Ja, das finde ich auch extrem.
Nichts gegen ausgearbeitete Settings, aber das Aussehen von Drinks in einer Taverne wird bei uns in der Regel dann doch nur erwähnt, wenn es spielrelevant ist (also eher selten...). Es kann auch ´mal sein, dass irgendjemand anfängt zu phantasieren und dann irgendwelche pangalaktischen Donnergurgler erfindet. Dafür schlagen wir aber nirgendwo nach und machen auch im Voraus keine Notizen.
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Ich glaube ja, dass der Detailgrad eines Settings mit dem Plotting des Abenteuers korrespondieren sollte.
Wenn ich ein relativ freies Spiel mit starkem Player Empowerment habe und der Spielleiter mit allem rechnen muss, dann ist es doch in der Regel gar nicht möglich, alle relevanten Settingelemente én detail parat zu haben, denn die gehen bei einem solchen Spiel ja ins Unermessliche. In diesen Fällen finde ich es gut, wenn sich Settingbände auf die Stützpfeiler beschränken, die grobe Richtlinien vorgeben und verhindern, dass größere Unstimmigkeiten entstehen. Alles weitere ist für mich als Spielleiter unnötiger Ballast und verstopft mein Hirn, das ich für die nötige improvisatorische Flexibilität möglichst frei haben möchte (das geht durchaus in die Richtung von Fate Core, wo es sogar heißt, dass ein Spielleiter keine Örtlichkeiten vorbereiten sollte, weil die Charaktere sich dort wahrscheinlich sowieso nicht hin begeben).
Wenn ich aber ein relativ minutiös gescriptetes Abenteuer mit starker Spielleiterrolle spiele, ist der Handlungsrahmen der Charaktere eingeschränkter. Daher kann ein Spielleiter hier auch stärker im Detail planen. Und wenn er dann einen 400 Seiten Settingwälzer vor sich hat, muss er den nicht auswendig lernen, sondern bekommt eben mehr Material geboten, aus dem er bei der Vorbereitung auswählen kann, was auch ganz inspirierend sein kann. Dafür ist er dann aber auch weitgehend allein für den Plot veranwortlich.
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Ist ja klar, dass Fate eher in die erste Richtung tendiert. Ich find´ die Machart der Worlds of Adventure daher für dieses System völlig o.k. Relativ viele der Settingbände locken mich trotzdem nicht hinterm Ofen hervor. Das hat aber eher inhaltliche Gründe.