zu tun, dass sie Superhelden sind? Netter Strohmann, der mein Argument komplett ignoriert.  ::)
Jaja, fast keiner versteht was du meinst, aber das liegt nur an slippery slopes Strohmännern und Reptiloiden.

Image. Als Superhelden. Ist heldenhaft. Meine aufgeführten Beispiele: nicht heldenhaft.
Kurz: ihr Image in der Serie ist Golden Age pur, besser als das von Cops oder selbst Denzel Washington, ihr Verbrechen aber schlimmer als Training Day, und komplett vertuscht.
Jetzt klarer?
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Re: The Boys
« Antwort #38 am: 22.08.2019 | 15:49 »
@BBB: Ich habe die Serie jetzt nur bis Folge 5 gesehen und weiss jetzt nicht, ob der Ton der Serie sich ändert, aber bis auf ganz wenige Ausnahmen war für die Supes eigentlich immer Gewalt erste Wahl zur Problemlösung. Wenn die Gewalt publik wurde, waren entweder die Konzernsaubermaenner sofort am Werk und es war kein Problem mehr oder es war auch für die Öffentlichkeit "die richtige Wahl der Mittel" gewesen.

Aus meiner Sicht ändert sich der Ton schon in den letzten Folgen.
Bin mir gerade nicht sicher, was sich bis Folge 5 ereignet, aber die letzten paar Folgen kratzen meiner Meinung nach gewaltig am Saubermannimage der Supes.
(Noch) nicht unbedingt in der Wahrnehmung der dargestellten Öffentlichkeit (wobei auch das angedeutet wird, finde ich), aber in jedem Fall in der Bedeutung für den Zuschauer.
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Re: The Boys
« Antwort #39 am: 22.08.2019 | 15:55 »
Für die Zuschauer dürfte meiner Meinung nach schon nach der ersten Folge das Saubermann Image der Supes über den Jordan sein. ;)
Ich lass mich dann Mal überraschen. :)
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Re: The Boys
« Antwort #40 am: 22.08.2019 | 15:56 »
@KhornedBeef: Es ging nie um das Image. Das habe ich deutlich gemacht. Es geht um das, was Superhelden tun. Und das ist halt immer noch das gleiche.

Die Serie könnte ebensogut von Polizisten, Konzernchefs, Steuerberatern, whatever, handeln, weil nichts weswegen die Antagonisten sich als solche auszeichnen etwas damit zu tun hat, dass sie Superhelden sind.

Jetzt kapiert?

Zitat
Denn die Ausbeute der Stars/Supes wird doch explizit am Beispiel von Starlight lang und breit thematisiert. Sie hat sich den Vorstellungen der Firma unterzuordnen, um Teil des Teams zu sein und öffentlichkeitswirksam vermarktet zu werden.

In erster Linie hat sie sich den Vorstellungen der "dienstälteren" Teamkollegen unterzuordnen. Als sie z.B. ihr neues Kostüm nicht tragen will, akzeptiert das Vought erstmal einfach und im Falle von Homelander richtet sich die Firma nach dem, was ihre Celebrity will und nicht umgekehrt.

Zitat
Auch die Inszenierung der "Heldentaten" wird thematisiert, während unwillige und unpopuläre Helden aussortiert werden oder gar zu Junkies werden.

In der Serie wird das eher so dargestellt, dass "schwache" Helden (oder solche mit "uncoolen" oder "albernen" Kräften) aussortiert werden. Die Seven machen ja größtenteils ihr eigenes Ding und Vought schaut nur, dass sie das irgendwie vermarkten.
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Offline KhornedBeef

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Re: The Boys
« Antwort #41 am: 22.08.2019 | 17:17 »
Dann verstehe ich nicht, worauf du hinaus willst. Whatever. Das Beispiel war: wenn sich Denzels Figur in Training Day nicht brutal und korrupt verhielte, sondern wie ein normaler Cop (Implikation: so wie das Image vom Cop eigentlich ist, also gesetzestreu und schützend) und random nebenher was Perverses macht, dann wäre das doof. Und genauso wäre das halt bei The Boyz, sagtest du. Und wenn ich das Beispiel darauf übertrage, kann ich das halt nicht nachvollziehen. Und das habe ich schnippisch erklärt.
Worum es dir ging, weiß ich nicht. Muss ja auch nicht, ich mache dir ja keinen persönlichen Vorwurf oder unterstelle dir eine Agenda oder so.
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Re: The Boys
« Antwort #42 am: 22.08.2019 | 17:37 »
Denzel buchtet Kriminelle ein und hält (weitestgehend) die öffentliche Ordnung aufrecht. Nur ist er halt der Meinung, dass er um das zu erreichen nicht an der Vorstellung kleben kann, was ein Cop zu sein hat, sondern z.B. Geschäfte mit Kriminellen machen muss, Kriminelle gegen andere Kriminelle aufhetzen (egal, ob im "Gang War" Unschuldige sterben), etc.pp.

Übertragen auf Superhelden wäre das z.B. der Fall, wenn die "guten" Superhelden gegen die "bösen" Superschurken (die es ja eigentlich auch geben müsste, denn Methoden um ihre CV-Patienten zu kontrollieren hat Vought ja nicht gerade) kämpfen und dabei (laut der Propaganda) die üblichen Tropes (Monologe, Superschurken nehmen Geiseln, Kämpfe weg von belebten Gebieten) respektieren, aber in Wirklichkeit ist es ein dreckiger Krieg, bei dem sich die Seiten nicht wesentlich unterscheiden, und wer jetzt "Held" oder "Schurke" ist, wird erst nachträglich in der Berichterstattung festgelegt. Nur so als grobe Idee.
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Re: The Boys
« Antwort #43 am: 22.08.2019 | 17:42 »
In erster Linie hat sie sich den Vorstellungen der "dienstälteren" Teamkollegen unterzuordnen. Als sie z.B. ihr neues Kostüm nicht tragen will, akzeptiert das Vought erstmal einfach und im Falle von Homelander richtet sich die Firma nach dem, was ihre Celebrity will und nicht umgekehrt.
In der Serie wird das eher so dargestellt, dass "schwache" Helden (oder solche mit "uncoolen" oder "albernen" Kräften) aussortiert werden. Die Seven machen ja größtenteils ihr eigenes Ding und Vought schaut nur, dass sie das irgendwie vermarkten.
Starlight hat sich sowohl den dienstälteren Helden unterzuordnen als auch der Firmenpolitik. Das anfängliche Image von Starlight passt ja ins Portfolio von Vought, weshalb sie ja überhaupt erst Teil des Teams wird. Erst als sie sich gegen diese Vereinnahmung und Vermarktung (Stichwort: Festival) aufzulehnen beginnt, wird sie zum ernsten Problem für Vought.
Ähnliches gilt übrigens für The Deep. Erst als seine Exzesse und Eskapaden medial nicht mehr tragbar werden, verschwindet er in der Versenkung. Und auch A-Train steht unter Druck, seinen Status zu verlieren. Einzig und allein Homelander hat den Status eines Megastars, der nicht von Vought kontrolliert wird, sondern vielmehr die Kontrolle übernimmt. Bei allen anderen ist es Vought, das das Handeln der Supes bestimmt.
Und diese mediale Kontrolle ist entgegen Deiner Thesen eine der plotbestimmenden Elemente von The Boys.

Offline KhornedBeef

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Re: The Boys
« Antwort #44 am: 22.08.2019 | 17:43 »
Cooles Konzept btw, kann ja noch kommen
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Aber das invalidiert ja nicht unbedingt, dass die Seite dass andere schon erzählt hat. Oder irre ich? Ich meine, die Mehrzahl der Supes scheint sich als Ordnungshüter zu sehen. Ein paar der Seven sehen vielleicht eine etwas andere Ordnung an erster Stelle als die Bevölkerung (z b. Die ihren Status garantiert).
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Re: The Boys
« Antwort #45 am: 22.08.2019 | 17:46 »
Übertragen auf Superhelden wäre das z.B. der Fall, wenn die "guten" Superhelden gegen die "bösen" Superschurken (die es ja eigentlich auch geben müsste, denn Methoden um ihre CV-Patienten zu kontrollieren hat Vought ja nicht gerade) kämpfen und dabei (laut der Propaganda) die üblichen Tropes (Monologe, Superschurken nehmen Geiseln, Kämpfe weg von belebten Gebieten) respektieren, aber in Wirklichkeit ist es ein dreckiger Krieg, bei dem sich die Seiten nicht wesentlich unterscheiden, und wer jetzt "Held" oder "Schurke" ist, wird erst nachträglich in der Berichterstattung festgelegt. Nur so als grobe Idee.

Ich glaube unsere Wahrnehmung und Interpretation der Serie geht einfach auseinander, denn alles das, was du beschreibst, sehe ich tatsächlich in der Serie - mit einer Ausnahme:

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Ist aber letztlich auch egal.
Mir hat die Serie sehr gut gefallen und ich freu mich auf die zweite Staffel.
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Re: The Boys
« Antwort #46 am: 22.08.2019 | 17:57 »

Besonders, wenn dann solche absurden Theorien kommen:

Hach. Zu erst die Anmerkung ich schrieb "eher". Und auch über die Güte und Umfang der Kritik äußerte ich mich nicht.

Zitat
Dafür gibt es etwas viel Romantisierung des übermächtigen (Ex-)CIA-Operatives und auch die "Kritik" am Vought-Konzern geht eher in die Richtung, dass es OK ist Mitarbeiter dieses Konzerns anzugehen, statt wirklich etwas gegen dessen Vormachtstellung zu unternehmen. Das ist ein ziemlich simples Schwarz-Weiß-Schema (alá "Ja, lasst uns etwas gegen Polizeigewalt tun... indem wir anfangen Polizisten umzubringen!").

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Zitat
dass Celebrities von ihren Promotern oft recht rigide Verhaltensauflagen bekommen (weil die wenigsten davon Bock haben absurde Mengen "Schweigegeld" zu bezahlen, nur damit der Ruf der Berühmtheit intakt bleibt) und dann, wenn sie doch mal in einen Skandal verwickelt werden, von denselben Medien ausgebeutet werden, die sich auch schon vorher an ihnen bereichert haben (denn nichts bringt Einschaltquoten, wie "Der tiefe Fall von Berühmtheit X") - wird dabei nicht thematisiert.

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Zitat
Auch das Berühmtheit nicht unbedingt etwas mit den Fähigkeiten zu tun haben muss wird unterschlagen: die beliebtesten Superhelden sind die mit den krassesten Kräften, selbst wenn einige davon (Translucent, Black Noir) nicht gerade besonders medienwirksam sind.

Sexualisierung weiblicher Supes etc.

Grüße

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Swafnir

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Re: The Boys
« Antwort #47 am: 19.09.2019 | 18:51 »
Ich hab jetzt sieben Folgen geschaut und muss sagen: Ich hab mich lange nicht mehr so gut amüsiert. Bei den Szenen mit dem Delphin und dem Baby mit den Laseraugen bin ich vor Lachen beinahe von der Couch gefallen  :d

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Re: The Boys
« Antwort #48 am: 19.09.2019 | 20:32 »
Ich habe die Serie mit einem Freund zusammen geschaut und wir fanden sie beide gut.

Die achte Folge hat sich für uns allerdings eher wie die Mitte einer Staffel an, als wie ein Staffelfinale. Acht Folgen sind für eine Staffel ziemlich kurz finde ich.

Wir fanden schon, dass da auch Systemkritik rüber kommt. Uns hat das Verhältnis zur Aktion gut gepasst und das ist ja auch erst die erste Staffel, da müssen auch noch die Charaktere eingeführt und ausgebaut werden. Ich bin mal gespannt, was da noch kommt.

Manche gute Serie, hatte da eine schlechtere erste Staffel.
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Re: The Boys
« Antwort #49 am: 7.09.2020 | 00:21 »
Ich kann die dargebrachte Kritik nicht teilen.
Die Serie baut als Setzung auf das Superhelden von einem Medien-Kongolmerat / Gigangten wie Disney gekauft & produziert werden und setzt dieses dann entsprechend zynisch um.

Hinsichtlich der angesprochenen Punkte.
) Der Umstand das Superhelden Probleme benötigen die mit Gewalt lösbar seind, wird angesprochen. Es ist einer der Gründe, weshalb bei "The Deep" im Grunde die Quoten schlecht sind, und man sich für etwas bombastischeres, konkret "Starlight" entscheidet. Die Herausforderung das es (noch) keine Superschurken ist, ist ein Element dem sich Vought entsprechend widmet.

) Die Superhelden tragen bewusst auf Optikund Marketability gestaltete Kostüme, weil sie genau dafür da sind. Was im Kontext von "Starlight" dem Zuschauer auch noch bis in das kleinste Detail vorgekaut wird. Inklusive moralischer Bewertung, dass es nicht so prall ist. Hinsichtlich des Schutzfaktor braucht weder "Homelander", "The Deep" noch eine der anderen Figuren wirklichen Schutz.
Am meisten hochgerüstet erscheint noch Black Noir. Der als Quasi-Batman, auch in dunklen Gassen Leute verdrischt.

) Die Thematisierung von Superhelden als Öffentlichkeitsprodukt, ist eines der Hauptthemen der ersten Staffel. Wobei die breite Masse in etwa soviel Chance hat "Homelander" fallen zu lassen, wie in der hiesigen Welt "Mickey Maus". Mit einem Konzern wie Disney im Rücken, mit dem Homelander komplett moral-befreit kooperiert, ist da nichts zu machen.

) Die Superhelden in "The Boyz" dienen explizit zur Verteidigung eines kapitalistischen, die Gesellschaft ausbeutenden, und zuletzt gegen den normalen Menschen der Gesellschaft arbeitenden Status Quo. Der wiederum mit Nachdruck als negativ dargestellt wird.

) Es gibt mehrere Szenen, wo gezeigt wird wie "creepy" Superhelden sind? Egal ob es Flash ist, der versehentlich durch Leute rennt & Drogen nimmt, der psychopathische-Superman, Alkoholiker-WonderWoman, Sex Offenders Aquaman und Gaslighter/Sex Offender Translucent. Auch der Kult-Typ kam nicht gut weg. Der einzige der noch nicht allzu viel rum-gecreep-t hat ist Quasi-Batman. Der wiederum kaum Text hat.
 
Was man der Serie vorhalten kann, ist das "The Boyz" als Kampfgruppe gegen die Superhelden ähnlich naiv dargestellt sind wie es bei normalen Superhelden der Fall ist und dahingehend die Kritikfähigkeit etwas sehr verliert.

Ansonsten, nach meinen Verständnis gab es bis zur Staffel keine Superschurken, weil Vaught die Droge nur im eher minimalen Umfang raus gebracht hat. Also so das Starlight bereits das obere Ende dessen ist, was man so außerhalb von dem Konzern antrifft. Weshalb sie jetzt dediziert Superschurken ranzüchten, um ihre Superhelden auch in Militäreinsätze reinwerfen zu können.
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